Topdown Mix oder doch nicht?

Eigentlich sind wir wieder beim Thema:

Nicht-Engineer / nicht-Studiobetreiber holt wieder aus.

:showgeniess:
 
Hat exakt nix mit diesem Thema hier zu tun.
Funktioniert für mich nicht.

Wenn ich alle Fader hochziehe dann gibt es immer diese Spuren die in der Lautstärke oder Frequenz schwanken.

In Takt 33 ist sind diese Spuren evtl zu laut, Takt 45 wieder zu leise, Takt 53 genau richtig.

Wo soll man da auf der Summe ansetzen?
Man ist doch spätestens an dieser Stelle gezwungen in die Einzelspuren einzugreifen.

Die Musiker von heute editieren ihre Musik ja nicht. Manche Takes werden an anderen Tagen aufgenommen und klingen hörbar anders.

Und wenn es dann noch Kooperationen sind wo jeder für sich aufnimmt dann wird es noch schwieriger.
Kooperationen sind was schönes, aber begünstigen den Mix nicht.

So, jetzt habe ich etwas zum Thema gesagt. Und nun?
 
Funktioniert für mich nicht.

Wenn ich alle Fader hochziehe dann gibt es immer diese Spuren die in der Lautstärke oder Frequenz schwanken.

In Takt 33 ist sind diese Spuren evtl zu laut, Takt 45 wieder zu leise, Takt 53 genau richtig.

Wo soll man da auf der Summe ansetzen?
Man ist doch spätestens an dieser Stelle gezwungen in die Einzelspuren einzugreifen.

Die Musiker von heute editieren ihre Musik ja nicht. Manche Takes werden an anderen Tagen aufgenommen und klingen hörbar anders.

Das ist ja alles schön und gut, heißt aber nicht, dass das generell so ist. Es gibt einfach Leute, die bekommen so gut wie ausschließlich brauchbares Spurenmaterial. Dass das mit irgendwelchen random Amateur-Ü-Raum-Takes oder Kram, den man über Splice und Fiverr zusammengestokelt hat, womöglich nicht so gut klappt, liegt auf der Hand.
Aber irgendein CLA (oder wer auch immer womöglich Top Down Mixing betreibt) hat einfach nix damit zu tun, dass irgendwas erst einmal gesäubert, geschnippelt, hingerückt und wasweißichnicht werden muss. Entweder wird sowas gar nicht erst genommen oder ein Editingsklave macht die Session im Vorfeld mixfähig.

Ändert aber ja auch alles nix daran, dass es ein paar nicht gänzlich unbeschlagene Leute zu geben scheint (und darunter auch welche, denen YT-Clicks am Allerwertesten vorbeigehen), die den Ansatz brauchbar finden und nutzen. Und in Zeiten von Total Recall, Plugins und jederzeit verfügbaren Mastersignalketten liegt das doch auch total nahe. Wenn ich weiß, dass ich sowieso am Ende quasi immer eine bestimmte Kombination von Zeux auf dem Master liegen habe, dann ist es an sich sogar sinnvoll, gleich zu Anfang zumindest mal zu schauen, wie sich die Spuren dann in einem schnöden Fader-Up-Mix schlagen. Zumal man da auch relativ schnell hören wird, welcher Kram womöglich doch eingehendere Nachbearbeitung auf Spurenbasis braucht. Finde ich einfach absolut plausibel.

Abgesehen von all dem wundert es mich aber, dass ausgerechnet du hier so lautstark gegen die Nummer stänkerst. Ich mein, es war nicht nur einmal, dass du mir beim Versuch, meinen Rechner schlechtzureden, erzählt hast, du würdest diesen ganzen Singlethread-Wumms auch deshalb brauchen, weil du schon sehr früh im Projektverlauf bereits in eine Masteringkette reinarbeitest bzw. mixt. Mithin also eigentlich exakt das, was Top Down Mixing auch macht.
 
@Sascha Franck

Ich habe wirklich alle Kanäle durch, auch die bezahl Tutorials.

Auch habe ich viele Bücher gelesen und auch als ich den Engineer machte war Top Down nicht dabei.

Sehr wohl gibt es paralleles Processing, aber das ist ja nicht Top Down.
Da geht dann die Kick zu einem Kompressor, also wird ein Einzelsignal bearbeitet.

Du kannst ja mal bei Mix with the Masters, My Mixlab, Fader Pro, Pure Mix usw. mal Abo machen.
Dann wirst du kaum einen Pro finden der trotz gute Spuren das betreibt.

Pensados Place ist eine Umsonst Anlaufstelle auf You Tube, da gibt es zig Interviews von Profis.


weil du schon sehr früh im Projektverlauf bereits in eine Masteringkette reinarbeitest bzw. mixt. Mithin also eigentlich exakt das, was Top Down Mixing auch macht.

