Pluginflut - Fluch oder Segen?

  • Ersteller Lacunaflow
  • Erstellt am
Ich empfinde es als Fluch, besonders dann, wenn hier mal wieder so ein Threat aufgemacht wird, wo jeder seine liebsten Plugins auflistet, auf die er nicht verzichten kann und ich dann bemerke, dass ich gut 80% davon nichtmal kenne, und dann denke, dies oder jenes auch haben zu müssen


Da mach Dir mal keinen Kopp.
So individuell, wie hier die Musik von jedem Einzelnen ist, so unterscheiden sich auch die Pluginordner inhaltlich voneinander.
Letztendlich musst Du da pragmatisch rangehen. Es zählt nur das, was DEINE Songs benötigen, sonst nix.

Amen
 
Also ich habe jahrelang mit Cassetten-Mehrspurrekordern gearbeitet - absolut puristisch und sehr fordernd was Kreativität und Planung angeht.

Dann kamen einige Jahre Cubase - trügerisches Glück. Nur weil alles möglich *wäre* lässt sich noch lange nicht alles realisieren. Rubbish in - rubbish out. Man fitzelt sich blöde an Details, zumindest meine Produktionen arteten in regelrechte Mammutprojekte aus. Im Direktvergleich klingen meine alten Cassettenaufnahmen sehr viel lebendiger, dynamischer und ideenreicher. So viele gute Ansätze totproduziert!

Jetzt wende ich mich von DAWs ab und mastere nur noch darauf. Aufgenommen wird gegenwärtig auf einem Tascam DP-008 und bald auf einem 2488neo. Almost back to the roots!


Yeah! Das finde ich sehr sympathisch.

Ich informiere mich schon regelmäßig über Plugins und Neuheiten. Muss aber sagen, dass man mit einer Software mit Standard Ausrüstung (Logic, Cubase etc.) eigentlich einen sehr guten Sound hinbekommen sollte. Alles andere sind dann wirklich nur noch Kleinigkeiten...

Ich habe seit 2 Monaten das Waves SSL Bundle und bin total happy. Hab dann vor ein paar Tagen mal meine alten Mixe gehört und muss sagen, dass diese zwar ein wenig anders, aber auf keinen Fall schlechter klangen.
Am wichtigsten sind die Ohren und eine Vorstellung von dem was man will. Alles andere sind nur kleine Helfer, die einen vielleicht manchmal etwas schneller zum Ziel führen können. Man sollte das aber, meiner Meinung nach, nicht überbewerten.
 
nur weil es soviele gibt muss man ja nicht soviele verwenden.... das problem ist also IMHO nicht das überangebot, sondern vielmehr dass die meisten leute probleme damit haben entscheidungen zu treffen bzw. für sich selber klare abgrenzungen und strukturen festzulegen.

mit einer geringen, aber gut ausgesuchten, menge an plugins ist man viel schneller und effizienter -> anstatt fünf verschiedenen kompressoren auszuprobieren weiß man bei einem kleinen effektset das man kennt dafür schon vor dem drücken des insertknopfes welches plugin zu 90% den gewünschten effekt erzielen wird.

ein neutraler flexibler eq (dmg equality)
ein, zwei färbende eqs (nebula)
drei flexible kompressoren (the glue, api 2500, softube fet)
ein sättigungstool (decapicator)
....... damit kann ich 98% aller meiner mixingtasks erledigen. noch ein gutes delay + reverb oben drauf und ich bin glücklich.

für mich also definitiv segen -> weil ich mir genau diese tools zusammensuchen kann die sich perfekt ergänzen und meinen vorstellungen entsprechen.
 
Für mich ist es Beides - sowohl Segen als auch Fluch:

Segen deswegen, weil ich durch die immer noch unzureichende Bedienung von zB. Naturbass-Synth/Sampler einfach dazu übergegangen bin, mir einen E-Bass zu kaufen. So gesehen kann ich sagen, dass mich ein VSTi schon dazu animieren kann, mir später ein echtes Instrument zu kaufen. Genauso war es mit meiner Violine (ein sehr günstiges Einsteigerinstrument).

