Theorie: Doppeln

  • Ersteller FredTadge
  • Erstellt am
FredTadge

FredTadge

Registriert
24.11.06
Beiträge
5.228
Reaktionen
2.399
Punkte
12.870
Hey Leute, ich hatte am Wochenende mal ne interessante Diskussion mit meinen Informatik-Nerd-Freunden.
Wäre es (theoretisch) möglich, einen Algorithmus zu schreiben, der einem das Doppeln abnehmen könnte. Gemeint ist damit ein Programm (evtl. [g=77]VST[/g]), das von einer Audiospur mit Pseudo-Zufallsgenerator leicht abweichende Kopien macht, und die dann übereinander legt. Was meint ihr? Geht das?
Ich konnte es mir ehrlich gesgt nicht vorstellen, weil wir sicherlich nicht die ersten sind, denen sowas einfällt. Aber theoretisch möglich hörts sich an...
 
Bald kommt die Musik nur noch aus dem Computer ... komische Welt ist das
 
bzw. guitar rig 2 macht das auch schon ;)

ps: WE ARE THE COMPUTER HELL!!!
 
Guitar Rig ist eher Reamping würde ich sagen.
Ein [g=52]Chorus[/g] geht in Richtung doppeln, aber auch nur sehr begrenzt.

gruß, Chris
 
Soetwas gibt's schon seit JAhr und Tag und nennt sich [g=52]Chorus[/g].
Wenn Du die Sinus LFO vom [g=52]Chorus[/g] gegen eine Random LFO
austauscht, bist Du schon einen Schritt weiter.
Dann jedoch wirst Du feststellen, dass beim Doppeln von Instrumenten
jedes Instrument jeweils eigene charakteristische Klanganteile hat,
die variiert werden. Tonhöhen- und Zeitversatz sind nicht alles.
Alle werden am glücklichsten sein, wenn der Sänger seinen take
einfach noch einmal einsingt.
 
obwohl es das schon gibt, halte ich persönlich es für nicht möglich ;) derartige programme können so eine wellenform immer nur modifizieren, aber keine zweite, neue erschaffen.

allerdings halte ich derartige programme auch für nicht nötig. das einzige argument dafür wäre zeitersparnis in teuren studios, aber wenn der gitarrensound dann von einem derartigen [g=8]plugin[/g] kommt, dann kann man sich das teure studio auch sparen.
wenn der gitarrist nicht in der lage ist, etwas zu doppeln, soll er üben - bzw sowieso was anderes einspielen, weil dann die erste spur garantiert auch unsauber ist.
wenn man, etwa bei liveaufnahmen, nur an eine einzige spur kommen kann, dann gibts mittel und wege, das zum klingen zu bringen, ohne einen klangmatsch zu erzeugen, der einem zwar ultrabreit, aber doch irgendwie entgegenkotzt.

ich bin eh kein freund von diesem millionenmal gedoppelten gitarrensound, und schon garnicht, wenn dieser sound auch noch künstlich erzeugt wird. das klingt einfach nicht mehr druckvoll und ist eher im negativen sinne fett.
 
OK, allgemeiner Tenor sagt also: "Theoretisch (und auch praktisch) gehts natürlich, gibt aber sicher nicht ein gleichwertiges Ergebnis wie das echte Doppeln..."
So in etwa hatte ich mir das schon gedacht. Die Idee ist ja nun auch nicht wirklich weit hergeholt. Ist aber nun die Frage, ob es in Zukunft durch vernünftige Algorithmen das echte Doppeln nicht doch mal ersetzen kann. Sicher habt ihr recht, wenn ihr sagt, dass Tonhöhen und zeitversatz nicht alles sind, aber im prinzip kann man ja alles simulieren. Man muss eben nur genau wissen, was man da simulieren muss.
Und von wegen: "Wozu?" - Wenn ich höre, dass Eminem seine Gesangsspuren angeblich in zweistelliger Anzahl doppelt, und Studiozeit nicht nur teuer, sondern auch noch begrenzt ist, und dazu die Musikbranche jedes Jahr weniger Umsatz macht (und man muß kein Wirtschaftswissenschaftler zu sein, um zu wissen, dass man bei sinkendem Umsatz die Kosten senken muss), dann macht das wohl schon sinn...
 
Also möglich ist das auf jeden Fall.
Wird nur darauf hinauslaufen, dass es dann für verschiedene
Anwendungsgebiete (Gesang, [g=422]Gitarre[/g], ETC.) verschiedene
Algorithmen geben wird.

Die modulieren neben Tonhöhe und Zeit dann
die jeweils spezifischen Formanten usw. Allerdings seh ich da
noch einen Schwierigkeitsgrad:

Jede Stimme ist unterschiedlich und bei jeder Stimme variieren
andere Obertöne. Ist alles physikalisch sehr komplex.

Sowohl der Frequenzbereich der zu modulierenden Obertöne
als auch die Art der Modulation. Wenn sich jemand damit beschäftigt,
wird das viel zeit in Anspruch nehmen und es wird im Endeffekt
eine schwer zu überblickende Zahl an einzustellenden Parametern geben.

Meiner Ansicht nach ist es dann wesentlich effizienter, sich die Mühe
zu machen und den zweiten Take timingkorrekt usw. einzusingen
als Jahre auf die ersten anständigen Doppelungsplugins und den Zeitpunkt,
an dem man das Manual verstanden haben wird, zu warten.
 
stichwort: modulating delay
 
So einen Algorithmus gibts wirklich schon, z.B. beim Waves Doubler. Alles was man machen kann, bis hinzu leichter Verstimmung (Pitch) geht in diesem [g=8]Plugin[/g]. Einen speziellen Algorithmus muss man da also nicht mehr entwickeln, dieser Effekt bzw. auch dieses [g=8]Plugin[/g] wird schon in sehr vielen Produktionen verwendet um Gitarren zu doppeln, Vocals oder was auch immer.
 
der Waves Doubler moduliert aber wieder nur Tonhöhe und
Zeit. Das klingt nicht gut, das klingt nicht wirklich wie zwei Sänger.
Achte mal auf die itzibitzifeinen Obertönchen deiner Stimme,
wenn du sie richtig doppelst. das ist das, was so schwer nachzubilden ist.
 

Ähnliche Themen

M
Antworten
4
Aufrufe
28K
JuergenDrogies
JuergenDrogies
M
Antworten
1
Aufrufe
4K
Sickfried
Sickfried

Oft gelesene Themen

Zurück
Oben