[l&r] Raum im Raum, wie dämmen ?

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Guest
Hi!

Folgendes zur Situation. Leider muss ich mein Drumset übersiedeln. Im Haus, wo es bis jetzt gestanden hat, ist es nicht mehr erwünscht und da ich in einer Wohnung lebe, die noch dazu sehr Hellhörig ist, kann ich es schwer zu Recordingzwecken ins Wohnzimmer stellen.
Bleibt mir nur noch mein Kellerraum in unserer Wohnhausanlage als alternative übrig.

Einziges Problem ist da natürlich der Lärm. Oberhalb meines Kellerabteils, liegt nämlich nicht meine Wohnung, sondern die meines Nachbarn.
Das Kellerabteil ist sehr groß, gute 25 bis 30 qm. Also ausreichend um einen Raum darin unterzubringen. Nur hab ich keine Ahnung davon, wie ich das dämmen muss. Wie gesagt, darüber wohnen Leute und wenn möglich sollten die auch nichts davon mitbekommen, wenn ich mich ins „Zeug“ lege.

Ich habe mir das so vorgestellt, dass ich den Raum quasi freistehend in der Mitte des Kellerabteils aufstelle. Also so, dass man drum herum gehen kann. Der Raum selbst sollte auch rundum mit Fenstern ausgestattet sein.
Zur Decke hin würde ich einen kleinen Freiraum lassen. Nur wie dämmt man den Fußboden so eines Raumes zum Estrich hin ab?
Ja, kann ich überhaupt einen Freiraum zwischen Decke und Raum lassen?

Freue mich über Eure Tipps und Ratschläge.

killbill
 
hi,

dazu nimmst du am rehgipsplatten, je dicker desto besser (bei 6 cm stärke dämmt das 34 dB(einschalig)), doppelwandig wird noch besser gedämmt.

schalldämmung ist masseabhängig.

wenn unter dem boden nur noch das erdreich ist brauch dort nicht gedämmt werden sondern nur nach oben, dort wo die nachbarn anfangen.
fenster dämmen fast gar nicht ( 10 - 20 dB (20 dB wenns dreifach thermopenglas ist)... es sei denn es sind spezialfenster, spezial steht für sauteuer.
der raum sollte dann so konzipiert sein das die stehenden wellen sich nicht in einem brennpunkt vereinigen (für den fall einer aufnahme) z.b. 4 m * 3,5 m * 2,2m.

frequenzabsorbtion um nachhallzeiten zu ändern ist ein anderes thema!

gruss :pint:
 
Herzlichen Dank Syntrillium, für deine schnelle Antwort.

Also muss ich den Fußboden nicht extra dämmen.

Bei den Fenstern werde ich wohl sparsamer umgehen. Hätte mir gedacht, Plexiglasscheiben an der Innen und Außenseite des Raums zu kleben. Werde aber wenigstens ein Fenster einbauen, damit ich in dem Kämmerlein keinen Anfall kriege. *gg*
Würde das gehen?
Könnte ich als Dämmmaterial der Zwischendecke auch Matratzen einarbeiten? *g* Oder was nimmt man da am Besten?
Und, stimmt das, dass es besser ist einen solchen Raum unrechtwinkelig zu gestalten? Also mit 6 Wänden anstatt mit 4 ?

Ach... Fragen über Fragen....

killbill
 
wenn unter dem boden nur noch das erdreich ist brauch dort nicht gedämmt werden sondern nur nach oben, dort wo die nachbarn anfangen.

stimmt so leider nicht, es wird ja über den boden, die wände und die decke ja auch körperschall übertragen, das is ja der sinn eines raum-in-raum prinzips, dass es keine fixe verbindung zwischen den beiden räumen gibt (neben luftdichtem abschluss).

von der 6 wände-variante halt ich nicht viel, die wände abschrägen bringt auch wenig, du verschenkst damit sehr viel platz, da du die wände mindestens 14° aufbrechen musst um akustische parallelität zu vermeiden.

matzratzen sind auf jeden fall ok, weiteres dämmmaterial können mineralwolle (achtung: bei falscher handhabung ungesund) oder selbstgebaute plattenabsorber sein... vergiss aber nicht, es darf keine fixe verbindung geben, ansonsten is alles für die katz.

