"Schlechte professionelle" Produktionen?

[coder2k]

Hi!
Kommt es bei euch vor, und wenn ja, wie oft, dass ihr "professionelle" Produktionen (= von bekannten, international erfolgreichen Bands) hört, bei denen ihr denkt, dass man das eine oder andere hätte anders (=besser?) machen sollen?
Würde mich mal interessieren

[Geändert von <a href="https://recording.de/myRecording/Profil/coder2k">coder2k</a> am 25.04.2010 01:41 Uhr]

 

[Ari]

Besser = selten.
anders = oft.

edit:
nein, "oft" ist übertrieben. Ich mache daraus ein "Manchmal".

Die guten Leute wissen natürlich schon wo der Hammer hängt. Nur nicht unbedingt, wo meiner.

 

[FIXXXER]

da gibt es so vieles, weis gar net wo ich anfangen soll...

mfg
Torn

 

[schigge1605]

ich denke, jeder hat so seinen eigenen stil und vor allem eine andere abhörumgebung. deswegen wirds immer anderst klingen.

 

[suboptional]

Thema Mastering:

 

[Ari]

ja und, suboptional? was willst du damit sagen? Wo ist dein Statement zum Thema?

 

[Cos]

bei denen ihr denkt, dass man das eine oder andere hätte anders (=besser?) machen sollen?

Klar.
Viele hätte man sogar besser gar nicht machen sollen...wenn´s nach meiner Meinung ginge

Grüße
Cos

 

[tubeless]

Das ist ne Produktion, bei der suboptimal denkt, dass sie suboptimal ist.

Das Statement steckt in seinem Namen, das Video ist zur Verdeutlichung......

 

[zettberlin]

ich denke, die meisten professionellen Produktionen hätte man noch besser machen können. Bei den meisten Produktionen spielen nämlich Umgebungsfaktoren eine wichtige Rolle, die mit künstlerischem Anspruch nichts zu tun haben.

Fast immer ist ein Budget im Spiel, das vor allem die Zeit für die Arbeit an den Stücken begrenzt. Wenn ein Gitarrist oder eine Sängerin während der Aufnahmen einen Durchhänger hat, kann man die nicht einfach austauschen etc etc

Andererseits: Viele halten Orgasmatron für eines der besten Alben von Motorhead, Lemmy selbst hält den Sound von Orgasmatron für eine Katastrophe, steht aber auf Another perfect day, das wiederum viele für eine der schlechtesten Motorheadplatten halten(ich selber finde beide gut).

Das Ganze hat also auch immer mit Geschmack und Blickwinkel zu tun. Ich denke, normalweise sollte es dem Ideal am nächsten kommen, wenn die Musiker eine klare Vorstellung von ihrem Sound haben und möglichst viel von ihren individuellen Vorstellungen in die Produktion einbringen. Damit das kein Desaster wird, sollten sie aber auch eng mit einem erfahrenen Produzenten/Toningenieur zusammenarbeiten. Am besten, der Produzent ist eine Art Bandmitglied oder einer in der Band ist Produzent....

Jedenfalls kenne ich nicht viele Platten, bei denen ich den Eindruck habe, "hier stimmt alles".

 

[coder2k]

tubeless schrieb:
Das ist ne Produktion, bei der suboptimal denkt, dass sie suboptimal ist.

Das Statement steckt in seinem Namen, das Video ist zur Verdeutlichung......

Ich will mal zwei Beispiele geben, bei denen ich denke, dass sie wirklich nicht cool klingen:
- das erste System of a Down Album (klingt einfach qualitativ insgesamt nicht so gut, finde ich)
- alte Veröffentlichungen von JBO (ganz, ganz seltsamer Drum- und Gitarrensound, komische Effekte benutzt und überhaupt....aber die Musik ist gut ^^)

Habe das Gefühl, dass viele Bands, die gerade dabei sind, "aufzusteigen" unter dem Problem leiden, sich keine sündhaft teure Produktion leisten zu können und dass man das dann auch hört. Dennoch liefert so mancher Homerecordler hier aus dem Forum bessere Ergebnisse ab als oben genannte Beispiele. Wie seht ihr das?

 

[Ari]

Am besten, der Produzent ist eine Art Bandmitglied oder einer in der Band ist Produzent....

