[REW-Messung] war: Lucky's Sammelthread

[Lucky]

Vorneweg: Weil es unschön war, dass ich - ausgerechnet durch diesen hier - neulich mehrere ähnliche Threads aufgemacht habe, wollte ich im Zuge meiner hierzu passenden REW-Messungen nicht noch einen Thread starten. Daher finden sich jetzt alle meine künftigen REW-Files + Screenshots + zugehörigen Fotos in diesem Thread.
Los geht's mit dem REW-Zeug ab Beitrag #13



Mir ist aufgefallen, dass sich bei meiner ersten Beschäftigung mit dem Thema einige individuelle (Anfänger)-Fragen sammeln, die so noch nicht in den FAQ stehen, für die es aber albern und störend wäre, jeweils einen neuen Thema. Ich hoffe, ich darf mich in diesem einen Thread austoben, ohne zu nerven. Mein anderer Thread, der sich zunächst speziell um meine Frontwand drehte, kann dann ggfs. geschlossen werden - allerdings waren im letzten Beitrag noch eine Menge kleiner Fragen offen, dich ich mal - samt Skizze - hier hinein kopiere:


1. "nötige Symmterie": rein theoretisch wäre es möglich, dass ich mit meiner Arbeitsplatte weiter nach links umziehe. Ich habe für die aktuelle Lage jetzt mal eine maßstabsgetreue Skizze erstellt, siehe Anhang. Dazu auch ein paar Erläuterungen.

2. Was in diesem Raum wohl immer suboptimal bleiben wird, ist die Deckenhöhe von 220cm - oder wie siehst du das? Eine zusätzliche Konstruktion will ich dort nicht fertigen, bin aber durchaus gewillt, dort helles Basotect (welches?) o.ä. zu befestigen, wenn morgen mein Messmikro mit der Post kommt. Falls es von den Kosten vertretbar ist: Spricht etwas dagegen, anstelle einzelner, mühsam ausgemessener Reflexionspunkte einfach großflächig Basotect anzubringen?

3. Warum ist mein Arbeitsplatz direkt an der Wand?!
=> Es ist eine Holzplatte, die hinten mit Winkeln an der Wand fest ist und vorne zusätzlich Füßen steht. Ich bin sehr empfindlich, was eventuelles Wackeln oder Schwimmen meines Tisches angeht, u.a. da meine TFT-Monitore (die ich eigentlich LIEBE), leider einen ziemlich ungünstigen Fuß haben, so dass sie anfällig auf Erschütterungen (z.B. Tippen auf der Tastatur) sind - was beim Texte schreiben ein No-Go für mich ist. Die meisten Schreibtische, auf denen ich bisher gearbeitet habe, haben zu wenig Tiefe oder wackeln
=> Daher die Arbeitsplatte an der Wand fixiert.
=> Platz genug wäre ansonsten nach hinten im Raum, 50cm könnte ich in der Tiefe locker "opfern" (Gewöhnungssache, vielleicht kann ich da ja noch was "lagern"), dann würde meine Abhöre ca. 70 cm von der Wand entfernt stehen.

Also: Arbeitsplatte etwas weiter nach links - dann steht sie ja schon fast mittig im Raum und (zähneknirschend, wegen Stabilität) mit der Platte 50cm von der Wand weg => bringt das schon was, v.a. bzgl. der Bässe? Oder sollte ich mir diesen Umbau gegebenen Bedingungen komplett sparen?

4. ca. zwei Drittel des Fußbodens sind Fliesen, der Rest (wo ich arbeite) ein dünner Teppichboden. Denkbar ist auch noch, im ganzen Raum (außer direkt unter den riesigen Schränken) einen schöneren, flauschigeren Teppich zu verlegen, vielleicht schon rein unter optischem/psychologischem Aspekt => akustischer Effekt wiederum nur auf die Höhen, nicht wahr? Nicht, dass sowas dann nach hinten losgeht, wenn ich Höhen dämpfe, dämpfe, dämpfe ... aber die Bässe nicht behandeln kann Dann wird das Klangbild ja durch jede weitere Höhendämmung unausgewogener?!

