Preamp: grundsätzliche Unterschiede zwischen Transistor- und Röhrentechnik

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Nabend zusammen :)

Ich möchte mir einen 2-Kanal-Preamp anschaffen, den man mit Mikros, Synthies und E-Gitarre füttern kann. Der soll, wenns zu haben ist, erstmal das beste Glied in der Signalkette werden. Aber Obergrenze sind erstmal 500,- EUR. Als Entscheidungshilfe möchte ich gerne über grundsätzliche Unterschiede zwischen Röhren- und Transistortechnik aufgeklärt werden. (Lassen wir alles Hybride erstmal weg.) Denn ich ziele auf den Reußenzehn Mic-Mic ab, und der wird nur auf Bestellung gebaut, so dass Probehören unmöglich ist.

Was ich bisher an Infos zur Technik gesammelt habe, verwirrt mich etwas:

-Typisch für Röhren soll ein natürliches Kompressionsverhalten und das Erzeugen von harmonischen Obertönen sein, wenn sie in die Sättigung gefahren werden. Macht ein Signal irgendwie satter und im Mix präsenter, kann auch verzerren. Unterhalb dieser Schwelle soll die Verstärkung aber trotzdem clean sein. Ist das wirklich so, oder wird das Signal immer so stark gefärbt, dass Röhrenschaltungen für bestimmte Signale / Stile ungeeignet sind?

-Röhren sprechen bauartbedingt sofort an. Da hat hier einer mal ein ellenlanges Posting darüber verfasst, dass bestimmte Transistorschaltungen zu "langsam" sind und überdies Dynamikeinbußen verantworten. Ich verstehe davon nix.

-Röhrenschaltungen sollen stärker rauschen als Transistorschaltungen. Heißt das, ein Röhren-Preamp wäre für ein Bändchenmikro ungeeignet?

- Röhren haben gewisse Unarten, die sich gegenüber Transistoren nachteilig bemerkbar machen. Z.B. soll das Frequenzspektrum sich bei zunehmender "Sättigung" einengen, d.h., die Höhen und Tiefen werden beschnitten. Stimmt das? Welche typischen Schwächen gibt es ggf. noch?

- Sind die Unterschiede zwischen den Schaltungsarten überhaupt so markant, dass man sich daran orientieren kann?


Ich möchte halt gerne je nach Signal darüber entscheiden, ob das Signal recht natürlich oder bereits schöngefärbt in die [g=60]Wandler[/g] geht. Geht mit einer reinen Röhrenschaltung grundsätzlich beides?

Ja, und natürlich, wenn einer Erfahhrung mit dem Mic-Mic oder auch mit dem Mic-1 hat, der möge diese bitte mitteilen! Hab ja schon von kompetenter Seite gelesen, dass die Reußenzehns feine Teile wären :)

Gruß Rainer
 
Hi Earl,

"Da hat hier einer mal ein ellenlanges Posting darüber verfasst, dass bestimmte Transistorschaltungen zu "langsam" sind und überdies Dynamikeinbußen verantworten"...

Derjenige hat im selben Posting geschrieben, dass bei "Volksmusik" fast ausschliesslich Röhrentechnik verwandt wird... Und da hat man es ja nicht unbedingt mit hörbar übersteuerten oder gesättigten Sounds zutun. Ich habe selber einen Reussenzehn Preamp und bin sehr glücklich damit. Er klingt sehr sauber und unauffällig, solange man ihn nicht in die Sättigung fährt. Rauschen hören habe ich ihn auch noch nicht... Okay, jedes Gerät rauscht... Aber ich würde das Teil als seeeeehr rauscharm einstufen. Wie gesagt, liegt bei normalen Lautstärken nicht mehr in meinem hörbaren Bereich...

Soviel kann ich dazu sagen... Auf Deine anderen Fragen kann ich nicht weiter eingehen - da fehlt mir die Erfahrung, da der Reussenzehn mein immer noch aktueller und auch erster guter Preamp ist. Jedenfalls habe ich noch nicht das Gefühl, dass etwas Neues her müsste :)

Greez.....................N!
 
Hi Nickel,
vielen Dank schon mal!

ein Reußenzehn, der kein hörbares Rauschen produziert und außerdem auch sehr clean klingen kann, das hört sich ja schon mal richtig gut an :)

Was nimmst Du alles damit auf? Gesang, Gitarre...? Findest Du , dass er in der Praxis universell einsetzbar ist? Welchen Preamp genau hast Du denn?

Sorry, wenn ich weiterbohre....
Gruß Rainer
 
Aaaalso:

Habe den Mic - Mic DeLuxe... aber das ist glaube ziemlich wurscht, weil afaik alle von Reußenzehns Mic-Preamp-Varianten die gleiche Schaltung haben und sich bloss in der Anzahl der Kanäle unterscheiden.