lg
flox
 
hi,

nimm steinwolle( rockwool) ohne metallanteile (alufolie).

ein raum hat doch immer 6 wände?!
es nützt nix wenn nach 3 seiten gedämmt wird und die vierte offen ist, [g=107]schall[/g] breitet sich immer kugelförmig aus (diverse direktfelder ausgenommen).

jau immer unrechtwinklig und keine wand sollte parallel zur gegenüberliegenden wand sein, so werden ungünstige reflexionen umgangen bzw. es werden akkustisch günstige raumeigenschaften geschaffen, manchmal reicht schon ein volles bücheregal um den raumklang zu optimieren.


gruß:pint:
 
ein raum hat doch immer 6 wände?!
wenn man decke und boden mitrechnet.

jau immer unrechtwinklig und keine wand sollte parallel zur gegenüberliegenden wand sein,

wenn schon nicht rechtwinkelig, dann aber auch keine spitzen winkel, die verursachen nämlich auch unschöne reflexionen, wobei wir dann schon wieder bei mehr wänden wären.

ich würd, wenn der raum nicht gut klingt, eher mit absorbern und diffusoren arbeiten.
ein volles bücherregal reicht aber auch nur, wenn nicht lauter gleiche magazine drin stehen, ansonsten is es eine reflektor und kein diffusor.

lg
flox
 
hi,

in seinem fall braucht nicht nach unten gedämmt zu werden.

es ging um die schalldämmung nicht schallabsorbtion um reflexionen zu optimieren ... das estrich mist ist weiss ich!

das ein fussboden schwimmend gelagert sein muss um akkustisch optimal zu sein kann man keinem [g=79]homerecordler[/g] empfehlen ...wer solls bezahlen?

das die schallabsorber über die dämmung kommen ist ein anderes thema ....sagte ich bereits.


gruss :pint:
 
Jo, Danke Floxe!

Auweija ist das kompliziert!
Eigentlich habe ich ja nur durch den Fußboden eine direkte Verbindung. Wenn ich bis jetzt alles richtig kapiert habe.
Würde es dann reichen, einfach eine Art Schaumgummimatte zwischen Estrich und Fußboden des Raum im Raum Raumes (seltsames Wort, he he) zu legen?
Oder muß da etwas Hardcore mässigeres gemacht werden, wie zB rundherum mit Flex Fugen in den Estrich schnibbeln, oder so? :D

killbill, der heimwerker king!
 
es ging um die schalldämmung nicht schallabsorbtion um reflexionen zu optimieren ... das estrich mist ist weiss ich !

wenn er sich im raum jez wände aufstellt und das drumset einfach auf den boden, dann überträgt der boden trotzdem körperschall und der wird über die wände zur decke übertragen, damit is das ganze raum-in-raum prinzip hinüber.

lg
flox
 
Da treffen sich zwei Fachchinesen, wa ? he he


@floxe

Naja, eigentlich dachte ich da natürlich schon an eine Art dicken Teppich, oder sowas.
Was meint ihr?

Meine Hauptsorge geht eben dahin, dass sich meine Nachbarn nicht gestört fühlen.
Was den Klang angeht, so wollte ich innen Noppenschaummatten an die Wände pappen.

killbill, der verwirrte heimwerker
:D
 
beiderlei sachen haben beinahe keine dämmende wirkung sondern nur absorbierende, wirklich viel [g=107]schall[/g] (und wenn nur höhere frequenzen, die bassfrequenzen, die am meisten stören werden) wirst du damit nicht dämmen können.

schau malhier rein, da hat popsta einige nützliche links gepostet.

lg
flox
 
Danke, Floxe, für die Links!
Na da werd ich mich da mal durchackern.

Nochmals Danke euch Beiden für eure Mühe!!

killbill
 
hi,

nun ja... die übertragung von [g=107]schall[/g] wird spürbar erschwert wenn ungleiche werkstoffe verwandt werden, werden ungleiche werkstoffe mit unterschiedlicher schallgeschwindigkeit verwendet geht beim übergang von einem zum anderen werkstoff schallenergie verloren... das heisst sie wird aufgrund der reibungsverluste in wärme umgewandelt (wärme hört man nicht).
je größer die differenz der schallgeschwindigkeit und je grösser das spezifische gewicht desto höher ist der reibwiderstand desto weniger wird übertragen desto mehr wird in wärme umgewandelt.

aber ein schöner dicker teppich wirkt manchmal wahre wunder obwohl er nur die höhen mindert

gruss :pint:
 
WOW :eek: @Syntrillium
Woher weiss der Mann sowas?

