Harmonielehre - Wie & Wo fange ich an?

"Meistens mach ich das so: Ich hab ne Melody oder nen Groove im Kopf was ich im Sequenzer einspiele. Danach such ich mir die passenden Akkorde ganz nach Gefühl und Gehör auf der Klaviatur zusammen..."


Na das ist der Punkt. Du hast offensichtlich schon ein intuitives Verständnis, also fängst du ja nicht bei Null an. Auch vermute ich mal, richten sich deine Songs schon nach theoretischen Mustern, vielleicht ohne dass du das immer bei jedem weißt, einfach aus Hörgewohnheiten bedingt.

Das Problem ist dann wohl eher (ich glaub du hast es auch oben geschrieben, aber ich bin jetzt zu faul, nochmal hochzuscrollen), dass du gezielter Wirkungen erzielen willst, wenn es mit der Intuition nicht reicht?!

Also müsstest du mE paradoxerweise doch bei Null anfangen, allerdings mit gehörig Vorwissen. Wie ein Autofahrer, der seit 10 Jahren nicht mehr gefahren ist und jetzt wieder einsteigt.

Es macht da meiner Meinung nach wenig Sinn, den Urschleim zu zitieren, der steht nun wirklich überall. Denn eigentlich suchst du den wohl gar nicht, sondern wie man sich gezielt in einem harmonischen Muster bewegen kann. Für diesen Fall hab ich jetzt keinen konreten Link, sowas schaue ich mir auf youtube auch meist per Zufall und Lust/Laune an, es stimmt, Englisch hilft da weiter.

Genau das hast du gut beschrieben! Mir gehts um gezielte Wirkungen also musikalischen Spannungsbogen mit den Harmonien aufbauen, dann so kleine Licks und Schnörkeleien hier und da einbauen etc.

Also Kuchen backen kann ich auch ohne Rezept, nur die Glasur und Verzierung geht dann mit Rezept vielleicht doch etwas besser oder so ähnlich der Vergleich haha (nicht wörtlich nehmen, Kuchen kann ich nicht backen.. nicht das ich hier noch jmd einladen muss :))
 
Bei dem Beispiel Video was ich gepostet habe, da kommen so viele ausgefallene Akkorde vor (sus, 7, 11, 9, add und schlagmichtod) auf die ich so nie gekommen wäre.
Besorge die das Plugin Scaler und verschwende nicht deine Zeit mit Dingen, die du dann letztendlich doch nicht lernen wirst.
Dein Drang Musik zu machen wird dich vom Lernen abhalten.
Mit Scaler wirst du auch lernen, evtl. besser als mit so trockenem abarbeiten von irgendwelche Dingen...

Joo gut beschrieben! So war das die letzten Jahre immer.. Ich wollte direkt Liebe machen und nicht monate lang Bücher lesen wie Liebe machen geht haha. Danke für den Tipp! Werd ich mir mal angucken.
Nur manchmal gibt es ja Tage wo man nicht so kreativ ist und nicht so sehr geil ist, für diese Tage kann man sich ja dann doch mal ein Buch schnappen :D
 
Ich habe einige Plugins ausprobiert. Scaler, J74 Progressive (Max For Live). Die können schon hilfreich sein. Ich mache allerdings die meisten Fortschritte, seit dem ich die Klaviatur immer vor mir "griffbereit" habe. Dann entweder rumdaddeln was sich schön anhört und auch mit mehr System, so wie Turqoise es beschrieben hat. Ich habe für Ableton Live ein kostenloses Plugin, dass mir Akkorde anzeigt, wenn welche erkannt werden (J74 Harmo Tools). Also gucke ich auch immer, was ich spiele. Bei bedarf zeigt mir ein anderes Plugin die passenden Noten einer zuvor ausgewählten Tonart (auch J74 Harmo Tools). Zum Glück höre ich aber auch wenn etwas nicht passt :) Auch Hilfreich ist das Mitspielen zu Liedern, die mir gefallen. Praktisch sind da die seiten https://chordify.net/ und https://www.hooktheory.com/theorytab. Bei Hooktheory kann man sogar eine MIDI Datei exportieren.

Ich bin von so sus, 7, 9, 11, etc. allerdings noch etwas entfernt. Aber ich beherrsche immerhin schon mehr als die Grundstellungen in C-Dur :D
 
für reaper gibts ne menge freie reascripts, die beim erstellen von harmonien behilflich sein können.
rescripts kann man auch mit den freien reaper plugins in anderen daw's benutzen. (ist allerdings umständlicher als in reaper selber)
zb. der theory-helper von lokasenna:
https://forums.cockos.com/showthread.php?p=1785147
oder instant arpeggios and chords


im netz hatte ich neulich auch mal ein ganz nettes video gesehen, das eine grundsätzliche rangehensweise an harmonien beschreibt:

(immerhin hat der typ auch herbie hancock für sein tutorial aktivieren können...)
 