Was ich damit mache... Hauptsächlich schicke ich Gitarren- und [g=118]Bass[/g]-DI-Signale da durch. Natürlich habe ich auch schon Gesang damit aufgenommen, doch da stosse ich ziemlich schnell an die Grenzen meiner Mikrofone (habe leider noch kein gescheites Mike und spare eifrig weiter auf meine *Jugendliebe* [Brauner Valvet] :) ) ... Macht sich soweit aber definitiv mit dem T-Bone besser, als der built-in-Preamp des Motu 828 Mk 1. Vielen Synthi-Sounds kann man auch nochmal eine schöne Note mit dem Reußenzehn verpassen. Ich stelle ihn mir auch sehr geeignet für Orgelsounds (NI B4) vor, wobei ich die B4 noch viel lieber durch meinen H&K Rotosphere schicke :)

Alles in allem halte ich die Reußenzehn-Vorverstärker sehr wohl für universell einsetzbar, wobei meine Musik allerdings schon eher *gut gesättigt* werden darf :) ... Aber ich weiss, dass er auch absolut clean kann.

Okay, soweit erstmal
Greez..................N!
 
@Nickel:
nochmal vielen Dank!


Gibts eventuell noch weitere Leute, die reine Röhren-Preamps nutzen und was zu den Eigenheiten von Röhrenschaltungen sagen können?

Gruß Rainer
 
Oh, habe gesehen, dass WEAPON gerade online ist...
also *PUSH*...

Denn ich glaube auf seine Meinung hast Du es auch abgesehen, gell Rainer..?!? :D

Greez...............N!
 
Mit "kompetenter Seite" oben meinte ich gerade Mr. X :D Wie hast Du das nur erraten? :D

Aber mich interessieren weitere Infos / Antworten sehr, zumal gerade Frankye in einem anderen Thread von Freaks sprach, die die bauartbedingten Röhrenschaltungen von 60 db auf 90 db Rauschabstand bringen.

Also, lasst uns mal an Eurem Fachwissen teilhaben, Jungs :D:)

Gruß Rainer
 
was frankye mit verbessertem rauschabstand meinte sind modifizierungen.

mics, [g=60]wandler[/g], preamps... im prinzip kannst du alles zum tunen weggeben, bezahlst ne stange geld, mal mehr mal weniger, und bekommst dein gerät zurück was nun anders klingt.

zu manchen fragen die du gestellt hast, kann ich dir keine antwort geben, allerdings ist ja die entscheidende frage, was gefällt und was gefällt nicht. fakt ist, dass sowohl röhren- als auch halbleiterequipment gefallen können. es kommt halt auf den zweck und den eigenen geschmack an.

wenn du einen röhrenpreamp suchst, und nur 500 euro zur verfügung hast, ist deine wahl sogar recht einfach. es gibt nur den mic mic :D

ansonsten fällt mir auch kein transistor preamp ein für 500 euro, der da mithalten könnte... es gibt noch den really nice preamp für 600 euro, der wohl qualitativ noch ne ecke besser ist, gerade für a. gitarren. allerdings ist das wieder transistor und äußerst neutral und transparent, ohne jegliche klangfärbung.
 
Malek schrieb:

wenn du einen röhrenpreamp suchst, und nur 500 euro zur verfügung hast, ist deine wahl sogar recht einfach. es gibt nur den mic mic :D

ansonsten fällt mir auch kein transistor preamp ein für 500 euro, der da mithalten könnte... es gibt noch den really nice preamp für 600 euro, der wohl qualitativ noch ne ecke besser ist, gerade für a. gitarren. allerdings ist das wieder transistor und äußerst neutral und transparent, ohne jegliche klangfärbung.

Vielen Dank, malek! Unabhängig von Art der Schaltung würdest Du den Mic-Mic Transistorverstärkern also vorziehen? Das ist ne Aussage, die mir bei der unüberschaubaren Anzahl von Angeboten und technischen Daten schon weiterhilft.

Anwendungsgebiete für den Mic-Mic wären Gesang, Gitarren A und E, Synthies und was sonst noch so anfällt. Stilmäßig Pop, Rock, Folk, wildeste Mischungen, während Klassik mehr direkt aus dem Rechner kommt und ich höchstens mal auf die Idee käme, die Solo-Viola über den Mic umzuleiten :D

D.h., etwas schöne Klangfärbung wäre in der Regel schon gewünscht, aber wenn ich z.B. mal nur Akustik-Klavier und Gesang aufnehme, möchte ich mir nicht gleich einen neuen Preamp kaufen müssen. Nach allem bisher denke ich, dass die Unterschiede im Klang ohne Sättigung doch eher marginal sein werden.

