Reime - Fluch oder Segen von Musiktexten?

[sweetlizzard]

@deydi
Danke für das Eminem-Beispiel......ja, der Typ hats schon echt drauf

Ich würde das auf meine Art so sagen: Wir haben hier Wortlisten mit speziellen Assonanzen, Halbreimen und Alliterationen, mit denen man Sinn UND KLÄNGE produzieren kann.

Und auch das finde ich eine bemerkenswerte Analyse....

Ich tu mich z.B. immer schwer damit, einfach nur stur nach einem Schema (Silbenzahl, Reime etc.) zu schreiben.Genau genommen langweilt es mich......es ist mir zu "vorhersehbar"...und es "beschränkt" mich...
Denn wenn ich einen Text schreibe habe ich normalerweise parallel dazu schon Melodie, Klang, Phrasierungen etc. "im Kopf", da fühle ich mich u.U. sogar eingeengt durch ein stures Reimschema...
Denn ein gesungener Text muß vor allem an den richtigen Stellen klingen und mir die benötigten rhythmischen Phrasierungen liefern, ohne unnatürlich verkünstelt zu wirken....da liegt für mich eher die Herausforderung.
Inhalt,emotionaler Ausdruck und Klang müssen irgendwie ineinandergreifen.....

Wenn ich einen Text einfach so ohne Musik schreibe kann ich sicher sein, daß ich den wenns dann an nen Song geht komplett umkrempeln muss, weils einfach irgendwo nicht klingt (zumindest nach meinem Geschmack-den ja nicht jeder teilen muss...)
Ich beschränke mich oft darauf dann lieber erst mal nur Ideen und markante Sätze die ich in ihrer Aussage irgendwie gut finde zu sammeln und das erst im musikalischen Kontext endgültig auszuarbeiten.

Natürlich reime ich auch wenn's gut passt gerne mal sauber, aber auch durchaus gerne unsauber oder nur "annähernd" über den Klang (Assonanzen).
Ich nutze zur Wortfindung auch jedes Mittel das ich finden kann wenn mir nix einfällt (Reimseiten im Netz oder was auch immer).
Und bezüglich Silbenzahl gibts dann oft reichlich Ausbrecher aus einem Reimschema, weil das wiederum sehr von den Phrasierungen des Gesangs abhängt.Die kann man sehr flexibel gestalten....
Versucht mal einen Satz auf eine grob vorgegebene Melodie und den darunter liegenden Groove in so vielen verschiedenen Varianten zu singen/phrasieren wie Euch einfallen.......ohne den Text zu verändern.....ich find total spannend was dabei so rauskommen kann

 

[artname]

Versucht mal einen Satz auf eine grob vorgegebene Melodie und den darunter liegenden Groove in so vielen verschiedenen Varianten zu singen/phrasieren wie Euch einfallen.......ohne den Text zu verändern.....ich find total spannend was dabei so rauskommen kann

Super. Hier spricht sweetlizzard etwas an, was untrennbar mit dem Reim verbunden ist: die Metrik UND den Rhythmus. Letztlich hat der Texter IMMER ZWEI Komponenten zu beachten: Die Metrik laut Duden und die Betonung laut Melodierhythmus.

Einen Klassiker hierfür bietet die Bridge von Grönemeyers "Was soll das"

Hat dich beim Wühlen in den Kissen / denn nie dein Gewissen gebissen

ich frag mich ewig, warum Gröni nicht den einfachen Weg ging.​

Hat dich beim Wühlen in den Kissen / denn dein Gewissen nie gebissen

Der Gröni tat 's der Metrik willen.

Ich will damit betonen, dass ein guter Musiktexter etwas anderes ist als ein guter Dichter. Der Dichter hat eine Gedichteform (Sonett, Hexameter oder etwa Limerick) wo meist die Metrik (alternierende Trochäen, Jamben oder Daktylen) vorgegeben ist. Beim Musiktexter konkurrieren, pushen sich immer Melodie und Wortmetrik zum fertigen Gesangsrhythmus. Vertieft euch ruhig mal 2-3 Stunden in das Eminem-Video und vor euren Augen und Ohren entsteht ein echter Krimi voller verwirrender Szenen!

Liebe Teestunde. Mir ist klar, dass der Umgang mit Raplyrik für eine Schlagertexterin verwirrend ist. Aber wenn man sich mal einen Monat täglich 5 Minuten dem hingibt, wird man vom Reimabenteuer automatisch verändert.

Neben der Metrik ist es ja auch die genaue oder fast genaue Phonetik, die Eminem ins Spiel bringt. Die lautlichen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen "Segen" und "sägen", die man trennen... aber auch vereinen kann...