Nein ist es nicht.

Top Down bedeutet: Master -> Gruppe -> Einzelspuren

Das ist eine Reihenfolge die ich zu 100% nicht verfolge.

Und ich beginne ja den Mix in den Einzelspuren wie oben von mir beschrieben.
Die Plugins auf dem Master kommen dann nach und nach dazu.

Es gibt keine Reihenfolge bei mir, sondern immer das Problem lösen das mir in diesem Augenblick auffällt.

Was soll ich auf der Summe einen Highshelf knallen wenn Vocals zu dumpf und Gitarren zu harsch.
Die Summe ist für mich die falsche Anlaufstelle.
 
Hier steht genau, was TopDownMixing ist:


Teufelszeuch, sag ich Euch.
Selten so einen derart krassen Bullshit gelesen, und das noch vom amtlichen Mastering-Studio.
Da fängt man also auf der Summe mit irgendeinem EQ an, um irgendwas zu fixen, und versaut sich dabei den Vocal oder was?!
Spital ist auch geil. Wäre das passende Wort nicht spatial?

Naja ein top down Mix kann doch nur mit perfekt vorbereiteten einzelspuren funktionieren. ansonsten hast du noch irgendwo low end Rumble in einer Spur was dir die Reaktion des Summen Kompressors zerschießt, das wäre völlig sinnlos.
Wenn die bottom Up Arbeit sozusagen vorher schon gemacht wurde, dann kannst du noch top down bissl dran Schrauben.
From Scratch top down anzufangen ist wirklich eher Quatsch.
 
M.E. muss man sich hier vor Pauschalaussagen hüten. Natürlich kann "reines Top-Down-Mixing" nicht funktionieren, wenn die Einzelspuren erst einmal mischbar gemacht werden müssen. Aber Profis mischen ja schon beim Aufnehmen vor, so dass die Einzelspuren bereits konsistent klingen, bevor sie in den Computer (oder in der alten Welt aufs Band) kommen. Da klingt ein Werk bereits stimmig und nach Musik, wenn der Toningenenieur lediglich die Spuren am Mischpult scharf schaltet. In dem Fall empfinde ich das Top-Down-Vorgehen als völlig legitim und logisch. Wenn ich alte Werke neu mische, bei denen die Spuren bereits umfangreich angepasst wurden, mache ich das tatsächlich auch so. Da ist dann aber auch in der weiteren Folge nur noch sehr wenig an individuellen Eingriffen nötig.
 
Ach so, ich habe aber auch generell immer Subgruppen, auf denen fast immer ein High-Pass-Filter liegt. Insofern also eigentlich doch wieder kein 100%iges "Top-Down". Die Grenzen sind da m.E. aber auch verschwommen. Bei mir haben auch fast alle Elemente im Mix eine Position hart links, hart rechts oder mitting - aber eben nicht ohne Ausnahme. Daher würde ich nicht pauschal behaupten, LCR zu mischen, aber schon zu 80-90 Prozent.
 
Das ist wie mit allen Dogmen. Es liegt ein Fünkchen Wahrheit drin aber es ist nicht der Wahrheit letzter Schluss.

Ich persönlich fange NIE mit Effekten auf dem Master an, setze diese aber auch nicht erst ganz am Ende drauf. Die klassische Trennung von Mix und Master kommt meiner Meinung nach aus der Technik von früher. In einer DAW, wo alles ITB gemixt und gemastert wird, gibt es für mich persönlich keinen nachvollziehbaren Grund, das zu trennen. Es sei denn, man hat den Luxus, zwei verschiedene fähige Leute für Mix und Master zu haben.

Also wie @stoman das richtig anmerkt: Es kommt auf die Spuren an. Wenn man saubere, für sich gut klingende Einzelspuren hat und diese in einem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen, KANN man auf dem Master anfangen. Diese Vorgehensweise dogmatisch zu sehen, halte ich für Unsinn.
 
From Scratch top down anzufangen ist wirklich eher Quatsch.

Hängt eben wirklich von den Spuren ab. Ich habe in meiner "Karriere" auch schon das ein oder andere Mal in wirklich topprofessionellen Studios aufnehmen dürfen/können/müssen (und mache das zumindest gelegentlich sogar immer noch). Und da ist es idR einfach so, dass die Signale, die aufgenommen werden, so gut sind, dass sie zumindest keine grundsätzliche Säuberung oder brutales Editing brauchen. Das ist wirklich eine andere Baustelle als bspw. hier in der MiMa, wo unter den ersten Fragen immer "gibt's DIs?" auftaucht, wenn Gitarren dabei sind, wo sofort Drums getriggert werden, etc. Und auch viele mehr oder minder berühmten Aufnahmen (von denen man ja auch mal Stems im Netz finden kann...) sind eigentlich fast immer so, dass es bei "Fader Up" eigentlich schon ganz schön geil klingt. Da ist dann eben einfach kein Low End Rumble, welches zwingend beseitigt werden muss. Und die Gitarren klingen einfach geil, Kick und Snare ebenfalls, also nix mit Re-Amping und Triggern.
 
