Oktava MK-012 fig-8 Adapter - Problem und Lösung

[Nübitt]

Hallo zusammen,

ich bin Recording-Laie, Hobby-Saxofonist und fasziniert von PA- und Recording-Technik (hatte mich hier schon mal gemeldet bezüglich Einrichtung eines Mischpults). Mir ist klar, dass alle hier mehr Ahnung haben als ich, wollte aber trotzdem meine Erfahrungen mit dem Oktava MK-012 fig-8 Adapter teilen.

• Ich wollte die akustische Gitarre eines Bekannten mit MS aufnehmen.
• (eher Spielerei, will einfach mal Erfahrungen sammeln)
• Dafür wollte ich ein MK-012 mit Nierenkapsel für das Mittensignal verwenden.
• Für das Seitensignal den Adapter mit zwei Nierenkapseln.
• Beim Test habe ich gemerkt, dass der Adapter nur bei einer Kapsel ein Signal liefert.
• Dann habe ich festgestellt, dass, wenn man die Abdeckung abschraubt, ein Signal da ist, aber ein Brummen zu hören ist.
• Schraubt man die Abdeckung wieder auf und vergisst, den Kanal stummzuschalten (wie gesagt, Laie...), knackt es furchtbar und das Signal ist weg.
• Ich habe die Nierenkapseln dann nur mit dem MK-012 Mikrofonverstärker getestet. Sie funktionieren einwandfrei.

Bei der deutschen Oktava-Niederlassung sagte mir Frau Kuzmenko, dass aufgrund von Fertigungsungenauigkeiten der Kapsel (Exzentrizität) ein Kontakt mit der Abdeckung entstehen könnte und ich einfach die Abdeckung nicht ganz aufschrauben sollte. Weiterhin könnte ich ein Klebeband an der Kapsel anbringen. Ich vermute mal, um die Kapsel elektrisch zu isolieren.

Ich konnte mir allerdings nicht vorstellen, dass es an den Maßen bzw. maßlichen Abweichungen der Kapsel liegen könnte und habe mir die Abdeckung genauer angesehen:

• Im oberen Bereich, also dort wo die Kapsel dem Geflecht am nächsten kommt, schienen mir einzelne Drähte vorzustehen.
• Ich habe dann mit dem Finger versucht, diese irgendwie "zurückzubiegen", damit sie keinen Kontakt mit der Kapsel haben.
• Das scheint jetzt b.a.w. zu funktionieren.

Die Bewertung der Fertigungs- und sonstigen Qualität dieser Mikrophone sowie der Sinnhaftigkeit meines Vorgehens überlasse ich natürlich den Experten. Und sorry, falls dieser Beitrag zu banal sein sollte oder ich dieses Thema bei der Suche übersehen habe!

Viele Grüße,
Thomas

P.S.: Mit der Aufnahme ist es trotzdem nichts geworden, weil mein Bekannter keine Zeit hat. War schon gespannt auf die Ergebnisse und die Bearbeitung bzw. Decodierung in Cubase...

 

[Mit Senf]

Handelt es sich um Neuware? Die Antwort würde ich dann nicht akzeptieren und finde ich ehrlich gesagt ein bisschen daneben.
Ich habe ein Pärchen mk 012 und bin damit sehr zufrieden. Das sind live meine go to Overhead Mics. Allerdings wären sie das bestimmt nicht, wenn sie ein mechanisches Problem hätten.

 

[Nübitt]

Handelt es sich um Neuware? Die Antwort würde ich dann nicht akzeptieren und finde ich ehrlich gesagt ein bisschen daneben.

• neu gekauft im Dezember 2022 direkt beim Oktava Onlineshop
• nach Erhalt gleich überprüft (der Fehler scheint mir entgangen zu sein)
• Ich hatte tatsächlich ein wenig gehofft, ich könnte den Adapter zur Überprüfung und Reparatur zurückschicken und dass Oktava mir für die Aufnahme ein Leihgerät zur Verfügung stellt.

 

[Nübitt]

Ich habe ein Pärchen mk 012 und bin damit sehr zufrieden. Das sind live meine go to Overhead Mics. Allerdings wären sie das bestimmt nicht, wenn sie ein mechanisches Problem hätten.