Das ist die Katastrophe schlechthin!
Daran gehen reiheinweise Bands und Formationen kaputt.

Eigentlich weiss das auch jeder Erfahrene.

Ari

 

[Shadowplay]

Habe das Gefühl, dass viele Bands, die gerade dabei sind, "aufzusteigen" unter dem Problem leiden, sich keine sündhaft teure Produktion leisten zu können und dass man das dann auch hört.

Wenn ich jetzt z.B. "Geboren um zu leben" von Unheilig im Radio höre, denke ich jedesmal "Ja, ganz netter Song, aber ein De-Esser auf den Vocals hätte nicht geschadet, warum hören die das nicht?"

http://www.myvideo.de/watch/7248366/Unheilig_Geboren_um_zu_leben

Oder ist das nur mein subjektives Empfinden?

 

[Ari]

ja.

 

[Cos]

Oder ist das nur mein subjektives Empfinden?

Also ich find den Gesang ok so.
Ist vermutlich dein subjektives Empfinden oder ein Problem deiner Abhöre, oder beides

Grüße
Cos

 

[coder2k]

Wenn ich jetzt z.B. "Geboren um zu leben" von Unheilig im Radio höre, denke ich jedesmal "Ja, ganz netter Song, aber ein De-Esser auf den Vocals hätte nicht geschadet, warum hören die das nicht?"

http://www.myvideo.de/watch/7248366/Unheilig_Geboren_um_zu_leben

Oder ist das nur mein subjektives Empfinden?

Naja....der Typ klingt halt wie ein Radio-Werbesprecher

Aber ich finde nicht, dass da noch ge-de-esst (geiles Wort) werden müsste.
Aber Beispiele zu nennen ist gut, denke ich. Hier finde ich den Gitarrensound z.B. echt grausam, klingt nach total widerlicher Transistor-Billig-Zerre: http://www.myvideo.de/watch/5397152/J_B_O_Rosa_Armee_Fraktion

 

[Ari]

Es ging um poppige und/oder erfolgreiche Weltproduktionen, und nicht um (wenn auch kultige) Spassproduktionen wie J.B.O.

 

[holgi]

Habe das Gefühl, dass viele Bands, die gerade dabei sind, "aufzusteigen" unter dem Problem leiden, sich keine sündhaft teure Produktion leisten zu können und dass man das dann auch hört.

Gott sei dank.

Von mir aus kann das sich ruhig noch "verschlimmern", wichtig ist nur, dass es am Ende nicht nach Death magnetic klingt.

Nebenbei, "First and last and always-Sisters of Mercy" ist so unglaublich übel produziert und hat ertsklassige Songs an Bord, da habe selbst ich ein Problem.

 

[coder2k]

Ari schrieb:
Es ging um poppige und/oder erfolgreiche Weltproduktionen, und nicht um (wenn auch kultige) Spassproduktionen wie J.B.O.

Wer hat das gesagt?
J.B.O. sind zumindest deutschlandweit bekannt und spielen auf sämtlichen Metal-Festivals hoch und runter, also erwarte ich eine professionelle Produktion.

 

[Ari]

Habe das Gefühl, dass viele Bands, die gerade dabei sind, "aufzusteigen" unter dem Problem leiden, sich keine sündhaft teure Produktion leisten zu können und dass man das dann auch hört.

Wenn eine Band dabei ist aufzusteigen, dann ist die Finanzplanung kaum Aufgabe und Sorge der Band. Die muss nur abliefern.


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man Coder, das ist ne regionale Comedy-Truppe!
"

"professionelle" Produktionen (= von bekannten, international erfolgreichen Bands)

 

[tubeless]

>> man Coder, das ist ne regionale Comedy-Truppe!

Klar doch.
Und besteht aus lauter hochkarätigen Musikern.
Abgesehen davon verlangen sie auch hochprofessionelles Geld für ihre Musik und Konzerte. Also können sie auch entsprechende Produktionen abliefern. Was sie allerdings auch machen.
Dass dem einen oder anderen die Sounds nicht passen, bedeutet nichts, denn die Sounds sind Teil des Gesamtkonzeptes und damit wiederum Teil der Professionalität.

Die "Branche", in der sich Musikschaffende tummeln, als Grundlage für die Beurteilung der Professionalität oder des Anspruches hernzunehmen, halte ich für ein reichlich gewagtes Unterfangen.