Insgesamt "klareren" Sound??

[Kollege]

- Songwriting
- Arrangement
- Sounddesign/Klangauswahl

Das sind die drei Grundelemente eines guten Songs. Wenn hier was nicht stimmt (besonders die letzten beiden Punkte betreffend), dann muss im Mixing mitunter dagegen "angemischt" werden und das Ergebnis kann nicht so gut ausfallen, wie wenn alle Punkte passen.

Low Cuts können Klarheit bringen. Schau dir deine Spuren im Analyzer an. Den Bereich, ganz links in den Bässen, der nicht im Takt zuckt, sondern sein ganz eigenes Ding macht, den kannst du mit einem Low Cut wegnehmen. Lass aber ein bisschen Abstand zu den brauchbaren Tönen. Dann haben viele Spuren eine Betonung zwischen 80 und 180 Hz. Da nimmst du etwas mit einem Glockenfilter weg. Diese zwei Sachen machst du jetzt bei allen Spuren, außer beim Bass und der Bassdrum. Vorher nirgendwo Höhen dazugeben. Wenn diese Bearbeitung durch ist, kannst du dort, wo noch Höhen fehlen, jetzt etwas dazugeben. Damit man Bass und Bassdrum auch noch auf kleineren Systemen hören kann, verpasst man ihnen ein paar Mitten und gerne auch ein paar höhere Mitten.

lautstärkenverhältnisse noch dazwischen, dann ist das eig schon alles.
der rest ist schickimicki.

 

[muffy]

M/S kompression gibts aufjedenfall

M/S distortion weiß ich nicht obs das gibt, wenns das nicht fertig gibt müsste man das mal ausprobieren, finde ich zumindest interessant.

Vertigo VSM-3 kann M/S und der Elysia Karacter. Ist ganz cool, damit kann man zB das Low End etwas derber anzerren und die Seiten eher mit gentle Tube Saturation auffrischen.

Aber btt: wenn heller gewuenscht, klassische Mumpfregionen 100-300 Hz aufraeumen und oder einen ganz flachen HiShelf zB bei 2.5k starten lassen.

 

[Miguel_da_Wu]

Hall/Reverb ist auch oft verantwortlich für matschigen Klang. Ich verwende z.b. immer öfter ein Delay anstatt des Reverbs.

 

[Kassette]

Reverb sollte man immer passend EQen, dann matscht das auch nicht.

 

[Yacc]

yep lowcut aufm reverb, bei delay meiner meinung nach auch, macht sehr viel aus. einige reverbs haben ja bereits schon intern nen lowcut regler

 

[Kassette]

lowcut aufm reverb, bei delay meiner meinung nach auch

Ja genau, auf dem Delay auf jeden Fall auch.
Und danach das Delay wiederum verhallen, wieder mit einem EQten Hall
Es gibt immer was zu EQen, so wird einem wenigstens nicht langweilig.

 

[Yacc]

ach und wenn wir schon bei delay sind, ich stelle fast immer den zeitabstand auf triolisch oder punktiert, so hört man den delay größtenteils zwischen den regulär gespielten tönen (außer man spielt die melodie sowieso schon triolisch oder punktiert )
dadurch man kann den delay dadurch meiner erfahrung nach etwas leiser reinmischen, was auch für weniger matsch sorgt

wenn ein track sehr schwer sauber zu bekommen ist und die kick auch nicht mehr richtig klicken will sidechaine ich sämtliche delays und reverbs weg, meistens mach ich das mit ner automatisierungskurve, da ich oft nur die ersten paar ms auf 0 runterdrücke und dann sofort gleich wieder etwas wet reinmische, aber erst nach einen ganzen bar bzw takt sind die halleffekte wieder voll da.
das sorgt dafür das es vor allem schön aushalt wenn keine kick spielt, aber ansonsten immer etwas raum mit bei ist.

