Orchester wie aufnehmen?

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AGlori_usDay

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Hallo!

Ich sollte übernächsten Samstag das Konzert eines klassisches Blasorchesters (also mit Schlagzeug/Percussion) aufnehmen. Es findet in einer großen und sehr hohen Klosterkirche statt, wo man jedes Geräusch sekundenlang hört und wo der Klang allgemein total vermatscht ist.

Ich habe folgendes Equipment:

1 gutes Condenser-Mic (Leider Kleinmembran, Niere)
2 schlechte Condeser-Mics (Kleinmembran, Hyperniere)
3 gute dynamische Mics (Großmembran, 2 Hyperniere, 1 Kugel)
3 schlechte dynamische Mics (1 Großmembran, 2 Kleinmembran, alle Niere)

Ich kann 8 Kanäle parallel digital aufnehmen - jedoch wären ein paar Kabel weniger auch nciht schlecht.

Wie würdet Ihr die Mikros positionieren? Wäre vielleicht das eine gute Condenser-Mic vor und über dem Orchester ausreichend? Wie hoch sollte das sein? Sollte ich der Percussion-Gruppe extra Micros spendieren? Man sollte auch daran denken, dass das Orchester über ein relativ große Fläche verteilt ist und man nicht unbedingt über 15m-Kabel aufnehmen sollte, oder?

Während dem Konzert wird niemand an den Micro-Preamps ([g=105]Gain[/g]) rummachen können - das heißt dann wohl, dass die zahlreichen leisen Stellen nachher halt rauschen, oder? Besser als wenn es digitale Verzerrungen bei den lauten Stellen gibt, oder?

Danke für eure Vorschläge, umso früher umso besser!

MfG
AGlori_usDay
 
Hallo,

erstmal Grüßle in's Schwabenland von einem Exilschwaben :)

keine leichte Aufgabe ;). Wäre jetzt gut zu wissen, wie gut die guten Mikros sind und wie schlecht die Schlechten (Soll heissen: welche Mikros sind das).

Du könntest mit den Condensers einen OCT-Tree (s. Website von Günther Theile) über das Orchester hängen, etwa über den Dirigenten und die anderen Mikros evtl. als Stützen einsetzen, was aber aufgrund der Hypernieren problematisch werden könnte (muss nicht).

Eventuell wäre auch ein weiterer OCT-Tree mit den 3 guten dynamischen Mikros für die Percussionsgruppe denkbar, der dann aber nicht ganz so hoch hängt.

Wenn Du einen ordentlichen Preamp zur Verfügung hast, dann sollte das Rauschen nicht das grosse Problem werden. 15m Kabel sind keine Länge. Mit guten Mikrokabeln kannst Du locker 50-100m überbrücken.

Dies nur so als Idee und Schuss in's Blaue, weil ich halt Deine Mikros nicht kenne ;).

Wie auch immer, wenn Du die Aufnahmen gemacht hast, lass mal was hören davon.

Gruß
Bernhard

PS: Wenn's was ordentliches werden soll, dann gebt lieber etwas Geld aus und lass das von jemandem machen, der sich mit sowas auskennt ;)
 
Gut, ich sollte vielleicht dazusagen, dass die Aufnahme bei weitem keinen professionellen Ansprüchen genügen muss.

Die OCT-Trees wären allerdings gut denkbar weil leicht zu realisieren, Danke!

Ach so: Bisher haben wir immer einen eingekauft, der die Aufnahmen machte, aber das ist teuer und die Vorstandschaft meinte, das müsse dieses Jahr nicht sein. So dachte ich mir, bevor wir gar keine Aufnahme haben, mache ich eine.

Die Mikros sind

1 Neumann KM184 (das "gute" Condenser-Mic)
2 TBone EM800 (billig-Condeser-Mics)
1 Sennheiser MD441U
1 Sennheiser MD421U II
1 Sennheiser... weiß net
3 Sennheiser... weiß au net (sind 3 gleiche, aber billigere und ältere)

Ich hoffe jetzt mal, dass mein Prädikat "gut" für euch jetzt nicht übertrieben war... wobei ihr dann vermutlich erkennen könnt, auf welchem Level ich mich bewege.