 

[sweetlizzard]

dass ein guter Musiktexter etwas anderes ist als ein guter Dichter

Yepp-das ist genau der springende Punkt.

Mal ein blödes Beispiel:
Ich hab einige ältere englische Texte, und habe ein paar Mal versucht, diese über Foren zu überarbeiten (also vor allem was das englisch betrifft).
Kurz gesagt- es war fast unmöglich.......denn ich hab dann irgendnen Floh im Hirn, wie das klingen soll und viele "korrekte" Vorschläge der sprachlichen Formulierung liefen ins Leere, waren so nicht umsetzbar.
Es konnte mir irgendwie keiner so recht "folgen" (vielleich war ich auch nur zu blöd mich richtig auszudrücken), genau genommen kann so was nur jemand machen der selber singt und anhand eines Beispiels wie das klingen soll erahnen kann wo ich hin will.
Es geht dabei ja auch nicht zuletzt um die stimmlichen Ausdrucksmöglichkeiten eines Sängers-also kann die Person das überhaupt so singen daß es klingt.Grad in nem Forum wo mich keiner so richtig kennt sehr schwierig.
Also auch wo brauch ich welche Vokale (u.U. sogar auf welchem Ton-denn man kann nicht alles in jeder Lage mit jeder Technik singen), wo brauch ich harte Konsonanten für gewisse Betonungen....das alles spielt da rein. Und die Sache soll trotzdem inhaltlich passen.....
Heißt also-Ärmel hoch und so gut es irgendwie geht (incl. gründlicher Recherche in alle Richtungen) selber hinbekommen-bis ich meine es für mich passt.
Wenn dann wirklich noch allerletzte sprachliche Ratten drin sind bleibt dann auch noch die Frage offen, ob das nicht trotz allem als "künstlerische Freiheit" durchgehen kann.....und wo die Grenze zum Mißverständnis eines englischen Muttersprachlers beginnt.
Wenn ich mich mit englischen Texten von Muttersprachlern beschäftige, dann ist da auch nicht immer alles "nach Lehrbuch" geschrieben....viel ist Umgangssprache (die natürlich auch noch regional verschieden sein kann US/GB), oder einfach derbster "Slang" jedweder Coleur (grad im Rap krass).

In der ARD Mediathek war vor kurzem ne ganz interessante Peter Maffay Doku, da gibts ne Passage drin, wo genau dieser Prozess beschrieben wird, wie er mit seinen Textern(er macht das natürlich nicht alleine) arbeitet.
Der macht auch erst mal den Song instrumental und dödelt a la Lautmalerei mit seiner Stimme dazu rum (ohne wirklichen Text)um seine ideale Soundvorstellung/Melodie für die Vox zu finden und dann geht genau diese Arbeit los-wie kriegt er jetzt da nen vernünftigen Text drauf der organisch und für seine Stimme passend klingt, der emotional glaubwürdig kommt und was aussagt.
Jetzt hat der natürlich ein eingespieltes Team und die kennen seine Vorlieben/Macken/stimmlichen Möglichkeiten.....aber die schütteln das auch nicht mal so eben aus dem Handgelenk.Fand ich ganz spannend zu sehen.....

Und deshalb ist das Reimen an sich (in jeder Form und wenns auch nur Assonanzen/Phonetik ist) zwar ein Thema das sich beim schreiben durchaus klanglich zwangsläufig ergibt damit was rund wird, aber steht bei mir wirklich nicht im Vordergrund.....

 

[artname]

Hallo @ sweetlizzard, du sprichst Aspekte des Reims an, die ich in meiner Einleitung außen vor gelassen habe, damit nicht von Anfang an alles durcheinander geht. Mir wa es anfangs wichtig zu erfahren, ob und in welcher Form bei den Diskutanten Reime genutzt werden. Ich habe den Eindruck, Reime werden in den verschiedenen Genres weiterhin ernst genommen.

In einem zweiten Anlauf würde mich interessieren, wofür Reime benutzt werden: Für einen besseren Sound der Texte oder für die Form-Bildung von Inhalten; so wie das in den Video-Tutorials über Eminems Texte mMn sehr gut sichtbar wurde. Ich habe mir auf Grund dieser Analysen einige Texte deutscher Rapperstars angesehen und da... hm... große Reserven gefunden.

Ein besonders guter Texter bringt natürlich besondere Voraussetzungen mit. Über Eminem las ich z.B., dass er Autist sein soll. Keine Ahnung, ob das stimmt. Aber das könnte natürlich auch mit bestimmten "Inselbegabungen" verbunden sein. Keine Ahnung, reine Spekulation von meiner Seite. Alles ist im Prinzip erlernbar... aber es gibt ja auch noch das ominösecTalent.

