Ist es nicht manchmal deprimierend...

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...und großartig zugleich, wie perfekt Musik sein kann? Ich sitze hier bei der Arbeit und höre Portishead, und denke mir "schade, das ich so ein Niveau nie erreichen werde", aber andererseits... egal, Musik ist eine Religion, und Kunst kommt *nicht* von Können.

Oder so. Das waren jetzt meine 5 Minuten Mitteilungsbedrüfniss am Tag. Ausleben, abheften, weitermachen. :-D
 
moin,

also deprimierend... weiß nicht. ich bin ja auch nicht deprimiert, weil ich nie so fußball spielen können werde wie ronaldo.

portishead war allerdings wirklich absolut geil... ich weiß noch, wie ich in einem plattenladen zum ersten mal "cowboys" gehört hab. das war genau das, was ich schon immer hören wollte irgendwie.

ein ähnliches erlebnis hatte ich bei der vespertine von björk... das ist das perfekte album für mich.

"schade, das ich so ein Niveau nie erreichen werde"
wäre es nicht eher schrecklich, wenn man bei allen sachen, die man hört, sagen müßte: "och, das kann ich aber auch machen..."
dann wäre die faszination weg.

grüße
 
mir gehts so bei "sara k. live" mit chris jones.
das teil ist so geil aufgenommen (stockfish) und so auf meiner linie - da ist man wirklich schon manchmal depri drauf wenn man dann seine eigenen sachen hört :-(
 
Hallo Feldfunker,

(...) Portishead, und denke mir "schade, das ich so ein Niveau nie erreichen werde"

Hm. Das halte ich für die falsche Einstellung ;-)

Was genau ist es denn, was aus Deiner Sicht das Niveau von Portishead ausmacht? Das lässt sich ja bestimmen. Und dann kann man doch versuchen, genau diese Schwerpunkte mal bei eigenen Tracks mehr zu berücksichtigen. Und mit Lernen über längere Zeit kann man schon auf ein ähnliches Niveau gelangen.

Hat allerdings auch mit viel Arbeit und Zeit zu tun ;-)

Gruß, Soundchecker
 
Naja, "deprimierend" war sicher falsch ausgedrückt... es geht ja auch gar nicht unbedingt um technisches Niveau.

Mir fällt es generell schwer, selbstgemachte Dinge so zu hören, wie fremdgemachte - ist doch klar, wenn man jeden Takt auswendig kennt, dann ist man viel kritischer. Das ist wie mit dem kleinen Fleck auf dem Hemd, den niemand bemerkt, den man aber für die Katastrophe des Tages hält. :-D
 
man muss lernen mit der musik die man macht zu leben und auch seinen frieden finden zu koennen. wenn man mal den level erreicht hat, dass man umsetzten kann was man in seinem kopf oder in seinem herzen (uhhh, poetisch) hoert und fuehlt, dann muss man damit leben das es eben so ist wie es ist. jeder mensch wird mit seiner nase geboren, und wenn man das kramphaft aendert taeuscht man sich und andere. stay original , stay true - und wenn du das in der musik transportieren kannst, dann wird es sicherlich immer menschen geben die man beruehrt mit seiner musik.

ende der moral ansage fuer heute :-D
 
also ich versteh dich ziemlich gut... hab selbst manchmal so phasen, wo ich wieder meine fav-cd's durchhöre und denke, what the ****, das is einfach genial und sowas bring ich persönlich nicht zusammen. andererseits kann man seine eigene musik ja nicht wirklich objektiv beurteilen. mir teilen das auch mittlerweile immer mehr menschen mit, aber ich kann das weder verstehen noch gutheißen :) wenn ich unsere sachen mit denen meiner fav's vergleiche dann stinken wir ordentlich ab.

lg
flox
 
floxe schrieb:
mir teilen das auch mittlerweile immer mehr menschen mit,
Aufschwung oder was ? ;-)
FeldFunker schrieb:
Mir fällt es generell schwer, selbstgemachte Dinge so zu hören, wie fremdgemachte
Also da gehts mir ganz anders. Mir macht es oft mehr Spaß meine Sachen (trotz vieler Schwächen) anzuhören, als Sachen von Fremnden. Vielleicht steckt da auch ein bisschen Komplexkompensation mit drin...aber vielleicht gefällt mir meine Musik auch so gut, weil sie mir so ähnlich ist, denn ich hab sie ja auch schließlich nach meinem Abbild geschaffen (so wie Gott auch seine fehlerbehafteten Menschen mag). :p (keine Angst, ich bin nicht religiös) ...Ach keine Ahnung ! :-( Ich mag diese Themen nicht, bei welchen die Wahrheit so ungreifbar scheint.
 