5. Kleine Anmerkung zu dem Vorhang, den man in der Skizze sieht: Ich hatte ihn mir vor vielen Jahren mal auf einen Tipp hin (keine Ahnung, ob das hier im Forum war, oder sonst wo) aus vielen, vielen Fleece-Decken (die ich günstig bekam) zusammengenäht unter die Decke montiert. Da kommt schon einiges an Stoff zusammen, und meine Hoffnung war damals, dass ich damit (zumindest) Höhenreflexi>ohne Unterbau) steht für den Workflow dort auch nicht ganz optimal. Allerdings hat es nur dort (weil perfekt an den Schrank gelehnt) optimalen Halt, so dass NICHTS wackelt oder schwimmt, egal, wie ich in die Tasten haue (was ich sonst nämlich doof fände) .... falls doch freistehend eine viel bessere Positi>welches allerdings einen Unterbau hat, und somit (relativ) stabil steht beim Spielen, also flexibler positionierbar.

7. Gitarrensammlung aus dem Aufnahme/Abhör-Raum verbannen? (wegen resonierender Saiten und Korpus)

 

[Lucky]

In den kommenden 36 Stunden erwarte ich die Lieferung meines Messmikrofons ECM8000 und werde dann anfangen, den REW-Workshop durchzugehen

Nun zu den neuen Fragen, die mir beim Lesen anderer Threads (aktuell: poröse Bassabsorber) kommen:

8. Wird mir die allererste REW-Messung ein objektives, vergleichbares (für jeden nachvollziehbares) Ergebnis liefern, wie gut/schlecht meine Raumakustik z.Zt. ist?
Da ich mich früher nie um Raummoden, sondern nur um Höhendämmung gekümmert, befürchte ich, dass mein Raum inzwischen

9, Stimmt mein Verdacht: "Optimaler Aufnahmeraum ungleich optimaler Regieraum"?
Mein Fokus liegt zu 75% auf optimalen Aufnahmebedingungen und zu 25% auf optimaler Abhöre. Ist ein optimaler Aufnahmeraum annähernd schalltot (über alle Frequenzen) und hat vorzugsweise Teppich u.ä. wohingegen man im optimalen Regieraum oftmals Holzfußböden (und -decken) findet?

10. Eignet sich eine in die Zimmerecke gestellte Matraze vielleicht schon (besser als nix?) als Bass-Absorber?

11. Hab gelesen, dass Bassabsorber "möglichst nah an der Schallquelle" stehen sollen. Meine Tannoy Reveal haben hinten eine Bassrefelxöffnung. Da der Platz zu den Ecken grad eh nicht besonders groß ist, wäre ein Bassabsorber in diesem Falle "sehr nah" hinter der Box zu finden. Gibt es ein "zu nah"?

12. Die Breitband-Absorber, die ich auf Studio-Fotos sehe, muten auf den ersten Blick so ein bisschen an, wie die vielen, vielen hier im Haushalt Keilrahmen-Leinwände, auf denen meine Mutter schöne Bilder malt. Was sind prinzipielle Unterschiede? Wären ein solche Leinwand-Bilder auch wiederum "besser als nix"?

13. Bin ich bei der Stoffauswahl der Oberfläche von Absorbern relativ frei? Soll heißen: Könnte ich einen beliebigen, z.B. selbst bemalten oder gefärbten Baumwollstoff nehmen? (für optische Gestaltung)

 

[Lucky]

Hier kommt ein Foto von meinem Arbeitsplatz im Zustand bis gestern... (ist nur der Ausschnitt, der der Skizze oben rechts entspricht)

 

[Lucky]

Nun habe ich in den letzten Stunden virtuell ein paar Möbel gerückt, um zu sehen, was mit "für mich (und meine Familie) noch gerade vertretbarem Aufwand" zu realisieren wäre. Augenmerk lag erst mal auf

1. symmetrischerer Anordnung gemäß FAQ-Skizze
und
2. Abhörposition bei 38% Raumlänge

Dabei sind 2 neue Skizzen herausgekommen, die ich im Folgenden erklären möchte:

Variante 2:
- Hier würde ich (innerhalb meines eigentlich durch Vorhang abgeteilten Bereichs) hauptsächlich die Arbeitsplatte mit dem Hifi-Schrank tauschen.
- Der 2-teilige Vorhang (also doppelt so viel Stoff wie auf dem Foto zu sehen) würde in die rechte vordere Ecke gequetscht
- Eine Matraze, die ich noch übrig habe, würde als Besser-als-nix-Pseudo-Bassfalle vorne rechts stehen.
- Das Stagepiano (ehemals rechtwinklig zur Arbeitsplatte) würde durch eines mit Unterbau ersetzt und links vom Arbeitsplatz frei stehen.

