Nu gut, dann auch von mir eine Schnellbeurteilung meiner Johnson Billigcaster in Quietschgelb gegenüber der Fender American Telecaster in Bordellrot.
Alles zusammen genommen fehlen der Johnson tatsächlich nur die letzten 10 Prozent zur Fender, das aber auf allen Gebieten (Qualität, Sound, Verarbeitung und Handling).
Auf der Fender gleiten die Finger einen Tucken besser, die Pickups haben einen kleinen Schuss mehr Höhen, das Pickguard ist sauber geschnitten, die Schrauben sind 100%ig gerade ins Holz gesenkt, die Bundenden sind besser abgerichtet, der Hals fühlt sich etwas besser an (bessere Lackierung), kleinere Fugen zwischen Hals und Body usf.. Dafür ist die Johnson leichter aber auch etwas kopflastig.
Alles in allem kann die Johnson überzeugen, sie klingt gut und spielt sich gut und kostet nur ca. 100 Euronen. Um eine 10 Prozent bessere Telecaster von Fender (allerdings mit Formkoffer) zu besitzen musste ich allerdings 900 Euronen mehr ausgeben. Ob es einem Wert ist muss jeder selbst entscheiden.
Doch nun der Haken:
Als die Johnson bei mir zuhause ankam, war sie UNSPIELBAR. Die Mechaniken waren lose, der Hals-PU hatte sich vom Body gelöst und klebte unter den Saiten, zudem war dieser nicht durch zwei Stellschrauben im Pickguard höhenverstellbar, sondern direkt im Korpus verschraubt. Ich musste also die Saiten runterziehen, das Schlagbrett abbauen, zwei Löcher reinbohren und den PU dort einschrauben, damit er überhaupt höhenverstellbar wurde. Neue Saiten waren eh Pflicht. Als Krönung stellte ich beim Versuch den Spannstab zu justieren fest, dass Johnson einen falschen Inbusschlüssel beigelegt hatte.
Ich dachte schon der Stab wäre gebrochen, dabei war der Schlüssel einfach nur zu klein und drehte durch!
Das dauerte 2 Stunden und mir ist ein Rätsel wie ein Anfänger mit solch einem Werks-Setup klarkommen soll. Bei der Fender war alles ab Werk perfekt!
Jetzt ist die Johnson allerdings eine gute Klampfe, die ich gern spiele und an der es nix auszusetzen gibt.
Ausser,
es steht halt net Fender drauf....