Aufschwung oder was ?

was heißt da aufschwung? :p

hehe, die ansicht is auch interessant, jedoch muss man glaub ich trotzdem noch unterscheiden... ich mag "meine" musik auch recht gern, aber an die genialität von diversen anderen interprenten kommt sie bei weitem nicht ran... liegt dann aber teilweise nicht nur an der musik sondern auch an der produktion usw.

lg
flox
 
So geht's mir ständig. Ich arbeite hart an meinen musikalischen und tontechnischen Unzulänglichkeiten um ein Niveau zu erreichen das man "professionell" nennen kann. Da braucht mir auch keiner mit "Aber das ist doch Kunst ...sei einfach du selbst" kommen. Wirkliche Kunst ist es, sich ohne technische Unzulänglichkeiten musikalisch ausdrücken zu können. Und dieses Level strebe ich an.
 
Hi Feldfunker,

Sach mal du kommst doech aus aus Hamburg. Bei Radio FSK gibt es ne nette kleine Radiosendung, die so Elektro Gefrikkel spielt (gfs.zwecker.de). Ziemlich deine Schiene. Ich kenn die Leute da, man trifft sich einmal im Monat in der roten Laterne. Am 27.10. sind wir da übrigens live :) R.O.B.E.R.T. - mein neues Elektroprojekt :)

Hehe so genug Hamburger-Geklüngel :)

gruss
MK
 
Ahhh ich bin da auch immer hin und hergerissen. Mittlerweile bin ich überzeugt davon daß die Leute dierren Musik einen beeindruckt, auch schon bestimmt genug scheiß Songs geschrieben haben. Man wächst ja musikalisch immer weiter.
Andererseits deprimieren mich oft qualitative Aspekte. Z.B. gibt es gerade einige Techno Tracks die soooo viele Kleine, geile, zufällige spielereien im Song haben und noch so intelligente Arrengements, daß ich mir dann denke daß ich daran über ein Monat an einem Song arbeiten müßte. Ist mir manchmal ein Rätsel wie die solche Dinger hinhauen.
Bei mir ist es allerdings so, daß ich geradezu bessere Musik brauche um mich zu motivieren zu können. Ich bekomme dann nicht das Verlangen aufzugeben, sondern den Ansporn es irgendwann noch besser hinzubekommen wollen.
 
birdseedmusic schrieb:
Hi Feldfunker,

Sach mal du kommst doech aus aus Hamburg. Bei Radio FSK gibt es ne nette kleine Radiosendung, die so Elektro Gefrikkel spielt (gfs.zwecker.de). Ziemlich deine Schiene. Ich kenn die Leute da, man trifft sich einmal im Monat in der roten Laterne. Am 27.10. sind wir da übrigens live :) R.O.B.E.R.T. - mein neues Elektroprojekt :)

Sind das die gleichen, die auf FSK Metrohead machen,und so'n mIni-Label haben? Dann kennen wir die gleichen... sozioästhetische Aspekte von Luhmann bis Kant - dann bring ich Euch mal den Wittgenstein mit in die rote Laterne... :-D

Aber @topic... man macht ja aus vielen Gründen Musik, und nicht nur um irgendein "Level" zu erreichen. So ist mir z.B. ein Plattenvertrag sowas von schnurzpiep, weil ich nie anstreben würde, Musik beruflich zu machen. Dafür bin ich auch einfach zu alt (*heul* in 4 Wochen werd ich 30 *heul*) und zu gefestigt in meinem richtigem Job.

Ich halte es da mehr mit Faithless, die mal was wunderbares über Musik gesungen haben (naja, obgleich die Musik dazu eher mäßig war):

This is my church
This is where I heal my hurt
It's a natural grace
Of watching young life shape
It's in minor keys
Solutions and remedies

Das denke ich jedes Mal, wenn ich nach einer langen Arbeitswoche in mein "Studio" komme...

;-)
 

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