Was bedeuten die Warnschilder?
Warnung 1: An dieser Stelle ist ein Lichtschalter. Eigentlich sollte der Zugang hierzu noch frei bleiben.
Warnung 2: Die Monitore stehen noch immer auf meiner Arbeitsplatte (mit demnächst etwas höheren Stützen als auf dem Foto) => Ich befürchte ungute Reflexionen durch die glatte Holzplatte
Warnung 3: Es sollte gewährleistet bleiben, dass die Schranktüren noch zu öffnen sind.
Warnung 4: Dieser Gang muss auf jeden Fall frei bleiben.

...und die Glühbirnen?
Idee A: Die Frontwand ist noch komplett frei und somit glatt. Hier würden sich z.B. Leinwand-Bilder auf Keilrahmen gut machen. Da meine Mutter so viel malt, dass sie kaum noch weiß wohin mit den fertigen Kunstwerken, würde ich mir wünschen, dass Ihre Bilder akustisch grünen Licht als "besser-als-nix-Pseudo-Absorber" bekommen.
Zusätzlich/Alternativ könnte ich mir vorstellen, oben an der Frontwand ein laaaanges Regelbrett anzubringen, das von links nach rechts komplett vollsteht mit all meinen fetten Aktenordnern, Büchern, und Zeitschriften... damit dürfte ich wohl ziemlich die Raumbreite füllen können. (Vielleicht auch ein kleiner Tropfen auf den heißen Stein der Raummoden?) Unterhalb davon käme dann der (oben auf dem Foto liegend zu sehende) Wollteppich an die Wand => hoffentlich überdämpfe ich mir die Höhen nicht immer mehr, aber immer noch besser als Flatterechos einer harten, aalglatten Wand.... mehrere Paar Kopfhörer sowie aufgewickelte Kabel könnten an der Wand ebenfalls noch Platz finden und (unkontrolliert) als Pseduo-Diffusoren dienen.

Idee B: Wenn ich mich entschließe, die Arbeitsplatte 20 cm von der Wand abzuziehen, könnte man die Matraze auch teilweise hinter die Arbeitsplatte schieben. Wenn ich dann noch die Monitorbasis etwas breiter mache, hat der rechte Monitor die Matraze direkt im Rücken. Für den linken würde sich (um Symmetrie zu wahren) natürlich auch noch eine Matraze finden lassen.

Idee C: Dort wo nun raumhoch Gartenstühle und leere Kartons gestapelt sind (unten links in der Skizze "leichtes Kleinzeug"), würde haargenau das hochkant gelagerte Schaumstoffbett reinpassen. Somit wäre wieder ein Bigchunk-Schaumstoffteil in einer Raumecke

...by the way: Vielleicht hilft es gegen Raummoden schon ein bisschen, dass ich an der Frontwand und an der linken Seitenwand oben keine "klassische Kante" zwischen Wand und Decke habe, sondern so einen Vorbau (siehe Foto), hinter dem eine Wasserleitung verläuft (ist aber leider einfach nur dünnes Holz mit Hohlraum dahinter )

Im Endeffekt wäre Variante 2 nicht besonders schön, aber mit (relativ!) wenig Aufwand verbunden.

 

[Lucky]

Variante 3 hab ich verworfen... kommen wir nun also zu:

Variante 4


- Zunächst fällt das deutlich größere Abhördreieck auf. Allerdings ist das in dieser Breite vielleicht schon übertrieben? Immerhin habe ich Nahfeld-Monitor und ich hatte mal gelesen, dass eine sinnvolle Basisbreite da so 120 bis 200 cm betragen sollte. Die gewagten 220 (oder in diesem Raum wären noch deutlich mehr möglich) sind inspiriert durch die FAQ-Skizze, wo die Basisbreite fast 10 Fuß beträgt!!

- Die Monitore stehen dann auf Stativen, die ich mir noch kaufen müsste.

- von der Idee, die Arbeitsplatte irgendwie mit der Wand zu verschrauben, hab ich mich in diesem Beispiel komplett getrennt.


