Bei mir wie schon geschrieben EQ. Ich gehe da nochmal genauer drauf ein und schaue mir mal die aktuellen Settings an!
Ich misch ja immer nur echte Bass Drums: Je nach Raum hat man dann gerne mal bei 200 bis 500 Hz zu viel drauf - so zumindest beim Elektrovoice Re-20 im oder vorm Schallloch. Da ziehe ich dann bei 250 Hz auf dem API 560 (gibt es ja auch als Plugins) 12db raus. Für die Kick Drum ist der 560 wirklich ein hervorragendes Tool.
Bei 220 bis 250 sitzt nämlich oft genau die Snare: Da braucht man viel Platz im Mix, damit sich der Bauch der Snare durchsetzen kann! Ein kleiner Dipp bei 125 und 500 Hz noch zur Ergänzung am API 560. Dann booste ich leicht die 2 oder auch 8 khz, um die Attack hervorzuheben der Kick Drum. Gefällt mir deutlich besser als ein etwaiges Transienten Tool. Im Bass mache ich auf der Kick nichts! Denn dafür gibt es ja dann das Mikrofon, welches noch vor der Bass Drum steht, wozu ich noch kommen werden.
Anschließend gehe ich nun mit der Kick Drum in einen Compressor: Da nutze ich den API 525 auf einem schnellen Setting auf Kiss the Needle, um die Transienten zu erhalten, damit nur die Lautheit leicht angeglichen wird. Denn die Kick soll ja richtig Attackreich bleiben! Sonst setzt die sich nicht durch.
Das Wichtigste kommt jedoch erst jetzt: Auf einem parallel Send setze ich nun einen Software EQ: Den Farbfilter Pro. Hier setze ich einen Low-Cut bei rund 800 khz. Denn ich will nur die Hochmitten haben! Das Signal geht nicht an den Master, sondern in einen Hall (Softube Atlantis), der parallel zur Kickdrum läuft: Kleiner Raum, wenig Nachhall, rund 40% Stereospread, zusätzliche Low Cut eventuell nochmal...Das sorgt dafür, dass sich die Kick Drum auch im Mix noch durchsetzen kann. Den Hall muss man so dosieren, dass es noch natürlich klingt! Sonst klingt das schnell overproduced. Somit hat man die Kick ziemlich gut unter Kontrolle und im Bassbereich versaut nichts den dichten Mix! Denn die Bassgitarre braucht ja auch viel Platz und die Snare.... sowie die Toms.
Die tiefe Bassdrum ist dann ganz anders einzustellen: Auch erst EQ - wobei ich da gerne eher leicht booste zB mit einem Pultec wie dem EQP-500x bei 30Hz und Low Cut bei 30 Hz. Nach Bedarf ziehe ich noch leicht Höhen rein - aber nur, wenn kein Cymbal Bleed drauf ist! Sonst lasse ich es neutral... Zudem entmülle ich etwaige Tiefmitten zwischen 300 und 500 Hz noch mit dem Farbfilter! Auch hier nur leichte Kompression: Zb einen 1176 - schnellste Release, langsamste Attack und 4:1.
Auf die tiefe BD nun aber kein Hall! Denn der Bassbereich braucht viel Platz für die Bass Drum und die Bass Gitarre...
Nun prüfe ich noch die Phasen... evtl. verschiebe ich die tiefe BD dann minimal oder die Phasendrehung macht schon was interessantes.
Eigentlich fast immer setzt sich das gut durch und klingt auch prima - vorausgesetzt man hat eine gute Aufnahme erstellt ohne Peaks und guten Mikrofonpositionen usw.
Nun ist der Bass an der Reihe: Hier nehme ich den DI auf... denn schicke ich das Signal durch den Chandler Cassette: Bass und Höhen hebe ich 2,5 db an und in den Mitten nehme ich eventuell etwas weg. Nun gehe ich in den TG1 Opto: Rund 16 bis 20 Treshold - langsamste Attack und schnellste Release auf Rounded Knee. Es pumpt dann nichts und die Transienten sind noch da! Mit dem Farbfilter hebe ich nun noch die 5khz an für eine leichte Präsenz.
Mit dem Softube Atlantis mache ich das gleiche wie bei der Kick: Ich nehme einen passenden Raum mit zwei Ribbon Mikrofonen und lege den Low Cut. Dann stelle ich die Stereobreite ein, die der Song für den Bass benötigt. Wenn die Gitarren zb bei 80% Stereo stehen, packe ich denn Bass auf rund 40 bis 50% in die Mitte! Denn der Gitarrenhall ist dann eher bei 80-100 % links und rechts. So kann man das alles gut separieren.
