Kompressor beim Mastern versaut Mix

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Ich arbeite an einer Rock-Ballade. Am Ende des Stückes geben die Gitarren noch mal Gas und klingen dann aus und werden langsam in ein Atmo-Pad Sample übergeblendet, welches dann langsam ausgeblendet wird. Es ist also im Mix ein weicher Übergang von ziemlich laut nach ganz leise, der sich auch sehr gut anhört. Beim abschließenden Mastern habe ich noch mal einen Kompressor bemüht, um noch etwas mehr Lautheit herauszuholen und nach mühevoller Kleinarbeit auch eine Einstellung gefunden, mit der ich fast das genze Stück über wirklich noch einen klanglichen Gewinn bewirke. Das Ende wird aber durch den Kompressor "versaut", weil deutlich zu hören ist, wie er versucht, das leiser werdende Pad immer wieder "hochzuziehen". Da die Gitarren fließend in das Pad übergehen, kann ich auch nicht direkt vor den Pads den Kompressor abschalten, weil man sonst deutlich hört, wie der ausklingende Gitarrensound plötzlich schlagartig leiser wird. Was kann man da machen ?
Ich hatte ein ähnliches Problem schon an anderer Stelle: das Schlagzeug setzt mit einem Reverse-Crash ein. Hier ist es umgekehrt: zunächst unhörbar wird das Reverse-Crash immer lauter. Als ich das Schlagzeug dann komprimiert habe, war auch hier deutlich der Punkt zu hören, an dem der Kompressor "zupackt" - für den Rest der Drums klingt die Einstellung aber perfekt, nur für das lauter werdende Reverse-Crash eben nicht. Konnte ich auch nicht lösen und hab mich damit getröstet, daß das im Mix mit den anderen Instrumenten nicht mehr so deutlich zu hören ist.
Wie löst man sowas ?
Gruß
Michi
 
Kompressor automatisieren. Also nicht einfach an/aus, sondern mit den anderen Werten spielen. Denkbar wäre zum Beispiel, die Ratio langsam zu verändern. Musst ausprobieren, was sich gut anhört.
Hört sich nach einem sehr hart einsetzenden Kompressor an, denn mit 'freundlichen' Einstellungen dürfte das nicht so hörbar sein.

hast du mal probiert mit Subgruppen zu arbeiten? Also alles bis auf die Schlusspads auf ne Subgruppe und nur diese komprimieren? Die Pads kommen dann erst im Master dazu und können nicht komprimiert werden.
 
Hallo strangewalker,
Automation auf "normalen" Spuren ist mir geläufig. Da ich mich hier am "Mastern" versuche, habe ich den Kompressor als Insert im Master-Kanal. Kann man den automatisieren ? Hab ich noch nie versucht.
Klar könnte ich die Pads einfach auf 'ne Subgruppe legen und nicht komprimieren. Da ich mich aber im "Mastern" üben möchte, arbeite ich hier nur noch mit einem Wave-File des fertigen Mix - habe also keine einzelnen Spuren mehr. Trotzdem muß es doch irgendwie gehen.
Und so hart wie ich es geschildert habe, ist der Kompressor gar nicht. Trotzdem kann man es hören - und das stört mich! ;-)
Wer hat noch Ideen ?
 
Je nach Plug und Prog müssten sich die einzelnen Potis ganz normal automatisieren lassen wie sonst auch. Was anderes fällt mir leider auch nicht ein. Sorry.
 
Hi,
ganz klar, daß wenn du den kpl. mix nochmal komprimierst, einzelne signale verstärkt bzw. unterdrückt werden.
Eine leichte Einstellung ist vielleicht Dir zu wenig, aber hast du im "vormix" den pad auch komprimiert?
ansonsten schieb doch nochmal einen adlimiter in der masterspur drauf, vielleicht hast du dann ein besseres Ergebnis.
Sonst musst du die lautheit am ende des songs vielleicht nochmal hochfahren.
greets Carp
 
hi

da will ich doch mal 'n bisschen klugscheissen :-D

du machst den fehler, beim mastering den fehlenden druck im mix wettmachen zu wollen, was schlicht und einfach nicht funktioniert. und zwar weil du die dynamik so stark bearbeiten musst, dass der kompressor hörbar arbeitet.

geh nochmal an den mix und versuche schon dort, genügend zu komprimieren in den einzelnen spuren. ich versichere dir, dass du mit etwas schrauben definitiv genügend druck rausholen wirst. beim mastering kannste dann viel subtiler komprimieren, so dass da nix mehr ungewollt hochgezogen wird.

diese vorgehenweise ist 100mal effizienter, als am schluss mit der automation und zig plugins quasi die misch"fehler" ausbügeln zu wollen.

es ist also eigentlich so, dass nicht der kompressor den mix versaut, sondern der mix die kompression ;-)

mfg SOS
 
diese vorgehenweise ist 100mal effizienter, als am schluss mit der automation und zig plugins quasi die misch"fehler" ausbügeln zu wollen.

und wesshalb,... weils schlicht und einfach nicht geht....

wurde auch immer wieder von erfahrenen leuts so gesagt.

NOCHMALS:
Ein Track bei dem der MIX NICHT STIMMT, wirst du NIE mit MASTERING retten können.

