Recording-Einstellungen für einen Kommentar auf Video sprechen

[hopoh]

Hallo

ich muss ein Video kommentieren. D.h. ich nehme mich und andere auf beim lesen eines längeren Kommentars ( oder besser gesagt einer Geschichte die das Video begleitet ) Das Video entsteht gerade.
Da ich sowas noch nie gemacht habe, gibt es ein paar technische Fragen. Vielleicht gibt es ja hier jemand der sich auskennt in Hörspielaufnahmen o. ä.
Ich nehme mich in Cubase über mein Mikro Rode NT 1000 auf.
Welche Effekte soll ich da nehmen ? Gut ich dachte ein Gate gegen Rauschen, EQ für die Stimme evtl. ein De-Esser , benutzt man bei solchen Sprechaufnahmen einen bestimmten Hall oder Raum ? wahrscheinlich eher nicht zu viel soll ja trocken sein die Stimme, wird die Sprechaufnahme normalerweise gedoppelt ? Ich denke wohl nicht.
Hat jemand Erfahrung und kann mir ein paar Tips geben ?

Danke
hopoh

 

[Steffi_Weigelt]

Also ein Gate brauchst du nicht! Wenn deine Signalkette rauschen sollte, würde ich mir Gedanken machen, denn dann stimmt etwas nicht.

Du brauchst EQ, Kompressor und ggf. De-Esser. Mehr nicht. Wie stark du komprimieren musst, hängt von der Qualität des Sprechers ab. Und, ob du eventuell irgendwelche (Rundfunk-) Normen erfüllen musst.
Gedoppelt wird da übrigens nichts.

 

[echoRausch]

Ich würde für die Basics sogar den EQ/Deesser erst einmal weglassen und schauen, wie sich der Sound entwickelt. Kompressor macht sich meistens gut, mußt du schauen. Das ist sicher auch ein wenig davon abhängig, was dir da zur Verfügung steht.

Mit dem EQ würde ich dann ran gehen, wenn es notwendig scheint, genauso mit dem Deesser. Ich bin generell kein Freund von Deessern. Entweder sie klingen sowieso shize oder die Wirkung ist bestenfalls im homöopathischen Bereich.

 

[ModulationMatrix]

Gut eingestelltes Gate ist sinnvoll, ebenso ein DeEsser, aber beides natürlich je nachdem ob es wirklich nötig ist, das wirst du hören.

Ansonsten, wenn die Stimme schön nach Radio/Fernsehen klingen soll nimm nen Multibandcomp, damit kriegt man den typischen Sound ganz gut hin.

Meine 2 Cents

 

[hopoh]

OK, danke Fasse mal zusammen:

Erstmal ohne alles. Dann evtl. mit einem EQ und Kompressor die Dynamik und Präsenz verbessern und den De-Esser falls notwendig ( obwohl ich sie auch nicht gerne einsetze ) Das Gate werde ich hoffentlich nicht brauchen...stimmt schon..ich wollte eben einfach auch meine Stimme etwas tiefer, sonorer klingen lassen hab da noch Voice-Effekte von waves system und JB werds damit auch evtl. probieren nachzuarbeiten falls erforderlich, bei der Gesangsbearbeitung kommen die ganz gut. Nein irgendwelche Rundfunknormen brauch ich nicht , ist just for private, soll nur gut rüber kommen , eben wie z. B. bei einem Hörbuch, aber ich merke schon an eueren Antworten das es beim Aufnehmen von Sprache jetzt keine speziellen Vorgehensweisen gibt.
@Modulation Matrix : Ja Multibandkompressor habe ich sowieso dabei , der macht einiges aus.

Lieben dank hopoh

 

[Soundkraft]

Gate würde wohl nur stören.
Ein bisschen "Athmosphäre" vom Raum hat man ja oft. Wenn ein Gate die in den Pausen "tot" macht ist das schlimmer und störender als ein minimales Rauschen finde ich. Wenns stark rauscht brauchste eh gar nicht erst aufnehmen.

