Pro Tools, das Lizenzmodell erklärt (gilt auch für Sibelius)

[djbobo]

Ich wurde gebeten die Informationen aus einer privaten Unterhaltung doch allen Usern hier zugänglich zu machen.

Es ging um Zitat "Avids fragwürdigem Geschäftsmodell - erst jeden Monat abdrücken, oder ein Jahressplan bezahlen, danach: nix mehr. Futsch. Wenn man das nicht wieder käuflich reaktiviert und/oder fortführt. (wenn ich mich nicht irre)"

Hier meine Antwort nur um Tippfehler bereinigt, hoffentlich :
Es gibt das Abo, da zahlst Du und wenn Du nicht mehr zahlst hast Du nichts, wie halt ein Abo so ist.

Und es gibt Dauerlizenzen, mit denen man 1 Jahr Upgrades bekommt (Plan), nach dem Jahr kann man auf der letzten Version weiterarbeiten, sprich den Plan aussetzen oder den Plan verlängern, was natürlich am günstigsten ist.
Ich (persönlich) muss immer aktuell sein, kenne aber genug Leute, die mit Pro Tools 12.3 oder 4 zufrieden sind und jetzt wieder "upgraden" weil sie die Track Presets in 2018.1 geil finden, sprich den Plan jetzt wieder einsetzen.
Beim Wiedereinsetzen ist dann auch wieder 1 Jahr Upgrades mit dabei.

Ist eigentlich transparent und nicht unfairer als alle 18 Monate für ein Major-Release 159 € abzukassieren und für ein Dot-5 Release 60 zu nehmen. Dazwischen umsonst Bugfixes und je größer der Upgrade Sprung desto teurer das Upgrade - klingt einfacher als das andere, aber auch sehr detailverliebt das Ganze.

Billiger ist nur Logic, einmal gekauft vermeintlich für immer Gratis-Updates, die holen es halt dann über ihre Rechner, für die man andauernd neue Adapter kaufen muss. Die 900 Mark für meine PC Version sind auch verbrannt. Und selbst meine 7er war nichts mehr Wert als man das nur noch im Apple Store fur 179 € rausgehauen hat (aktuell 229 €). Ist doch alles nur noch billig. Und die entwickeln nicht für die weitaus größere Kundengruppe Windows PC. Die Tonne (Mac Pro von 2013) spricht auch Bände und der neue iMac Pro, na ja für die Hälfte kriege ich einen genauso Leistungsfähigen PC und schiesse daran ein Riesen Widescreen.

 

[clemenserwe]

Danke für die Darstellung.

Beim Wiedereinsetzen ist dann auch wieder 1 Jahr Upgrades mit dabei.

Gibt es da einen Zeitrahmen, oder kann man z.B. erst in 5 Jahren wieder einsteigen?

 

[djbobo]

Reinstatement kann man von Pro Tool 9 oder später machen. Gibt es seit 2015, unverändert zum gleichen Preis, scheint also ein dauerhafter Artikel zu sein und für alle Altversionen und abgelaufenen Pläne fest zum Produktportfolio zu gehören.
Auf der Avid-Seite steht auch nicht, dass das zeitlich limitiert ist.

Ich persönlich hab noch nie 5 Jahre mit der gleichen Software gearbeitet. Kann mir nicht vorstellen, dass das überhaupt funktioniert. Als Mac User schon gar nicht, auf PC dürfte es aber auch schwer werden. 3 Jahre sind durchaus machbar.

 

[deydi]

Ich denke es kommt darauf an.

Klar 30 Euro im Monat sind ne Mänge Asche, aber für manche Effektiver, als einfach Mal so 600 (im Moment um die 500€) auszugeben .und dann jedes Jahr noch 100~ Euro .

OT
Ich hab in meinen ganzen DAW Switches eins gelernt. Einfach Projekte in Audio stems Speichern. Somit ist es schnupe, ob das Abo irgendwann gekündigt wird.

BT
Abo modele werden die Zukunft sein.
Und da sollten wir uns wohl dran gewöhnen.
Ob's uns nun passt oder nicht.

Aber hier hat man noch die Wahl.
Bei manchen Herstellern nicht.
(Adobe?)

 

[Moogman]

Habe ProTools rausgeschmissen und arbeite jetzt nur noch mit Cubase.
Man muss diese Produktpolitik ja nicht mittragen und eigentlich fehlt mir nix.

 

[clemenserwe]

Ich persönlich hab noch nie 5 Jahre mit der gleichen Software gearbeitet.

