Gain Staging und Pegelunterschiede

[Deaktivierter_User_5345345]

Ich fasse zusammen:

1.) Immer schauen, dass man so ein "Problem" mit allen Mitteln, die der "Klangerzeuger" zur Verfügung stellt, auf das Minimum reduziert. Mangels Erfahrung habe ich mir heute Mittag gar keine Gedanken darüber gemacht, dass ich durchaus die Möglichkeit gehabt hätte, dies am Synth zu tun (Cutoff moduliert Lautstärke funktioniert). Ich habe mich zu sehr auf das Endresultat und dessen Beseitigung versteift. Denkfehler
2.) Ich kam heute Mittag mit Kompressor als auch Limiter ans Ziel, war aber total unsicher, ob das die fachmännische Lösung ist. Am besten klang es mit einem CL 1B MK II. Mit dem FET klang es zerhackt.

Vielleicht wäre ein Auto-Gain-Plugin noch eine Möglichkeit. Sowas wie der Waves Vocal-Rider oder Bass-Rider z. B. Ich weiß aber nicht, ob diese Teile mit solchen Sounds zurechtkommen.

Das schaue ich mir gerne mal an. Wichtig war es mir ausfindig zu machen, wie man konventionell mit so etwas umgeht. Und gerade die letzten Beiträge hatten den "Aha"-Moment

Fazit: Jetzt bin ich zufrieden und wieder einen wichtigen Schritt weiter. Thema gelöst

Danke an euch für die Hifestellung.

 

[JackInTheBox]

Und am Ende hast du genau die Dinge als Lösung empfunden, die dir alle genannt haben. Kein Grund also aufzuschreien, wenn ich dir die Zusammenfassung dessen als mögliche Lösungsansätze präsentiere
Es gibt selten nur DIE EINE Lösung - viele Wege führen nach Rom.
Lautheit (gefühlt) und Lautstärke sind übrigens unterschiedliche Dinge. Da kannst du dich auch mal reinlesen. Denn Lautheit ist nur geringfügig beim Öffnen des Filters hinzugekommen. 3 dB sind ja überschaubar (siehe Loudness im Bild).

 

[Gel Mitglieder 13896]

Schon mal daran gedacht einfach eine zweite Instanz vom Synth zu nehmen.
Spur 1 der Sound ohne Filterfahrt
Spur 2 nur die Filterfahrt, die du dann lässig so einpegeln kannst wie du willst.

Finde ich ganz nice, ohne alles mit Kompressor, oder dynamischen EQ zu machen.

 

[rocking.xmas.man]

Lautheit (gefühlt) und Lautstärke sind übrigens unterschiedliche Dinge. Da kannst du dich auch mal reinlesen. Denn Lautheit ist nur geringfügig beim Öffnen des Filters hinzugekommen. 3 dB sind ja überschaubar (siehe Loudness im Bild).

Nicht auf den integrated wert achten, der hat hier 0 Aussagekraft. Momentary ist der Unterschied deutlich größer, short term gewaltig, aber da ist sich schon wieder fraglich wie relevant der Wert sein kann

 

[SilentWarrior]

Schon mal daran gedacht einfach eine zweite Instanz vom Synth zu nehmen.
Spur 1 der Sound ohne Filterfahrt
Spur 2 nur die Filterfahrt, die du dann lässig so einpegeln kannst wie du willst.

Finde ich ganz nice, ohne alles mit Kompressor, oder dynamischen EQ zu machen.

Kann kompliziert werden. Man müsste ja z.B. bei einem typischen Plug Sound ständig zwischen Spuren schnibbeln.
Es sind ja Übergänge die ineinander greifen.

 

[Deaktivierter_User_5345345]

Nachtrag: Die eierliegende Wollmichsau habe ich nicht gefunden Ich habe jetzt mal einige Lösungen durchprobiert. Ich denke, dass hängt sehr stark davon ab, ob man vom Signal noch etwas Dynamik erhalten möchten. Plattgedrückt hat es in meinem Beispiel nicht sonderlich gut geklungen.

Egal, alleine schon die Tatsache, dass ohne diesen Thread gar nicht darüber nachgedacht habe, dass ich die Lautstärke mit dem Cutoff modulieren kann, war das Thema hier schon wert.

Schon mal daran gedacht einfach eine zweite Instanz vom Synth zu nehmen.
Spur 1 der Sound ohne Filterfahrt
Spur 2 nur die Filterfahrt, die du dann lässig so einpegeln kannst wie du willst.

Finde ich ganz nice, ohne alles mit Kompressor, oder dynamischen EQ zu machen.

