Frage zu Akkordfolge/Kadenzierende Akkordfolge

[fas1piano]

Jetzt aber nochmal zu der Analyse der Akkorde. Da wir hier so lange über dieses Lied geschrieben haben, habe ich nochmal genau reingehört. Ich bin der Meinung, dass hier NICHT in andere Tonarten gegangen wird. Zugegeben, man entfernt sich recht weit von Am, aber nach meiner Meinung nicht zu weit.
Wie ich jetzt darauf komme? Ganz einfach: mein Theorielehrer hat mal gesagt: NUR das Ohr entscheidet und nicht die Theorie.

die theorie sagts auch: a-moll melodisch/a-moll natürlich. da sind dann alle akkorde drin. so primitiv würde ich das sehen. und als nebeneffekt ist das G ja gleichzeitig die blues-[g=345]terz[/g] der V, also von E.

den Wechsel E nach G-[g=251]Dur[/g] findet man nicht mehr schockierend, wenn man sich klar macht, dass es im jazz ja erlaubt wäre, beide akkorde gleichzeitig zu spielen: E7 #9. Genauso ergibt D-[g=251]Dur[/g] und F-[g=251]Dur[/g] D7#9.

die #9-akkorde würde ein rocker normalerweise natürlich nicht einfach so spielen, aber die verwandschaft durch die blue note ist da. über das ganze kann man natürlich auch die ganze zeit a-moll/blues/pentatonik spielen.

das kadenz-artige kommt durch die steigenden quinten der grundtöne (also sozusagen umgekehrte kadenz, denn normalerweise hat man ja eine fallende [g=341]quinte[/g]) - das dreimal nacheinander, jedes mal einen ton tiefer und dann kommt der turnaround.

 

[fas1piano]

He-vey schrieb:
Mit "Hotel California" hast du dir mal konkret den dicksten Brocken rausgefischt, den man in der Pop-Musik finden kann. Kudos.

nächst woche machen wir dann giant steps

 

[Fugato]

den Wechsel E nach G-[g=251]Dur[/g] findet man nicht mehr schockierend, wenn man sich klar macht, dass es im jazz ja erlaubt wäre, beide akkorde gleichzeitig zu spielen: E7 #9. Genauso ergibt D-[g=251]Dur[/g] und F-[g=251]Dur[/g] D7#9.

Ein E7#9 sind nicht gleichzeitig zwei Akkorde - wie kommst du darauf? Nur weil die Töne g-h-d drin sind? Allein daran, dass die #9 in E-[g=251]Dur[/g] ein fisis ist und kein g sollte klar sein, dass wir in einer ganz anderen Tonart sind.
Mit dem Bezug E-[g=251]Dur[/g] heißt der [g=250]Akkord[/g] E7#9, mit dem Bezug G-Dur heißt der [g=250]Akkord[/g] G6 b9. Es kann nur eines von beiden sein.

Was du vielleicht meinst, sind bitonale Akkordschichtungen (wie bei Reich oder Stravinsky), das sind tatsächlich zwei verschiedene Tonarten zur gleichen Zeit.

Grüße

 

[fas1piano]

E7#9 kannst du so spielen: links E G# D, rechts G H D

- also links E7 rechts G [g=251]dur[/g] greifen -

nennt der jazzer "upper structure" - und dass das im jazz erlaubt ist, hatte
ich ja dazu gesag (-;

E7#9b13 wäre dann C-[g=251]Dur[/g] über E7.

das ganze bringt uns etwas vom thema ab, illustriert aber ganz schön die verwandschaft der dreiklänge aus der melodischen moll skala mit dem blues.