Rauchen und Gesang und sonstiges

[Dodo_I]

Mal ein paar wichtige Zitate der vorangegangenen Schreiber
(wahrt mal wieder schneller als ich, während ich noch schrub ):

Ich habe es mit dem Kiffen viel zu lange viel zu sehr übertrieben

Wie heißt es ja auch so schön: Die Menge macht das Gift, denn

Musik braucht eine gewisse Entrückung, wenn sie mehr als Noten transportieren soll.

Es kommt also nicht auf das Kiffen per se an, sondern auf Dauer und Intensität ...

Viel zulange war der Verzicht wirklich ein Verzicht, heute ist es eine Befreiung.

... oder vielleicht die nächste "Droge" ... (wenn auch körperlich verträglicher ...)

Anspannung und Kontrolle bestimmen das Leben. Man trägt Verantwortung - zu diesem Zeitpunkt meist auch anderen gegenüber. Das führt zu einem Gemütszustand, der kaum Entrückung zulässt.

Ich glaube, das ist auch ein wichtiger Punkt: Ich kenne kaum kiffende Eltern, aber immer noch jede Menge kiffende kinderlose Freunde in meinem Alter. Vor allem die Musiker (im engen und weiteren Sinne: Radiomods, Dj's, Veranstalter, Produzenten etc.) ...

PS: Dies ist eine persönliche Erfahrung. ICH habe das für MICH festgestellt. Mit meiner Aussage möchte ich niemandem zu nahe treten, denn jeder ist seines Glückes Schmied. Wenn ihr glücklich und zufrieden seid, mit dem was ihr tut, oder nicht tut, dann ist das gut so. Ich jedenfalls weiß für mich, dass ich mich nüchtern besser fühle und darum bleibe ich das auch Lächeln (Von Moralpredigten halte ich ohnehin nichts, daher soll dieser Text auch keine sein)

Und das ist ja wohl mal ein Supersatz, der eigentlich unter jeden Kommentar gehört

 

[Christian_30]

Naja, dieser "Schreibheini" ist kein Journalist, Psychiater, hat also ein Medizinstudium absolviert. Er beschäftigt sich beruflich mit den Folgen von Drogenkonsum auf das Gehirn. Daher traue ich ihm fachlich mehr Expertise zu.

 

[Christian_30]

... Sondern Psychiater...

 

[AlecDrow]

Hab mal einen interessanten über Hanf im allgemeinen Artikel gelesen. Falls es legalisiert werden sollte, wovon ich nach dem Lesen des Artikels nicht mehr der Meinung bin, würden die Öl- sowie einige andere Industriezweige heftig ins Schwitzen kommen. Wer will in diesen mehr als wohlverdiener Positionen schon seine Monopol-Stellung aufgeben?
Fazit: Solange es korrupte Politiker gibt, wird sich da wenig bis gar nichts ändern.

 

[Dodo_I]

Naja, dieser "Schreibheini" ist kein Journalist, [sondern] Psychiater,

Noch schlimmer.
Dann darf er ja sein Fallbeispiel erst recht nicht verallgemeinern.
In seinem Zusatzstudium "Psychologie" hat man nämlich Statistik. Und von daher müsste er wissen, ab wann man von signifikanten Korrelationen sprechen darf ...

Da hat also kein Journalist geschrieben, sondern das ist ein Gefälligkeitskommentar eines vermeintlichen Experten (ist er das überhaupt bzgl. Kreativität in Kunst und Musik ? ) der extrem tendenziösen Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die für ihren extremen Konservatismus ja auch bekannt ist ...

 

[Christian_30]

Er schreibt nicht von einer Kausalität, wie Du sagst. Er sagt nämlich nicht "kiffen macht arm und kriminell". Er stellt es als Korrelation dar und schreibt, dass diese Dinge stastisch gesehen oft gleichzeitig auftreten ("werden statistisch miteinander assoziiert ", schreibt er.

Und dass er das Beispiel des Kunststudenten für den Einstieg und das Ende heranzieht, ist einfach ein Stilmittel für journalistische Texte, ist also dem Format Zeitungsartikel geschuldet, so wie es eben auch in Songs bestimmte Formate gibt, einen Song beginnen und enden zu lassen.

