Rauchen und Gesang und sonstiges

[KoolKolle]

...

 

[Christian_30]

Lieber Sport statt Rauchen, Alkohol und sonstige Stoffe. Ich denke da immer Slash, meinen Kindheits-Helden. Der Mann ist noch nicht mal 50, aber die Gesundheit ist so kaputt, dass er einen Herzschrittmacher braucht.

Vielleicht wirkt sich das Rauchen tatsächlich drauf aus, dass man eine etwas "rauere" Stimme bekommt, die in manchen Ohren besser klingt. Ich kenne auch genug Stimmen (z.B. von Radio-Mitarbeiterinnen in fortgeschrittenem Alter, die jahrzehntelang rauchen), die einfach nur noch kaputt klingen. Der Preis für das gewünschte Quäntchen Rauhheit in der Stimme ist auf lange Sicht definitiv zu hoch. Das erinnert mich an Bodybuilder, die für etwas mehr Muskeln Anabolika nehmen und kurzfristig damit erfolgreich sind. Jahre später leiden sie dann unter extremen gesundheitlichen Schäden..

Klar gibts einen Keith Richards, der trotz aller möglichen Drogen immer noch lebt. Dann sollte man aber bedenken, dass er statistisch gesehen einer von 10 Musikern von extremer Drogenvergangenheit ist. Und niemand spricht von den neun anderen Top-Musikern, die bereits zwischen 50 und 65 wegen ihres Drogenmissbrauchs einen qualvollen Tod gestorben sind (oder auch noch früher..)

Dann zeigt sich insgesamt, dass Drogen in den allermeisten Fällen auch für Musiker auf lange Sicht mehr schaden als nutzen.

Für Erfolg in der Musikbranche braucht man bestimmt keine Drogen, im Gegenteil. Auf Dauer behaupten sich vermutlich die besser, die diszipliniert und mit klarem Kopf viel arbeiten. Je fitter, desto besser.

 

[KoolKolle]

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[Saurus]

...Für Erfolg in der Musikbranche braucht man bestimmt keine Drogen...

Genau! Vitamine - besonders B.

 

[asli]

Zum Thema Drogen:

Lese gerade die sehr, sehr interessante Bio von Neil Young mit dem selten dämlichen deutschen Titel "Ein Hippie Traum" (original: "Waging Heavy Peace".

Seine Darstellungen gerade auch im Umgang mit Drogen aller Art und dem drogenbedingten Verlust bester Freunde sind aufschlussreich, im wahrsten Worte ernüchternd - nicht nur deshalb sehr lesenswert.

Was er aber auch sagt: als er seine Autobiographie schrieb (2012) , hatte er schon seit Längerem aufgehört zu kiffen und zu saufen wie ein Uhu und stellt ganz nüchtern sinngemäß fest: "Seitdem ich nicht mehr kiffe, habe ich keinen Song mehr geschrieben. Das Abtauchen in die Macht der Worte, die Intuition - es fehlt, es ist nicht mehr da."

Ob er mittlerweile wieder einen Song geschrieben hat, weiß ich nicht. Ich hoffe für ihn, dass seine Kreativität nicht durch den Verzicht auf Drogen flöten gegangen ist.

Ich weiss nur für mich: das Musikmachen funktioniert mit, aber es funktioniert auch sehr gut ohne, meiner Meinung nach besser, auch wenn ich ganz gerne ein paar Biere zische

LG
Asli

 

[cherry50]

Ich wage es zu behaupten, dass der Erwartungsdruck bei den sogenannten Grossen so hoch ist , daß sie sich einfach in Drogen flüchten.

Es gibt Künstler, die haben Bühnenangst, obwohl sie Wahre Künstler auf ihrem Instrument sind, und die Zuhörer verzaubern.

Weiterhin glaube ich. daß die besten Ideen und Geistesblitze im Rausch entstehen.

Ich verherrliche die Drogen nicht, aber wir kleinen Würstchen können uns garnicht vorstellen, welche Dramatik sich in einer Künstlerseele abspielt.

Ich weiß nicht so recht, aber den ersten Stein würde ich nie werfen.

