@ gslam
ich halte es für wenig zielführend, sich auf die 1/4 lambda zu stützen, wenn man von der Effektivität poröser Absorber spricht.
Wonach legst du deine so genannte "Grenzfrequenz" fest? Sobald der Absorptionswert unter 1 sinkt? Dann solltest du Resonatoren auch von deiner Liste effizienter Absorber streichen. Denn die erreichen nie einen Absorptionswert von 1 (0,8 im günstigen Fall).
Zum anderen wären (nach deiner Argumentation) sämtliche Messungen zum Absorptionswert (im Hallraum) unwahr. Oder wie erklärst du einen Absorptionswert von 1 bei 400 Hz bei einem 5 cm dicken Absorber (der zu allem Übel auch noch direkt auf der Begrenzungsfläche aufliegt)? Nach deiner Überlegung dürften 5 cm eine "Grenzfrequenz" von 1720 Hz haben. Was natürlich Blödsinn (sorry) ist.
Den Effekt der Schallschnelle bei 1/4 lambda macht man sich zunutze, um die Effizienz poröser Absorber frequenzabhängig (!) zu erhöhen.
Die Positionierung eines Strömungsabsorbers bei einem Abstand b zur Begrenzungsfläche hat eine Verbesserung der Absorption, in einem Bereich von ca einer [g=338]Oktave[/g] (abhängig von der Dicke des Absorbers) um die [g=349]Frequenz[/g] 4xb zur Folge. Nichts anderes besagen die Formeln auf der von dir verlinkten HP der Uni Essen aus.
Für dich scheint die Dicke des Absorbers das einzige Kriterium zu sein.
"Leider" gibt es zu diesem Kriterium noch weitere, die nicht unbeachtet bleiben sollten (Struktur, längenbezogener Strömungswiderstand, Porösität).
Des Weiteren sind (zumindest für mich) auch Absorber interessant und relevant (bei der raumakustischen Betrachtung), die einen Absorptionswert von > 0,5 aufweisen. Wenn die Fläche gross genug ist, auch darunter (Thema Trockenbauweise bei einfacher/leichter Beplankung).
Absorber sollen Schallenergie in andere Energie (Wärme,Bewegung) umwandeln. Wenn sie das zu 100% erst nach dem 3. oder 4. "Durchgang" erreichen, ist das in kleinen Räumen immer noch innerhalb einer Zeitspanne, die ich mal als zielführend bezeichnen würde, wenn man von einer TR60 von 400 ms redet.
Aussagen wie
Diese wandeln Schallenergie durch Reibung in Wärme um. Die tiefste [g=349]Frequenz[/g] ergibt sich durch die Dicke des Materials, diese Dicke entspricht 1/4 der Wellenlänge (da hier ein Schallschnellemaximum ist).
Leider versprechen die Hersteller tiefere Frequenzen, auch hier im Forum glauben viele, daß festere Materialien tiefere Freq. dämmen...
Für den Bassbereich helfen nur aktive Bauweisen, entweder als Schlitzabsorber, Plattenschwinger oder als Helmholtzresonatoren für ganz bestimmte Raummoden.
suggerieren ambitionierten Leuten, die sich an das Thema Raumakustik wagen, eine völlig falsche Tatsache. Daher mein Einwand und der Versuch einer Erklärung.
Fachliteratur will nicht nur gelesen, sondern auch verstanden werden.
In diesem Sinne....
Grüsse Andy