kick und bass in EDM

[pitto]

hallo zusammen,

frage mich, wie in professionellen Produktionen, bass und kick gemixt werden.. der bass klingt immer so druckvoll... was mich besonders interessiert, wo der frequenzbereich für diesen druck liegt...??

dachte immer, der druck liegt unterhalb von 50 Hz, hab aber gelesen, dass es sich zwischen 100 und 200 liegt...

wo liegen die frequenzen bei der Kick? Für tips bin ich dankbar...

Gruß,

pitto

 

[NivraMM]

Kommt stark auf den Stil an die Frequenzverteilung, EDM ist nunmal ein nicht gerade kleines Feld…

Wo genau er bei dir passt, könntest du ja auch rausfinden indem du mit nem EQ rumfährst und schaust welche Frequenzen du im Vordergrund haben willst.

Der Druck kommt aber bei (fast) allen Richtungen durch Sidechain-Kompression zustande, falls wir den selben Druck meinen. Dadurch dass Kick und Bass in ähnlichen Gefilden unterwegs sind, muss einer vorrang haben. Dann wird der Kick gestattet, den bass wegzudrücken und im Gegenzug darf der Bass Gas geben wenn die Kick grade nicht da ist.

Auch wichtig ist, dem Bass die ganz tiefen Frequenzen unter 30 Hz zu nehmen. Sonst hat man nur Matsch^^
Und die Kick muss sich dafür eignen, im Vordergrund zu stehen weil sie das bei (fast) allen EDM-Stilen tut.

 

[Kollege]

frage mich, wie in professionellen Produktionen, bass und kick gemixt werden.. der bass klingt immer so druckvoll... was mich besonders interessiert, wo der frequenzbereich für diesen druck liegt...??

An welchen Track denkst du? Mit Beispiel gehts besser

 

[Collus]

zu dem Thema kann ich nur einige Faustregeln nennen:

Ein Kick braucht nen nagel, sonst kann man den nicht richtig als Kick wahrnehmen, sondern nur ein laues wummern.

Also ne "Hi-Fi"-Kurve reinziehen.. Ich wpürde gerade so ab 300 hz ordentlich rauscutten bis ca 1khz.. dann bei 4-5khz eine Bell mit kleinem Q anheben, damit der Nagel ein wenig wirkt.

Zum Druck: Gerade bei EDM wirde extrem mit Sidechain gearbeitet. Gibt sogar gewisse Plug-ins die den Sidechain Simulieren. Wenn du ein Tempo hast in deiner DAW dann synct das Plug-in das Grid und geht immer auf die Schläge (oder wie dus halt willst) mit der Lautstärke zurück.

Zu den Frequenzen sag ich immer folgendes:

4-6k khz ist der Nagel, der dich hören lässt, dass da was tieffrequentiges ist
100-200 hz spürst du auf der Brust
30-50 hz spürst du im Magen

 

[LordOfMixing]

Das Problem (meiner Meinung nach) liegt bei den restlichen Spuren.

Viele fangen mit der Kick an und am Ende stehen sie da und finden die Kick dann nicht mehr Druckvoll.
Da die Kick aber am Anfang Druckvoll klang, kann der Fehler nur bei den anderen Spuren liegen.

Meist sind da zu viele tiefe Frequenzen bei Hihat, Pads usw. zu finden, die Kick verliert an Durchsetzungskraft.

Ich regle den Bassbereich immer mit meinem Subwoofer (alternativ ein Highcut auf der Summe bei 100-200hz) und schalte die Monitore ab.
Ich möchte dann wirklich nur noch die Bassdrum und Bassline hören, alles andere darf nur ganz leise durchschimmern.

Manchmal ist die Kick auch etwas zu leise gemischt.

Auch ist meist die Kick nicht zum Song Grundton gestimmt, was es auch unattraktiver macht und mit der Bassline dann keine Einheit bildet.

 

[Gajan]

Servus,

gut funktioniert auch das manuelle schneiden von kick und bass auf exakte notenlängen. meist 16tel oder 8tel je nach genre.

ich komm ausm psytrance. da gibts tonnen von tracks die dieses typische KBBB muster haben. hier hatte ich früher auch immer das problem das es nicht so gedrückt hat wie bei den anderen allen.

meist sind überlappungen tiefster frequenzen das problem: der bass schwingt grad noch aus, da will die kick schon wieder rein. gerade bei hohen bpm. merkst du auch beim mischen. die zwei addieren sich und erzeugen mehr pegel, als kick und bass alleine liefern.

wenn du jetzt deine kick und deine bassnoten exakt auf z.b. eine 16tel länge schneidest kommen die sich gar nicht mehr in die quere. quasi "ultimatives" sidechaining das erzeugt deutlich mehr transparenz und somit druck.

und wie immer: das kann funktionieren, muss es aber nicht.

grüße!