Ihr könnt jedenfalls schonmal damit rechnen, dass ich euch mit noch viel mehr Fragen nerven werde, wenns gestattet ist. :D
Voerst werd ich mich mal durch die Popsta Links ackern.

Schön so kompetente Menschen hier zu treffen!

killbill
 
Hi,
Gerade beim Boden musst Du seeeehr aber auch wirklich seeeehr sorgfaeltig sein:
Alles andere von der R iR Konstruktion steht da drauf, wenn da was nicht stimmt, ist alles andere erst wieder abzubauen, damit was korrigieren kannst....

Meine Empfehlung: ( Keine Garantie dafuer, dass es ausreichende Rumpelschutz Funktion gegen ein Drumset bietet ! )

Zuerst Dachpappe (grosszuegig ueberlappend ausgelegt, damit aber auch wirklich keine Feuchte von unten her eindringen kann. Eine Lage Styropor, minimum 1 cm. Eine Lage Trittschall Daemmplatten aus Rockwool, ca 2 cm Stark. Darueber eine Lage Holzplatte ( Aber hier in der Zwischenlage NICHT dasselbe Material verwenden, wie nachher beim eigentlichen Boden ) oder Rigipsplatte ( ca 1 bis 2 cm Stark ) Dann die naechste Lage Tritschalldaemmplatte aus Rockwool, wenn moeglich, eine andere Staerke, aber minimum auch wieder 2 cm. Darueber Dampfbremsfolie ( Damit kein Rockwool Feinstaub in deinen Raum kommen kann ) Und darauf die eigentlichen Bodenplatten aus ner Lage Holz ( Bodendielen oder diese Spanplatten, die normalerweise unter Parkett gelegt werden. )

Damit haettest Du dann einen Unterbau, der schonmal mindestens 12 cm von der Raumhoehe frisst...
Wenns ganz sicher langen soll, wuerd ich das Spielchen mit Eine Lage Trittschall Daemmplatte ( Dann aber am besten was anderes als Rockwool fuer die dritte Lage ) und eine Lage Holz / Gipsplatten fuer die Zwischenlage nochmal wiederholen.
Wenn die vorhandene Raumhoehe des Kellers es zulaesst, dann kannst unter das Ganze noch ne Lage Autoreifen, dann eine Lage Holzplatte (um das Eben zu bekommen und dann das Spielchen mit den Trittschalldaemmplatten machen ) Dafuer sparst Dir dann die Dachpappenlage... Aber brauchst evtl ne Leiter um in den R iR zu kommen, und kannst Dich darin nur noch kriechend fortbewegen.

Ueberleg Dir, ob es den Aufwand wert ist.


Es ist ein Aufwand!
Und eine Garantie dafuer, dass hinterher absolut meckerfrei kann Dir im Voraus keiner geben.

Gruss, Pete.
 
Hi DJAxeman!

Danke erstmal für deine Antwort.
In der Tat ist mein Kellerraum nicht gerade hoch. Jedenfalls um einiges niedriger als ein normaler Wohnraum.
Von daher kommt die Variante mit den Autoreifen nicht in Frage.
Das Hauptproblem ist mir jedenfalls jetzt klar. Der verdammte Fußboden.
So wie ich das sehe, muss ich die Schallausbreitung durch den Fußboden zu den Wänden des Kellerraumes vermeiden, weil diese wiederum den [g=107]Schall[/g] weiter zur Decke leiten.
Also wäre meine vorhin eher scherzhaft gemeinte Idee mit dem flexen des Estrichs doch garnicht so verkehrt, oder?
Weil dann wär der Boden ja getrennt?
Kommt natürlich wieder drauf an, was sich unterm Estrich verbirgt. Hm.
Der Aufwand wäre arbeitstechnisch insgesamt nicht so groß, da mir ein paar Kumpels dabei helfen würden. Finanziell siehts da natürlich wieder anders aus.
Hmpf. Ist aber auch kompliziert! Vielleicht sollte ich einfach Oropax an meine Mitbewohner verteilen. Wäre die einfachste Lösung. :D

Wie siehts eigentlich bei euch aus? Wo macht ihr denn euren Lärm? *gg*
Falls da draussen Leute sind, die schon so ein Raum im Raum Konzept umgesetzt haben, wäre es super, wenn ihr mir eure Erfahrungen mitteilen könntet.

killbill
 
Hi,
Ich sag es nochmal: Ueberleg es Dir gut, ob es den Aufwand lohnt....