Klar. Mein Szenario:
Ich hatte bis vor 5 Jahren parallel mit einer anderen Software gearbeitet und hatte zwischendurch überlegt, die nochmal zu aktualisieren.
Hat nix mit Protools zu tun - war eher Neugier, wie das dann wäre.

 

[djbobo]

Mein Reason lief auch viele Jahre ohne Upgrade neben her, Rewired. Dann mit 64Bit für die Hauptsoftware wurde ich sozusagen gezwungen auch mein Reason zu aktualisieren, seit dem nicht mehr mit Geld angefasst, läuft halt mit auf einer älteren Version.

 

[tomric]

Soweit ich das noch richtig im Kopf hab, hat sich unterm Strich bei Pro Tools kostenmässig nicht viel geändert. Man hat das Ding früher irgendwann gekauft, dann gab es alle 1,5 bis 2 Jahre ein größeres Versionsupdate, das etwas über 200 Euro gekostet hat. Jetzt sind es grob 100 Euro pro Jahr für alle Updates und wer die zusätzlichen Plugins und den Support haben mag legt halt nochmal 100 drauf. Dafür kommen neue Features seitdem zeitnah raus und werden nicht bis zum nächsten paid Update aufgespart...

 

[Tonminister_V2]

Man muss diese Produktpolitik ja nicht mittragen

 

[bafc24]

nein mittragen muss man das nicht. aber wie oben tomric schon schrub, hat avid seid der einführung des update plans mächti gas gegeben. gefällt mir um einiges besser so. irgendwie auch logisch. die haben cash und können entwickeln. ansonsten entwickelst du und hoffst auf cash.
abgesehen davon geht der trend bei gewinnorientierten firmen in der softwarebrange eh richtung abo oder miete. sieht man ja sehr schön bei den plugins.
der markt ist da wohl ziemlich gesättigt. bei den daws scheint man noch etwas zurückhaltender zu sein, wird aber früher oder später sicher für alle ein thema.
eine ausnahme wid da wohl immer reaper und logic bleiben, die müssen nicht zwingend gewinn machen, um ihre daw up to date zu halten.

 

[Moogman]

Naja, die neuen Funktionen benötige ich meistens nicht und ob meine DAW dann in 384 oder gar 768 arbeiten kann, ist mir genau so schnurz, wie nochmals 50 Spuren mehr.
Man zahlt ja indirekt mit dem Abo auch für Bugfixes, die ja eh kostenlos sein müssten.
Ich mag solche aufgezwungenen Konzepte grundsätzlich nicht, Photoshop geht ja einen ähnlichen Weg.

 

[djbobo]

Photoshop ist nur Abo.
Auch bei einem kostenpflichtigen Upgrade alle 12 oder 18 machst Du Dir sicher eine Liste:
Feature x ist es mir wert.
Feature y brauche ich nicht.
Der eine braucht keine neue Video Engine, der andere hat noch nie den Notations-Editor geöffnet. Alle DAWs sind heute mächtige Anwendungen.

 

[Muenze]

Am Anfang fand ich das Konzept von Avid auch Kacke. Fühlte mich in meiner Entscheidungsfreiheit beschnitten. Oder so ähnlich.
Aber inzwischen finde ich das eigentlich für mich sehr gut. Die 100 oder 200 Euro hat man sowieso jedes Jahr für Updates ausgegeben. Das war auch damals bei Cubase schon so.
Und bei mir ist das so, dass ich ProTools eigentlich immer brauche also hab ichs gekauft und hab den UpdatePlan. Sibelius brauche ich meist nur so einmal im Jahr für einen Monat. Das wird dann für nen Zwanni gemietet.
Für mich Super.

 

[djbobo]

Inzwischen ist bei den 100 € auch Support dabei. Per Ticket System halt, anrufen willst Du eh nicht.
Plugins (mehr als die 17) gibt es jetzt günstiger, 39 € plus Steuern: http://www.avid.com/plugins/avid-complete-plugin-bundle

 

[bafc24]

Naja, die neuen Funktionen benötige ich meistens nicht und ob meine DAW dann in 384 oder gar 768 arbeiten kann, ist mir genau so schnurz, wie nochmals 50 Spuren mehr.
Man zahlt ja indirekt mit dem Abo auch für Bugfixes, die ja eh kostenlos sein müssten.
Ich mag solche aufgezwungenen Konzepte grundsätzlich nicht, Photoshop geht ja einen ähnlichen Weg.

egal was für ein bezahlmodel angeboten wird, man zahlt immer für die bugfixarbeit. oder sollen die das für eine firma für umme machen?
wird ja immer hinter der hand gemunkelt, dass softwarehersteller bewusst bugs einbinden, damit die user beim nächsten feature-update - wenn dann noch einige nervige bugs gefixt wurden - doch noch zugreift, auch wenn er die neuen featuers nicht braucht, haupsache der bug ist weg.
beim avid plan ist das eigendlich schnurz. die updates, oder fixes kommen, wenn die am start sind und gut ist. ohne künstlichen zwang, genau auf ende jahr den kracher rausbringen zu müssen, um möglichst viele updatewillige zu aktivieren.
ich bleibe dabei: seit avid den plan eingeführt hat, liefern die regelmässig und mit hoher qualität.