LG Cherry50

 

[Christian_30]

Was er aber auch sagt: als er seine Autobiographie schrieb (2012) , hatte er schon seit Längerem aufgehört zu kiffen und zu saufen wie ein Uhu und stellt ganz nüchtern sinngemäß fest: "Seitdem ich nicht mehr kiffe, habe ich keinen Song mehr geschrieben. Das Abtauchen in die Macht der Worte, die Intuition - es fehlt, es ist nicht mehr da."

Ob er mittlerweile wieder einen Song geschrieben hat, weiß ich nicht. Ich hoffe für ihn, dass seine Kreativität nicht durch den Verzicht auf Drogen flöten gegangen ist.

Es könnte vielleicht damit zu tun haben, dass ihm im nüchternen Zustand seine neuen Textideen total banal und langweilig vorkommen. Wer mal zwei Kiffern zugehört hat, wie sie sich im Rausch wie Philosophen vorkommen, weiß, dass in diesem Zustand meist nur sinnfreies, blödes Gelaber rauskommt. Sie reden dann eine ganze Menge und nüchtern betrachtet ist es meist nur Unsinn.

Nehmen wir also an, ein x-beliebiger Musiker schreibt 30 Jahre lang bekifft Songtexte. Im Rausch schüttelt er die Worte nur so aus dem Ärmel und es kommt es ihm vor, als ob jede seiner Textzeilen total genial wäre.

Und plötzlich hört der Musiker nach 30 Jahren auf zu kiffen und muss daher seine ganze Arbeitsweise, nämlich bekifft Songtexte zu schreiben, umstellen. Auf einmal merkt er, wie banal oder kitschig oder nichtssagend manche seiner neuen Textideen sind. Früher, im bekifften Zustand, hätte er sie einleuchtend und super gefunden. Heute, im nüchternen Zustand, merkt der Musiker vielleicht, dass Texten eine ziemlich anstrengende Sache sein kann, wenn man das, was man schreibt, nüchtern sofort hinterfragt. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Musiker mit dieser Umstellung nicht klar kommt und ziemlich schnell die Lust am Texten verliert. Ich würde niemandem raten, mithilfe des Kiffens seine Kreativtät in Gang bringen zu wollen. Kiffen ist einfach sch*****.

 

[cherry50]

Und plötzlich hört der Musiker nach 30 Jahren auf zu kiffen und muss daher seine ganze Arbeitsweise, nämlich bekifft Songtexte zu schreiben, umstellen. Auf einmal merkt er, wie banal oder kitschig oder nichtssagend manche seiner neuen Textideen sind. Früher, im bekifften Zustand, hätte er sie einleuchtend und super gefunden. Heute, im nüchternen Zustand, merkt der Musiker vielleicht, dass Texten eine ziemlich anstrengende Sache sein kann, wenn man das, was man schreibt, nüchtern sofort hinterfragt. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Musiker mit dieser Umstellung nicht klar kommt und ziemlich schnell die Lust am Texten verliert. Ich würde niemandem raten, mithilfe des Kiffens seine Kreativtät in Gang bringen zu wollen. Kiffen ist einfach sch*****.

Signatur

Das ist ja nur so, wie Du Dir das vorstellst, die Wirklichkeit geht ein wenig anders, aber lassen wir das lieber.
führt zu nichts

LG Cherry50

 

[Christian_30]

Jetzt hast Du mich neugierig gemacht.

 

[holgi]

Ich mag Kiffermusik

Reggae, Southernrock, Stonerrock, die haben gekifft wie die Weltmeister und tun es immer noch. Ich kiffe nicht und finde deren Mucke genial.

Mache ein jeder was will er.

 

[Einfach]

Lese gerade die sehr, sehr interessante Bio von Neil Young mit dem selten dämlichen deutschen Titel "Ein Hippie Traum" (original: "Waging Heavy Peace".

Mag sein, aber NY IST dämlich! Nur Krach und alles, was nicht musikalisch ist (mit eine Ausnahme "Heart Of Gold") ... also passt der Titel des Buchs doch Und ich behaupte das, trotz der 12 Jahre Unterschied ....

Sry, lese grade "Godfather Of Grunge" ... ähem, ja, nein, Müll ist Müll, egal welchen Namen dieser trägt

 

[holgi]

Mag sein, aber NY IST dämlich!

Was hast du gegen New York?