Sagen wir es so: Die Leute vor der Kamera und die Leute dahinter unterscheiden sich schon nach meine Erfahrungen... Viele Bühnenstars sind nach meinen Erfahrungen einfach zu extrovertiert, um sich sich monatelang im Schatten als Texter zu bilden und zu quälen...ähm... ja...

 

[sweetlizzard]

In einem zweiten Anlauf würde mich interessieren, wofür Reime benutzt werden: Für einen besseren Sound der Texte oder für die Form-Bildung von Inhalten

Spontan aus'm Bauch raus würd ich sagen, das hat eher was mit der Klangformung und dem Wiedererkennungswert im Klang/der Phonetik zu tun.Soundästhetik sozusagen.....Wiederholungen die sich einprägen...ein Spiel mit Worten und Klängen das u.U. Spannungsbögen öffnet/schließt....
Nicht nur im musikalischen Kontext sondern auch z.B. beim rezitieren eines Gedichtes....
Bestimmte Arten etwas Phonetisch zu wiederholen oder zu verknüpfen erzeugen eine Art "Flow" (beim Rap wird der Ausdruck ja gern verwendet) der die Wirkung des Textes bzw. dessen Inhalt oder auch emotionalen Ausdruck beeinflusst.
Ich glaube daß der Reim dem Inhalt (und besonders dem emotionalen Ausdruck) erst mal "im Weg" ist bis man den Inhalt in eine ansprechende Form gebracht hat ...

Ein besonders guter Texter bringt natürlich besondere Voraussetzungen mit. Über Eminem las ich z.B., dass er Autist sein soll. Keine Ahnung, ob das stimmt

Ich hab ne Bio von ihm gelesen ...also wenn ich mal berücksichtige, daß Bios natürlich immer getürkt (also von ner gewissen genretypischen Selbstdarstellung gefärbt) sind, er soll sich viele Jahre lang sehr hart und intensiv mit dem schreiben seiner Texte auseinandergesetzt haben-harte Schule und viel "auf die Fresse" gekriegt....

Um noch mal auf den Grönemeyer zurückzukommen:
Der hat ja seine Art der "Klangformung" zur Marke gemacht.Ich find den cool....
Jeder den man fragt sagt" der Typ kann nicht singen", aber das was er macht ist so eigen und hat so nen Wiedererkennungswert (und by the way schreibt der einfach gute Texte-so er sie denn selber schreibt-who knows....), er hat schon ne ganz eigene Art (Phrasierungen/Wortspielereien/seine Art zu singen), der deutschen Sprache seinen Stempel aufzudrücken

 

[Gel Mitglied 86343]

FRAGE 1

Kennt ihr das: Kaum ist die erste Zeile getextet, schon sucht das Gehirn fieberhaft nach einem geeigneten Reimwort? Es scheint, als könne man gar nicht verhindern, dass der Sinn nach dem Reim hin wächst, wie die Blume nach der Sonne... Umgekehrt fühlt man plötzlich eine seltsame innerliche Orientierungslosigkeit, wenn man sich vornimmt, reimlos zu arbeiten. Wer von euch reimt und wer nicht? Aus welchem Grund und mit welchem Erfolg?

FRAGE 2

Wie bewußt geht ihr mit Reimen um? Denkt über über das Reimschema nach? Oder überlässt ihr alles der Spontanität, dem Zufall?
Wann beispielsweise benutzt ihr Kreuzreim (abab), wann Paarreim (aabb), wann Schweifreim (abbacc)?

FRAGE 3
Unterscheidet ihr innerlich zwischen reinen (gleiten/reiten), unreinen (hin/kühn) , und assonanten Reimen (Macht/Stab)

FRAGE 4a

Nehmt ihr euch die Zeit für Satzumstellung, um zusätzliche Reime zu gerieren?

Ich finde keinen guten Reim
wo ist der rechte Reim dafür
Doch wo ist der Reim - wo?
Ein guter Reim- ist pures Gold
Doch einen Reim, den find ich nicht .... usw

FRAGE 4b

Reimt ihr nur mit Reimwörterbuch? Wenn ja, welches benutzt ihr?
Oder reimt ihr im Kopf? Wie bildet ihr blitzschnell Reime im Kopf?

Hier mal ein Tipp für Kopfreimer: ich setze vor die Vokale meistens als erstes ein -l- oder ein -r-

beiden...bleiben...breiten
Kam...gramm...klamm
lieben...blieben... brieten...
Toben... flogen... droben

So generiere ich jederzeit im Kopf blitzschnell 15-30 Reimworte!

