Schalldämmung Musikraum

[dada2]

Hallo erstmal,

wir suchen nach einer Möglichkeit unseren Musikraum zur Decke hin zu Dämmen (nicht dämpfen)

Der Raum ist 42qm groß und wird täglich zum musizieren genutzt.
Wir sind diverse Bands die hier , wenn möglich auch am Wochenende spät Nachts proben möchten.
Es befindet sich ein Schlagzeug, E-Guitarren und E-Bass Verstärker im Raum, aber auch Bläser kommen des öfteren.
Da wir gerade am renovieren sind wurde etwas Geld gesammelt, das Budget beträgt 2500€ .

Uns geht es in erster Linie um die Dämmung, daher benötigen wir eine passende Schallschutzschicht. Im Raum selber ist bereits ein Gerüst für eine zweite, niedrigere Decke eingelassen, wo später Gipssplatten verschraubt werden sollen. Der Abstand zwischen diese zweiten niedrigen Wand und der oberen Wand zu Nachbarn beträgt ca. einen Meter.

Geplant haben wir bisher ein 3 Schicht System.
Das soll dann etwas so aussehen, von oben nach unten:

------massive Decke
----- 2cm Verbundschaumstoff
----- Bitumenschwerfolie
-----4cm Verbindschaumstoff
-----95cm leerer Raum
-----Holzgerüst
-----Gipsplatten
--
--
-----Wir Krachmacher


Jetzt hätten wir noch Fragen:
1. Mein ihr unsere Dämmung ist anständig dimensioniert
2.Gibt es eine bessere ggfls. günstigere Möglichkeit hier zu dämmen
3. Wie befestigen wir am besten diese 3 Schichten.
Der Kleber für die Schaumstoffplatten ist sehr teuer und soll nicht ausreichend Klebeeigenschaft besitzen. Daher dachten wir an dünne Holzleisten, mit denen wir dann die Platten (2x1m) an die Decke schrauben.
4. Kann es hier Probleme mit Schimmel und/oder Kondenswasser an der Decke geben.
In dem Raum befinden sich regelmäßig, wenn nicht täglich viele Menschen, sicherlich so 30-80 Personen. Eine starke Lüftung ist vorhanden.



Über jede erdenkliche Hilfe freuen wir uns sehr.
Vielen Dank

 

[holgi]

Hi,

2cm Verbundschaumstoff

Ist für eure Zwecke gänzlich ungeeignet, besser ist Glaswolle/Steinwolle, und zwar dick, sehr dick, da ihr einen Meter Zwischenraum habt würde ich den auch ausfüllen damit.

Holzgerüst

Würde ich ebenfalls nicht nehmen, besser eine abgehangene Aluprofilkonstruktion, in die Decke montiert via Abhänger.

http://youtu.be/UQ5VK5Mw9DI

Gipsplatten

Ist ok.

Nebenbei sei noch gesagt, das ihr euren Lärm auch erheblich über die Wände nach oben transportiert, demnach ist eine Raum in Raum Konstruktion welche Wände/Decke/Boden beinhaltet die eigentlich sinnvollere Wahl.

 

[dada2]

Hallo Holgi,

Vielen Dank für deine Antwort.

Zu den 2cm verbundschaum. Es sind wären ja 2cm + 4cm Verbundschaum + Bitumenschwerfolie.
Wir hatten uns auch überlegt Glaswolle (Rockwool) zu nehmen, jedoch hatte man uns gesagt, dass diese eher für Wärmedämmung geeignet ist.

Das Das Holzgestell bzw der Rahmen für die Decke existiert dagegen schon.
Allerdings unter der Decke und ich bin mir nicht sicher ob man noch ein zweites Destell so ohne weiteres dazwischen bekommt.

Unser Holzgestell ist genauso aufgebaut wie das Video mit den Aluminiumprofilen.

 

[Tmny]

Also was ich hier so mitbekommen hab, pflanzt sich der Großteil des gehörten Lärms in den umliegenden Räumen durch Körperschall durch die Wände fort. Ergo bringt nur Raum-im-Raum was.
Ich würde es aber begrüßen wenn Decke mit Dämmung vollstopfen auch hilft !

 

[holgi]

Zu den 2cm verbundschaum. Es sind wären ja 2cm + 4cm Verbundschaum + Bitumenschwerfolie.
Wir hatten uns auch überlegt Glaswolle (Rockwool) zu nehmen, jedoch hatte man uns gesagt, dass diese eher für Wärmedämmung geeignet ist.

Es ist genau anders herum richtig.

Unser Holzgestell ist genauso aufgebaut wie das Video mit den Aluminiumprofilen.

das Aluabhängegerüst ist schwingend insofern, als das es in der Decke hängend montiert ist, und an den Wand-Anschlüssen mittels Dämmstreifen entkoppelt wird. All das hat ein Holzgestell nicht, es sei denn du machst es von Beginn an so wie beschrieben....

 

[heimlichstillleise]

Ohne Wände und Boden mit zu trennen könnt Ihr Euch den ganzen Aufriss sparen. Die Dämmung wird viel zu gering ausfallen, da wie beschrieben über die Wände und den Boden extrem viel Körperschall übertragen wird und gerade Bass und BassDrum sich von Eurer Konstruktion quasi gar nicht beeindrucken lassen werden.