Es geht nur um den fig-8 Adapter, die Kapseln alleine mit MK-012 Verstärker funktionieren einwandfrei.

 

[Mit Senf]

Ja, das habe ich schon auch so verstanden. Ich wollte damit nur sagen, dass ich eigentlich sehr überzeugt bin von ihren Mikrofonen. Nur die Reaktion des Supports auf dein Problem finde ich lächerlich. Klebeband ist für mich kein Ersatz für Qualitätskontrolle.

 

[Nübitt]

Ja, das habe ich schon auch so verstanden.

Ah, sorry!

Ich wollte damit nur sagen, dass ich eigentlich sehr überzeugt bin von ihren Mikrofonen.

Die Sound-Qualität kann ich als Laie natürlich nicht richtig beurteilen (bin sehr zufrieden), aber ich mag die Haptik sehr.

Nur die Reaktion des Supports auf dein Problem finde ich lächerlich.

Was ich da raushöre ist, dass die das Thema kennen.

Klebeband ist für mich kein Ersatz für Qualitätskontrolle.

Ich war konsterniert, wollte aber das Thema sachlich rüberbringen... Wirklich billig sind die Teile ja nicht.

 

[Entone]

Ich hatte tatsächlich ein wenig gehofft, ich könnte den Adapter zur Überprüfung und Reparatur zurückschicken

Und was hält Dich davon ab? Gewährleistung hast Du doch noch?

 

[Nübitt]

Und was hält Dich davon ab?

Rein handelsrechtlich natürlich nichts. Ansonsten nur die Vermutung, dass die auch nichts anderes machen und mir das Teil wieder zurückschicken. Wohlgemerkt: derzeit funktioniert alles und ich erwarte folgende Bemerkung: "kein Fehler festgestellt"

Außerdem ist das Teil dann erstmal weg...

Wollte noch sagen, dass die sehr schnell auf Emails antworten (zuletzt gestern Nacht um 21:30 Uhr).

 

[Entone]

Rein handelsrechtlich natürlich nichts. Ansonsten nur die Vermutung, dass die auch nichts anderes machen und mir das Teil wieder zurückschicken. Wohlgemerkt: derzeit funktioniert alles und ich erwarte folgende Bemerkung: "kein Fehler festgestellt"

Ich würde versuchen, das Problem auf Video aufzunehmen, wenn es wieder auftritt. Dann können sie schlecht sagen "kein Fehler festgestellt".

Außerdem ist das Teil dann erstmal weg...

Das ist natürlich richtig.

 

[Nübitt]

Ich würde versuchen, das Problem auf Video aufzunehmen, wenn es wieder auftritt. Dann können sie schlecht sagen "kein Fehler festgestellt".

Das mach ich!

 

[Basselch]

Hallo, @Nübitt ,

grundsätzlich sind die Oktava MK012 keine schlechte Wahl, die können Dich lange begleiten. Ich habe selbst vier von den Dingern, das waren meine ersten Kleinmembraner, das erste noch vor vielen, vielen, vielen Jahren, als Oktava hier noch ein Geheimtip war. Und obwohl ich mittlerweile bei Schoeps angekommen bin, gibt es immer noch viele Zwecke, bei denen meine Oktavas zum Einsatz kommen.
Der Klang ist eher etwas "erdig" und natürlich nicht so "feinsinnig" wie bei meinen Schoepsen, wenn ich aber mal Bläser stützen muß oder bei einem Live-Mitschnitt ein sehr heller Flügel abzunehmen ist (Stichwort "Romantik-Flügel"...), sind die Oktavas immer noch mal bei mir im Einsatz.

Ich habe selber die Achter-Kapsel, die wohl leider nicht mehr produziert wird - da sitzen die Nierenkapseln nicht so weit wie bei Deinem Achter-Adapter auseinander (...und das war übrigens mein erstes Achter-Kleinmembraner... )
Mit der Fertigungsqualität meiner Oktavas hatte ich nie Probleme, insofern bin ich sowohl über Dein Problem als auch über die Antwort von Frau Kuzmenko überrascht, denn ich hatte damals mit dem Support (ich hatte auch direkt mit Frau Kuzmenko zu tun) eigentlich nur die besten Erfahrungen gemacht. Mag natürlich sein, daß sich die Fertigungsqualität in Tula verschlechtert hat, das wäre schade, weil Oktava viele ganz pfiffige Ideen und auch gute Kapseln für das MK012-System hat.
In Sachen Garantie würde ich doch noch mal beim Vertrieb anklopfen, denn Klebeband als workaround ist da eigentlich nicht die Lösung...