Über weitere Anregungen würde ich mich freuen!
 
Hallo,

die Condensers sind eigentlich OK. Die TBones sind garnicht so schlecht, aber deren [g=98]Richtcharakteristik[/g] ist doch Niere :? (Produktinfo).

Dann würde ich eher mit einem Decca-Tree und Stützen arbeiten (s. hier). Dabei die Condensers für die 3 Front-Kanäle einsetzen (KM184 in die Mitte, EM800 Links und Rechts).

Verteile die Sennheisers als eventuelle Stützen für einzelne Gruppen. Für die Percussiongruppe
würde ich evtl. auch versuchen mit Stereo-Stützen zu arbeiten (2 gleiche Mikros).

Ich hoffe es hilft.

Gruß
Bernhard
 
Hallo

Wenn die Aufnahme nur als Erinnerung gedacht und du nicht so viel Erfahrung mit solchen Aufnahmen hast würde ich nur eine Stereomikrofonierung machen.
ORTF mit den beiden KM ist ideal. Etwa 3-4m vor dem Chor und 3-4m hoch auf die Mitte des Chors gerichtet. Die Position musst du ein bisschen ausprobieren, so dass die Stimmen präsent aber keine "Solisten" zu hören sind.
Gut wären noch zwei Kugelmiks AB um den Raumklang mitaufzunehmen.

Gruss baseman
 
Die TBones sind garnicht so schlecht, aber deren [g=98]Richtcharakteristik[/g] ist doch Niere

Oh... ja, kann sein, sorry.

Also ich sehe jetzt folgende 2 vielversprechende Möglichkeiten:

1. Ein Tree mit den beiden TBones AB und in der Mitte das Neumann KM oder

2. ORTF mit den beiden identischen Sennheisern.

Sollte ich noch 2 Kugelmics herkriegen, könnte ich die in beiden Fällen vor dem Orchester AB aufstellen?

Welche Variante wäre jetzt besser - auch hinsichtlich dem Unterschied Condenser/Dynamisch?

Nochmals Danke für die vielen guten Tips...!

PS: Wie man vielleicht merkt, habe ich noch nie ein Orchester aufgenommen und hab auch sonst von Mikrofonie wenig Ahnung.
 
Wenn Du mit ORTF arbeiten wills, dann stell doch sowohl die beiden dynamischen Sennheisers und die beiden EM800 parallel auf und wähle später die bessere Aufnahme.

Gruß
Bernhard
 
Hallo,

ich denke mit deinem Equipmet lässt sich schon was passables herausholen. Du solltest wenn möglich auf alle Fälle mal 'ne Probeaufnahme machen. Auch wenns nur ein kurzes Stück ist. Sonst fischt du ja völlig im trüben! Du kannst ja dann immer noch die Aufstellung nach Gehör ändern, das muss eigentlich auch immer sein. So allein vom grünen Tisch weg kam noch nie was gescheites zu Stande.

Der Decca-Tree verlangt ja in der heute üblichen (und sauguten Version!) nach drei Kugeln. So hat übrigens auch Joe Jackson 1984 "Body and Soul" aufgenommen. Mein Vorschlag für dich wäre:

ORTF mit den TBones, relativ nahe hinter dem Dirigenten, über Kopf, nach unten geneigt. Als Stützen verwende deine besten anderen Mikros (z.B. MD421 oder MD21 für Base, MD441 als Overhead, KM184 für Xylophon(?) ), vorzugsweise für das Schlagwerk um eine bessere Definition zu bekommen ("Anti-Matsch"). Auch die weniger durchsetzungsfähigen Instrumente könntest du stützen, oder die Aufstellung des Orchesters zum [g=116]Mikrofon[/g] ändern (wenns auch nicht zu sehr stört).
 
Probeaufnahme werde ich morgen schonmal probieren, wir habe noch 3 Proben vor dem Konzert! Ich werd mal anfangen mit ORTF mit den 2 Sennheiser MDs und parallel den zwei EM800 + das Neumann bei Xylo-/Marimba-/Vibraphon. Oder würdet ihr dafür eher ein dynamisches nehmen?
 

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