 

[KoolKolle]

Er schreibt nicht von einer Kausalität, wie Du sagst. Er sagt nämlich nicht "kiffen macht arm und kriminell". Er stellt es als Korrelation dar und schreibt, dass diese Dinge stastisch gesehen oft gleichzeitig auftreten ("werden statistisch miteinander assoziiert ", schreibt er.

Wie ist hier das Wort Korrelation gemeint? Das Wort begegnet unsereinem ja meist eher auf was technisches bezogen, kanns hier nicht ganz einordnen.

Man könnte "Kiffen macht arm und kriminell" alternativ auch folgendermaßen deuten: Man sieht möglicherweise mit der Zeit ein, dass Geld tatsächlich nicht das ist was zählt und dass man denen die die Gesetze machen nicht vertrauen kann. Nur eine Möglichkeit das zu betrachten... Mal ganz abgesehen davon, dass etwas zweifelsohne zwangsweise kriminell macht, wenn es illegalisiert wird.

 

[der_wahre_Noplan]

Ich habe mit dem Rauchen aufgehört und kann immer noch nicht singen.

 

[Christian_30]

Korrelation bedeutet, dass zwei Dinge gleichzeitig auftreten, ohne dass x die Ursache von y ist (bei Kausalität ist es umgekehrt). Der Experte sagt hier, dass Kiffen oft parallel mit Armut und Kriminalität auftritt, also diese Phänomene miteinander korrelieren. Er sagt aber nicht, dass Kiffen dazu führt, das wäre wiederum eine Aussage über Kausalität.

 

[cherry50]

Schreibt doch alle was Ihr wollt links oder rechts rum.

Ich habe vor fast 4 Jahren einfach von heute auf Morgen aufgehört mit dem Rauchen, und das war mit die beste Entscheidung in meinem Leben.

Auf die Stimme hat das Rauchen vielleicht bei Klassischen Opern Sängern was zu bedeuten, aber nicht bei uns Gelegenheits Sängern.

Sport kann überdosiert auch sehr hohen Schaden anrichten.

Und eine Gute Stimmung hervorgerufen durch etwas Alkohol kann schon sehr inspirierend sein, überhaupt in der Gruppe (Band).

Ein Musiker ganz ohne Alkohol, das geht eigentlich gar nicht.

LG Cherry50

 

[EVO-MK]

cherry50. ganz deiner Meinug

 

[Soundkraft]

Ein Musiker ganz ohne Alkohol, das geht eigentlich gar nicht.

JETZT weiss ich, was mir die ganzen Jahre noch gefehlt hat ....

 

[SunSpire]

Hab mal einen interessanten über Hanf im allgemeinen Artikel gelesen. Falls es legalisiert werden sollte, wovon ich nach dem Lesen des Artikels nicht mehr der Meinung bin, würden die Öl- sowie einige andere Industriezweige heftig ins Schwitzen kommen....

Ich bin auch der Ansicht, dass einer Legalisierung nicht vordringlich Sucht-Präventionsgedanken oder "drogenpolitische" Überlegungen entgegenstehen, sondern v.a. die Pharmaindustrie, die bei der Verwendung der Wunderpflanze Hanf zu medizinischen Zwecken ganz schön ins schwitzen kommen dürfte.

Die Weigerung, Gras kontrolliert als Arzei an Schmerzpatienten usw. abzugeben ist im Grunde eine absolute Sauerei.

Die andere Frage, ob wir neben Tabak und Alk noch eine weitere "Recreational Drug" legalisieren wollen, stelle ich mal anheim.

Ich habe eine meine ich Britische Studie zum Thema Drogen und deren Schädlichkeit gelesen, was sehr interessant war. Dort hat man die einzelnen Substanzen nach dem köperlichen Impact, finanziellen und sozialen Folgen untersucht und ist zu dem Schluss gekommen, dass Alkohol nach Heroin und Kokain (meine ich) in der ganzheitlichen Wirkung die drittzerstörerischste Substanz ist, während Dope irgendwo bei Top 20 ferner liefen rangiert.

Daraus ergeben sich 2 Folgerungen:

Wenn Alkohol erlaubt bleiben soll, müsste Gras konsequenterweise freigegeben werden.

Wenn Gras weiterhin verboten bleiben soll, müsste konsequenterweise Alkohol auch verboten werden.