- wesentlichste Änderung (für den Workflow) ist die Positionierung des Klaviers:
Ich weiß nicht, ob das funktionieren wird, aber da mein frei stehendes Digitalpiano ca. meine übliche Arbeitshöhe hat, wenn man den Deckel zuschiebt, könnte ich mir vorstellen, ob dem zugeschobenen Deckel dauerhaft die PC-Tastatur zu positionieren, und die Maus evtl. daneben... falls das klappt. Klarer Vorteil wäre, dass ich beim Klavierspielen viel direkteren Bezug zu den Bildschirmen und zum Sound habe. (Dann macht mein Flügel-VSTi endlich mal auch beim Üben Sinn)

- Glühbirne D: zum Abhördreieck möchte ich noch sagen, dass ich nun den 38%-Punkt nur deshalb nicht erreiche, weil ich es bevorzuge, lieber etwas näher "zwischen" den Boxen zu sitzen, als es bei einem ideal gleichseitigen Dreieck der Fall wäre.

Frage: WIE wichtig ist es eigentlich, ob man (bei dem Versuch, seinen Raum symmetrisch aufzubauen) GENAU die Mitte trifft? Wie man in beiden Skizzen sieht, sitze ist das Abhördreieck leicht nach rechts versetzt => führt dies alle Symmetriebemühungen akustisch ad absurdum, dass man es dann DIREKT GANZ bleiben lassen sollte?

 

[Lucky]

Jetzt bin ich auf Meinungen und Einschätzungen zu meinen Überlegungen gespannt.

Vielleicht sind manche Ansätze gut, manche weniger - und irgendwo in der Mitte liegt die zu realisierende Lösung meines Umbaus (ich muss sowie am Fußboden unter meinem Arbeitsplatz noch etwas für Wärmeisolierung tun - krieg da kalte Füße - und daher in den nächsten Tagen dort leider eh noch mal alles abbauen)

 

[Black_Bender]

das wird mir jetzt zu undurchsichtig und chaotisch mit 2 threads und teilweisen den gleichen fragen nur anders formuliert.

bitte konzentriere dich auf einen thread.

 

[Lucky]

das wird mir jetzt zu undurchsichtig und chaotisch

Das Gegenteil war die Intention

mit 2 threads und teilweisen den gleichen fragen nur anders formuliert.
bitte konzentriere dich auf einen thread.

Ja, sorry wenn das doof rüberkam. Dann lasst uns bitte auf diesen Thread hier konzentrieren.

Ich hatte dieselben Fragen, die zuletzt noch offen waren einfach rüberkopiert, nicht anders formuliert. Und manche der alten Fragen davor waren noch nicht beantwortet (eine Matraze - hab ich hier auch schon mal von jemandem in ähnlicher Form gesehen - ist halt mehr als ein kleines Sofakissen)...

In den alten Thread hab ich seit Eröffnung dieses Threads auch gar nichts mehr geschrieben, weil AUCH neue Fragen hinzukommen, die für das Ursprungsthema off-topic werden... und genau DESWEGEN, hab ich jetzt diesen einen neu aufgemacht... weil in Zukunft viele neue kleine Fragen kommen werden, die zum Teil damit zusammenhängen, zum Teil nicht

Ist das dann okay? (edit: Falls nicht, vielleicht kann ein Moderator oder Admin sie ja dann wieder zusammenfügen... sorry, wenn ich damit unnötig Arbeit gemacht hab... hatte gedacht, so würde es am Ende besser)

 

[Lucky]

Folgende Skizze soll ebenfalls nicht Verwirrung stiften, sondern die hab ich gerade angefertigt, um zu zeigen, welche Möbel in dem Raum als "gesetzt" gelten, wo ich also nicht dran rücken kann.

Dies wäre ein Ansatzpunkt für Vorschläge, wie man aus diesem "leeren" Raum (leerer krieg ich den nicht!) jetzt noch (auch mit professionellen Mitteln, Absorbern, Diffusoren) das Bestmögliche herausholt.
(Also Abhördreieck und sämtliches erdenkbare Akustik-Material frei positionierbar!)


Falls es jemandem - oder in diesem Falle v.a. Black_Bender als Fachmann, der sich so super um Akustik-Anfänger wie mich kümmert - entgegenkommt, wäre die Zeichnung als Grundlage gedacht um mit einem Zeichenprogramm ein (den Umständen entsprechend) "optimale" Recording- und Abhör-Setup einzuzeichnen.

Ich habe dazu die Möbel, die später wieder rein müssen, maßstabsgetreu neben das Zimmer geschoben.

