Gitarren-Amps

fockd

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Ich hab nochmal eine grundlegende Frage: Was ist der klangliche und prinzipielle Unterschied zwischen einem Combo und einem Amp mit getrennter Vorstufe und Box?
Zuhause hab' ich zwar 'n H&K Edition Blonde Amp, aber der ist laut und der Zerrer klingt scheiße.
In welcher Preisklasse kann man da was bekommen, das auch für Homerecording geeignet ist? Gibt's da auch kleinere Boxen, die trotzdem gut klingen und welche Fabrikate kann man prinzipiell empfehlen?
 
Hallo fockd,

versuche mal zu antworten, allerdings ohne Gewähr ;-)

Was ist der klangliche und prinzipielle Unterschied zwischen einem Combo und einem Amp mit getrennter Vorstufe und Box?

Na ja, also der klangliche Unterschied ist bei einer kleinen Combo und einem Topteil mit kleiner Box wohl kaum zu hören (sofern es sich um den selben Amp handelt). Du kannst aber bei einem Topteil eben die Box aussuchen, die Du an den Amp hängst. Klar hat da ne 4x12er eben einen druckvolleren Klang als ne 2x12er oder 1x12er Combo.

Prinzipieller Unterschied? Na ja, mit ner Topteil-Box Kombination hast Du ein modulares System, dass Du bis zum Fullstack ausbauen kannst. Klar, haben hochwertige größerer Combos auch nen Boxenausgang, aber zum "Stapeln" sind Topteile wohl besser, da ja die Bedieneinheit auch auf der Vorderseite liegt. Ansonsten müsstest Du ja jedesmal mit ner Leiter auf Dein Fullstack klettern, wenn Du ne einstellung ändern möchtest. :-D
Tja und soweit mich mein Wissen nicht im Stich lässt sitzt ja nicht nur die Vorstufe im Topteil, sondern auch die Endstufe.


In welcher Preisklasse kann man da was bekommen, das auch für Homerecording geeignet ist? Gibt's da auch kleinere Boxen, die trotzdem gut klingen und welche Fabrikate kann man prinzipiell empfehlen?

Hmm, ja Preise sind immer so ne Sache, da es eben eine Frage des persönlichen Geschmackes ist, was man für "amtlich" hält.

Also für Homerecording reicht eigentlich eine schöne kleine Vollröhrencombo. Klar gibt es Leute die ein 120 Watt Fullstack wegen dem Druck bevorzugen, aber meiner Meinung nach reicht das vollkommen aus und der Sound ist schön warm. Ansonsten kannst Du Dir auch ne kleine 2x12er Box zulegen und nen passenden Amp. Hmm, ich weiß ja nicht an welche Preiskategorie Du gedacht hast. Aber gut klingende, günstige Vollröhren gibt`s zum Beispiel von Fender. Solls etwas mehr britisch klingen und hast Du etwas mehr Geld: Nimm nen Orange :-D

So, das sollte erst mal genügen
Melde Dich mal

Gruß
Moto
 
Hi,

den Hauptunterschied höre ich darin, daß ein Combo hinten offen ist.
Dadurch entwickelt ein Combo meist mehr Höhen.

Was den Druck bei Studioaufnahmen anbelangt, glaube ich nicht, daß z.B. ein 50er Marshall mit 4x12 Kabinett per se druckvoller klingen muß als z.B. ein Vox AC30 mit 2x10er
Speaker.

Letztendlich ist dies auch immer abhängig von den Fähigkeiten des Gitarristen und des Tonings.

Das sind aber inzwischen wohl Binsenweisheiten.

Gruß Frank
 
Hi,
Die Unterschiede im Klang von verschiedenen Boxentypen entstehen durch Typ und Art der eingesetzten Speaker, Gehaeuseschwingungen, Gehaeuse offen oder geschlossen etc. Und bei Boxen mit mehreren Speakern vor allem durch Interferenzen.
Interferenzen entstehen daduch, dass zwei oder mehr eingesetzte Lautsprecher ein und dasselbe Signal abstrahlen. Dabei entsteht im Raum ein Gemisch von Frequenzen, die gleichphasig ( sich verstaerkend wirken ) sind und eben von gegenphasigen Signalen ( mit teilweiser bis voelliger Ausloeschung ) Wohlgemerkt: An jedem Ort im Raum koennen diese Phasenlagen unterschiedlich sein... ( der Raumeinfluss kommt ja auch noch dazu )

Ob ne Verstaerkerschaltung in nem Separaten Gehaeuse ( zB Topteil - oder auch Rackweise getrennt in Preamp und Endstufe ) untergebracht ist, oder nicht, macht erst mal keinen soooo grossen Unterschied.
Die Unterschiede resultieren hier wohl eher beim modularen Aufbau => Wer mit Wem kombiniert wird, - ist aber reine Geschmacksache.

