Neu auf Youtube: Vergleich von 24 Mikrofonen für Sprachaufnahmen

[Pianist_Berlin]

Schönen guten Tag!

Wir sprachen hier ja gelegentlich darüber: das Interesse am Klangverhalten verschiedener Mikrofone scheint recht groß zu sein, und da es auf Youtube fast immer um Gesang und selten um Sprachaufnahmen geht, habe ich sowas mal produziert.


View: https://youtu.be/2XFDEwAYBxg

Direkt auf Youtube kann man jedes Mikrofon einzeln anspringen.

Viel Spaß beim Anschauen!

Matthias

 

[zoolander]

Jetzt noch ein vergleichbarer Beitrag aus deiner kontrollierten Aufnahmeumgebung im Budgetbereich, das wärs.
Das einzige im Video scheint mir das SM7B zu sein.
Die meisten günstigeren Mikros werden (bei youtube) ja meist nicht in idealer Umgebung getestet.

 

[Pianist_Berlin]

Das SM7B hatte ich nur mit drin, weil es jemand unbedingt wollte und mir extra seins geschickt hat. Eigentlich war es als schlechtes Beispiel gedacht, aber ich muss sagen: so extrem unterirdisch fand ich es gar nicht mal. Eingesetzt wird es ja üblicherweise bei privaten Dudelwellen, wo die Leute sehr nahe rangehen, und dafür erfüllt es seinen Zweck. Genau so wie das BCM 104, was ich persönlich nie leiden konnte, was aber speziell in der Mischung durchaus was hat (auch wenn es mir persönlich immer noch zu blechern wäre).

Ich finde auch, dass sich das OC 818 vor allem in der Mischung ganz gut macht. Das wäre ja dann etwas für knapp unter 1.000 EUR. Ob man nun noch weiter runtergehen sollte, weiß ich nicht, da habe ich mich nie mit beschäftigt. Mikrofone sind so langlebige Geräte, dass ich keinen Grund sehe, da etwas total Billiges zu kaufen. Und auch ein M 930 liegt nur knapp über 1.000 EUR, und damit hat man etwas Vernünftiges, was über jeden Zweifel erhaben ist. Oder eben das M 930 Ts, wenn es noch etwas schöner klingen soll.

Matthias

 

[Astronautenkost]

Jetzt noch ein vergleichbarer Beitrag aus deiner kontrollierten Aufnahmeumgebung im Budgetbereich, das wärs.

Es ging ja um einen Test für den professionellen Bereich. Mit dem SM7B ist ja ein Mikro aus dem Budegtbereich dabei, das von Amateuren gerne genutzt wird. Ich selber habe Mikrofone auch aus dem Budegtbereich getestet. Es bleiben halt Einsteigermikrofone, die an die professionellen dann doch nicht rankommen.

 

[TheSarge]

Ich selber habe Mikrofone auch aus dem Budegtbereich getestet

wo find ich den Test? benötige (immer noch) ein ganz banales Mikro, wo ich einfach kurz ne Begrüssung, nen Spruch usw mit aufnehmen kann.

 

[Entone]

Es ging ja um einen Test für den professionellen Bereich. Mit dem SM7B ist ja ein Mikro aus dem Budegtbereich dabei, das von Amateuren gerne genutzt wird.

Das SM7b wird auch von Profis benutzt. Es kommt - wie immer - auf den Anwendungszweck an.

 

[Astronautenkost]

wo find ich den Test? benötige (immer noch) ein ganz banales Mikro, wo ich einfach kurz ne Begrüssung, nen Spruch usw mit aufnehmen kann.

Die Tests sind seinerzeit in der Zeitschrift Event Partner erschienen. Nimm ein Sennheiser MK4 oder ein AT 2035, wenn Dir das noch zu teuer ist.

 

[Astronautenkost]

Das SM7b wird auch von Profis benutzt. Es kommt - wie immer - auf den Anwendungszweck an.