Nur Krach und alles, was nicht musikalisch ist

Ach so, alles klar

Nebenbei, ich mag Neil Young, und Heart Of Gold ist für Anfänger, egal

 

[Einfach]

NY

Sry, aber ich habe als Teenager "Heart Of Gold" gehört, als es das noch auf Rille gab, bzw. auf RTL-Radio im kHz-Bereich knackte und rauschte, Mono. Das erhebt mich sicherlich nicht über alles andere! Aber ... Neilii.
-Maus war öde, ist öde, zelebriert sich selbst, nutzt allein das existieren seiner Person als Botschaft. Damals Schrott, heute Schrott. Wie Dylan, wie Baez, andere aus der sog. glorreichen Woodstock-Zeit plus Petty & Co.. Nix ist nix und wird nicht mehr Gejammer nennt sich heute auch Naidoo usw. Spannungslos, verblödet, selbstverliebt ...

Mal jemand "Love The One You With" im Original gehört? Und wir diskutieren hier über Subbässe im 12, 43Hz Bereich

 

[Saurus]

...Wer mal zwei Kiffern zugehört hat, wie sie sich im Rausch wie Philosophen vorkommen, weiß, dass in diesem Zustand meist nur sinnfreies, blödes Gelaber rauskommt. Sie reden dann eine ganze Menge und nüchtern betrachtet ist es meist nur Unsinn...

Da haste bestimmt solchen Kiffern zugehört, die auch unbekifft nur sinnfreies, blödes Gelaber von sich geben. Nüchtern Besoffenen zuzuhören, ist ähnlich ernüchternd

Meiner Ansicht, um nicht zu sagen Erfahrung, nach, verstärkt Kiffe lediglich den Geistes- und Gemütszustand - ist quasi ein Exciter-PlugIn für die Bio-DAW

 

[Christian_30]

Musiker sind nicht wegen, sondern trotz Drogenkonsums kreativ, sagt dieser Experte. Ein sehr interessanter Artikel zum Thema. http://m.faz.net/aktuell/wissen/kiffen-vergiftet-die-kreativsten-koepfe-13675745.html

 

[Saurus]

...Dabei wird gebetsmühlenhaft wiederholt, dass Cannabis weniger Menschen schade als Alkohol...

Aha, THC neutralisiert Alkohol. Dann ist doch alles gut

 

[Christian_30]

Ähm ja... Eine sehr kreative Schlussfolgerung....

 

[Gnarf]

Es könnte vielleicht damit zu tun haben, dass ihm im nüchternen Zustand seine neuen Textideen total banal und langweilig vorkommen. Wer mal zwei Kiffern zugehört hat, wie sie sich im Rausch wie Philosophen vorkommen, weiß, dass in diesem Zustand meist nur sinnfreies, blödes Gelaber rauskommt. Sie reden dann eine ganze Menge und nüchtern betrachtet ist es meist nur Unsinn.

Kann ich aus eigener Erfahrung ehrlich gesagt nur bestätigen. Ich habe es mit dem Kiffen viel zu lange viel zu sehr übertrieben. Höre ich heute, was ich da teilweise so fabriziert habe, erschrecke ich mich, was das eigentlich für kitschiges, stumpfsinniges und teilweise echt hirnrissiges Zeug ist, das ich da von mir gegeben habe. Heute fällt mir das Texten sehr viel schwerer (Ich verzichte heute komplett auf Drogen, mal abgesehen von Kaffee. Durch die beiden Schwangerschaften meiner Frau habe ich selbst den Alkohol aus dem Hals gelassen, da ich sie nicht allein abstinent da sitzen lassen wollte), aber was dabei heraus kommt hat wenigstens Hand und Fuß.

Nebenbei fühle ich mit körperlich und geistig fitter: Wir bauen gerade seit 9 Monaten komplett in Eigenregie einen Altbau um (Umbau ist vielleicht etwas untertrieben, Kernsanierung trifft es etwas besser). Vor einigen Wochen kam mir ein Geistesblitz, während ich dort so stand und gerade den Flur verputzte: Ich glaube, es würde mir nichts mehr geben, wenn ich wieder Kiffen würde. Mit dieser Droge in meinem Blut könnte ich die Leistung, die ich gerade bringe, nicht zeigen. Ich habe seit mehreren Monaten nicht mehr einen einzigen Tag frei gehabt, arbeite geistig und körperlich auf hohem Niveau und weiß vor allem auch, wofür ich das mache. Seit diesem Gedankengang weiß ich, dass ich wirklich über das Zeug hinweg bin. Leider hat es viele Jahre gedauert bis ich soweit war. Viel zulange war der Verzicht wirklich ein Verzicht, heute ist es eine Befreiung. (Oh mann, wenn mir jemand vor ein paar Jahren erzählt hätte, dass ich sowas mal von mir geben würde, ich hätte ihn oder sie für völlig bescheuert erklärt)