Das Video ist zwar nett, aber null hilfreich.

Er hatte ja auch Sachen auf Deutsch gesucht (fände ich auch gut, also Links dazu). Der Kauker hat ja auch Songs auseinandergenommen, da lässt sich vielleicht was finden.

Am besten wäre natürlich sowas hier:
 
Das Video mit Jacob Collier und Herbie Hancock fand ich damals schon interessant. Ich finde es schon schön, Profis bei der Arbeit zuzuschauen. Ich persönlich lerne auch dabei. Auch wenn ich in dem Augenblick nicht alles verstehe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

mir ist grade noch etwas merkwürdiges aufgefallen. Kann es sein, dass das Sustainpedal bei der Chord-Progression die Akkorde an sich beeinflusst?

Mit Sustainpedal werden mir in EasyKeys nämlich andere Akkordbezeichnungen angezeigt, als man es von den reinen Tönen her ohne Sustainpedal ableiten könnte. Also mit Sustain wird mit hier angezeigt: C, Cmaj7, Am9 und ohne Sustainpedal wird mir angezeigt: C, Em, A7no3, G and E.

Wie ist das denn zu verstehen?

Bildschirmfoto 2018-06-28 um 21.59.45.png
 
um mir meine Frage selbst zu beantworten, ist es wahrscheinlich so, dass mir unterschiedliche Akkorde angezeigt werden, da durch das Sustainpedal mehrere Akkorde ineinander greifen können richtig? Aber handelt es sich dann klanglich tatsächlich auch um andere Akkorde mit Sustainpedal als ohne?
 
Also mit Sustain wird mit hier angezeigt: C, Cmaj7, Am9 und ohne Sustainpedal wird mir angezeigt: C, Em, A7no3, G and E.

Wie ist das denn zu verstehen?

Sustain "hält" die Noten, das heißt sie bleiben liegen. Das C aus Akkord 1 verschwindet im 2. Akkord. Mit Sustain ist das C auch im 2.Akkord. Mit Sustain besteht Akkord 2 also aus H (B), C, E, G und nicht nur aus H(B), E, G.
Der 3. (von unten nach oben): A, H, C, E, G ....usw.
 

(immerhin hat der typ auch herbie hancock für sein tutorial aktivieren können...)

Das Video ist mMn hauptsächliich eine Werbeveranstaltung für ihn selbst. Herbie Hancock ist der einzige, mit dem er sich auf eine Stufe stellt und auf Augenhöhe spricht. Alle anderen - auch der "Professional" - sitzen da und lassen sich von ihm belehren und zutexten. Und werden auch entsprechend schnell abgefertigt. Der große Höhepunkt Hancock, auf den alles zustrebt, bleibt dann trotzdem relativ blass. Typisches Amiselfgeboaste...
 
Kannst du Noten lesen?
 
Gute Tipps & Ratschläge oder Empfehlungen würde ich gern entgegennehmen.
ich halte doch für am nahe liegendsten, ein paar 20 euro zu investieren und ein paar theoriestunden bei nem profi (musikstudent or whatever) zu nehmen.
letztlich kann dir die/der vor ort am instrument gerade die unmittelbar entstehenden fragen am besten beantworten.
das ist, denke ich, mehr wert und nachhaltiger als jedes video tutorial oder das wilde ausgetausche hier auf der plattform. das geht nich gegen die zum teil auch fundierten beiträge hier, nur ich bezweifel eben, dass da wirklich was hängenbleibt.
im übrigen wird ein profi auch vernünftig einschätzen können, was dein aktueller stand ist und sinnvoll darauf aufbauen können.
Besorge die das Plugin Scaler und verschwende nicht deine Zeit mit Dingen, die du dann letztendlich doch nicht lernen wirst.
Dein Drang Musik zu machen wird dich vom Lernen abhalten.
Mit Scaler wirst du auch lernen, evtl. besser als mit so trockenem abarbeiten von irgendwelche Dingen...
..diese ansicht teile ich überhaupt nicht.
musik machen und lernen sollen einander ausschließen..? gehts noch..?
das drücken der richtigen (?) knöpfe soll einen kreativen prozess ersetzen, der auf dem wirklichen verstehen von zusammenhängen beruht..?
willkommen in der micky maus welt :mad:
 
fang mit den einfachen dingen an wo gleichzeitig auch finger geübt werden
scalen rauf und runter spielen
danach kannst du immer tiefer rein
ich hab sogar produzenten gesehen die nicht mal das drauf haben und auch nicht wissen welche finger in welcher reihenfolge an den tasten genutzt werden

periode, satz, motiv wurde oben schon genannt...
 