Im Sprecher:innenbereich kaum. Das wir durch wiederholte Behauptung auch nicht wahrer. Bei Podcaster:innen vielleicht. Das am weitesten verbreitete Mikro in den entsprechenden Studios für VO, Synchron oder Hörbücher ist nach wie vor das U 87. Das TLM 103 war dann das erste Neumannmikro für das Homerecording. Entsprechend verbreitet ist es.

 

[Lina]

Vielen Dank für diesen Mikrofon-Vergleich.

Das Gefell UM92.1s ist unglaublich gut. Mir gefällt (an deiner Stimme) aber auch sehr das M990, da es noch ein "Mü" mehr Fundament mitbringt. Aber das UM92.1s wirkt irgendwie noch klarer, präsenter.
Ich glaube mit diesen Beiden Mikros hat man alles was man je benötigt.

Ich hatte eigentlich schon einen Umschlag beiseite gelegt in den ich monatlich etwas Geld stecke für ein Neumann U87 oder gar U67. Wenn ich das hier so höre, erübrigt sich das etwas denke ich. Mit den beiden Gefells (ich habe ein M990 bisher) hat man was fürs Leben.

Erstaunt war ich auch über das Shure Sm7b. An die Röhrenmikros kommt es zwar wirklich nicht ran, aber so schlecht wie viele über dieses Mikrofon reden ist es tatsächlich nicht. Den Hype darum verstehe ich aber dennoch nicht. Da würde ich noch was drauflegen und ein M930 kaufen.

Viele Grüße

 

[Entone]

Im Sprecher:innenbereich kaum. Das wir durch wiederholte Behauptung auch nicht wahrer. Bei Podcaster:innen vielleicht.

Das meinte ich mit Anwendungszweck. Aber eine pauschale Einteilung in professionelle und Amateurmikrofone macht zumindest ohne Festlegung des Anwendungszwecks keinen Sinn.

 

[Pianist_Berlin]

Ich hatte eigentlich schon einen Umschlag beiseite gelegt in den ich monatlich etwas Geld stecke für ein Neumann U87 oder gar U67. Wenn ich das hier so höre, erübrigt sich das etwas denke ich. Mit den beiden Gefells (ich habe ein M990 bisher) hat man was fürs Leben.

Ja, genau so sehe ich das auch. Wer eine Ergänzung zur M930-Familie (mit dem M 990 an der Spitze) haben möchte, sollte ein Mikrofon mit M7-Kapsel nehmen. Das kann ein MT 71s sein, oder wenn Röhre und Übertrager sein sollen, dann ist man mit einem M 92.1s so gut bedient, dass ein U 67 für sehr viel mehr Geld wirklich nicht sein muss. Also nicht nur wegen des Geldes, sondern weil es objektiv unnötig ist. Man hat klanglich einfach keinen weiteren Gewinn.

Ob das bei Gesang anders ist, kann ich nicht beurteilen, ich gehe immer von Sprachaufnahmen aus.

Matthias

 

[Astronautenkost]

Das meinte ich mit Anwendungszweck. Aber eine pauschale Einteilung in professionelle und Amateurmikrofone macht zumindest ohne Festlegung des Anwendungszwecks keinen Sinn.

Der Thread heißt

Vergleich von 24 Mikrofonen für Sprachaufnahmen​

 

[Pianist_Berlin]

Naja, es mag ja auch Amateure geben, die hin und wieder eine Sprachaufnahme für ihren Urlaubsfilm machen, aber das ist dann eben eine andere Zielgruppe.

Mein Ansatz war, Mikrofone zu vergleichen, die branchentypisch für solche Zwecke eingesetzt werden. Da hätte man theoretisch noch ein TLM 102 dazunehmen können, oder ein MK 4, aber die hatte niemand griffbereit.

Matthias

 

[whitealbum]

Mit den beiden Gefells (ich habe ein M990 bisher) hat man was fürs Leben.

Genau das war meine Empfehlung an Dich
Beide, M990 wie UM92.1s bzw. M92.1s sind je nach Stimmtyp einsetzbar Männer wie Frauen.