Die fetten roten Punkte sind Orte, an denen man leider nichts fest montieren kann, weil man daher laufen bzw. Schranktüren öffnen können muss.

 

[Lucky]

Und da du (Bender) gerade im Detail in meinem anderen Thread geantwortet hattest, möchte ich dies im Sinne, die Sachen nun HIER zu sammeln, dies einfach mal kopieren ....

Der andere Thread darf dann gerne geschlossen werden, wenn das recht ist... sorry noch mal!

moin,

du bist sehr wissbegierig.
das ist gut.

aber deine fragen sind einfach zu allgemein und zu viele um im detail drauf einzugehen.
das wurde auch alles schon mehrfach hier im forum ausgiebig behandelt.
vieles ist in den stickys beantwortet.
andere dinge findest du nur durch try & error unter messungen selbst raus.
wobei bei dir eben nicht viel zu machen ist da der raum einfach schon zu vorgestellt ist.

1. "nötige Symmterie": rein theoretisch wäre es möglich, dass ich mit meiner Arbeitsplatte weiter nach links umziehe. Ich habe für die aktuelle Lage jetzt mal eine maßstabsgetreue Skizze erstellt, siehe Anhang. Dazu auch ein paar Erläuterungen.

die großen schränke beeinflussen natürlich die symmetrie erheblich. bei deiner situation kann man keinen direkten ratschlag geben wo es am symmetrischsten wäre.
ausprobieren -> messen

=> okay, da hab ich was zu tun... Ich hoff, das Mikro kommt heute schon an. Werde dann sofort auch die Diargamme veröffentlichen (HIER? - oder braucht es dazu noch einen REW-Thread von mir?)

2. Was in diesem Raum wohl immer suboptimal bleiben wird, ist die Deckenhöhe von 220cm - oder wie siehst du das? Eine zusätzliche Konstruktion will ich dort nicht fertigen, bin aber durchaus gewillt, dort helles Basotect (welches?) o.ä. zu befestigen, wenn morgen mein Messmikro mit der Post kommt. Falls es von den Kosten vertretbar ist: Spricht etwas dagegen, anstelle einzelner, mühsam ausgemessener Reflexionspunkte einfach großflächig Basotect anzubringen?

mehr als erstreflexionsabsorber wo du mischst und da wo du recordest wird wohl eh nicht gehen.

Okay. Immerhin etwas.

3. Warum ist mein Arbeitsplatz direkt an der Wand?!
=> Es ist eine Holzplatte, die hinten mit Winkeln an der Wand fest ist und vorne zusätzlich Füßen steht. Ich bin sehr empfindlich, was eventuelles Wackeln oder Schwimmen meines Tisches angeht, u.a. da meine TFT-Monitore (die ich eigentlich LIEBE), leider einen ziemlich ungünstigen Fuß haben, so dass sie anfällig auf Erschütterungen (z.B. Tippen auf der Tastatur) sind - was beim Texte schreiben ein No-Go für mich ist. Die meisten Schreibtische, auf denen ich bisher gearbeitet habe, haben zu wenig Tiefe oder wackeln
=> Daher die Arbeitsplatte an der Wand fixiert.
=> Platz genug wäre ansonsten nach hinten im Raum, 50cm könnte ich in der Tiefe locker "opfern" (Gewöhnungssache, vielleicht kann ich da ja noch was "lagern"), dann würde meine Abhöre ca. 70 cm von der Wand entfernt stehen.

Also: Arbeitsplatte etwas weiter nach links - dann steht sie ja schon fast mittig im Raum Lächeln und (zähneknirschend, wegen Stabilität) mit der Platte 50cm von der Wand weg => bringt das schon was, v.a. bzgl. der Bässe? Oder sollte ich mir diesen Umbau gegebenen Bedingungen komplett sparen?

forensuchfunktion: stichwort "sbir" und "begrenzungsflächeneffekte"
wurde auch schon in den stickys und unzähligen threads behandelt und diskutiert

4. ca. zwei Drittel des Fußbodens sind Fliesen, der Rest (wo ich arbeite) ein dünner Teppichboden. Denkbar ist auch noch, im ganzen Raum (außer direkt unter den riesigen Schränken) einen schöneren, flauschigeren Teppich zu verlegen, vielleicht schon rein unter optischem/psychologischem Aspekt => akustischer Effekt wiederum nur auf die Höhen, nicht wahr? Nicht, dass sowas dann nach hinten losgeht, wenn ich Höhen dämpfe, dämpfe, dämpfe ... aber die Bässe nicht behandeln kann traurig Dann wird das Klangbild ja durch jede weitere Höhendämmung unausgewogener?!

forensuchfunktion -> überdämmung, überdämpft, überdämmt o.ä.