 

[ModulationMatrix]

Gate würde wohl nur stören.
Ein bisschen "Athmosphäre" vom Raum hat man ja oft. Wenn ein Gate die in den Pausen "tot" macht ist das schlimmer und störender als ein minimales Rauschen finde ich. Wenns stark rauscht brauchste eh gar nicht erst aufnehmen.

 

[Steffi_Weigelt]

Gate würde wohl nur stören.
Ein bisschen "Athmosphäre" vom Raum hat man ja oft. Wenn ein Gate die in den Pausen "tot" macht ist das schlimmer und störender als ein minimales Rauschen finde ich. Wenns stark rauscht brauchste eh gar nicht erst aufnehmen.

Ja, das ist so korrekt! Wenn Störgeräusche vorhanden sind und diese durch ein Gate in den Sprechpausen eliminiert werden, klingt das höchst komisch! Wer Nebengeräusche bei Sprachaufnahmen hat, sollte daran arbeiten, diese dauerhaft zu beseitigen!

aber ich merke schon an eueren Antworten das es beim Aufnehmen von Sprache jetzt keine speziellen Vorgehensweisen gibt.

Hier ist die Vorgehensweise seit vielen Jahren schon gleich - und das einige hundert Male im Jahr.

Sprecher spricht sich mit dem Originaltext ein, dabei Anpassung EQ, ggf. Komp und De-Esser. Danach Aufnahme, bei der Postpro (sofern nötig) noch leichte Anpassungen mit Multibandkomp. Je nach Sprecher/in ist das aber gar nicht nötig.

 

[ModulationMatrix]

Ja sorry, Steffi, das ist jetzt wirklich nur deine Meinung und kein Recordinggrundgesetz. Man kann diese Philosophie haben, man kann es aber auch ganz anders sehen. Ich fürchte du hast dein Gate einfach nicht gut eingestellt? Weisst du, nicht alle haben die Creme de la Creme an Equipment, und ein Gate kann ein guter Helfer sein. Und nein, es klingt mitnichten komisch. Hier zu schreiben ein Gate wird niemals auf Sprachaufnahmen verwendet ist einfach Quark.

 

[Astronautenkost]

Ja, das ist so korrekt! Wenn Störgeräusche vorhanden sind und diese durch ein Gate in den Sprechpausen eliminiert werden, klingt das höchst komisch! Wer Nebengeräusche bei Sprachaufnahmen hat, sollte daran arbeiten, diese dauerhaft zu beseitigen!

Sorry, Modulation Matrix, Steffi hat recht. Dem ist so! Es gibt natürlich auch Hobbyköche die Maggi oder Fondor verwenden. Man solte schon ohne auskommen. Ein Gate klingt auf Sprache immer komisch, wenn es wirkt, egal wie gut das Gate ist. Das ist nicht nur Steffis Meinung. Man achtet besser auf rauschfreie Aufnahmen. Ich mag die Rodes vom Klang her nicht, aber rauschen tun die in der Regel nicht.

 

[TheNokBln]

Ich fürchte du hast dein Gate einfach nicht gut eingestellt?

Den Effekt kann jeder schnell selbst hören: Nimm eine Sprach-/Gesangsaufnahme und mische ein leises Rauschen drunter. Bei der unbearbeiteten Aufnahme fällt dir anfangs das Rauschen auf, aber das blendet das Hirn nach einer Weile aus. Und jetzt höre dir die Aufnahme nochmal gegated an; klingt gruselig! Erst recht, wenn es trocken steht ohne Musik im Hintergrund.

Sprache ist ja ein wenig anders in der Mischung als Gesang: Der Gesang darf ruhig ab und zu so weit mit der Musik verschmelzen, und auch mal etwas zu leise werden. Bei Sprache geht das natürlich nicht. Die muss immer klar im Vordergrund stehen.

 

[ModulationMatrix]

Ja, das ist so korrekt! Wenn Störgeräusche vorhanden sind und diese durch ein Gate in den Sprechpausen eliminiert werden, klingt das höchst komisch! Wer Nebengeräusche bei Sprachaufnahmen hat, sollte daran arbeiten, diese dauerhaft zu beseitigen!