Gruß,

Florian

PS: Dies ist eine persönliche Erfahrung. ICH habe das für MICH festgestellt. Mit meiner Aussage möchte ich niemandem zu nahe treten, denn jeder ist seines Glückes Schmied. Wenn ihr glücklich und zufrieden seid, mit dem was ihr tut, oder nicht tut, dann ist das gut so. Ich jedenfalls weiß für mich, dass ich mich nüchtern besser fühle und darum bleibe ich das auch (Von Moralpredigten halte ich ohnehin nichts, daher soll dieser Text auch keine sein)

 

[sixstringwarrior]

Musik braucht eine gewisse Entrückung, wenn sie mehr als Noten transportieren soll. Ich denke es ist ausgeglichene Gerechtigkeit, dass gebeutelte Individuen oft die beste Musik machen. Every dog has it's day...

Ich würde heute trotzdem nicht mehr für die Musik "dopen". Das lohnt sich nicht mehr, weil es keine Empfänger für emotional aufgeladene, individualistische Eskapaden gibt. Die Menschen sind erkaltet und wollen Selbstvermarkter bei der Arbeit sehen, die den neoliberalen Traum von Freiheit durch Erfolg und Kapital verkaufen. Sie interessieren sich für Anpasser, die sich allglatt durch den Alltag schlängeln. Es wird Format erwartet, keine Hingabe.

Und man wird ja auch nicht jünger. Vitalität ist zwar nicht linear, aber man muss sich ein gewisses "Guthaben" aufbauen, wenn man es an anderer Stelle wieder verbrauchen will. Und wer einmal mit Salat, Sport, Wasser & Tee anfängt, der wird immer seltener Bock auf ungesundes haben. Einfach weil es schwer fällt und man die Arbeit an sich selbst nicht leichtfertig riskieren will. Die Kehrseite: Anspannung und Kontrolle bestimmen das Leben. Man trägt Verantwortung - zu diesem Zeitpunkt meist auch anderen gegenüber. Das führt zu einem Gemütszustand, der kaum Entrückung zulässt.

Dieser Knoten platzt dann häufig in der Midlife Crisis. Der Mensch bäumt sich noch einmal auf, ist nochmal kreativ, emotional verwirrt, frei und rücksichtslos, bevor der Lebensabend in greifbare Nähe rückt und ruhigere Lieder mit sich bringt.

 

[Dodo_I]

Ach, die FAZ schreibt über's Kiffen. Na, die müssen's ja wissen ...

Und was für ein schlechter Artikel:
.- Da wird ein Beispiel als signifkantes Merkmal herausgestellt,
.- Wissenschaftliche Theorien als Studien dargestellt
.- Kausalitäten verwechselt ("kiffen macht arm und kriminell")
.- Ein Einzelfall als statistische Korrelation verkauft
.- Merkwürdige Schlussfolgerungen gestellt ("Cannabisfreigabe schadet" ...)

Der Schreibheini hält sich womöglich noch für einen Journalist ...


Mal grundsätzlich: Ich bin kein Freund des Kiffens. Als Nichtraucher unter lauter Bekifften ist wahrscheinlich noch unlustiger als Abstinezler unter lauter Besoffenen.
Und es stimmt: Regelmäßiges häufiges Kiffen während der Adoleszenz lässt Synapsen nicht so gut zusammenwachsen.



Doch die seltsamen Kreuzzüge, die da gefahren werden, oder die Schlussfolgerungen, die gezogen werden, sind ja noch abstruser als das Gebabbel von 2 Kifferheinis.

Die glauben doch im Ernst nicht, dass die Mehrheit der kreativ arbeitenden Menschen - gerade im Musikbereich - bei ihrer Arbeit meistenteils nüchtern ist. Wie naiv ist das denn?

Gerade früher wurden doch Meilenstein-Alben unter den fragwürdigsten Substanzen geschrieben. Und welcher DJ heute ist bei den fettesten Konzerten nicht "drauf" ..?