Der ganze Wust an VST-EQ/Comp/Lim interessiert mich gar nicht, ich habe da einfach meine gewohnten, mit denen ich arbeite.

Ein Fluch ist es deshalb, weil das Teufelchen auf meiner rechten Schulter immer noch behauptet, dass es inzwischen ganz sicher bessere VST Dynamics gibt, die alles viel besser können und man schneller zum Ziel kommt. Und bei diversen Ausverkäufen kann man dann einfach nicht NEIN sagen, und man hat für 15 EUR (oder so) einen neuen EQ geschossen, der einen eh wieder vom eigentlich Musik-machen abhält und letztendlich im kreativen Prozess nur verschwinden geringe Prozente am Gesamtkunstwerk ausmachen würde.
 
1 ) lieber zwei Stunden Mikros rücke, als eine Stunde rumzuklicken.
2 ) ausschließlich "vollanaloge" Klangerzeuger verwende.
3 ) mit den Cubase-Bordmitteln klar komme.
4 ) für ständig Neues zu alt bin.
5 ) ab drei Instanzen im Insert sowieso den Überblick einbüße.
6 ) zu wenig Zeit auf sowas verwende(n will).
7 ) deutlich mehr Musiker als Techniker bin.
8 ) mit meiner Bearbeitung den Songs folge, die...
9 ) ...sowieso von eher schlichter Schönheit sind.

Das entspannt...:)

Dat könnte von mir sein
ylsuper.gif
 
ich empfinde die artenvielfalt eher als segen.

mehr mitbewerber = mehr wettbewerbsdruck = höher investitionen in die entwicklung bei geringem preis.

hätte man zb. native instruments ende der neunziger ein monopol auf die entwicklung von vst/au gegeben hätten wir heute nicht die hochwertigen sachen von softube/flux/brainworx etc.

und unterm strich ist es jedem selbst überlassen wie weit er seinen plug in ordner anfüllen will. nur weil es viel gibt muss man ja nicht alles kaufen. oder hat jemand von euch 300 verschiede lautsprecher paare daheim stehn weil es so viele verschiede abhören gibt?
 
Immer wenn ich einen Sound programmiere, entstehen noch 2000 Variationen davon.
Dann weiß ich beim späteren Musizieren nie, welche Variante die beste war.
Ist ja auch vom aktuellen Song abhängig.
Als moderner Produzent/Musiker muss man sich entscheiden können, sonst stirbt man.
In der Musikproduktion gibt es heutzutage unendlich viele Wege, und jeder Weg hat seinen Reiz.
Das ist echt gefährlich!


...deshalb finde ich beispielsweise ein echtes Klavier gut.
Das hat keine Knobs & Slider, die man belegen könnte.
Nicht einmal ein Pitchwheel.
Keine Klangparameter.
Gar nichts.
Nur ein paar harmlose Pedale und natürlich Tasten ohne Ende.
Benutze es oder vergiss es.
 
Tag!

Ich halte meine Plugins in Grenzen. Mir sind einige schon zu Doof, wenn ich z.b. den Waldorf Largo aus versehen mal in die Instrumentenspur ziehe verkrampft sich mir immer alles, weil die Flut an Optionen mir zuviel ist.

Zuviel Klickibunti! Also wird gleich auf die Presetbank umgeschaltet und durchgeklickt. Dann noch ein bischen an den Filtern gedreht = fettich!

Ich mag es wenn man ein paar Regler hat und gut... darum benutze ich fast nur noch Arturia Synths, schön Analoge Optik, keine versteckten Menüs mit Zig Wellenformen die eh kein Mensch braucht... Da macht das Schrauben Spaß!

Ich habe zwar Zig Plugins, aber da waren auch Zig Fehlkäufe dabei. Allen voran Samplelibraries (Kontakt z.b.) die ich max. einmal durchgehört habe und den Kelch dann weitergereicht habe.

Ich benutze die Effekte die ich am liebsten mag und der Rest wird aussortiert.
So nun werde ich mich mal wieder meiner VSL Special Edition widmen und überlegen ob ich das wirklich brauche... :D
 

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