Okay, werd ich alles lesen.

5. Kleine Anmerkung zu dem Vorhang, den man in der Skizze sieht: Ich hatte ihn mir vor vielen Jahren mal auf einen Tipp hin (keine Ahnung, ob das hier im Forum war, oder sonst wo) aus vielen, vielen Fleece-Decken (die ich günstig bekam) zusammengenäht unter die Decke montiert. Da kommt schon einiges an Stoff zusammen, und meine Hoffnung war damals, dass ich damit (zumindest) Höhenreflexionen beim Singen dämmen kann, wenn ich ihn zuziehe...
...Nun ist aber nicht in Stein gemeißelt, dass ich ihn ständig zuziehen muss. Schiebe ich ihn komplett links und rechts an die Forntwand, so knubbelt sich dort eine Menge weicher Stoff => vielleicht ist er dort effektiver (und ansatzweise bassabsorbend), als wenn ich ihn einmal komplett um mich herum ziehe...?

wirkt nur im hochton nicht im bass

Schade, aber gut zu wissen.

6. Das Klavier (Stage-Piano ohne Unterbau) steht für den Workflow dort auch nicht ganz optimal. Allerdings hat es nur dort (weil perfekt an den Schrank gelehnt) optimalen Halt, so dass NICHTS wackelt oder schwimmt, egal, wie ich in die Tasten haue (was ich sonst nämlich doof fände) .... falls doch freistehend eine viel bessere Position gefunden wird, könnte es mit einem technisch vergleichbaren Klavier tauschen, welches allerdings einen Unterbau hat, und somit (relativ) stabil steht beim Spielen, also flexibler positionierbar.

edit:
7. Gitarrensammlung aus dem Aufnahme/Abhör-Raum verbannen? (wegen resonierender Saiten und Korpus)

ausprobieren messen hören entscheiden
try & error

Na, dann wollen wir mal ....

 

[Black_Bender]

lucky das ist einfach zu viel auf einmal und keiner kann dir darauf ausreichend antworten geben.
die variablen sind allesamt unberechenbar.

beschäftige dich mit den unzähligen dokumentierten bauprojekten hier im unterforum.
natürlich hat niemand die gleiche situation wie du aber du kannst (nein du musst) ableitungen daraus interpretieren können denn die akustischen phänomene sind überall die selben auch bei dir.

versuch also erstmal die grundsätzlichen dinge zu verstehen.

wenn du das durch hast und verstanden hast sind schonmal 99% deiner standardfragen beantwortet.

die beste kompromisslösung bei dir findest du nur mit try & error raus.
also machen-> messen -> hören -> entscheiden.

deine raumsittuation ist zu diffus und gespickt mit unzähligen variablen die alles unberechenbar machen.

fazit: deine raumsituation ist für vorberechenbares strategisches vorgehen absolut ungeeignet.

und nochmal in aller deutlichkeit zur abhörsituation:
kann keine symmetrie gewärleistet werden (messungen) und der bass und grundtonbereich nicht behandelten werden dann hat jedes weitere experimentieren mit irgendwas keinen sinn.

zur aufnahmesituation hatte ich dir schon was genannt im anderen thread.
mein zweiter tipp.
bau dir ein paar mobile stellwände (suchfunktion benutzen)
das hätte hand und fuß und ist auch sehr kostengünstig.

von mir wäre das jetzt soweit alles.

vlt. haben ja andere bessere tipps.



nachfolgend gehe ich noch auf vereinzelte ausgewählte dinge ein.

