How to relic a guitar....

Ich muss gestehen, dass mir Relic Gitarren optisch ziemlich gefallen. Hatte eine gesehen, bei der der Sunburst unter einer Schicht abgeblättertem weissen Lack hervorscheint, da fahre ich ziemlich drauf ab. Ist vermutlich tatsächlich affig, aber ich kann da nichts machen ;-)
Das ist bei Starts so. Habe mal mit nem Typen beim Store gesprochen, der meinte die ganz alten Strats wurden zuerst immer sunburst lackiert und dann die richtige Farbe z.B. weiß drüber. Wenn dann mit den Klampfen ziemlich rumgeholzt wird, dann kommt das sunburst wieder unter der eigentlichen Farbe durch. Finde ich auch ziemlich cool. Hab auch so ein Ding, hauptsächlich für live gigs. Da ist dann fast auch mal egal, wenn der Klampfe etwas bei nem Gig passiert.
 
Habe mal mit nem Typen beim Store gesprochen, der meinte die ganz alten Strats wurden zuerst immer sunburst lackiert und dann die richtige Farbe z.B. weiß drüber.
Fender lackierte die ganz am Anfang alle Strats zuerst gelb (ausser bei den hellen Modellen) und lackierten dann das eigentlich Finish drüber. Ein Burst ist relativ aufwändig und es würde keinen Sinn machen, danach z.B. Weiss darüber zu lackieren. Diese Art von Relic imitiert eigentlich nur, dass es Leute gab, die Strats einfach überlackierten und der Lack danach abblätterte.
 
Diese ganze relic Geschichte entzieht sich komplett meinem Verständnis, und daher finde ich die Fahrradhelm-Metapher sehr reizvoll.
Für mich ist es auch eher so, daß meine Gitarren sich gut spielen - sich gut anfühlen sollenund gut klingen, wenn sie dann noch gut aussehen …why not? Das liegt natürlich im Auge des Betrachters, ist klar.

Aber eine relic Gitarre ist irgendwie für mich der erbärmliche Versuch, den rock‘n roll zu kaufen, den man nicht in der Lage ist zu leben. Komplett albern. Wenn man ne alte Gitarre findet, die cool ist - ok. Aber eine neue Gitarre optisch so trimmen? Albern.

Tut mir leid, sollte das jemanden triggern, der das anders sieht, ist nur meine Meinung, is klar, aber so ist die nunmal. Kann natürlich jeder anders sehen, aber das ist dann FÜR MICH eben komplett albern.

Glücklicherweise ist das ja auch nicht so wichtig.
 
Weder alkfreier whiskey noch amp sims konnten mich bis jetzt überzeugen. Gut - ich bin jetzt wirklich kein Ausnahmemusiker oder so, und kann auch das praktische handling aus Sicht eines Profis sehr gut nachvollziehen, aber es ist schon ein wenig symptomatisch für die heitige Zeit, daß alle immer alles haben wollen, ohne dafür das Nötige zu tun. (Ich meine nicht „Geld zahlen“)

Spiel Deine Gitarre viel, dann komnt das „relic“ meist von alleine und umsonst. Zahle mit Kopfschmerzen für Deind Whiskeystimme und mit Rückenschmerzen für Deinen Röhrenamp. Na gut, im letzten Fall auch mit vielen miesen Aufnahmen von abgenommenen Amps, bis man es drauf hat. Immer wieder versuchen…
Könnte aber sein, daß am Ende dann doch die 5% mehr Feeling dabei rauskommen.

Jaja, hört keiner, und Alk zu verherrlichen ist moralisch verwerflich heutzutage (ist ja auch fieses Zeug für einige, muß man zugeben, aber eben auch nicht für alle - aber das Leben ist auch generell fies, auch wenn es einige Romantiker gibt, die das abstellen möchten)

Also schnell die Abkürzung, ist ja auch so vernünftig, dann bleibt mehr Zeit, sich darüber zu beklagen, daß die alten Sachen irgendwie mehr Soul hatten usw.

Naja. Am Ende zählt das Ergebnis, und nur das. Und selbst das nicht mal wirklich, weil die Geschmäcker…..so unterschiedlich verteilt sind.

Schnell, einen Whiskey, meine Welt stirbt;-)

Und wehe, es kommt jemand mit Bourbon…
 
Ich finde es cool, wenn's durch tatsächliche Benutzung passiert und wirklich eine Geschichte erzählt. Unabhängig davon ob die Ästhetik mit relicing von Anfang an erreicht werden kann, würde ich mich damit unwohl fühlen, weil es für mich "fake" wirken würde.

Die Sache erinnert mich ein bisschen an die schwarzen Gürtel beim Karate; da ist es auch offenbar cool, wenn er so abgenutzt ist, dass er schon wieder weiß aussieht (da steckt wohl dann auch ein Metapher dahinter). Natürlich kaufen die Karatekas dann gleich sau-empfindliche Seidengürtel, die möglichst schnell zerfallen, und nehmen sie extra durch die Mangel. Der Träger im folgenden Bild hat den 12. Dan und macht das sein Leben lang, da kann ich eine gewisse coolness abgewinnen; aber wenn ein Mitte 20er Spund so rumläuft ist's halt irgendwie albern...

Black Belt.jpg
 
Schöne Analogie.
Jo, empfinde das bzgl. Intention auch klar als fake, ästhetisch mindestens fragwürdig, was mir aber sofort egal wäre, wenn Spielgefühl & Sound stimmen.
 
Bitte um Handzeichen wer schon eine Fender Custom Shop oder Gibson Murphy Lab gespielt hat (Bilder im Internet anschauen gilt nicht).
 
Ich hatte zumindest schonmal eine mb- Strat in der Hand.
Mein Gefühl - es ist wie bei allen anderen Gitarren auch, man muß im Grunde solange welche ausprobieren, bis es irgendwie passt.

Normal spiele ich eine „the“ Strat, die auch schon etwas speziell ist, und was mir auch total gut liegt, ist eine squier vintage modified, die ich mal für 80.- gekauft habe.
Pus klingen furchtbar, aber spielt sich super. Eines Tages bsue ich die um auf SSS mit zumindest vernünftigen PUs, obwohl ich die hauptsächlich trocken zum üben nachts usw. spiele.

Es muß passen, und da kommt es komischerweise so gar nicht auf den Preis an.

Gibson ist irgendwie nicht meine Kragenweite, habe nur eine HB 550 aus Spaß, und mir ist aufgefallen, daß die 335er zumindest mal für mich im Sitzen wesentlich bequemer sind. Murphy lab usw. kannte ich gar nicht. Keine Ahnung…
 
Alles alberner Quatsch ;-)
 
Ich hab mein MacBook versehentlich runtergeworfen - das Ding hat jetzt auch ne Delle und Macke.
Nun denn, jetzt macht es aber gleich viel mehr Spaß und ich meine auch dass Logic seither besser klingt - irgendwie wärmer :lalala:
 

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