Raumakustik des Studios verbessern

[zimma1314]

Hallo allerseits,

Möchte gerne mein kleines Studio akustisch verbessern. Der Raum hat 4,78m x 2,05m x 2,47m (L x B x H) und wird zum Komponieren und Arrangieren verwendet. Künftig würde ich auch gerne Mixen und Mastern, nur dazu sollte sich die Raumakustik (vorallem im Bassbereich) verbessern. Ich mische sehr leise und drehe nur selten kurz auf.
Habe mir schon einige Threads durchgelesen, da ich auf diesem Gebiet praktisch keine Erfahrung habe. Da haben sich natürlich ein paar offene Punkte aufgetan. Daher würde ich mich über Verbesserungsvorschläge, Anregungen und Ideen freuen! Habe leider kein Messmikro und Software.

Zwei einfach zu erkennende Probleme des Raums konnte ich feststellen:

1.) Wenn ich mit einem Sinus Osc durch die Freq. fahre, tritt bei 130hz ein extremer Peak auf (wirklich sehr extrem!!) und bei ca. 80-90Hz ein kleines "Loch". Diese zwei Frequenbereiche im Bassbereich sind stark auffällig und die würde ich auf jeden Fall gerne verbessern.
Wie man auf dem Bild sieht sind die Boxen sehr nahe an den Eckwänden (was für eine lineare Bassfrequnz wohl sehr "suboptimal" ist)
Würdet ihr die Abhörposition ändern, sprich den Studiotischs an die "lange Wand" stellen (da wo jetzt die TV-Bank steht)?? Dadurch wäre dann aber die Raumtiefe nur noch 2,05m.??

Ich würde jedenfalls gerne die Abhörposition so belassen wie sie ist und an den Seitenwänden (auf Höhe der Abhörposition) Breitbandabsorber anbringen (Breite 1,5m x Höhe 0,5m x Tiefe 0,24m). Würden diese bei dem 130hz Problem im Bassbereich etwas helfen??

Unter den Tisch, würde ich eine Basstrap stellen, zB den von Hofa (Höhe 51 cm, Durchmesser: 43 cm)

Eventuell würde ich kleine Eckabsorber hinter die Boxen anbringen. Leider können diese links nicht sehr tief sein, wegen dem Fenster (Schenkelmaß ca. 15 cm). Bringt das überhaupt Verbesserung?? im Bassbereich?? Die meisten Produkte haben da ein Schenkelmaß von ca. 30 cm, weiß jemand Eckabsorber mit 15 cm Schenkelmaß??

Weiters würde ich hinten im Raum, bei der Eingangstüre rechts, einen Eckabsorber (Schenkelmaß 80 cm) anbringen. Wie hoch sollte dieser sein, damit er was bringt?


2.) Wenn ich klatsche gibts "Flatter-Echos" an der Decke (in der Mitte des Raums), und das ziemlich heftig.
Hier würde ich einen Deckenabhänger (1,5mx1m,0,15m) von der Decke ca. 15 cm entfernt oberhalb des Studiotisches platzieren.
Weiters kommt noch ein Teppich in die Mittes des Raums und unter den Drehsessel vorm Studiotisch.


Würde als Absorbermaterial für die selbstgemachten Dinger Basotect wählen und hier bestellen: www.der-schaumstoffdiscounter.de - war das billigste was ich gefunden habe.
Ist dieses Material denn auch gesundheitlich unbedenklich??

Würde mich wie gesagt über Tipps und Anregungen freuen!

 

[stefangeidel]

Mastern wirst du vergessen können. Erstens gibt es der Raum nicht her und zweitens sollte man sowieso nie seine eigenen Songs mastern.

Das Teil von Hofa vergiss mal. Du brauchst für Bassabsorbtion Masse. Und zwar 10 Pakete Steinwolle. Das wird in deinem Raum sehr schwierig unterzubringen...

Auf den ersten Blick bleibt nur das mischen auf Kopfhörern oder in einem anderen Raum.

Oder eben mit sehr viel Gegenhören auf unterschiedlichen Anlagen.

 

[Saurus]

Ui, denkbar ungünstiger Raum - is mehr so´n Teilchenbeschleuniger

 

[Black_Bender]

moin,

die tür scheint ja auch noch in der ecke zu sein.

leider muss ich mich anschließen.
der raum ist vollkommen disqualifiziert für ernsthafte akustische baumaßnahmen.

wenns dir durch ein paar "alibi"-absorber an den erstreflexionspunkten besser geht (man darf den placeboeffekt nie unterschätzen) dann bau dir einfach breitbandabsorber.
damit kannst du zumindest etwas nachhall flatterechos und mitten und höhensumpf verbessern. wird natürlich dann die probleme im bassbereich nur noch präsenter erscheinen lassen.

du kannst in dem raum aber mit ein paar breitbändern erstmal nichts groß falsch machen.

zum arrangieren und komponieren kann man ja weiterhin die lautsprecher verwenden.
abhörkritische arbeit muss vorwiegend dann am kopfhörer passieren.



lg

 

[zimma1314]

Ui, denkbar ungünstiger Raum - is mehr so´n Teilchenbeschleuniger Zwinker

hahahahaha )

Oje, das klingt ja alles nicht sehr optimistisch. Ich werds aber trotzdem mal mit Breitbandabsorbern probieren, die kann man ja immer gebrauchen.

Ich wär halt extrem happy wenn ich den starken Peak bei 130 hz wegbekäme. Denn so ists blöd beim komponieren, weil immer wenn ich das C3 anspiele (130,81hz) dann schepperts gewaltig. Ansonsten muss ich wohl ins größere Schlafzimmer übersiedeln, oder ins Wohnzimmer...

Vielen Dank für eure Einschätzung!!

LG

 

[Black_Bender]

hi,

in dem fall zieh die 130hz einfach mit einem eq raus.

lg

 

[MountainKing]

Ich würde auch sagen: Wenn Du umziehen kannst, dann mach' das. Falls es hier stattfinden MUSS (manchmal gibt es solche Erfordernisse, ich weiß das), dann kannst Du immerhin noch probieren, die gesamte Decke mit Rockwool abzuhängen - so ca. 30 cm müssten ja möglich sein. Wenn Du willst, kannst Du meine Signatur dazu konsultieren. Entgegen aller Erwartungen hat das in meinem kleinen Mini-mini-mini-Raum doch recht gut geklappt.

 

[engineer]

Zum Komponieren und Arrangieren braucht man ja im Wesentlichen einen transparenten Klang zum ermüdungsfreien Arbeiten und da hat sich Dämmung durchaus bewährt. Eher mehr, als zu wenig.

Hinter und seitlich der Monitore muss richtig Absorbermaterial. Alles ,was man an Ort und Stelle totmachen kann, richtet keinen Schaden mehr mehr an

Von oben her würde ich über Kopf eine Absorberplatte runterhängen, wenn das machbar ist.

Wenn man die Hauptreflektionspunkte behandelt, ist schon mal etwas gewonnen.

Die Bässe bekommt man da aber nicht in den Griff. Ebenso nicht das finale Stereobild.

Die grundsätlziche Klangkurve muss also per Kopfhörer laufen und das Abhören des Stereobildes woanders. Hast Du nicht noch ein Wohnzimmer mit vernünftigen Raummaßen?