Immerhin ist Dir jetzt das Hauptproblem klar: Das mit dem Uebertragen der tiefen Rumpelfrequenzen auf andere Gebaeudeteile.

Mit Ausflexen von Estrich waer ich auch erstmal vorsichtig, selbst wenn es Deine eigene Wohnung ist, koennte es sein, dass Du dazu erst die Eigentuemergemeinschaft befragen solltest. Da das ja einen Eingriff in die Bausubstanz darstellt.

Ausserdem koennte es ja sein, dass der Bodenestrich in Eurem Keller bereits "fliessend" verlegt wurde ( Ist aber eher selten der Fall ) und von sich aus eine gewisse Daemmung gegen Trittschall bietet - Leider gewiss nicht genug, um eine Schiessbude zu entschaerfen.

Ich hab das Problem nicht, dass ich R iR bauen muesste, Haus ist freistehend und der naechste Nachbar weit weg. Trotzdem hab ich mit dem Gedanken im Kopf "Studio im Keller bauen" den Haus - Ausbau gemacht. Und da hab ich eben eine ganz aehnliche Konstruktion fuer den Boden eingebaut:
Dachpappe, Streifen von RW Trittschall Daemmplatten, darauf Balken. Auf die Balken wieder Trittschall Daemmplattenstreifen ( Immer etwas breiter wie die Balken selbst ) und darauf Bretter GELEGT, nicht verschraubt. Dann die Dampfbremsfolie. Quer dazu eine Lage Einzel - Bretter ( Abstand so, wie vorher die Balken, ca 55 cm ) als Traeger fuer den eigentlichen Fussboden. Und in diese Bretter wurden dann die Schrauben ( Keine Naegel - wegen Schwund und Knarren der Dielen ) fuer die Bodendielen geschraubt, An den Randern zu den Waenden uebrigens auch immer Abstandhalter aus Trittschall Daemmplatte. Nirgends eine direkte "Harte"Verbindung.

Ach ja, und zwischen den Balken liegt normale Rockwool lose aus, ca 10 cm stark wie die Balkenhoehe.
Die Boeden des EG wurden ueber einer Betondecke!
genauso ausgefuehrt.

Resultat: Die meisten Geraeusche schluckt das; im EG ist meist nicht viel zu hoeren, wenn unten gespielt wird, aber gegen [g=118]Bass[/g] und/oder ein Drumset kommt das nicht hundert Pro an, die tiefen Toene hoert man ( leise ) trotzdem durch.

Edit: Umgekehrt hoerst unten praktisch nix ( Wichtig beim Aufnehmen! ) wenn oben im EG jemand rumlaeuft. Es sei denn, die Dame des Hauses tanzt in Stoeckelschuhen Samba, das kommt dann doch leicht durch.
Und einen Nachtrag hab ich noch, auf meiner HP hab ich noch bebildert beschrieben, wie man Tueren recht gut abdichtet. Doch auch hier gilt: Keine hundert pro Chance gegen das Tieffrequente wie BD, die kommt immer noch durch, doch es reicht, wenn nebenan im Aufnahmeraum gespielt wird, um ueber die Boxen in der Regie den Sound zu beurteilen.

Gruss, Pete.
 
hi,

eine bassdrum zum beispiel ist um 10 dB (max 150 dB) lauter als ein startender düsenjet (140 dB), dieses ding so abzudämmen das es in 10 m entfernung (nachbar) nicht mehr wahrnehmbar ist, könnte sich als überaus problematisch darstellen, denn ausser dem sehr hohen schalldruck der drum ist der frequenzgang ( kleiner 75 Hz) auch noch problematisch, einmal richtig draufgetreten wackelt nicht das raum im raum system sondern das ganze haus.

teppichboden und dort wo das schlagzeug steht dicke gummiplatten um die vibrationen abzufangen.

gruß :pint:
 

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