FRAGE 5

Rapper sind ja die wahren Reimweltmeister.
Nehmt ihr euch "Zeit für Doppel-reime" / das tun ja "meist nur Rocker-Feinde"?
Lasst ihr die Konsonanten tanzen / mit ganz gekonnten Assonanzen?

FRAGE 6

Frage an die Reimlos-Dichter: Wie kompensiert ihr den fehlenden Klang des Reimes? Spürt ihr überhaupt, dass Reim Wohlklang erzeugt? Neben Merkfähigkeit?

1. Worte entfalten mehr Kraft durch das Reimen und bleiben so besser in Erinnerung. Außerdem erzeugt ein gelungener Reim, egal ob irgendwo gelesen oder selbst erstellt, bei mir Zufriedenheit.
   
2. Ein spezielles Schema wähle ich dabei nicht bewusst, sondern benutze vertraute Reimformen.
3. Ob rein/ unrein/Schweifreim ist bei mir analog etwa so klassifiziert: Feiner Reim/geht so/hinkt etwas.
4. Alternative Reim-Worte egeben oft einen zusätzlichen Erzählstrang. Deshalb sind Reimlexika auch so wichtig. Auch im Inet gibt es ein Menge.
5. Wenn sich Doppel-Reime oder Assonanzen ergeben, ist das natürlich ein Hauptgewinn. Speziell danach suchen tue ich aber nicht.

Edit: Dass es auch ohne Reime geht, beweist ein wunderschönes Liebeslied von Element of Crime: "am Ende denk ich immer nur an dich"

 

[deydi]

Eminem las ich z.B., dass er Autist sein soll.

Ein mega Fan wie ich kann dir die antwAnt geben

Es wurde in seiner Kindheit angenommen, er sei behindert da er sich anders benommen hat.
Zb ständig am wippen gewesen. Er selbst sagte aber, er tat dies nur da er ständig Lieder im Kopf hatte, und quasie im rytmush geschauckelt hat.

Fan Fakt.

In der 5 Klasse würde er sogar bos zusammen geachlagen Und lag 2 Wochen im koma. Direkt gesagt, war er n echtes Opfer in der schule ... Krass oder ?


Uuuund.

Er war Mal Kellner unfld hat mit den Kunden nur in reimen gesprochen


Er hat dafur allso Jahre lang hart geackert.


Konnen wir alle von lernen

 

[Kosaken-Kaffee]

Nicht zu vergessen, dass er auch eine natürliche Begabung hat. Das kommt noch hinzu.

 

[deydi]

dass er auch eine natürliche Begabung hat

Dr. Dre sagte einst: mit Eminem zu Arbeiten, ist unglaublich.

Das Lied my Name is, entstand, bei ihrem ersten Treffen, als Dre ihm Beats zeigte, und er einfach anfing darauf los zu freestylen.

Und er meinte, wenn man denkt Eminem kann mit keinen neuen Songs mehr kommen, kommt er doch wieder mit nem Album.


Wusstest ihr das Dre anfangs dachte, Eminem sei schwarz, als er ihn rappen gehört hatte? Deswegen wollte er ihn auch treffen, sonnst ware das nichts geworden.

Und der Manager von pac hat seine Demos als erstes bekommen, aber kein intetesIn gehabt.... Pech gehabt

 

[Turquoise]

Mit Rap habe ich nicht viel am Hut. Aber Eminem ist schon klasse.

 

[artname]

Hallo Freunde des Textens,

ich betone nochmals, dass ich viel zu wenig über Autismus oder Asperger weiß! Freunde haben einen nun 16 jährigen hochbegabten Sohn, der Autist ist. Er hat etwas Vertrauen zu mir aufgebaut und wir unterhalten uns manchmal über seine ungewöhnlichen Songs. Er beurteilt Mensch nach anderen Aspekten, was seine Texte voller Überraschungen scheinen läßt. Aber auch etwas steif. - Davon unabhängig interessiere ich mich für Inselbegabungen. Und das Drama dieser begabten Menschen, die von ihrer Umgebung falsch verstanden und gemieden werden. Ich bevorzuge "Inselbegabt" anstatt "behindert"! Aber das Thema ist viel zu groß für diesen kleinen Threat!!!!

Hier frage ich mich höchstens, was an den außergewöhnlichen Reimkünstlern Begabung... und was extremes Training ist. Ich bin überzeugt, dass freiwillige oder tatsächliche soziale Ausgrenzung diesen Prozess mit beeiflußt.... warum aber reimt ein Mensch reale Kommunikation? Warum mögen wir anderen gereimte Kommunikation? Was meint ihr?