Sorry, Modulation Matrix, Steffi hat recht. Dem ist so! Es gibt natürlich auch Hobbyköche die Maggi oder Fondor verwenden. Man solte schon ohne auskommen. Ein Gate klingt auf Sprache immer komisch, wenn es wirkt, egal wie gut das Gate ist. Das ist nicht nur Steffis Meinung. Man achtet besser auf rauschfreie Aufnahmen. Ich mag die Rodes vom Klang her nicht, aber rauschen tun die in der Regel nicht.

Bitte nichts dogmatisch machen hier. Es ist eine Sache von Praxis und Philosophie. Und gerade für den Hobbybereich gelten andere "Gesetze" als für den Pro Bereich. Bitte vergesst das nicht.

Gibt ja auch noch andere Rauschquellen wie z.Bsp. ein Rechner, wer keinen separaten Aufnahmeraum hat. Für Profis die das beste Equipment der Welt haben mag das Usus sein, für den Hobbybereich ist es definitv keine sinnvolle Regel, wie überhaupt dogmatische Regeln selten gut sind. Wenn es der Aufnahme was bringt kann man es machen, ganz einfach. Gerade wenn ein Kompressor im Einsatz ist wird das Rauschen ja noch verstärkt (was natürlich nicht nur das Mikro macht sondern auch der Preamp). Da ist ein Gate auf jeden Fall ne gute Option. Und wem das zu hart ist, der kann ja einen Expander nehmen, was dann etwas weicher wirkt. Ich persönlich schneide Aufnahmen häufig auch frei, das ist ja im Prinzip nichts anderes als das was ein Gate macht.

 

[clemenserwe]

Bitte nichts dogmatisch machen hier.

Da hast Du recht.

Aber:
Führe Du auch bitte niemand in Versuchung, zu denken "Das Noisegate macht das schon".

Erster und wichtigster Schritt muss immer sein, das Optimum aus der Aufnahme rauszuholen. Und wenn ich z.B. den rauschenden PC damit "abschotten" kann sind auch Noppenschaum, Bühnenmolton oder einfach Woll-/Bettdecken erlaubt.
Ausserdem kann man schon mit Abstand zum Rechner das Rauschen in den Griff kriegen.

Und dann Testaufnahme machen und laut und kritisch anhören - was rauscht, wenn was rauscht, gibt es Resonanzen im Raum, klingt was mit, usw.
Dann Mikrofon verschieben/drehen, Decken anders positionieren, neu probieren.

Das alles kostet nur Zeit - kein Geld - und hat nix mit Hobby oder Pro zu tun. Und die Philosophie dahinter soll einfach nur sein: ich will als Hobbyist alles mir mögliche dafür tun, das Optimum rauszuholen.

Aber wenn dann wirklich nachgearbeitet werden muss, mache ich das immer mit schneiden und faden. Es gibt fast nie eine einzige Gate-Einstellung, die durch eine ganze Sprachaufnahme hindurch funktioniert. Also muss ich eh jede Situation hören und justieren - da kann ich auch gleich schneiden und faden.

 

[echoRausch]

Also ich würde jetzt die Nebengeräuschproblematik mal ausblenden, man muss einfach davon ausgehen, dass es entweder keine nennenswerten gibt oder dass sich der TE dann sowieso darüber klar ist, dass er das irgendwie lösen muss.

Ich würde das Gate keinesfalls schon während der Aufnahme benutzen. (Grundsätzlich wäre sowieso eine "cleane" Aufnahme "ohne alles" sehr vorteilhaft).

Man kann bei Problemen das Gate oder den Expander vor den Kompressor schalten, um dort mögliche Verstärkungen weitgehend zu vermeiden. Man kann natürlich auch vorher manuell schnippeln und faden.

Ggf. kann man die Tonbearbeitung auch an den Cutter delegieren. Der kann dann im Kontext prüfen, ob der Einsatz eines Gates etc. notwendig/sinnvoll oder eher kontrapoduktiv ist. Es kommt ja immer ein bisschen darauf an, was an Filmton unter dem Kommentar noch läuft.

