Topdown Mix oder doch nicht?

Hier steht genau, was TopDownMixing ist:


Teufelszeuch, sag ich Euch.
Selten so einen derart krassen Bullshit gelesen, und das noch vom amtlichen Mastering-Studio.
Da fängt man also auf der Summe mit irgendeinem EQ an, um irgendwas zu fixen, und versaut sich dabei den Vocal oder was?!
 
Zuletzt bearbeitet:
Die wollen doch schließlich auch mit irgendwas Geld verdienen.
Ist auf jeden Fall noch viel verschärfter als der SAE Typ neulich mit seinen 6 EQs, 4 Comps (auch Hardware) und 4 Multibands auf dem Vocal.
 
Dies macht Scheps nicht.
Er beginnt mit den Drums.

Stimmt. Mixbus, Parallelbus und Gruppenkanäle hat er ja schon gesetzt. Die sind im Template. Und ja, er macht erst Drums. Vorher kommt aber noch anhören und Level.
 
Top-down soll eine Zeitersparnis bringen, wenn im Idealfall ein Mix gut klingt, wenn man auf der Summe ein paar Korrekturen macht und der Mix gut klingt, ohne dass man jede Einzelspur mit Plugs foltert, dann ist man halt schneller fertig.

Realistischer Weise wird das sehr selten der Fall sein, da so Sachen wie Kompression, EQ und erst recht Automation überwiegend auf den Einzelspuren erfolgt. Aber mit Top-down lässt sich die Zahl der eingriffe auf den Einzelspuren in manchen Fällen reduzieren.
 
Top-down soll eine Zeitersparnis bringen, wenn im Idealfall ein Mix gut klingt, wenn man auf der Summe ein paar Korrekturen macht und der Mix gut klingt, ohne dass man jede Einzelspur mit Plugs foltert, dann ist man halt schneller fertig.

Realistischer Weise wird das sehr selten der Fall sein, da so Sachen wie Kompression, EQ und erst recht Automation überwiegend auf den Einzelspuren erfolgt. Aber mit Top-down lässt sich die Zahl der eingriffe auf den Einzelspuren in manchen Fällen reduzieren.
Dann machst zuerst die masterkette, dann findest was das du nur in den Spuren ändern kannst, änderst das in den Spuren, musst danach wieder die masterkette anpassen, da sich der Input verändert hat, dann findest was auf den Gruppen, musst wieder alles anfassen.... Völliger Quatsch diese Rangehensweise. Bottom Up ist wesentlich sinnvoller, in allen Belangen :D
 
Es gibt Mastering for itunes und es gibt Mixing for You Tube Influencer ...
 
Dann machst zuerst die masterkette, dann findest was das du nur in den Spuren ändern kannst, änderst das in den Spuren, musst danach wieder die masterkette anpassen, da sich der Input verändert hat, dann findest was auf den Gruppen, musst wieder alles anfassen.... Völliger Quatsch diese Rangehensweise. Bottom Up ist wesentlich sinnvoller, in allen Belangen :D
Jeder, der mehr als einen Song mit Spuren unterschiedlicher Herkunft gemischt hat, wird zustimmen. Amen.
 
Also, die Leute, die das propagieren, bekommen idR sauber gespielte, gut klingende Tracks. Also nix, wo man per Track 18 Plugins raufklatschen muss, damit irgendwas geht. Das sind dann eben Sachen, bei denen ein roher "fader up" Mix mit ein bisschen Panning einfach schon gut klingt (im Prinzip sollten Sachen idealerweise ja auch schon so produziert sein, zumindest in irgendwelchen handgemachten Stilistiken). Und da macht dann so ein Topdown Ansatz natürlich durchaus Sinn. Denn dann sieht man durch welche typische Masteringkettenbrille auch immer womöglich viel schneller, welche Tracks noch umfangreicher einzeln bearbeitet werden müssen.

Dann machst zuerst die masterkette, dann findest was das du nur in den Spuren ändern kannst, änderst das in den Spuren, musst danach wieder die masterkette anpassen, da sich der Input verändert hat,

Negativ. Zumindest bei Material, welches Scheps und Co. bekommen, s.o. Da sind dann eben keine so umfangreichen Korrekturen mehr nötig, dass die komplette Masterkette über'n Haufen geworfen werden muss.

Ich kenne das übrigens noch aus analogen Zeiten. Da wurde das sehr oft so gemacht, allein schon deshalb, weil man zumindest in kleineren und mittleren Studios überhaupt gar keine Möglichkeiten hatte, jeden einzelnen Take durch zig Kompressoren und was weiß ich nicht zu jagen. Also erstmal alles angeschaltet, halbwegs ordentlich verpegelt und dann gucken, für welche Tracks man das rare Outboard-Zeug wirklich braucht.

Kann nicht beurteilen, ob das jetzt so zu besseren Ergebnissen führt als andere Methoden, aber an sich sieht das vom Gesamtbild erstmal nach einer organischeren Herangehensweise aus.
 
