Generelle Frage zu Lautstärken / Pegeln / Aufnehmen und Mixen

[Gel Mitglieder 16064]

Hallo,

ich habe eine generelle und allgemeine Frage zum Recorden und den Lautstärken. Ziel soll es sein, das Maximum an Qualität aus aufgenommenen Spuren herauszuziehen - mit geringstmöglichem Rauschen.

Tendenziell nehme ich einmal folgendes an:

1. Aufnahmen mit so viel Pegel wie möglich, ohne dass auch nur ein einzelner Peak entsteht - also mit Headroom, aber auch nicht zu viel.

2. Headroom: Wenn ich jetzt eine Akustikgitarre aufnehme oder den Amp: Headroom bei kleinen Peaks so gering wie möglich halten oder dürfen es auch gerne 10db Headroom sein?

3. Bass hat ziemlich kräftig viel Range und Dynamik: Hier nimmt mal also mit viel Headroom auf. Ist es nützlich, schon bei Aufnahme zB einen Compressor davor zu klemmen?

Im Mix:

1. Hier scheint es Leute zu geben, die jede Einzelspur bis zum Anschlag hochziehen und Leute, die so auf -24, -12, -6 einpegeln. Wie sollte man es richtig machen?

2. Wenn einzelne Fader weitaufgerissen sind, dann klippt es natürlich im Master (zumindest an der Anzeige im roten). Nun gibt es Leute, die den Master einfach anpassen und entsprechend runterziehen. Macht das Sinn?

Ich bin sehr gespannt auf eure Antworten, denn jeder scheint so seine eigene Art und Weise zu haben... aber wie macht man es denn eigentlich "vernünftig", "elegant" oder auch "richtig" ?

Lg

 

[Lacunaflow]

1. Jein, wichtig ist vorallem mit 24Bit Aufnehmen, dann brauchst du auch nicht "so heiß" fahren.
2. Ja, lieber zuviel als zuwenig, Rauschen ist heute praktisch kein Thema mehr.
3. Wieso nicht, wenn du das sowieso vor hast.

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1. So dass der Master nicht Clippt, das ist bei alle Spuren auf Anschlag nicht möglich da sich die Pegel addieren!

2. Nein, dann könnte man auch einfach alle anzeigen weglassen da man eh nichts mehr darauf erkennen kann.
Allerdings "Clippt" es heute meistens nicht mehr wirklich da intern alles in Minimun 32Bit läuft, es würde also reichen lediglich den Master nicht Clippen zu lassen, davon rate ich allerdings ab da du nie sicher sein kannst das auch alle Plugins da mitmachen bzw. es gibt Plugins die erwarten einfach einen bestimmte art von Signal und können mit "zuviel" nicht richtig was anfangen.

 

[holgi]

Alle Signale mit mindestens -6 dB Headroom aufnehmen, rauschfrei sollten sie natürlich sein, oder rauscharm.

 

[Marc1610]

Hallo,

ich habe eine generelle und allgemeine Frage zum Recorden und den Lautstärken. Ziel soll es sein, das Maximum an Qualität aus aufgenommenen Spuren herauszuziehen - mit geringstmöglichem Rauschen.

Tendenziell nehme ich einmal folgendes an:

1. Aufnahmen mit so viel Pegel wie möglich, ohne dass auch nur ein einzelner Peak entsteht - also mit Headroom, aber auch nicht zu viel.

2. Headroom: Wenn ich jetzt eine Akustikgitarre aufnehme oder den Amp: Headroom bei kleinen Peaks so gering wie möglich halten oder dürfen es auch gerne 10db Headroom sein?

3. Bass hat ziemlich kräftig viel Range und Dynamik: Hier nimmt mal also mit viel Headroom auf. Ist es nützlich, schon bei Aufnahme zB einen Compressor davor zu klemmen?

Je Rauscharmer deine Aufnahmekette ist desto mehr Headroom kannst du bei der Aufnahme einräumen, ist das Rauschen gut hörbar du aber keinen Bock hast die Aufnahmekette zu säubern um das Rauschen zu minimieren, bist du gezwungen lauter aufzunehmen so dass das Nutzsignal das Rauschen übertönt, dabei kann natürlich eher Clipping entstehen was recht fies klingt und die Aufnahme unbrauchbar macht.
Ansonsten gilt, es für sich selbst rauszufinden was dein System zulässt.
Grundsätzlich mal ne Testaufnahme machen da es auch auf die Spielweise ankommt, wenn du wie Hund auf der Gitarre schrammelst versaust du dir sicher die Aufnahme.
Also auf Ausdruckstarke Parts achten und damit Einpegeln.

Mit Kompression würde ich aufpassen bei der Aufnahme, es sei denn du kannst vorausschauend Arbeiten, das setzt aber Erfahrung voraus, also lass es lieber sein und mach es später bei der Mischung.

Rauschen und Nebengeräusche sind dein Feind.

Im Mix:

1. Hier scheint es Leute zu geben, die jede Einzelspur bis zum Anschlag hochziehen und Leute, die so auf -24, -12, -6 einpegeln. Wie sollte man es richtig machen?

2. Wenn einzelne Fader weitaufgerissen sind, dann klippt es natürlich im Master (zumindest an der Anzeige im roten). Nun gibt es Leute, die den Master einfach anpassen und entsprechend runterziehen. Macht das Sinn?

Überschätze diese 32 Bit nicht, das denken das es schützt würde ich komplett von abkommen.
Nutze lieber einen Kompressor den du dir in den Master legst, Attack so klein es geht,
Thresshold auf - 8 db Pegel jetzt die Drum so pegeln, das die Gain-Reduktion zwischen -3 / 4 db ausschlägt.
Jetzt hast du einen guten Headroom fürs Mixing.
Den Kompressor vor dem mischen naturlich wieder ausschalten.

 

[Gel Mitglieder 16064]

Herzlichen Dank für euren Input... dann habe ich ja schon alles richtig gemacht, nur war ich mir nie sicher, ob es denn so auch "wirklich richtig" ist

 

[LM18]

Marc1610 schrieb in #4:

...
Überschätze diese 32 Bit nicht, das denken das es schützt würde ich komplett von abkommen.
Nutze lieber einen Kompressor den du dir in den Master legst, Attack so klein es geht,
Thresshold auf - 8 db Pegel jetzt die Drum so pegeln, das die Gain-Reduktion zwischen -3 / 4 db ausschlägt.
Jetzt hast du einen guten Headroom fürs Mixing.
Den Kompressor vor dem mischen naturlich wieder ausschalten.

Du kannst den 32 Bit float Summenbus per se niemals pegelmäßig überfahren.

Du nimmst einfach das Gain oder den Fader runter und gut ist's.
Und wenn du als Ausgabeformat auch 32bf verwendest kannst du rausrendern wie du willst.

Aber...
Ich bin natürlich auch konservativ was die Pegelführung angeht, aber die Mixengine kannst du nicht kaputtfahren.

Plugins sind natürlich was anderes, insbesondere pegelabhängige wie Kompressoren etc.
Man sollte sich schon mal ein Bild machen wann die wie aus der Kurve fahren.