Danke, das war übrigens auch ein interessanter Ansatz!

 

[Deaktivierter_User_5345345]

Ich mache mal keinen neuen Thread auf und denke, das nachfolgende Thema passt schon zum Ursprungsthema ...

Damit keine Missverständnisse entstehen: Mir geht es in erster Linie um das Verständnis und nicht um eine reine Lösung, die vielleicht funktioniert, aber ich sie eben nicht verstehe.

Schaut (eher hört) euch mal im Anhang diese Closed Hi-Hat an. Das ist ein gutes Beispiel, wenn Peak und RMS sehr weit auseinander liegen. Ok, das liegt natürlich an der Transiente. Ein kurzer aber starker Pegelanstieg gefolgt vom Rest (ich nenne das mal "Körper"), der ausklingt. Da fängt natürlich bei mir das Grübeln an: Wie in aller Welt bändigt man so etwas - ich mag doch Reserven für mein "Gain Staging". Pegel ich dieses Beispiel auf -18dBFs ein (RMS), ist der Peak schon sehr hoch, und da ist kaum noch Luft nach Oben. Das ist mal ein Beispiel, wo ich merke, dass mir schlicht und einfach die Erfahrung fehlt, wie man mit so etwas umgeht. Ich kann jetzt einen Kompressor drüber laufen lassen (extrem kurze Attack-Zeit), und das Ding einfach glattbügeln. Wie es klingt? Muss ich den meisten hier nicht erklären Da stimmt die Balance halt nicht mehr. Es klingt besch .... bescheiden, oder darf ich "beschissen" schreiben?

Ich bin neugierig, wie der erfahrene Anwender mit so etwas umgeht, und ob er dem Überhaupt so viel Aufmerksamkeit zukommen lässt.

Danke schon mal vorab, und vielleicht ist es auch für den ein oder anderen interessant, der ebenfalls noch neu in der Materie ist ...

P.S.: Hört ihr eigentlich auch dieses unnatürliche Piepen im Sample, oder leide ich an Wahrnehmungsstörungen?

 

[SOS]

generell sollte man sich weniger (vor allem solch technische) gedanken machen und schlicht und ergreifend hinhören... stört denn dieser peak beim hihat? oder muss er nicht vielleicht genau das?

 

[Deaktivierter_User_5345345]

generell sollte man sich weniger (vor allem solch technische) gedanken machen und schlicht und ergreifend hinhören... stört denn dieser peak beim hihat? oder muss er nicht vielleicht genau das?

Ich finde deine Anmerkung gut, da du Wahrnehmung von rein technisch trennst, was bei mir noch das Problem ist.

Der Peak (also in diesem Fall die Transiente) stört nicht, sondern gibt dem Beat eine gute Prise Rhythmus. Mir ist ist es aber zu dominant. Regel ich ihn aber rein über den Gain herunter, säuft natürlich der Rest ab, und die Transiente dominiert noch mehr (obwohl jetzt natürlich leiser), weil der Rest der Hi-Hat untergeht. Jetzt kann ich natürlich das Sample etwas bearbeiten, um die Transiente etwas abzuschwächen, z.B. durch ein leichtes Fade-In (diese Idee kam mir eben gerade beim Spielen). Wie gesagt, ich würde das Sample jetzt für einen Track nicht verwenden, weil da einfach ein merkwürdiges und künstliches Piepen enthalten ist, was bei Kompression noch heftiger zum Vorschein kommt.

 

[gyn]

Du gehst das Ganze irgendwie sehr dogmatisch an, beisst dich irgendwie völlig an den -18 dB RMS fest. Und genau DAS bereitet dir auch die ganzen Probleme. Versuche es doch mal von der anderen Seite aus.

Mal ein Vorschlag von mir:

Wie wäre es, anstatt alles auf die -18 dB RMS einpegeln zu wollen, es mal mit -12 dB Peak versuchen.

Ich hab mir ein Makro gebastelt, mit dem ich mit einem Klick nach dem Import der Spuren diese sämtlichst auf -12 dB Peak levele. Das ist immer meine Ausgangsbasis und funktioniert sehr gut. Die Drums sind dann im RMS leiser als die restlichen Spuren, und das ist perfekt.

Ich mach als erstes einen Roughmix komplett ohne FX und fang mit dem Schlagzeuch an. Daran passe ich die anderen Levels an und komme so an Ende bei ca. -10 bis -12 dB RMS raus. Da kann gar nix schief gehen.