 

[musicdevil]

Schön, dass es den "NS1 Noise Suppressor" von Waves gibt

 

[Astronautenkost]

Gerade bei unausgebildeten SprecherInnen sollte man die Kompression nur behutsam verwenden. Das Noise Gate macht die Tendenz "Wörter zu kacken", man entschuldige den Ausdruck, nur noch schlimmer. Unausgebildete Sprecher haben selten den Sinn ihres Textes, sondern absondern den mit einem gewissen Druck. Das machen auch prominete Leute im Fernsehen, wie die gerade zu unrecht hochgelobte Henriette Confurius in "Tannbach", aber auch eine Nora Tschirner, wie im vorletzten Tatort. Anschließend hat sie sich noch über den Ton beklagt , den sie hauptsächlich verbockt hat.

 

[heimlichstillleise]

Gerade bei unausgebildeten SprecherInnen sollte man die Kompression nur behutsam verwenden. Das Noise Gate macht die Tendenz "Wörter zu kacken", man entschuldige den Ausdruck, nur noch schlimmer. Unausgebildete Sprecher haben selten den Sinn ihres Textes, sondern absondern den mit einem gewissen Druck. Das machen auch prominete Leute im Fernsehen, wie die gerade zu unrecht hochgelobte Henriette Confurius in "Tannbach", aber auch eine Nora Tschirner, wie im vorletzten Tatort. Anschließend hat sie sich noch über den Ton beklagt , den sie hauptsächlich verbockt hat.

Also an den Sprachtakes, die ich bisher von Frau Tschirner für Hörspiele und Computerspiele vor der Nase hatte konnte ich kein laienhaftes Drücken der ersten Silben hören. Auch kein merkwürdiges überbetonen. Die macht das ja auch nicht erst seit gestern und auch nicht ohne Ausbildung. Also ich möchte da den Kollegen die den Set-Ton und die Postpro gemacht haben nicht zu nahe treten, aber einen möglichen schlechten Ton auf Frau Tschirner zu schieben halte ich schon für extrem gewagt.

Ich habe sicher schon unzählige bessere Sprecherinnen gehört und aufgenommen, aber Laie und umprofessionell ist die nun wirklich nicht.

 

[Astronautenkost]

Hörst Du das bei der Tschirner wirklich nicht? Ich kanns kaum glauben. Und meines Wissens hat die noch keine Schauspielschule besucht.

EDIT: Da gibt es so ein unsägliches Beispiel ...

http://www.amazon.de/Anleitung-zum-...4_twi_1?s=books&ie=UTF8&qid=1420559724&sr=1-4

 

[heimlichstillleise]

naja ob jetzt eine Schauspielschule die einzige Ausbildingstätte für Sprecher ist lasse ich mal unkommentiert. Dein Beispiel ist aber schon etwas überraschend. Aber da ist ja auch immer noch jemand, der Regie führt oder führen sollte. Die Sachen, die ich auf meinem Tisch hatte waren auf jeden Fall ein anders Kaliber.

 

[Astronautenkost]

Du hast natürlich recht, da ist noch jemand, der Regie führt, allerdings erwarte ich von hochbezahlten Profis andere Fähigkeiten. Die Frau kennt und kapiert ihren Text ja überhaupt nicht. Die wird genommen, weil sie prominent ist. Unterricht kann man natürlich auch privat nehmen, aber das Handwerk und Methode muss man mit sich mit (guten) Lehrern tatsächlich erabeiten. Talent reicht nicht. Das hat sie aber hörbar nicht getan. Das ist auch nicht die einzige Aufnahme, die derart offenhörbar ist. Und das Spiel vor der Kamera kann die Dame leider auch nicht. Aber das hat sie mit anderen gemeinsam, die ähnlich prominent sind.

EDIT: Hier mal ein Beispiel aus einem anderen Thread von jemandem, der genaustens weiß, was er vor dem Mikrofon wie der Kamera tut.

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