Mastering ist das tüpfchen auf dem i, da kannst du aus einem guten mix einen sauguten machen, .... KANN, muss nicht.... heisst kann auch schlechter werden wenn....

hens
 
Ein Track bei dem der MIX NICHT STIMMT, wirst du NIE mit MASTERING retten können.

ich find dieser satz spielt im ganzen recording-prozess eine zentrale rolle.

auch beim aufnehmen selber: wenn bei der aufnahme nicht schon klingt, klingt's im mix niemals...

noch weiter zurück: wenn die akkustikgitarre nicht klingt, wird auch die aufnahme nie was...

usw.

ich behaupte, das ist der schlüssel zu einer guten produktion. ;-)

mfg SOS
 
Heya

Ich find auch, dass aufs (Pre-)Mastering vorallem im Homerecording-Bereich viel zu viel Wert gelegt wird.

Es ist viel klüger (jetzt wirds redundant :D), bereits den Mix so hinzukriegen, dass er eigentlich so stehengelassen werden könnte.

Meisten mastert ja auch nicht die selbe Person, die gemischt hat.
Ein wenig Lautheit rausholen kann man schon noch, aber wenn schon der Mix genügend auf den einzelnen Spuren komprimiert ist, fängt auch diese Lautheit-Spielerei schnell an zu pumpen.

Gruss

Mad
 
Ihr macht es mir aber auch nicht leicht ... ;-)
Also ich gebe euch recht, daß man mit Mastern keinen schlechten Mix retten kann. Jetzt ist es aber so, daß ich mit meinem Mix eigentlich sehr zufrieden bin. Druck ist da, die Instrumente sind schön ausgewogen - eigentlich alles gut. Nur: ich habe da einen Part in dem Stück, wo praktisch die Hookline immer wiederholt wird, erst nur Gesang zum Klavier (recht leise). Dann kommen immer mehr Instrumente dazu und bauen eine große Spannung auf. Es wird folglich immer lauter, sodaß am Ende dieses Parts die lauteste Stelle des Songs erreicht wird. Daher habe ich beim Mix darauf geachtet, daß genau diese Stelle gerade nicht clippt.
Da diese große Dynamik von leisester zu lautester Stelle im Song ja durch ALLE Instrumente entsteht, hab ich eben beim Mastern versucht, dieses durch einen Kompressor im Summensignal auszugleichen. Ist das so grundsätzlich falsch ???
Ich wollte also nicht einen schlappen Mix retten, sondern nur die Dynamik der Summe etwas einschränken, um die Lautheit erhöhen zu können.
Ich lasse mich gern weiter belehren! Wie würdet ihr denn da rangehen ?
Gruß
Michi
 
Naja, halt im Mix vielleicht die Instrumente etwas zurückfahren je mehr kommen. So erzielst du dann insgesamt einen ausgewogenen Mix mit etwas weniger Dynamik.
aber ich versteh schon, dass du nicht unbedingt den Mix wieder kaputt machen willst und von neuem anfangen.

Mal von ner ganz anderen Seite betrachtet: Wofür ist der Mix denn? Wenn er sehr gut klingt, dann lass ihn! Auf ner guten Anlage, daheim in Ruhe angehört ist Dynamik durchaus wünschenswert und kann Songs auch interessant machen. Für Radio, den gemeinen Consumer etc. mag das anders sein, aber 'HiEnder' wirst du wohl eher mit nem guten Mix als mit Lautstärke überzeugen.
 
hi

ich würde das ganze mit ner automation im mix lösen. ist etwas kompliziert zu erklären, so wie ich's meine:

grundsätzlich meine ich damit, dass du quasi einen separaten mix für diese parts machst (mit ausomation). dh. behandle den piano/vocal-part einzel, stell also mit der automation den pegel beider spuren mit gleichbleibendem verhältnis lauter.

es gibt dann natürlich 'nen kleinen sprung wenn das 3. instrument dazukommt, dh. das piano wird dann etwas leiser = gesamtpegel etwas anheben. dann stimmt's wieder.

das problem ist ja, dass das piano im mix wahrscheinlich eher hinten im mix steht und gut klingt so. wenn es aber nun solo erklingt, ist es im gesamtpegel zuleise, ergo mach die kagge lauder ;-)

übrigens kann man das problem auch mit hilfe von kompressoren die sidechain-gesteuert werden lösen: das piano wird vom zb. schlagzeug runtergeregelt, auf den pegel das es im mix hat. wenn nun das schlagzeug aufhört, wird das piano lauter... usw.
das routing mit all den sidechains wird dann etwas knifflig und man muss gut überlegen was man macht, aber das klappt auf jeden.

mfg SOS
 
Da diese große Dynamik von leisester zu lautester Stelle im Song ja durch ALLE Instrumente entsteht, hab ich eben beim Mastern versucht, dieses durch einen Kompressor im Summensignal auszugleichen. Ist das so grundsätzlich falsch ???

nein nein. da gehst du schon korrekt vor... aber trotzdem hast du den die einzelnen spuren bereits komprimiert?
den summencomp sehr fein einstellen (wenig kompression..).

dafür die einzelen spuren differenziert mehr komprimieren (ev bei den spuren die ähnlich behandelt werden {ev. mit gruppenspuren} den comp automatisieren {ausfaden}), damit du das gain wieder etwas aufdrehen kannst in der summe.

hens

edit: er hats ja schon gesagt... :-D

edit II: das ist wie mit einer waage! du musst sie immer im gleichgewicht halten..
 
Ich würde auf die Summe auch keinen normalen Kompressor legen, sondern einen Multibandkompressor und anschließend einen Brick-Wall-Limiter. Dann kriegst du deine Lautheit !
Du könntest auch deinen (ungemasterten Song) hier online stellen, so dass wir uns mal dran probieren können.
 
AlphaOmega schrieb:

Du könntest auch deinen (ungemasterten Song) hier online stellen, so dass wir uns mal dran probieren können.[/quote]

Keine schlechte Idee, denn ohne was zu hören, kann mann auch schlecht urteilen... ;-)
greets carp
 

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