Ich persönlich halte von übereifrigem Verbieten nicht so viel. Wäre H ab morgen erlaubt, würde das meine Entscheidung, es weiterhin nicht zu nehmen, nicht beeinflussen.

 

[Christian_30]

Politik muss nicht zwingend verschiedene Dinge gleich behandeln, nur weil die Logik das nahelegt. Oft sind es einfach kulturelle Denktraditionen. Z.B. Ist es in D verboten, Hunde zu schlachten. Rein logisch betrachtet müsste man es ja erlauben, weil schließlich auch andere Tiere geschlachtet werden dürfen. Und wenn die Politik Hunde anders behandeln darf als Kühe, dann logischerweise auch Cannabis und Alkohol.

 

[SunSpire]

Das stimmt. Eine (Un)Gleichbehandlung muss jedoch sachlich gerechtfertigt sein. Das ist sie bei Alk vs Cannabis m.E. nicht. Das Argument "Tradition" zählt da mM nicht unbedingt, da wir die Frage ja eben jetzt erörtern und nicht vor 100 Jahren. Unter dem Banner Tradition wird ja auch die Confederate Flag, Homophobie und (weibliche) Beschneidung gerechtfertigt und das sind m.E. Dinge, die schnellstens ins Museum gehören.

 

[Dodo_I]

Nun ja, es gibt doch einen erheblichen Unterschied zw. Alkohol und Cannabis:

Alkohol ist zunächst mal ein Genussmittel. Ich wage mal zu behaupten, dass die meisten Menschen Wein und Bier, aber auch andere Alkoholika primär wegen des Geschmacks und des Genuss' trinken, und der "Rausch" ein Nebeneffekt ist (es sei denn, man fährt zum Forumstreffen ).

Einen Joint hingegen raucht man einzig und allein der Rauschwirkung wegen. Ich kenne niemanden, der behauptet: "Oh, der schmeckt so gut! Deshalb rauche ich einen Joint ..."

Das nur mal dazu. Trotzdem gibt es mMn sehr viele gute Gründe, Cannabis zu legalisieren, und nur sehr wenige, schlechte Gründe es bei der Illegalität zu belassen.

Allein der wirtschaftliche Aspekt: Hat Colorado nicht vor kurzem vorgerechnet, dass die Einsparungen/Steuereinnahmen durch die Legalisierung von Marihuana einen hohen zweistelligen Mio-Betrag ergaben ..?

 

[Christian_30]

Es sagt auch niemand, dass Tradition immer ein guter Grund ist. Sie darf aber bei politischen Abstimmungen eine Rolle spielen. Natürlich nicht bei Homophobie, denn da werden zwei Menschen diskriminiert, was sich bereits aus dem Grundgesetz verbietet, das sagt, dass die Würde des Menschen unantastbar ist. Im Grundgesetz steht aber nirgendwo, dass der Staat Cannabis und Alkohol gleich behandeln muss

Es wird also solange beim Cannabisverbot bleiben, bis die

 

[Christian_30]

... Mehrheit der Bundestagsabgeordneten für die Legalisierung stimmt. Und das ist nicht ausgeschlossen, dass es mal soweit kommt. Es hätte vor 10 Jahren auch niemand für möglich gehalten, dass in D mal die Wehrpflicht abgeschafft wird.

 

[Christian_30]

PS. Apropos Wehrpflicht: Dass Frauen dürfen, aber Männer müssen, war auch nie sachlich gerechtfertigt...

 

[oliveramberg]

Sobald der Staat mitverdient, kommt die Legalisierung. Tabak und Alk spült Milliarden in die Kassen. Die Herren (Damen) Politiker rauchen und trinken (natürlich nur als Genuss...hüstel) und möchten deshalb auch hier möglichst wenig Einmischung.

Alkohol kann Genussmittel sein. Der Grenze zur Sucht ist aber meist nicht all zu fern. Muss mir übrigens mal einer erzählen, dass man z.B. Vodka aus reinem Genuss trinkt. Oder Tequilla. Ein lecker Bier, ein feiner Wein, ein edler Whiskey...OK. Aber die meisten harten Alkoholika werden gesoffen um besoffen zu sein.

Ach ja - ich trinke sehr, sehr gerne Bier