..diese ansicht teile ich überhaupt nicht.
Ok
musik machen und lernen sollen einander ausschließen..? gehts noch..?
Ja klar :)
das drücken der richtigen (?) knöpfe soll einen kreativen prozess ersetzen, der auf dem wirklichen verstehen von zusammenhängen beruht..?
Das Drücken der Knöpfe bewirkt, dass er überhaupt mal alle mögliche Akkorde kennen lernt. Ob er aus einem Buch die Akkorde lernt, bei einem Lehrer oder von einem Plugin ist doch egal.
Wenn man Gitarre spielt, dann lernt man auch Patterns, woher man diese abliest ist nebensächlich. Man sieht das Griffbrett, lernt die Noten der einzelne Bünde kennen usw.
willkommen in der micky maus welt :mad:
Oder in deiner Welt?
 
ich hab sogar produzenten gesehen die nicht mal das drauf haben und auch nicht wissen welche finger in welcher reihenfolge an den tasten genutzt werden

periode, satz, motiv wurde oben schon genannt...

Also dieser Dude hier z.B. weiß nicht mal was ne 16tel ist, produziert aber auf internationaler Ebene für Größen wie: Drake, The Game, DJ Khaled, Shindy, Bushido, Nicki Minaj etc.

Shishar (FL Studio) Klick- Producer OZ ab 13:00 Min.



Hab mich richtig weggelacht, als ich das sah doch bei seinem Erfolg lacht er wohl besser wie wir alle hier..

Das Video ist mal wieder ein Beweis dafür, dass Theorie nicht zwingend notwendig ist und auch ich bin nur ein "Rummfuchtel-Producer". Wenn ich aber mehr in Richtung klassiches Pop-Songwriting gehen will und versuche mit Samples, eine ganze Band authenthisch zu emulieren mit musikalischen Spannungsaufbau: Intro, Verse, B-Part, Hook, Bridge etc. dann kann das theoretische Wissen vielleicht doch ganz hilfreich sein, dass man weiß wie man eine bestimmte Stimmung oder Wirkung erzeugt.
 
Ja da war doch hier auch das andere Video zu sehen, wo die auch akkordmäßig eher leger unterwegs waren... Auch wenn er hier sagt, er braucht für das Sample 1-2, manchmal auch nur 0,5 Stunden...

Kein Wunder, dass es so viele Nachwuchshiphopproducer gibt, es scheint alles super-easy und Theorie braucht man auch keine.
 
Kein Wunder, dass es so viele Nachwuchshiphopproducer gibt, es scheint alles super-easy und Theorie braucht man auch keine.
Das darf man nicht dem Producer übel nehmen sondern dem Zuhörer (sofern es denen stört?). Wenn ich schlecht koche und alle trotzdem weiterhin bei mir essen, dann haben die Leute einen schlechten Geschmack.
 
Also dieser Dude hier z.B. weiß nicht mal was ne 16tel ist, produziert aber auf internationaler Ebene für Größen wie: Drake, The Game, DJ Khaled, Shindy, Bushido, Nicki Minaj etc.


süß hiphop im pattern sequencer... wo wird überall solche Musik nochmal gespielt?
gibt den mal einer richtige Musiker zum aufnehmen der wird da ertrinken :D
den mix macht der bestimmt auch nicht selbst oder doch?
und wie oft ändert der seine Beats für die genannten Größen da?


Wenn ich aber mehr in Richtung klassiches Pop-Songwriting gehen will dann kann das theoretische Wissen vielleicht doch ganz hilfreich sein, dass man weiß wie man eine bestimmte Stimmung oder Wirkung erzeugt.


da hat man so viel Spielraum... international sogar also - Musik Theorie
kannst ja mal versuchen so atmo teppiche zusammen zu klatschen wie beim hip hop und schauen wie weit das kommt :D
 
Hip Hop bzw. ein Beat Producer als Beispiel dafür dass man keine Musiktheorie oder musikalische Fähigkeiten braucht um Musik zu produzieren.

Merkste selber, ne?
 
  • Danke
Reaktionen: Hyp
Hip Hop bzw. ein Beat Producer als Beispiel dafür dass man keine Musiktheorie oder musikalische Fähigkeiten braucht um Musik zu produzieren.

Merkste selber, ne?

naja das war ja auch nur eins von vielen Beispielen. Dazu muss man ja Hip Hop oder elektronsich-beatlastige Mukke nicht unbedingt herabwürdigen.. Es gibt ja wie du sicherlich weißt ne menge große erfolgreiche Künstler die von Theorie kaum Ahnung hatten, z.B:

Jimie Hendrix
Elvis
Michael Jackson
Hans Zimmer
Junkie XL usw.
 

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