Gruß Rainer
 
das sehe ich genau wie du:)

außerdem bringst das nicht viel einen synthie durch einen really nice preamp zu jagen. wenn du da transistorpreamps nehmen möchtest, der keys aufwertet musst du schon locker 1000 euro für kanal auf den tisch legen, ob sich das lohnt ??

für so ziemlich alles dürfte der mic mic dir absolut zufriedenstellende ergebnisse bringen. da machst du sicher nix falsch.

außerdem kannst du beim mic mic ja total schnell die röhren wechseln. reußen liefert 2 paar röhren, ein paar die relativ neutral klingt, und ein paar das schon beherzter ins klanggeschehen eingreift, also auch hier bist du noch flexibel.

und ja, ich würd bis 500 euro den mic mic wohl jedem anderen preamp vorziehen.
 
tja, dann denke ich, wird es das Teil werden. Nochmal herzlichen Danke an Dich und an Nickel natürlich auch!

Gruß Rainer
 
was frankye mit verbessertem rauschabstand meinte sind modifizierungen.

Nein Stefan hat mit einem Kollegen einen Preamp entwickelt bei dem das so ist!


wenn du einen röhrenpreamp suchst, und nur 500 euro zur verfügung hast, ist deine wahl sogar recht einfach. es gibt nur den mic mic

Mhh also ganz im Ernst Earl...ich würde an Deiner Stelle nicht so viel Geld für einen Preamp ausgeben. Fragt sich beim Reussenzehn auch, ob Du die Möglichkeiten die er Dir bietet auch ausnutzen kannst bzw ausnutzen wirst!
Ich finde in dem Preissegment eher Kombigeräte gut mit Kompressoren etc z.B. TL Audio, eventuell auch den neuen Joemeek (ich bring den mal nach Brietlingen mit) etc...btw lass Dich in Brietlingen mal von Stefan beraten, er ist absoluter Freak und Spezialist was Preamps betrifft!
 
Hi @frankye,

Ich verstehe, worauf Du hinaus willst. Allerdings, wenn ich meine persönliche Equipment-Historie betrachte, war es bisher immer so, dass ich, wenn ich meiner jeweiligen Ehrfahrungs-Fähigkeits-Stufe entsprechendes Equipment gekauft habe, ich immer relativ schnell unzufrieden damit war. Die Ansprüche steigen sicher bei jedem mit der Zeit... Mit dem Reußenzehn arbeite ich schon relativ lange, und wie ich weiter unten geschrieben habe, bin ich noch nicht soweit, dass ich das Gefühl habe, wieder etwas Neues zu benötigen. Das war eine sehr gute Investition, mit der ich sicher noch einige Jahre Spass haben werde. Und man braucht ja auch nicht unbedingt die DeLuxe-Version und kann da ggf. noch etwas sparen. Wenn ich mir für das Geld ein Kombi-Gerät mit Kompi geleistet hätte, hätte ich sicher ein schlechtes Gefühl dabei, den Kompressor zu verwenden und würde letztendlich auch nur mit PlugIns komprimieren...

Greez..............N!
 
Hi nochmal,

@Frankye: Du hast ganz sicher recht, ich bin derzeit technisch nicht soweit, das Ding richtig ausnutzen zu können. Ich hoffe aber, gut zu trainieren und es zu lernen. Auch möchte ich gerne auf lange Sicht planen.

Aber klar lass ich mich beraten, gerne :) !

Gruß Rainer
 
naja mal ganz davon abgeshen ist ein tla audio preamp nicht billiger sondern mindestens genauso teuer, und du kannst keine stereoaufnahmen mehr machen, von daher kann ich frankye überhaupt nicht verstehen. earl grey will ja auch seine synthies etwas aufpeppen...

desweiteren, sich zb einen tb202 zu kaufen wäre auch schmarn, du tapst du nur weiter auf der stelle und kommst nicht voran, jeder möchte mal einen schritt weiter kommen. und mal unter uns ein reussenzehn ist bestimmt kein phoenix oder crane preamp
 
Hallo Rainer,

ich kenne jetzt den Sprung vom SPL GoldMike, der richtig gut für sein Geld ist, zum LA 610 von Universal Audio. Letzterer ist für meinen Geschmack das Optimum an Preamp, mit einem vollen satten Klang, der auch Sprachaufnahmen noch einen Kick gibt. Ob Röhre oder Transistor ist aber mir piepegal nachdem ich den 1176 UA bzw. UREI ebenfalls kennengelernt habe. Für mich kommt nichts anderes mehr als diese Combi im 6176er an die Stimme.
 
Malek schrieb:
und mal unter uns ein reussenzehn ist bestimmt kein phoenix oder crane preamp

@malek und artcore:

also, in solche Regionen würde ich mich nun wirklich nicht vorwagen! :p

Gruß Rainer
 

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