 

[Gel Mitglied 86343]

warum aber reimt ein Mensch reale Kommunikation?

Reimen verleiht dem Erlebten träumerischen Glanz.

 

[Teestunde]

Warum mögen wir anderen gereimte Kommunikation?

Ich habe gestern den ganzen Abend in Sonetten von Isaban (Künstlername) gewühlt. Warum? Was fasziniert mich an "gereimter Kommunikation" derart, dass ich stundenlang vor dem Computer sitze und lese? Für mich ist es 1. die Wortgewalt, 2. der Umgang mit den Beschränkungen, die so ein Sonett auferlegt und 3. die vermeintliche Allgemeingültigkeit. Gereimtes kommt mir wirklicher vor als die Wirklichkeit. Bestimmt fallen mir auch noch mehr Punkte ein, wenn ich Zeit habe, jetzt muss ich erst mal los. Ciao!

 

[deydi]

soziale Ausgrenzung

Wenn wir gerade bei EM bleiben. Der ist ja alle 3 Monate umgezogen, da die Mutter keine Miete zahlen konnte. Also ja, soziale Ausgrenzung, keine Freunde. Immer der neue.

warum aber reimt ein Mensch reale Kommunikation?

Meine Erklärung ist Übung. Tatsächlich ?
Ich weiß nicht.

Da ist die Frage, ist ein normalo überhaupt fähig sich so zu entwickeln?

Zumal es glaube ich auch eine Rolle spielt, was man zu erzählen hat. Und OB Man was zu erzählen hat.

Darum gibt es ja gerade im Rap, viele die den typischen Inhalt ich fi** den und den und denn Rap machen. Hätte ich wirklich was zu Erzählen, wurde ich es doch auch automatisch sagen wollen .... Oder ?

 

[artname]

Ja @deydi, was erzählt man so als Texter? - ich hab irgendwann entschieden, dass mein Herz laut schlagen muss beim Texten - sonst erfülle ich scheinbar nur eine Pflicht. Gegenüber meinen Auftraggebern, meinem Deutschlehrer, meiner Freundin.. Was weiss ich...mein starker Herzschlag hingegen deutet ein Risiko an... Und ich meine, ein Risiko überträgt sich auf das Publikum... Eventuell täuscht dieses Gefühl , aber ich verlass mich darauf... Denn Pop ist Risiko.. Selbst Reim ist Risiko

 

[deydi]

pop ist Risiko

Ich möchte hier gerne mal ein rap zitat aussprechen.
"Pop ist wie ne Ochsenfarm, man wird erschossen wenn man lahmt. "

Also ja, Risiko. Aber nicht jeder will es eingehen. Somit gehen sicher viele Talente und Wege unter..

 

[artname]

@deydi, wobei oft das Risiko darin besteht, etwas Hoffnungsvolles zu sagen.

 

[deydi]

@artname

Was aber nicht in jeder Variante gerne gesehen wird.
Sehe Charts.
Ich hab im Netz schon Unmengen Abartig talentierte Musiker jedes gernes gesehen. Und warum Spielt man die nicht im Radio, oder haben einen Platten Vertrag??

Ich denke, weil es oft nicht gerne gesehen wird aggressiv, oder erlich direkt zu sein.

Es muss ins Stereo Bild passen.. leider.


Man man. Viel zu sehr OT

 

[artname]

Ich habe gestern den ganzen Abend in Sonetten von Isaban (Künstlername) gewühlt. Warum? Was fasziniert mich an "gereimter Kommunikation" derart, dass ich stundenlang vor dem Computer sitze und lese? Für mich ist es 1. die Wortgewalt, 2. der Umgang mit den Beschränkungen, die so ein Sonett auferlegt und 3. die vermeintliche Allgemeingültigkeit. Gereimtes kommt mir wirklicher vor als die Wirklichkeit. Bestimmt fallen mir auch noch mehr Punkte ein, wenn ich Zeit habe, jetzt muss ich erst mal los. Ciao!

Das Sonett gilt ja als Klanggedicht... arbeitet aber auch mit reinen Reimen. Und die klingen selbst in meinen Ohren oft etwas abgenutzt. Aber wer weiß, vielleicht haben reine Reime irgendwann wieder Konjunktur in den scheinbar immer konservativer werdenden Zeiten...

 

[artname]

Reimen verleiht dem Erlebten träumerischen Glanz.

Ja, es ist erstaunlich: Psychologische Studien besagen, dass Reime eine Aussage veredeln, glaubhafter machen. Als aktiver Reimer kann man das kaum glauben...