8. Wird mir die allererste REW-Messung ein objektives, vergleichbares (für jeden nachvollziehbares) Ergebnis liefern, wie gut/schlecht meine Raumakustik z.Zt. ist?

klar

Da ich mich früher nie um Raummoden, sondern nur um Höhendämmung gekümmert, befürchte ich, dass mein Raum inzwischen

wenn du keine maßnahmen im bass und grundton hinbekommst und auch die möblierung nicht ausreichend dort dämpft (werden messungen aufdecken) dann wirst du mit deinen vorhaben nur höhen dämpfen und die akustik so gesehen nur verschlimmern.


ein bassabsorber aus porösen material muss in die raumecken.
ein matratze hinter den lautsprechern wirkt nicht im bass

eine solide regieraumakustik = ein sehr guter allround aufnahmeraum

vollflächiger teppich ist immer schlecht egal ob aufnahme oder regie


auch bassabsorber müssen symmetrisch im raum sein. heißt wenn in der rechten ecke ein bassabsorber ist muss der gleiche auch links sein sonst bringt man wieder nur unsymmetrie rein.


alle diese dinge wurden wie gesagt schon unzählige male in diesem unterforum bis ins letzte detail diskutiert und sind eigendlich grundwissen dass du dir selbst hier anlesen musst.

schon allein deswegen damit diverse leute die sich mühe gaben fachlich fundiert das auszuarbeiten nicht alles umsonst gemacht haben weil es dann eh nicht gelesen und verstanden wird.

lg

 

[Lucky]

Hey Bender,
mal vorneweg: Ich weiß die Mühen, die du und andere sich hier machen sehr, sehr zu schätzen. Das kann ich gar nicht oft genug betonen.

lucky das ist einfach zu viel auf einmal

Ja, das ist typisch ich. Ist wohl einfach meiner Arbeitsweise zu schulden (...die sich aus manchen Lebensumständen ergibt, aber das gehört hier nicht her). Soll aber auch heißen:
Wenn ich hier "viele Fragen auf einmal stelle" oder binnen weniger Stunden mehrere Skizzen reinstelle, dann "erwarte" ("erwarten" will ich hier eh nix, von niemandem) ich natürlich nicht im Gegenzug, dass genau so gebündelt jetzt auf alle Fragen gleichzeitig geantwortet wird. Wenn ich 20 Fragen stelle und im Laufe von 14 Tagen 5 verschiedene User Antworten zu 10 der gestellten Fragen haben, bin ich schon mehr als happy.

Zu dem Rest: Das ist halt die Gratwanderung zwischen "zu viele Variablen unberechenbar" und "bei jedem gilt die gleiche Physik, daher ist XY bei jedem gleich"... weißt du, als jemand der das zum ERSTEN Mal angeht, konnte ich vorher halt nicht abschätzen WAS wirklich unvorhersagbar ist nur individuell mit Try & Error geht und was andererseits klare Dinge sind, an die sich JEDER halten muss und sollte...

...und just in dieser Minute klingelt der Paketbote bei mir - dann ist heute wohl REW-Tag

 

[Lucky]

So, ich habe meine allererste REW-Messreihe nun hinter mir.
>> Hier geht's zu meinem .mdat-File <<

Am Ende dieses Beitrages finden sich Screenshots und ein Foto der Versuchsanordnung.

Ein paar Anmerkungen:
1. Da ich keinen Pegelmesser besitze, habe ich subjektiv kalibriert, wie in Black_Bender's Anleitung empfohlen.
2. Allerdings nur mit einer (gehobenen) mittleren Lautstärke (auch das ist ja von individuellen Gewohnheiten abhängig), um beim Sweepen die Nachbarn nicht auf die Palme zu bringen.
3. Unterm Tisch rauscht der für die Aufnahme verwendete PC noch (recht leise) vor sich hin (entkoppelte Festplatten, sonst keine Lüfter, das Netzteil hört man quasi NICHT). Die richtige DAW (die ich grad mangels der passenden Verlängerungskabel nicht anschließen kann), steht außerhalb des Zimmers, so dass während der Aufnahmen später auch kein Festplattenrauschen zu hören sein wird...
4. Mein Abhör-EQ war komplett auf neutral gestellt. Wie ich mal erwähnte, hebe ich ja beim Abhören die Loudness-Kurve gern ziemlich an. Vielleicht mach ich damit auch mal ne Messung...

Neben den relevanten Wasserfalldiagrammen von 300 Hz abwärts, hab ich mir einmal auch Fullrange anzeigen lassen, um überhaupt einen Eindruck vom Spektrum zu bekommen.

Beobachtungen zum Fullrange-Diagramm:
1. Wie zu erwarten war, klingen die Höhen und Mitten schon recht schnell ab.
2. Allerdings gibt es im Pegel einen Roll Off in den Höhen, der sich bei den einzelnen Monitoren nicht so stark bemerkbar macht wie in der Summe. Ist das "normal", oder könnten das meine Vorhänge etc. sein?