Das M990 ist durch die Klangsignatur oft für Frauen besser geeignet, das M92.1s mehr für Männer.
Dennoch, das M92.1s kann auch Frauenstimmen verzaubern, und das M990 kann auch bei Männerstimmen punkten.
Wenn man beide hat, ist man umfänglich für Gesangs wie Sprachaufnahmen ausgestattet.

 

[ADR]

Den Totalausfall gab es nun so garnicht. Das SM 7 b hat mich überrascht, es ist bei weitem nicht so detailreich, wie ein Kondensator aber brauchbar. Etwas enttäuscht bin ich vom U89, da hab ich mehr erwartet. Die Gefeller sind durchgängig top.

 

[Pianist_Berlin]

Im Prinzip hat sich bestätigt, was wir schon wussten: Es muss nicht das teuerste Mikrofon sein, es muss nicht unbedingt Neumann sein, und es kommt nicht nur darauf an, wie ein Mikrofon von Hause aus klingt, sondern wie gut es sich bearbeiten lässt. Und eingebettet in den kompletten Film mischen sich die Karten noch mal neu.

Da kann man ja sogar das BCM 104 als halbwegs brauchbar bezeichnen. Ich hatte ja selbst mal eins, vermisse es aber nicht.

Matthias

 

[TheSarge]

Die Tests sind seinerzeit in der Zeitschrift Event Partner erschienen. Nimm ein Sennheiser MK4 oder ein AT 2035, wenn Dir das noch zu teuer ist.

ah, deshalb kenne ich den nicht, weil mit Events organisieren hab ich nix zu tun und würde ich auch für mich nicht als Quelle für Tests vermuten
hmm, das AT2035 ist mit knapp unter 180€ mir auch noch für die bescheidenen und seltenen Einsätze zu viel (ja, schon klar, aber den xten VSTi/PresetPack kaufen )

dennoch schonmal Danke

 

[Pianist_Berlin]

Die größte Überraschung war für mich übrigens das uralte TLM 103. Eigentlich wollte ich kein TLM 103 und kein BCM 104 in den Film nehmen, weil ich beide mal hatte, und zwar über viele Jahre, und sich dabei herausgearbeitet hat, dass ich beide überhaupt nicht leiden konnte. Ich hätte also am Ende gesagt, warum ich die nicht drin hatte, falls sie jemand vermisst.

Dann meinte aber mein Händler Peter Baumeister, dass er beide da hat und ich sie doch einfach mit reinnehmen soll, um Diskussionen zu vermeiden. Denn mit dem TLM 103 nehmen nun mal viele Leute auf, und das BCM 104 ist absoluter Standard in vielen Rundfunkanstalten, wurde extra für den Einsatz an den Mika-Armen konzipiert.

Und was soll ich sagen – das 20 Jahre alte TLM 103 klingt total brauchbar und ist weit davon entfernt, so nervig zu sein wie die heutigen Exemplare. Vielleicht hätte ich meins einfach noch zehn Jahre liegenlassen sollen, aber das kann ja keiner ahnen. Angeblich ist die Membranspannung heute höher als damals, was zu diesem harschen Übertragungsverhalten am unteren und oberen Ende führt.

Jetzt weiß ich auch, warum mir die Sprachübertragung auf Deutschlandfunk Kultur gut gefällt, worüber ich mich immer gewundert habe. Aber deren TLM 103 sind eben auch etwa so alt, das erklärt es dann.

Das Großer-47 klingt leicht "hohl", weil es eine Senke zwischen 500 und 800 Hz hat. Die könnte man sicher EQ-mäßig ausbügeln, wenn man sowas unbedingt haben wollen würde. Aber da tut es dann eben auch ein M 92.1s zum halben Preis.

Matthias

 

[Glutamatjunkie]

Danke für den Vergleich.
Sehr interessant.

 

[Soundloch]

Bekommt man heute eigentlich dasselbe Mikrofon noch mit den exakt gleichen Bauteilen wie vor 20 oder 25 Jahren, wenn es nach wie vor neu erhältlich ist?