Ich hab schonmal das Feedback bekommen dass meine Mixe (fast) zu clean klingen (bei Punkrock z.B), seitdem versuch ich schon ein bisschen mehr top-down zu mischen, aber das heisst für mich nicht beim Master-Bus anzufangen sondern eher bei den verschiedenen Gruppen und weniger krass in die Einzelspuren reinzugehen (also quasi nicht 'totbearbeiten').
 
musst danach wieder die masterkette anpassen, da sich der Input verändert hat, dann findest was auf den Gruppen, musst wieder alles anfassen

Der Top Down Ansatz verfolgt ja immanent auch die Disziplinen a) nicht zu viel zu processen und v.a. b) immer im Kontext zu hören.

Wenn wir jetzt mal übertrieben ein Bottum-Up Szenario vorstellen, haut man erstmal auf jede Drum 5 Plugins. Eq, Channelstrip, Tape, Saturation, Clipper. Dann routet man das in einen Drumbus. Dort gibts noch mal nen geilen MU und noch mehr Tape.

Das ganze passiert auch mit den anderen Bussen / Stems. D.h. es rauschen schon maximal overprocesste Einzelspuren in Busse, die weiter processed werden und am Ende wartet die Masterkette mit 8 Instanzen.

Dann kommen Fragen wie: warum setzen sich meine Drums nicht durch? Warum klingt es harsch? Warum klingt es so scheisse?


Nur einfach mal ne Plausi-Überlegung:

1. Leveln und Pannen, um einen statischen Rough zu erzeugen. Die Voraussetzung dafür ist allerdings sehr peinliches Gainstaging. Ich empfehle dafür z.B. einen VU Meter mit 0dB VU = -18 bis -12 dbFS.

2. Summen Eq, Kompression und Limiting anwenden, um zu verproben, wie sich die Spuren bei Kompression und Eqing so machen - was stört, was fehlt, was sticht heraus, was geht unter. Das gleiche bei extremem Limiting. Stresstest, wenn man so will. Und wenn man einen EQ wie den Dangeroux Bax drauflegt, dann hat man bisschen Smileyface - das klingt eigentlich immer gut (a la Loudness Taste) und wird den Mix nicht zerstören oder Einzeeingriffe obsolet machen bzw. ein Rücksteuern auf Einzelspurebene erforderlich machen.

3. Einzelne Spuren bearbeiten. Natürlich drauf achten, dass man beim Eqing und Kompression sauber den Output anpasst. Natürlich wird man am Fader / Summen-Komp nachregeln, das Ganze ist schließlich ein iterativer Prozess.

4. Auf Gruppen / Busse kommt gar kein Processing, weil man es nicht braucht. Es ist einfach eine Ebene zuviel.


Hier:


habe ich 3 Mixe eines Songs. Der Dritte Mix ist in der o.g. Weise entstanden und ist m.E. mit Abstand der Beste (vom Elend ;-) )
 
haut man erstmal auf jede Drum 5 Plugins. Eq, Channelstrip, Tape, Saturation, Clipper.

Du hast den Replacer vergessen. Da gibt's dann ein bereits EQ-tes, gechannelstriptes, getapetes, saturiertes und geclipptes Sample welches dann nochmal EQ-t, gechannelstripped, getaped, saturiert une geclippt wird. Bevor es dann in den Bus geht, in dem dem Sample "rinse and repeat" bevorsteht.
 
Stimmt, Snares die Dup Dup statt Käng Käng machen.^^
 
Der Top Down Ansatz verfolgt ja immanent auch die Disziplinen a) nicht zu viel zu processen und v.a. b) immer im Kontext zu hören.

Wenn wir jetzt mal übertrieben ein Bottum-Up Szenario vorstellen, haut man erstmal auf jede Drum 5 Plugins. Eq, Channelstrip, Tape, Saturation, Clipper. Dann routet man das in einen Drumbus. Dort gibts noch mal nen geilen MU und noch mehr Tape.

Das ganze passiert auch mit den anderen Bussen / Stems. D.h. es rauschen schon maximal overprocesste Einzelspuren in Busse, die weiter processed werden und am Ende wartet die Masterkette mit 8 Instanzen.

Dann kommen Fragen wie: warum setzen sich meine Drums nicht durch? Warum klingt es harsch? Warum klingt es so scheisse?


Nur einfach mal ne Plausi-Überlegung:

1. Leveln und Pannen, um einen statischen Rough zu erzeugen. Die Voraussetzung dafür ist allerdings sehr peinliches Gainstaging. Ich empfehle dafür z.B. einen VU Meter mit 0dB VU = -18 bis -12 dbFS.

