Tonartwechsel mit gemeinsamen Akkord

[Don_Quichotte]

Hallo,

angenommen ich habe in der Strophe die Tonart G-Dur und möchte im nachfolgenden Prechorus auf die Tonart C-Dur wechseln, dann bietet es sich an, mit dem gemeinsamen Akkord G zu arbeiten? Das wäre dann ein Schritt gegen den Uhrzeigersinn im Quintenzirkel. Im Beispiel würde das dann bedeuten, dass die Strophe mit dem gemeinsamen Akkord G endet, der dann gleichzeitig die Tonika in G-Dur ist und auch die Dominante in C-Dur? Der Prechorus könnte dann mit der Subdominante F starten.

Noch interessanter könnte auch eine Strophe in E-Moll sein, die dann über C-Dur wieder über die Tonikaparallele A-Moll nach E-Moll zurückkehrt.

Em D Hm C D G - F C F G Am - Hm Em

Eine Anwendung dazu wäre vielleicht, die Melodie so zu führen, dass die Töne im Chorus eine Oktave höher liegen oder so ähnlich, wobei dann der Prechorus schon etwas höhere Noten als die Strophe erklingen lässt? Ich frage nur um es verstehen zu können...

 

[Dodo_I]

???
Also grundsätzlich ist es ein häufiger"Trick", den Refrain in die Subdominante zu setzen, um ein beschwingtes, euphorisches Gefühl zu erzeugen.
Die von Dir genannte Akkordfolge fände ich jetzt - ohne die Melodie zu kennen - allerdings eher "bedrückend", da Du ja hier gleich mit der Subdominanten der Modulation beginnst, die ja "unter" der Tonika der Strophen-Tonart liegt ...

 

[Froschkapitaen]

Kannst ja mal G -> G7(b9) -> C ausprobieren
Stichwort Dominantketten (nicht zu verwechseln mit den allseits beliebten Dominaketten).

 

[Don_Quichotte]

Also dann, ich habe da mal etwas auf die Schnelle konstruiert

. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich da nicht Fehler eingebaut habe

. Es sollte ausgehend von E-Moll über C-Dur nach G-Dur und zurück nach E-Moll. Da aber G-Dur und E-Moll die gleichen Akkorde nutzen, weiß ich jetzt auch nicht, wie man da unterscheiden soll.


Em D Hm C D Em D Hm C D - G F C F G - C D G C G D C G D

 

[Gast92251]

geile 80er Jahre Fläche!!!!

 

[Kosaken-Kaffee]

Jetzt muss ich doch noch meinen Senf dazugeben ...

In der Harmonielehre kann man meiner Meinung nach nichts falsch machen; es sei denn, man möchte sich mit Bach und Kontrapunkt anlegen - JA, da kann man dann auch vieles falsch machen.

Erlaubt ist, was sich gut anhört. Ich kenne Harmonien, da biegen sich einem die Fussnägel hoch - aber in Kombination mit einer Stimme oder Melodieführung - Hammer!

Ohne diese kleinen "Fehler" würde es Lieder wie Over The Wire von New Model Army nicht geben. Der Teil nach dem Refrain ist nur noch geil!!

Spiel einfach ein wenig rum, bis es passt und vertrau auf Dein Gefühl.

 

[Don_Quichotte]

Mir geht es eigentlich darum, das Prinzip zu verstehen, damit ich es irgendwann mal nutzen kann. Interessant finde ich, dass man die Melodie in der Tonhöhe steigern kann. Dadurch könnte man eine gewisse Steigerung im Song zum Refrain gestalten.

 

[Gast92251]

Bin da auf der Linie vom Kosaken Kaffee. Ferner bin ich auch ein Verfechter von eingesetzten Sus2/4 oder 5er Akkorden. Man kann auch gerne mal die Terz weglassen und mit 2 Noten-Begleitung experimentieren. Erlaubt ist, was sich gut anhört.