 

[SOS]

musik ist oft die antwort... und so einfach ... wenn die hihat nicht passt, nimm eine mit einer anderen signatur, also hier eher softer/länger... konkret zur vorstellung: statt 'ne ultra closed 909 hat, nimm eine mit decay voll offen.

 

[Deaktivierter_User_5345345]

Du gehst das Ganze irgendwie sehr dogmatisch an, beisst dich irgendwie völlig an den -18 dB RMS fest. Und genau DAS bereitet dir auch die ganzen Probleme. Versuche es doch mal von der anderen Seite aus.

Auch dir gebe ich zu 100% recht. Was passiert gerade? Ich habe mich schlicht und einfach viel zu sehr mit Theorie befasst. Theoretisch weiß ich natürlich mittlerweile sehr viel. Nur komme ich jetzt langsam an den Punkt, wo einem dieses Wissen auch nur weiterhilft, wenn man es praktisch anwenden kann. Daher meine sehr starre Denkweise.

Ich versuche es mal eben so zu sehen:

In der Ausgangssituation steht der Fader auf 0dB. Für das Gain Staging benutze ich -18dBFs am Prefader RMS. Solange im Kanal noch keine sonstige Signalverarbeitung stattfindet (z.B. Effekte), könnte ich diesen Level auch durch Einstellen des Kanalzugs erreichen (natürlich ohne den Headroom durch Prefader). Aber ich mache es ja richtig, und pegle das Signal noch vor dem Fader mit Headroom ein. Allerdings: Die Fader sind ja nicht auf 0dB festgenagelt. Etliche davon werden später 0dB - xdB sein - sonst gäbe es ja auch kein Mixing Ebenso gibt es keine Regel, die besagt, dass der Peak bei -18dBFs z.B. immer -6dB beträgt. Lege ich ein reines Sinussignal bei gleicher Frequenz an, dürfte es da gar keine großartigen Sprünge Differenzen geben. Im Beispiel der Hi-Hat sehr wohl. Die Transiente gibt den Peak vor, der Rest fällt stark ab, zwangsweise ist der RMS-Wert deutlich unter dem Peak.

Was scheint nun wichtiger für den gewünschten Headroom zu sein? Peak oder RMS? Definitiv der Peak. @gyn, und da hast du mich zum Nachdenken angeregt. Es dürfte absolut nichts dagegen sprechen, wenn ich mich beim Einpegeln auch nach dem Peak richte - sofern es zu großen Abweichungen zwischen Peak und RMS kommt. Bei einem Signal, was nur geringe Abweichungen zwischen Peak und RMS hat, ist jedoch das Einpegeln nach -18dBFs sinnvoller. Dies gilt natürlich nur dann, wenn danach in der Kette noch Geräte/ Plugins vorhanden sind, die eben einen Headroom von -18dBFs verlangen (was sehr viele Plugins tun, die analoge Signalverarbeitung emulieren). Hier wäre das Einpegeln nach Peak (z.B. -6dB) mitunter von Nachteil, wenn die Differenz zwischen Peak und RMS sehr gering ist. Hat z.B. ein Signal bei -6dB Peak schon einen RMS-Wert von -9dBFS könnte ich den Headroom nicht bereitstellen.

Ihr könnt mich auf jeden Fall korrigieren, ob meine Schlussfolgerung falsch oder richtig ist:

Ich gebe für mich einfach vor, dass ich einen Peak von -6dB (alles Prefader) nicht überschreiten möchte. Kann ich -18dBFs einpegeln, ohne o.g. Peak zu überschreiten - gut. Kann ich es nicht, ist der Peakwert von -6dB mein Richtwert zum Einpegeln (was in diesem Fall auch bedeutet, dass RMS immer unter -18dBFs liegen wird).

Bin ich mit den hörbaren Ergebnis nicht zufrieden, sind Kompressoren etc. mein Freund, um z.B. zu starke Transienten abzumildern und die mir zu große Dynamik einzuschränken.

Mir ist übrigens bekannt, dass -18dBFs nur ein Richtwert ist Aber durch ihn habe ich auch verstanden, warum sich die Angaben meiner Neumänner auf -18dBFs beziehen und ich beim Vermessen meiner Monitore / Subwoofer in REW ein Signal mit -18dBFs an den Ausgang anlege.

musik ist oft die antwort... und so einfach ... wenn die hihat nicht passt, nimm eine mit einer anderen signatur, also hier eher softer/länger

Ja, Musik ist die Antwort Wie gesagt, dieses Sample würde ich gar nicht verwenden. Es war einfach ein Beispiel, um euch meine Fragestellung besser näher bringen zu können.