Hast du Zeit für den Soundcheck? Oder muss innerhalb einer Viertelstunde der Sound stehen?
Wenn du Zeit hast:
Erstmal ist es sinnvoll ein paar nette Worte mit der Band zu wechseln (daran scheitern viele Tontechs leider) und eine Kommunikationsebene schaffen und klären was für Equipment am Start ist und welche Signale verstärkt werden müssen. Wenn die Band keine Erfahrung hat, dann musst du dir selber einen Plan machen wo du die Signale her bekommst. Bau dir eine Talkbackstrecke!
Du musst abschätzen ob das Drumset komplett abgenommen werden muss, oder ob evt. eine Mikrofonierung von BD und SD reicht. Sobald das aber draußen über 200/300 Zuhörer hinaus geht, dann sollte das Drumset komplett mikrofoniert sein. Zu den Mikropositionen bemühe am besten mal die Suchfunktion.
Die anderen Instrumente müssen mikrofoniert werden. Beim [g=118]Bass[/g] ist vielleicht eine [g=176]DI-Box[/g]-Lösung einfacher.
Beim Soundcheck ist es üblich erst mit dem Drumset anzufangen. Lass dir die Trommeln einzeln geben und Pegel erstmal die Kanäle ein. bedenke aber, dass jeder Drummer wenn er voll in Fahrt ist nochmal um einiges lauter spielt, deshalb ruhig etwas weniger [g=105]Gain[/g] geben. Dann fängst du an mit dem Eq die elementaren Frequenzen des jeweiligen Instrumentes zu finden und diese entweder anzuheben oder abzusenken. (Suchfunktion) Wichtig ist eine BD die richtig schön wummst und richtig schön kickt! Wichtig ist noch, dass du bei allen Drums außer der BD einen Lowcut setzt und bei den OH sogar richtig viel unten rum wegschneidest. Wenn du Kompressoren zur Verfügung hast kannst du mal vorsichtig versuchen SD und BD damit zu bearbeiten, aber lass lieber die Finger davon, wenn du einen Komp nicht im Schlaf bedienen kannst. Damit sollte man sich erstmal im Studio auseinandersetzen.
Mit den anderen Instrumenten verfährst du ähnlich. Du lässt dir ein Signal geben und pegelst ertmal ein. Bei Gitarre, [g=118]Bass[/g] und Keys ist die Gefahr, dass die Musiker während des Gigs lauter werden geringer. Den [g=118]Bass[/g] kannst du evt. auch ein wenig komprimieren.
Bevor es an die Vocals geht solltest du anfangen den Monitormix einzurichten. Wichtig ist ein Monitor am Drumset auf Ohrhöhe und einen Monitor für die Vocals. Wenn keyboards da sind, dann ist auch dort ein Monitor Pflicht. rechts und links kommen dann noch entweder zwei Bodenmonitore für [g=118]Bass[/g]/Gitarre hin oder du stellst die Monitore als sogenanntes Sidefill an den Bühnenrand und beschallst damit die ganze Bühne.
Nun brauchst du einen Assi, mit dem du die Monitore einpfeifst (Suchfunktion). D.h. der nimmt das Mic in die Hand und geht die positionen der Vocals ab und du senkst am Terzband-EQ (31 band) die Feedbackfrequenzen ab. Das bedarf Übung und braucht auch Zeit (Das sollte man auch schon gemacht haben bevor die Band da ist.)
Nun solltest du die Vocals ordentlich laut kriegen ohne dass es pfeift. Lass den Sänger/in einmal kurz alleine ansingen und such evt. Frequenzen die unschön klingen. Z.b. irgendwelche nasalen topfigen Töne. Wenn du Zeit hast kannst du das Gesnagssignal splitten und auf zwei unterschiedliche Kanäle schicken. Den einen komprimierst du und bearbeitest ihn für die PA, den anderen benutzt du nur für den Monitorsound und da hat ein Kompressor nichts zu suchen.
Wenn du keine Zeit hast, dann sieh zu, dass alle Signale von der Bühne irgendwie beim Publikum ankommen und dass die musiker sich wenigstens ein bischen hören können.
Ich habe jetzt einfach mal locker ein paar Tipps runtergeschrieben. Das hat in keinster Weise Anspruch auf Vollständigkeit und muss auch nicht immer das Allheilmittel sein. Wie gesagt, wenn der Sound wichtig ist, dann lass da lieber einen Profi ran und schau dem mal über die Schulter.