 

[Moogman]

egal was für ein bezahlmodel angeboten wird, man zahlt immer für die bugfixarbeit. oder sollen die das für eine firma für umme machen?

Kann deine Ansichten nicht nachvollziehen, denn wenn ich für etwas bezahle, dann soll es auch fehlerfrei funktionieren, ist ja das Mindeste, was man von einem Produkt erwarten kann.

Auf meine Nachfrage, weil die neue Software nicht das tat, was sie eigentlich sollte, wurde mir gesagt, das ich noch zwei Monate warten muss, bis die letzten Fehler ausgemerzt seien, ich bekäme dann aber kostenlos (danke, wie großzügig!), ein Update geschickt.
Auf meine Frage, warum man das Programm denn überhaupt fehlerhaft angeboten habe, bekam ich die Antwort, das ich Verständnis dafür haben soll, da man das Weihnachtsgeschäft noch mitnehmen wollte.
Mein Geld hat übrigens sofort funktioniert, ohne Updates.

Das ist doch so, als wenn cih ein Auto kaufe und die Räder erst nach zwei Monaten nachgeliefert werden -sowas gibts doch nirgens.

 

[deydi]

sowas gibts doch nirgens.

Doch, bei gut Allen DAWs gibt's das.

Es gibt immer was zu fixen, immer was zu verbessern.
Die Frage warum die das nicht fehlerfrei ausliefern ist wohl eine gute Frage.

 

[rocking.xmas.man]

Das ist doch so, als wenn cih ein Auto kaufe und die Räder erst nach zwei Monaten nachgeliefert werden -sowas gibts doch nirgens.

Grade Autos sind ein schlechtes Beispiel, weil da neue Modelle regelmäßig mit Motoren und Zusatzaustattungen beworben werden, die erst später 'nachgereicht' werden.

 

[mathiasbx]

egal was für ein bezahlmodel angeboten wird, man zahlt immer für die bugfixarbeit. oder sollen die das für eine firma für umme machen?

Das ist doch so, als wenn cih ein Auto kaufe und die Räder erst nach zwei Monaten nachgeliefert werden -sowas gibts doch nirgens.

Bin da absolut bei dir. Auch heutzutage kann man fehlerfreie Ware erwarten.
Das Problem ist hier nur, dass jedes Rechnermodell anders ist. Es müsste dann einheitliche Rechner geben. Beim Atari ST hatte ich z.B. so gut wie keinerlei Probleme mit Cubase... war eindeutige Hardware und die Software war drauf zugeschnitten.

Aber bezahlen wir denn nun für Bugfixes? Die Updates sind doch normalerweise kostenlos? Wobei z.B. ein Cubase 8 und 8.5 für mich immer noch keine zusätzlichen Kosten rechtfertigt, da auch dieses ein Update und kein Upgrade ist.

Aber back to topic: Im Prinzip muss ja jeder für sich entscheiden, womit man sich wohl fühlt und was evtl. auch der Geldbeutel ermöglicht

 

[Moogman]

Bin da absolut bei dir. Auch heutzutage kann man fehlerfreie Ware erwarten.
Das Problem ist hier nur, dass jedes Rechnermodell anders ist. Es müsste dann einheitliche Rechner geben.

Nein, das hat einfach mit schlampiger Arbeit zu tun.
Ich habe 20 Jahre lang elektronische Zutrittskontrolle und Zeiterfassungssysteme für die Industrie, Krankenhäuser usw. verkauft, die auch auf verschiedenen Systemen laufen mussten, teilweise auch in andere Software, wie SAP, mit eingebunden wurden.
Wenn dann beim Schichtwechsel ein paar hundert Mitarbeiter nicht in die Bude reinkommen, weil die Türe zu bleibt oder die Arbeitszeiten nicht erfasst werden können, dann kann ich meinen Kunden auch nicht mit irgendwelchen blöden Ausreden kommen. Es geht also durchaus, wenn man eine saubere Arbeit macht, der Kunde muss nicht als Betatester herhalten.