2. Summen Eq, Kompression und Limiting anwenden, um zu verproben, wie sich die Spuren bei Kompression und Eqing so machen - was stört, was fehlt, was sticht heraus, was geht unter. Das gleiche bei extremem Limiting. Stresstest, wenn man so will. Und wenn man einen EQ wie den Dangeroux Bax drauflegt, dann hat man bisschen Smileyface - das klingt eigentlich immer gut (a la Loudness Taste) und wird den Mix nicht zerstören oder Einzeeingriffe obsolet machen bzw. ein Rücksteuern auf Einzelspurebene erforderlich machen.

3. Einzelne Spuren bearbeiten. Natürlich drauf achten, dass man beim Eqing und Kompression sauber den Output anpasst. Natürlich wird man am Fader / Summen-Komp nachregeln, das Ganze ist schließlich ein iterativer Prozess.

4. Auf Gruppen / Busse kommt gar kein Processing, weil man es nicht braucht. Es ist einfach eine Ebene zuviel.


Hier:


habe ich 3 Mixe eines Songs. Der Dritte Mix ist in der o.g. Weise entstanden und ist m.E. mit Abstand der Beste (vom Elend ;-) )
Das was du da beschreibst macht jemand der keine Ahnung hat evtl. so, der macht aber auch allen möglichen Quatsch wenn er von oben nach utnen anfängt. Wer die Spuren nicht im Kontext mischt und unendliche Pluginketten rauf knallt weiß nicht was er macht. Das hat nichts mit oben unten oder unten oben zu tun.

Also, die Leute, die das propagieren, bekommen idR sauber gespielte, gut klingende Tracks. Also nix, wo man per Track 18 Plugins raufklatschen muss, damit irgendwas geht. Das sind dann eben Sachen, bei denen ein roher "fader up" Mix mit ein bisschen Panning einfach schon gut klingt (im Prinzip sollten Sachen idealerweise ja auch schon so produziert sein, zumindest in irgendwelchen handgemachten Stilistiken). Und da macht dann so ein Topdown Ansatz natürlich durchaus Sinn. Denn dann sieht man durch welche typische Masteringkettenbrille auch immer womöglich viel schneller, welche Tracks noch umfangreicher einzeln bearbeitet werden müssen.



Negativ. Zumindest bei Material, welches Scheps und Co. bekommen, s.o. Da sind dann eben keine so umfangreichen Korrekturen mehr nötig, dass die komplette Masterkette über'n Haufen geworfen werden muss.

Ich kenne das übrigens noch aus analogen Zeiten. Da wurde das sehr oft so gemacht, allein schon deshalb, weil man zumindest in kleineren und mittleren Studios überhaupt gar keine Möglichkeiten hatte, jeden einzelnen Take durch zig Kompressoren und was weiß ich nicht zu jagen. Also erstmal alles angeschaltet, halbwegs ordentlich verpegelt und dann gucken, für welche Tracks man das rare Outboard-Zeug wirklich braucht.

Kann nicht beurteilen, ob das jetzt so zu besseren Ergebnissen führt als andere Methoden, aber an sich sieht das vom Gesamtbild erstmal nach einer organischeren Herangehensweise aus.
Das ist ja super wenn das in der heilen Profi Schoeps Welt funktioniert, in der lebt aber youtube Konsument Harry Hustenberg nicht, der die ganzen Top Down Videos sieht und für ne tolle Idee hält. Der kriegt Spuren die angemessen behandelt werden müssen.

Ich glaube übrigens auch nicht das das bei den Profis wirklich so funktioniert wie es propagiert wird, die werden auch in Einzelspuren gehen, wenn es nötig ist.
 
die werden auch in Einzelspuren gehen, wenn es nötig ist.

Ja und? Hat doch auch nicht einmal jemand behauptet, dass das bei Topdown-Mixerei nicht stattfinden würde. Nur eben idealerweise weniger. Weil man z.B. feststellt, dass irgendeine Frequenz, die einen beim Anhören der einzelnen Spur zum EQ greifen ließe, im Mix gar nicht stört (vielleicht ja sogar im Gegenteil).

Im Ernst, ich finde diese Methode, zumindest um einen Eindruck zu bekommen, wo man ran muss, total plausibel.
 
Das ist auch so ein Streit um des Kaisers Bart. Welche DAW ist eigentlich die beste?
 
Man muss sich darüber auch nicht nähher auseinandersetzen. Manche sagen, es ist ein valider Ansatz - aus Gründen. Und aus anderen Gründen auch nicht. Wie so oft muss man es einfach mal ausprobieren, ob es einem liegt.

Generell würe ich sagen, dass dieser Ansatz am besten bei gut gelevelten Spuren im Bereich "Rock" und Stromgitarrenmusik kommt. Bei Elektronik würde ich es auch nicht nachen.
 

Ähnliche Themen

Steve86
Antworten
6
Aufrufe
181
Steve86
Steve86
cH195
Antworten
27
Aufrufe
1K
sanoor
sanoor
1210mk2
Antworten
0
Aufrufe
190
1210mk2
1210mk2
Rustbucket
Antworten
8
Aufrufe
429
Joost
J

Neue Antworten


Oft gelesene Themen

Zurück
Oben