Diese Vorgehensweise dogmatisch zu sehen, halte ich für Unsinn.

Das macht ja auch niemand. Wurde doch bei einem der zahlreichen Links auch schon so beschrieben. Erstmal alle Spuren an, dann durch die typische Masterkette, dann gucken, ob was nervt. Und wenn was nervt, geht man natürlich an die Quelle ran. Aber der Vorteil ist eben, dass man sich, wenn nix nervt, zumindest einen Teil der Arbeit sparen kann, jede Spur unters Mikroskop zu legen.
 
Und das war genau wann?
Also was genau meinst du?

Ich habe den Einstieg durch den Assistenten von David Brandes hinbekommen.
Er hat mir Mitte den 90er eigentlich alles gezeigt und erklärt.

Seit dem lese ich Bücher.
Später kam das Internet usw.

2010 musste ich den Engineer machen.

Aber ich lese, schaue immer noch.

Gerade heute morgen etwas von Lewis Beck zum Frühstück angeschaut.

Also die Frage wann spielt keine Rolle da es nie gestoppt hat
 
Doch, die spielt eine große Rolle. Denn seinerzeit war sowas wie Top Down Mixing gar nicht so einfach möglich. Richtig komfortabel geht das erst mit Plugins und Total Recall.
Seinerzeit?

Wenn etwas gut ist, dann setzt sich das auch durch. So war es schon immer.

Top Down setzt sich aber nicht durch. Keine Ahnung wie viele Jahre vergehen müssen damit alle endlich diese Methode anwenden?!?

Diese Methode kursiert doch sicherlich schon seit 10 Jahren im Netz herum.
 
Ich habe noch nie einen "Mixdown" gemacht. Der Mix entsteht, während die Produktion entsteht. Und so wie es dann am Ende klingt, so klingt es dann halt. Ich fange nicht mehr von vorne an, sondern justiere allenfalls noch nach. Der Mastering-Onkel darf es dann richten, wenn es nicht 100% optimal klingt, was bei mir als wahnsinniger Homerecording-Einzelkämpfer ja fast zwangsweise der Fall ist. Und dafür ist ein Profi wie die Peak-Studios genial, ich zahle gerne für ein tolles (Analog-)Master. Bin dann immer entzückt, was man aus einer Stereo-Summe noch rausholen kann.
 
Für Topf Down ist natürlich m.E. die Prämisse, dass man gut produziertes und exportiertes Fremdmaterial mischt. Für eigenes Gemurkse macht es wenig Sinn, weil man ja jedes neue Element sofort in das bestehende Zeuchs einarbeitet und im Grunde nach einer Produktion, die so abläuft im Grunde kein gesonderter Mix mehr erforderlich ist.

Wenn man aber ein Fremd-Projekt mischt, dann kann - unter diversen Voraussetzungen - in eine kleine 2Bus Chain (Eq, Komp, Limiter) reinzumischen im Sinne von statischem, ersten Fader-Up Mix durchaus hilfreich sein, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie es am Ende klingen kann und welche Spuren in diesem Kontext Baustellen sind. Natürlich geht man dann an die Einzelspur ran. Mit T/D ist natürlich nicht gemeint, dass man z.B. Proximity auf den Vocals über einen Notch auf der Summe adressiert wird, sooo blöööd kann keiner sein.^^

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Wenn etwas gut ist, dann setzt sich das auch durch. So war es schon immer.

Du verstehst hier irgendwas anscheinend nicht. Es hat niemals jemand behauptet, dass das für alle die ideale Methode ist. Für einige aber schon. Und für wiederum andere mag es zumindest mal etwas zum Ausprobieren sein.
Aber was weiß ich schon, was ein Starproduzent bei Rec.de sagt, wird schon stimmen.
 
Du verstehst hier irgendwas anscheinend nicht. Es hat niemals jemand behauptet, dass das für alle die ideale Methode ist. Für einige aber schon. Und für wiederum andere mag es zumindest mal etwas zum Ausprobieren sein.
Aber was weiß ich schon, was ein Starproduzent bei Rec.de sagt, wird schon stimmen.
Ich sage nur das ich bisher nicht mitbekommen habe das ein Star das anwendet.

Und ehrlich gesagt kenne ich nur so Typen wie the recording revolution die das anpreisen.
Und natürlich dann die ganzen Trittbrettfahrer.

Aber keinen nennenswerten Engineer.

Und warum das nicht funktioniert wurde hier gut erklärt.

Wäre nicht Al Schmitt dafür prädestiniert gewesen?
Der hat doch die besten Spuren gehabt.
 

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