Genug Gehörkompetenz?

[muffy]

Reicht das um Techno produzieren zu können?

Auf der Basis der Stücke, die ich von Dir kenne: ja!

Aber ein bisschen Weiterbildung ist ja immer ganz gut. Neben Intervallen würde ich noch Zwei- und Mehrklänge sowie Rhythmik mit in den Drill aufnehmen.

 

[KoolKolle]

Also ich würde sagen ein gutes Gehör für Intervalle kann zwar helfen bei der (daw-gestützen) Musikproduktion, stellt aber keine Notwendigkeit dar. Wichtiger wird diese Fähigkeit zB wenn man mit anderen Menschen zusammen Musik macht, vor allem dann wenn improvisisert wird.

Aber wer eine DAW vor sich hat, kann jederzeit, jedes Intervall ausprobieren und ist nicht angewiesen auf ein "trainiertes Gehör".

harmonischen und melodischen Bestandteilen der Musik führt, sehe ich darin sogar eher eine Gefahr für den gemeinen Technoproduzenten.

Techno hat halt verdammt viel zu tun mit "sich freimachen" (in vielerlei Hinsicht). Da musste nicht wissen was "richtig" oder falsch ist, da geht es einfach nur um die direkte Wirkung der Musik.

Ja ich weiß du wolltest nur einen Witz machen (gewissermaßen auf Kosten von Menschen die Techno mögen) - hab ich auch verstanden und ich denke auch nicht, dass sich davon irgendjemand ernsthaft beleidigt fühlt. Aber dir wird schon klar sein, dass Techno nicht einfach nur unharmonische beliebige Geräuschfolgen sind, ohne Sinn und Verstand, bei Techno gehts einfach um was anderes.

 

[Sascha Franck]

ok das ist interessant
kann sein dass man das hier anders macht

Ich hab' halt Jazz/Rock/Pop studiert, da ist Solfege einfach nicht so weit verbreitet - was übrigens nicht positiv sein muss, vielleicht sogar eher im Gegenteil. Ich persönlich halte die Erfahrung, sich gewisse musikalische Sachverhalte auch einfach mal zu "ersingen", für extrem hilfreich.

 

[ModulationMatrix]

zb. alles was nicht ionisch oder dorisch ist, ist schräg...

Du meinst wohl äolisch. Dorisch ist ja schon "schräg"
Aber da sieht man, ein bissl was ist schon erlaubt, denn Songs in dorisch gibts auch genug. Gegenstück quasi auf Dur-Seite wäre mixolydisch. Hab gerade gemerkt dass Bitter Sweet Symphony in mixolydisch ist. Also haben wir schon 4 Tonarten die allgemein als wohlklingend akzeptiert werden. Plus HM5 ist auch als fernöstlich klingende Tonleiter akzeptiert.

 

[Froschkapitaen]

@TE
Etwas Gehörbildung ist nie verkehrt, zum Techno produzieren halte ich Grundlagenkentnisse in Harmonielehre für brauchbarer.

Der Rest darf seine Nudel wieder einpacken, es gibt auch diesmal keinen Preis.

 

[synthpark]

Ist halt extrem leicht, der Test, auch mit allen Intervallen. Ich denke, mit Übung geht da was ...

 

[Sascha Franck]

Du meinst wohl äolisch. Dorisch ist ja schon "schräg"
Aber da sieht man, ein bissl was ist schon erlaubt, denn Songs in dorisch gibts auch genug. Gegenstück quasi auf Dur-Seite wäre mixolydisch. Hab gerade gemerkt dass Bitter Sweet Symphony in mixolydisch ist. Also haben wir schon 4 Tonarten die allgemein als wohlklingend akzeptiert werden. Plus HM5 ist auch als fernöstlich klingende Tonleiter akzeptiert.

Naja, ob HM5 nun wirklich fernöstlich ist... und "Oye Como Va" ist auch echt nicht mehr als "schräg" einzustufen.

 

[synthpark]

Insofern ein Gehörtraining letztendlich zu einem erweiterten Verständnis von harmonischen und melodischen Bestandteilen der Musik führt, sehe ich darin sogar eher eine Gefahr für den gemeinen Technoproduzenten.

Naja ... Bei dem heutigen schlagermässigen seichten Techno-Einheitsbrei brauchste umbedingt Kadenzen.

 

[stereolli]

Reicht das um Techno produzieren zu können?

ich befürchte nein

 

[CharlyBeck]

Mein Beitrag ist doch sachlich und sollte auch so aufgefasst werden.

Ja hehe, es ging auch um meinen Einleitungsbeitrag. Der war etwas selbstironisch Unterscheidung von Dur und Moll ist so ziemlich das einzigste, was ich zu 100% sicher unterscheiden kann wobei ich auch da iwie immer durcheinander komme, wenn sich nach längerer zeit die oktavlage des tests ändert, also von hohen auf tiefe akkorde gewechselt wird.

Besonders beim unterscheiden erhöht/verminderter dreiklang ist das fies..

 

[CharlyBeck]

ich erhoffe mir von den Bemühungen mit diesem Test, dass ich ein sensibleres Gehör bekomme: Um leichter besser abmischen zu können aber auch, um leichter die Melodien und Harmonien zu finden, die ich suche - ohne dabei so leicht durcheinander zu kommen wie bisher.

Bei Techno ist das einfach: Kick ist moll und Clap ist dur. Weil beides nicht zusammenpasst spielen sie ja auch immer abwechselnd....

Mir scheint das hier der Kern der Frage zu sein. Führt so ein Online-`Test´ zu diesem erhoften Ergebnis?

Gute Frage! Ich dachte erst an so sachen wie "Hier wurde eine Frequenz um 5 db abgesenkt. Was ist die Frequenz? Gibts vielleicht auch irgendwo, der Test war jetzt eher auf harmonielehre bezogen. Schade übrigens dass Phillips das Online-Golden Ear Programm nicht mehr hat. Davon habe ich mir eig. viel versprochen.

 

[muffy]

Was ist die Frequenz? Gibts vielleicht auch irgendwo, der Test war jetzt eher auf harmonielehre bezogen.

Ja, es gibt diesen Test von puremix. Ist ganz nett.

https://www.puremix.net/ear-training.html


PS: Oh, sehe gerade dass man sich - für umme - registrieren muss.

 

[SilentWarrior]

Für Techno halte ich das Arrangement für viel wichtiger.
Und ein gekonntes Sound-Design sowie gutes Mixing ebenfalls.