 

[bemoll]

Tja, es ist leider so, wie hier schon einige richtig festgestellt haben: wirkliche Isolierung bringt nur eine Raum im Raum-Lösung. Der Körperschall von Drums und z.B. E-Bass ist immens und kann nur durch viel Masse (z.B. Spezialwände mit Sand gefüllt/ Böden entkoppelt, evtl. Doppeltür) entschärft werden. Alles andere ist wenig wirkungsvoll und nur unnötige Geldverschwendung. Selbst Heizkörper können diesen Körperschall übertragen (auch dafür gibt es Entkopplungen); ist lästig, das Ganze - aber wenn man die Nächte durchmachen will, wird es wohl nicht anders gehen.
HTH
bemoll

 

[dada2]

Hmm ich verstehe,

also sind die Emfpehlungen von z.b Schaumstofflager.de komplett falsch.

Zu unserem Raum/Haus.

Das Haus ist ein Wohnaus mit 4 Stockwerken. Wir befinden uns im Erdgeschoss und haben auch das komplette Erdgeschoss für uns. Es gibt also weder zur Seite noch nach unten Nachbarn.
Die Dämmung soll ausschließlich nach oben hin erfolgen.

Bisher konnte dort auch musiziert werden, aber eben nicht so intensiv und lange.
Die Wände sollen später nochmals dick verputzt werden, danach werden wir wohl schwere Gardinen und Molton aufhängen.

Das Holzgerüst, also die hängende Decke ist mit der auf dem Video identisch. Was fehlt wäre hier die Dämmstreifen die Holgi erwähnt hat.
Wir haben uns auch überlegt das jetzige Gerüst sowohl für die Gipsplatten (von unten) als auch für die Dämmung(Rockwool, Schaumstoff...) zu nutzen, sind uns aber unsicher ob das Gerüst soviel tragen kann.

Schwere Entscheidung....

 

[dada2]

Hier ein Foto unsere aktuellen Situation:
http://imgur.com/Q0np5uO
Die Lüftung kommt noch raus.

 

[Black_Bender]

hi,

also wenn im gebäude leute wohnen und schlafen und in der nacht eine komplette band probt mit schlagzeug und bass dann ist stress vorprogrammiert.

ich weiß nicht wie oft ich dieses beispiel schon genannt habe.

meine werkstatt ist im keller eines mehrstöckigen DDR stahlbetonbaus.

in den obersten stockwerken 4-6 proben bands.
wenn die loslegen kann ich mein radio quasie abschalten und mitsingen.
trotz 4-6 massiven tonnenschweren betondecken.

der schall wird durch die wände weitergeleitet. funktioniert genauso gut wie die weiterleitung des schalls durch luft.

man muss einen komplett geschlossenen raum bauen der komplett fachgerecht entkoppelt ist von allen wänden decke und boden des hauses. anders kann man diese schwingungen nicht aufhalten.

eine abgehangene decke wird nicht im bass helfen.
die nachbarn werden nicht schlafen könn wenn ihr loslegt.
und nachts wenn man schlafen will stört auch schon ein so geringer lärmpegel der tagsüber nicht mal auffallen würde.

ihr solltet euch dringend vom fachmann beraten lassen der sich die sache vor ort genau anschaut.

lg

 

[dada2]

Das würde wiederum bedeuten das wir es gleich lassen könne.
Ist aber für uns keine Alternative.

Vielen Dank dennoch.

 

[Black_Bender]

ich weiß dass du das nicht hören willst aber was soll man da groß sagen?
ein mitternachts-proberaum für ne rockband im mehrfamilien wohnhaus ist einfach ein paradoxum.

überleg mal. die meisten rasten schon aus wenn nachts der nachbarhund 2 mal bellt.

 

[Tmny]

Black_Bender - Vernichter aller Träume und Hoffnungen.

Aber sind wir froh dass wir ihn haben : )

 

[dada2]

ich würde aber jetzt dennoch gerne Klarheit schaffen.

so wie ich das verstanden habe schluckt Minderalwolle (Rockwool) mehr Schall als die speziell zur Schalldämmung geeigneten Verbundschaumstoffe (nach Schaumstofflager.de) ?

Denn für den Preis den ich für dieses 3 Schichtensystem bezahle 2cm + 1cm Bittumen + 4cm Verbundschaum bekomme ich sogar mehr als 100cm Rockwool bei 42qm.

 

[Black_Bender]

schallabsorbtionsgrad hat nichts mit schallschutzgrad zu tun.

nur EIN beispiel.

bei der ermittlung der schallabsorbtionseigenschaften wird gemessen was absorbiert wird wenn der schall durch den absorber geht an der wand reflektiert wird und wieder durch den absorber geht.
das ganze wird aber auch in bezug der schallschnelle und beugungseffekte beeinflusst bzw. begrenzt. und das nächste problem ist dass mit fallender frequenz die reine absorberwirkung gegen null geht. erst mit ausnutzung der schallschnelle kann mantiefer gehen aber erst wenn der schall schon wieder von der wand zurückkehrt und ein 2. mal den absorber passiert.

das heißt im klartext dass es hinter dem absorber so gut wie genauso laut ist in dem bereich wo die wand sowieso alles weiterleitet.