Grosse Soundunterschiede macht es aber, ob ne Box hinten offen ist, oder nicht.

Ich hab Boxen mit 1 Speaker gespielt, die geschlossen waren, die offen waren, Boxen mit 2 Speakern, auch offen oder geschlossen, aber mir ist noch nie ne Box mit vieren begegnet, die hinten offen gewesen waere. Ich hab mal ne 4x12 geoeffnet, der Sound aenderte sich schlagartig in Richtung bescheuert, d h die Hersteller wissen da schon meist, was sie machen...

Aber auch das ist Geschmacksfrage, was da am besten gefaellt.

Ich hab mal mein Marshall Top an ner 1x12 Boogie Box gespielt - Soundcharakter war EINDEUTIG in Boogie Richtung.
Umgekehrt einen Boogie an ner 4x12er, rat mal wie das kam?
Und ab und an haeng ich auch ne 4x12 an nen Vox dran... Oder ne 2x12 an ein Marshall Top.
Oder auch ne 4x12 an einen Pignose.

Gruss, Pete.
 
Servus! Also ich hab gute Erfahrung mit Marshalls gemacht, egal ob Combo oder Topteil und 4x12er, abgenommen mit Großmembranmikro und Preamp zwischen Mikro und Mischpult bzw. PC. Klingt brillianter und näher, als das so beliebte SM57 find ich. Schlechten Sound hatte ich mit Hughes & Kettner, da klingt ein POD besser!
Es ist halt immer Geschmackssache, aber für Rock`n Roll-sound taugt auch das POD (kommt halt auf die richtige Einstellung drauf an), und vor allem auf den Gitarristen. Gitarre ist auch sehr wichtig! Wenn du billige Tonabnehmer hast, dann klingt das POD oder blanke Verstärkerabnahme ohne Box beim Dämpfen scheiße hab ich festgestellt...

Aber eins hab ich noch nicht rausgefunden, wie macht man einen total distigen Metalsound? Verstärker allein bringen das nicht, und POD od. ähnliches klingen da viel zu lumpig...
 
HI,
@steely: Beide fast zugleich zum selben ( - unter) Thema geschrieben...

@LeckSie:
Das liegt dann wohl daran dass ( genauso wie ich ) kein Metaller bist, sondern eher Rockn Roller.
Soll heissen:
WIEDER FUER ALLE!

Den groessten Einfluss auf den Sound hat:

DER, DER DIE KLAMPFE SPIELT !

Gruss, Pete.
 
Hi

DER, DER DIE KLAMPFE SPIELT !

Bitte in Stein meißeln und als ständigen ersten Thread im neuen Gitarristen Forum annageln... :-D :-D

@fockd

Zuhause hab' ich zwar 'n H&K Edition Blonde Amp, aber der ist laut und der Zerrer klingt scheiße.

Ich hab füher auch immer gedacht, dass so ein paar Amps scheiße klingen. Mitnichten... Der Sound kommt leider tatsächlich aus den Pfoten. Will sagen: ein Metaller bekommt auch aus einem klitzekleinen Combo mit 1mal10er Speaker nen Metalsound raus. Genauso wie der Blueser aus 'nem Fullstack selbigen kitzelt. Also den Blues, meine ich... ;-)

Es gibt da also diesbezüglich eigentlich gar keine feste Regel.

Naja, und als Antwort auf die Equipmentfrage für's Homerecording kann man dann schon sagen: wenn Du laut machen kannst, ist es eigentlich egal, ob's eine Combo oder ein Stack ist. Wenn's leise sein soll/muß, sind diese modernen Recordingpreamps eine gute Lösung. Mit denen erfährt man im übrigen gleich auch 'ne ganze Menge über den Sound, den unterschiedliche Amps und Boxen machen...