dabei sollte man drauf achten die kurve schön flach zu machen, sonsts pumpts

z.b so würde meine hüllkurve aussehen die die lautstärke von reverb und delay ansteuert.
4/4 takt und das ding wird eigentlich so lange eine kick four on the floor spielt nie das ende der kurve erreichen, da es immer neu getriggert wird, aber sobald die kick aufhört zu spielen, erreicht eben der hall dann auch seine ganze lautstärke



ach und wenn ich grad schon bin bei ducking/sidechaining per automationskurven:

so ducke ich synths weg die onbeat auf die kick spielen
es reicht eigentlich auch hier nur die ersten paar ms, wegzudrücken das die kick wieder durchkommt,
wahlweise kann man sowas auch erledigen indem man die synthtöne einfach etwas neben dem raster nach der kick platziert und dafür dann kürzer spielen lässt


so würde ich beispielweise nen bass wegdrücken der nur offbeat spielt, einfach den offbeat etwas flacher anfahren, so das im mix noch etwas spielraum ist um noch synths, hihats, percussion etc draufzusetzen.


ungefähr so ducke ich nen bass weg der vor allem onbeat spielt. klingt immer etwas reverse bass mäßig.



wichtig das sind "nur" anhaltspunkte, auch meine kurven sehen nie immer gleich aus, es kommt total auf tempo drauf an und vor allem auf die gewählten samples und presets
immer auf die eigenen ohren hören und das ganze feintunen.
ich versuche immer drauf zu achten das man das ducking im grunde nicht hört und nicht weiß das es da ist.
(na gut die onbeat kurve wird man definitv hören )

 

[Kuno]

Hab grad mal reingehört.
Klingt in der Tat undurchsichtig und unfrisch.

Das kannst du zu 99% mit dem EQ und durch besseres Stereo-Management beheben.
Guck z.B. mal in Harmor/Sytrus, ob du da vielleicht bei den Flächen eh schon Unisono verwendest. Und wenn ja, dreh den Pan Regler hoch.
Ansonsten müsstest du etwas mehr mit Panning im Mixer arbeiten ... das klebt derzeit alles ziemlich in der Mitte.

EQ2 eignet sich ganz hervorragend für's EQing.
Hör vielleicht mal die Spuren einzeln durch und finde heraus, welche am "mumpfigsten" klingen.
Und dann mache nicht einfach immer einen steilen LowCut, sondern arbeite vor allem auch mal mit Shelfs und Bells.
Du kannst ja z.B. mal mit nem Bell-Filter boosten und die Frequenzen durchfahren. Da wirst du dann schnell merken, welche Frequenz das ist, die unten rum so unangenehm viel Platz einnimmt, und die senkst du dann einfach etwas ab.

Das sind jetzt eher so Anfänger-Tipps, damit du überhaupt mal ein Gefühl für's EQing bekommst. Wenn man sich besser auskennt, weiß man irgendwann welche Frequenz welchen Effekt hat und wo man absenken und anheben muss.
Auch sollte man natürlich eigentlich eher im Kontext des Mixes EQen. Aber gerade wenn man anfängt, ist es sinnvoll, erstmal einzelne Spuren auf solo zu schalten und individuell "gut" klingen zu lassen.

 

[m_tree]

Delay und Hall mache ich immer mittenlastig. Also nicht nur Low-Cut, sondern auch High-Cut (bzw. eher Shelfs) oder im einfachsten Fall Bandpass.
Fügt sich m.E. so am besten ein und klingt nicht zu aufdringlich, bei gleichzeitig auch mal "nasseren" Mixen, wenn's sein muss.

Timing abhängig vom Song. 4tel, 8tel, 16tel, triolisch, punktiert ... muss man immer wieder ausprobieren, was am besten passt.
Mittlerweile nehme ich fast immer Slap Delays, also ohne Feedback.
Zusätzlich verhallt hab ich die Delays früher immer mal, mittlerweile gar nicht mehr. Das Delay selbst simuliert ja schon ein Echo bzw. eine Art Raumeindruck.