mixing eines unplugged-songs mit plug-ins?

[donkey-beat]

hallo,

ich habe in meinem doch recht vernünftigen studio drei songs auf völlig natürlicher basis einspielen lassen, soll heissen, bis auf den [g=118]bass[/g] durch akkustische instrumente. ziemlich fett instrumentiert durch 2 akk. gitarren, 8 perc.-instrumente, mandoline und [g=118]bass[/g]. und natürlich eine sängerin.

es klingt schon jetzt, obwohl völlig unbearbeitet (außer stimme wurde auch bei der aufnahme nichts komprimiert), ansprechend.

ursprünglich geplant und mit einer gewissen routine war das mixing in einem befreundeten studio geplant.

ich möchte das jetzt selbst machen. das system dafür ist vorhanden (cubase4 mit allen üblichen mixing-plug ins wie waves u.s.w., aber vor allem ein sehr guter raum und gute ADAM's. und kein so schlechtes ohr).

aber...die routine fehlt. frequenzabgrenzungen insbesondere bei den percs, aber auch die richtige kompression ist mir noch nicht klar. und wie bring ich die stimmen nach vorne?

hat jemand erfahrungen mit der bearbeitung von songs durch plug-ins, z.B. waves?

gruß aus hh,
jörg

 

[edgecrusher]

hat jemand erfahrungen mit der bearbeitung von songs durch plug-ins, z.B. waves?

hihi, lustige frage. das ist in etwa so, als würdest du in eine kirche gehen und fragen: "hey jungs, dieser jesus, hat schon mal jemand von dem gehört?"

versuch, den song (oder einen ausschnitt) hochzuladen und etwas konkretere fragen zu stellen, dann kann dir besser geholfen werden.

 

[geebee]

als würdest du in eine kirche gehen und fragen: "hey jungs, dieser jesus, hat schon mal jemand von dem gehört?"

 

[donkey-beat]

ok, fangen wir mit den [g=83]percussions[/g] an:
-frequenzabgrenzung übers sweepen mit schmalbandigem eq zwecks klarerer heraushebung der einzelnen instrumente (vermeidung von matsch)? und an welcher stelle würdest du komprimieren: noch vor dem eq? und der imager zur verteilung des raumsounds: nach oder vor der kompression?

 

[Ewert]

donkey-beat schrieb:
...und der imager zur verteilung des raumsounds: nach oder vor der kompression?

 

[DaVogi]

mach mal gar nicht viel, nur levels und panorma .... dann schau/sag was dich noch stört bzw. was du besser/anders haben willst.

wenn du jetzt an jeder spur rumschraubst und eigentlich keine ahnung davon hast wirds mit ziemlicher sicherheit nämlich im endeffekt schlechter klingen wie am anfang.

 

[thma]

ok, fangen wir mit den [g=83]percussions[/g] an: -frequenzabgrenzung übers sweepen mit schmalbandigem eq zwecks klarerer heraushebung der einzelnen instrumente (vermeidung von matsch)?

Bei reinen Akkustikaufnahmen wird man in der Regel versuchen, so wenig wie irgend möglich per Eq zu manipulieren.

Warum? Weil das Ohr den natürlichen Klang Akkustischer Instrumente sehr gut kennt und auch kleinste Veränderungen des natürlichen Klangbildes als Abweichung empfindet.
(Das gilt bei Vocals ganz besonders).


Eine Zweite Regel beim Equing ist, das man im allgemeinen eher versucht störende Frequenzen abzusenken, aber eher nicht erwünschte Frequenzen anhebt.
[g=83]Percussions[/g] erzeugen ja meist sehr breitbandige Signale, so dass eine Anhebung einzelner Frequenzen nichts bringt (ausser einer unnötigen Verzerrung des urspümglichen SIgnals)

Bei [g=83]Percussions[/g] arbeite ich sehr of nur mit einem Lowcut um Trittschall und Rumpel rauszufiltern.
Bei [g=118]bass[/g]-betonten [g=83]Percussions[/g] wird man evtl. auch im [g=118]Bass[/g]-Bereich ein wenig absenken, um Konflikte mit [g=118]Bass[/g] und Bassdrum zu reduzieren.

und an welcher stelle würdest du komprimieren: noch vor dem eq?