Gruß
Mike
 
Das stimmt, däss ich eher a Rock`n Roller bin. Aber ich hab einfach das Problem, daß ich von lauter Metallern umzingelt bin und denen ihr Zeux aufnehmen muß...
 
Hallo!

Grundsätzlich hat jeder Amp seinen eigenen Klangcharakter. Verwendest du einen Preamp, eine Endstufe und eine Box, so kannst du modular alles austauschen, was meiner Meinung nach einen nicht zu verachtenden Vorteil bringt; vor allem für's recording. Ich benutze einen H&K ATTAX Preamp, eine Dynacord Röhrenendstufe aus den 70ern und eine Marshall 4x12er. Hatte als Endstufe schon diverse Teile; Transistorgeräte haben eindeutig weniger Druck und Sustain. Die Dynacord-Stufe (Favorit oder Eminent) ist hier auf jeden Fall mein Geheimtipp; die Dinger gibt's mit ein wenig Geduld bei E-bay für ca. 80EUR. Die EL34 Röhren werden mit 800V Anodenspannung am Limit betrieben, was einen extrem satten Sound aus der Endstufe kitzelt. Der Attax Pre kommt als 1HE Gerät (weiss garnicht, ob's den noch gibt) und macht schon einen recht satten Sound. Hab damals ca. 250EUR (war im Sonderangebot) bezahlt. Als Aufnahmemikro ist auf jeden Fall ein Großmembrankondensator zu empfehlen. Hier gibt's deutliche Preisschwankungen! Mein Audix CX111 hat ca. 700EUR gekostet, ist aber jeden Cent wert! Zum Einstieg reicht sicher auch ein Thomann Großmembran; hatte da mal eins getestet, was sehr gut kam; weiss aber leider nicht mehr den Typ. Die Dinger sind aber recht preiswert! Was in Punkto Amp Modelling nicht zu verachten ist, ist die Johnson J-Station (auch ein Geheimtip!). Gibt's leider nur noch bei E-Bay oder sonst gebraucht. Der Behringer V-Amp ist aber auch nicht schlecht. Die J-Station kommt sehr autentisch rüber; nicht zu vergleichen mit POD. Der V-Amp hat sehr geile Akkustik-Sounds, die Zerre ist je nach Einstellung auch nicht zu verachten. Bei beiden Geräten gilt: alle Einstellungen durchchecken, die Presets sind größtenteils nix. Als 4x12 kannst du ruhig (wenn Budget knapp) auch die von Behringer nehmen (das hässliche Ohrenlogo kann man ja abmachen) hab das Teil schon gespielt; bläst ganz gut und ist sehr günstig!

So, viel Input, ich hoffe es hilft vielleicht weiter!

Eine Sache vielleicht noch: Kaufst du dir ein Topteil, spiel auf jeden Fall mehrere an, bis du einen Sound gefunden hast, der dir zusagt. Hier bist du klanglich nicht so flexibel, wie mit modular austauschbaren Komponenten oder Modeling!

Bis dann,

olloman
 
Nur noch ein ganz kurzes Beispiel von mir, welches die These untermauert, daß der Sound in erster Linie aus den Fingern kommt.

Einer meiner Lieblingsgitarristen war/ist Rory Gallagher.

Ich hatte Rory mit Vox AC 30, mit Fender Bassman, Orange und Marshall-Amps spielen sehen und immer hatte er "seinen" unverwechselbaren Sound.

Daraus folgt, daß die großen Gitarristen überhaupt nicht abhängig von ihrem Equipment sind und Gallagher ist nur ein Beispiel von Vielen.

Gruß Frank
 
Ich kann dir für's Homerecording und natürlich auch für die Bühne einen Modelling Amp empfehlen. Ich habe den H&K zenAmp und bin sehr zufrieden. Du solltest damit jeden brauchbaren Sound hinkriegen und dass ohne deinen Amp höllenlaut drehen zu müssen. Der Amp verfügt über eine sehr gute Speakersimulation. Du kannst daher mit dem Gitarrensignal direkt ins Pult oder in den Rechner.
Aber spielen musst du halt noch selber. Und wie die anderen schon sagen musst du den Ton mit deinen Flügeln formen. :-D
 

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