Der langen Rede kurzer Sinn: Laß Dich nicht unterkriegen, Du hast schon ordentliche Mikrofone, die Dir (...wenn diese Panne gelöst ist...) lange Freude bereiten werden. Toi. toi, toi :great:

Viele Grüße
Klaus

 

[Nübitt]

Hallo @Basselch ,

danke für Deine Erfahrungen.

Ich bin auch davon überzeugt, dass mir die Oktavas noch viel Spaß machen werden und freue mich darauf, mal das XY- und AB-Verfahren auszuprobieren!

Viele Grüße,
Thomas

 

[Basselch]

Hallo, Thomas,

nur mal so als kleine "akademische Abrundung": Wenn ich schon oben die Achter-Kapsel von Oktava erwähnt habe, dann möchte ich schnell noch ein paar Fotos davon zum besten geben, die ich noch gefunden habe:

M/S-Aufbau mit Oktava-Achterkapsel und Nierenkapsel, jeweils auf MK012:

Innenansicht der Kapsel - auch hier sitzen, wie auf dem Achter-T-Stück, zwei Nierenkapseln Rücken an Rücken:

Die Spinne ist auch von Oktava, war damals extra für so eine Kombi im Programm... alles seeehr rustikal, aber funktioniert prima

Viele Grüße
Klaus

 

[Nübitt]

Hallo Klaus,

danke für die Fotos (die Spinne habe ich auch, die ist immer noch im Programm).

Ich habe den Eindruck, dass die Nierenkapsel bei Dir mehr Platz unter der Abdeckung hat als bei meinem Adapter (der rote Punkt markiert die Seite, an der es "gehakt" hat):

Hier ist die Stelle im Innern der Abdeckung markiert, an dem es möglicherweise zum Kontakt mit der Kapsel kam:

Also, ich denke jetzt mal nicht, dass es daran lag, dass die Kapsel die helle Ausführung ist und der Adapter dunkel...

Viele Grüße,
Thomas

 

[Basselch]

Hallo, Thomas,

....ja, Tatsache, in der großen Achterkapsel haben die beiden Nierenkapseln genügend Abstand zum Mikrofonkorb - der müßte schon eingeschlagen sein, wenn er Kontakt zur Kapsel haben würde. Bei Deinem T-Adapter ist das wirklich verdammt eng - ich hatte den noch nie geöffnet gesehen. Es liegt sicher nicht daran, daß bei Dir graue statt schwarze Kapseln drin sind . Die markierte Stelle in Deiner Abdeckung _könnte_ tatsächlich ein Fertigungsfehler sein, ein klein wenig nach innen eingedellt und schon hat man den Salat.

Hattest Du bei Deinen ersten Versuchen auch einfach mal die Abdeckungen von rechts nach links vertauscht und geprüft, ob die Störung mitwandert?

Viele Grüße
Klaus

 

[Nübitt]

Hattest Du bei Deinen ersten Versuchen auch einfach mal die Abdeckungen von rechts nach links vertauscht und geprüft, ob die Störung mitwandert?

Oh. Nein...

Ich dachte zunächst es liegt an der Kapsel und habe die durchgewechselt bzw. getestet. Dann habe ich vermutet, es liegt am Adaptergehäuse. Erst nach der Antwort von Oktava habe ich mir den betreffenden Korb angesehen (und daran herumgedrückt), aber nicht vertauscht.

Das wäre noch ein sinnvoller Check gewesen. Sollte es noch einmal auftreten, dann mach ich das.

 

[cavemaen]

Meine Erfahrung;

das MK 219 klingt hohl wie eine Dachrinne (innere Dämmung fehlt), die MK012-Serie ist klangneutraler.

Bei der Charakteristik der acht muß eine Seite einen Phasentausch bekommen, oder man nutzt einen Stereo-Richtungsmischer, sonst gibt es gewaltige Auslöschungen!

R.