Ich komprimiere immer nach dem EQ, da ich so vermeide, dass z.B. Trittschall u. Rumpel den Kompressor antriggert.

Beim komprimieren darauf achten, dass Die Transienten der [g=83]Percussions[/g] nicht "weg-komprimiert" werden, also Attack > 10ms.

Sehr schön klingt auf Percussiven SIgnalen auch parallel Compression (also Kompression nur auf einem Send Kanal.

und der imager zur verteilung des raumsounds: nach oder vor der kompression?

Hat IMO im [g=230]Mixdown[/g] eines Akkustik-Mixes nichts verloren.
Arbeite dezent mit Panning um Deine Percussion schön im Raum zu verteilen.

Je nachdem wie du die Sachen mikrofoniert hast, kann man evtl. auch durch zugabe von ein wenig [g=108]Hall[/g] noch eine Verbesserung der Raumempfindung herausarbeiten.

viel Spass beim Mix !
Thomas

 

[edgecrusher]

ich würde auch zunächst mit den reglern und dem panorama die grundstruktur basteln. anschliessend den rest.

frequenzabgrenzung übers sweepen mit schmalbandigem eq zwecks klarerer heraushebung der einzelnen instrumente

ja. EDIT: thma hat es schön beschrieben.

und an welcher stelle würdest du komprimieren: noch vor dem eq?

je nachdem, ob ich das komprimierte signal eqen will oder das eqte signal komprimieren.

imager zur verteilung des raumsounds: nach oder vor der kompression?

was ist ein imager? wenn ich dich richtig verstehe, willst du die sounds im raum positionieren, also:

links-rechts verteilung im raum mit panorama-regler. das thema tiefenstaffelung würd ich für den moment nicht mal mit der kneifzange anfassen (stellt sich mit vernünftigem einsatz von [g=108]hall[/g] höchstwahrscheinlich von selbst her). such, wenns soweit ist, in der forumsuche nach "tiefenstaffelung in der praxis", dort gibt wolfgang interessante tipps. stereoverbreiterungtools sind meiner persönlichen meinung nach des teufels und gehören verbrannt.

der [g=108]hall[/g] kommt - logischerweise - nach der kompression.

 

[thma]

stereoverbreiterungtools sind meiner persönlichen meinung nach des teufels und gehören verbrannt.

Seh ich auch so, Ich wollt's ihm nur schonend beibringen...

der [g=108]hall[/g] kommt - logischerweise - nach der kompression.

Bei Percussion habe ich den [g=108]Hall[/g] oft auch schon vorm Kompressor.
Damit klingen die [g=83]Percussions[/g] "voller".

cheers,
Thomas

 

[bollich]

Ich würde nichts machen, als die [g=4]Dynamik[/g] der einzelnen Kanäle "mischbar" zu verringern und ggf. Überschneidungen der Frequenzgänge mit 'nem EQ rauszunehmen. Ansonsten sehe ich die Panoramapositionen als A&O bei so einer Sache.

 

[donkey-beat]

thma, bollich und edgecruiser, ich habt mir geholfen, danke.

so hab ichs gemacht:
erst EQ (nur lowcut über jedes einzelne perc, sweepen war nicht nötig, bassabsenkung auch nicht. noch nicht.)
ein zarter faltungshall vor der compr (attack 20ms) und panoramsierung. punkt und gut.

als nächstes kommen natürliche drums (nur bd und sn), auf die ich über hitpoints gesampelte bd und sn-sounds gelegt habe. ich plane, digitale und natürliche sounds zusammenzufassen, also im ergebnis nur eine bd- und eine sn-spur. die bearbeitung dieser spuren dann wie die bearbeitung eines nat. sets. das führt zu einer grundsatzfrage: sollen die gesampelten dr-sounds, mit denen ich arbeite (über battery, BFD und ein selbst zusammengestelltes set über KONTAKT) auch ohne natürliche beimischung so bearbeitet werden wie ein natürliches set? obwohl die dr-samples großteils schon gemischt sein sollen (herstellerangabe, hm!), klingt es doch weniger synthetisch als unbearbeitet. welche erfahrung habt ihr damit?