Nun zum für Raummoden interessanteren Part, unterhalb der 300 Hz:
1. Man sieht ganz klar die Asymmetrie zwischen Links und Rechts.
2. Bei jedem der beiden Speakers entsteht im zeitlichen Verlauf ein individuelles temporäres "Loch". Im gleichzeitigen Betrieb beider Lautsprecher kann man beide noch gut erkennen.

Was können darüberhinaus noch die Experten aus diesen ersten Diagrammen lesen?

edit: Und ganz unten noch mal die aktuellste Skizze, wie es zur Zeit bei mir aussieht (die Vorhänge sind aber NICHT zugezogen)

 

[Black_Bender]

also messtechnisch macht deine rumpelkammer einen sehr guten eindruck.
wer hätte das gedacht

ich poste morgen mal ne auswertung.

lg

 

[Lucky]

also messtechnisch macht deine rumpelkammer einen sehr guten eindruck.
wer hätte das gedacht

Freu

ich poste morgen mal ne auswertung.

lg

Erst recht freu... vorfreu

PS: Rumpelkammer.... auf dem Foto sehen wir genau die 2 aufgeräumtesten Quadratmeter der ganzen Veranstaltung

edit: Stört es eigentlich die Daten sehr, dass ich "nur mittellaut" gesweept habe? Soll ich vielleicht doch noch mal mit offizieller Nachbar-Vorwarnung so LAUT aufdrehen, wie ich maximal abhöre? Ist es wahrscheinlich, dass sich dabei qualitativ groß was ändert? ... vielleicht bestell ich mir aber auch einfach mal nen Pegelmesser für 83dB-Kalibrierung... wollte eh immer schon einen haben irgendwie...

 

[Sogyra]

vielleicht bestell ich mir aber auch einfach mal nen Pegelmesser für 83dB-Kalibrierung... wollte eh immer schon einen haben irgendwie

Es soll sogar eine App dafür geben. Frag mich aber bitte nicht, ich hab das selber nur gelesen...solche "Spielzeughandys" besitzen nur meine Kinder.

 

[Lucky]

Ja, das hab ich jetzt auch noch im letzten Moment bestellt. Hätte mir fast ein günstiges SPL-Meter gekauft. Keine Ahnung, wie superzuverlässig die App ist (hab mir für Android das Tool "Lärm Messung Lite" geladen... kommt aber ganz grob hin, glaub ich.

Daraufhin hab ich mal mit 83dB kalibriert und - eine wichtige Durchsage! - die Kurven NEU aufgenommen!!!

>> Hier ist dann also der Link zum AKTUELLEN .mdat-File <<

Hab meine Tannoy dann einmal wieder in Flat-EQ-Stellung abgehört.

Und danach eine zweite Messung (für die ich NICHT neu kalibriert habe) mit maximaler Loudness-Anhebung.

Dazu sei noch gesagt, dass die Laustärke-Einstellung, bei der das Rauschen 83 dB ergab, selbst bei den lautesten Rocksongs, die ich mit 100% Lautstärke in Windows abspiele, ohne EQ nur höchstens 72 dB Musikhörleistung erreicht wurden.

Wie laut das Rauschen oder der Sweep dann mit Loudness-EQ am SPL-Meter war, weiß ich nicht, nur, dass bei dieser Einstellung dann die lauten Rocksongs 78 dB erreichten.

Genug der Worte, hier kommen meine neuen Wasserfälle:

 

[evosilica]

Wow, auf die Ausgangsbasis im Bassbereich bin ich mal neidisch
Das sah bei mir mit 6 Paketen Rockwool + 5 30cm tiefe Breitbandabsorber nicht besser aus :O

 

[NeoKind]

Wow, auf die Ausgangsbasis im Bassbereich bin ich mal neidisch zwinker
Das sah bei mir mit 6 Paketen Rockwool + 5 30cm tiefe Breitbandabsorber nicht besser aus :O

Dem Neid schliesse ich mich mal an

, sehr gute Ausgangssituation. Bin schon sehr auf Benders Auswertung gespannt.

 

[Lucky]

Manchmal muss man halt auch etwas Glück haben ... bin auch schon gespannt auf die Auswertung.