Filter und Effekte bei Sprachaufnahmen

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Dieses Thema wurde hier schon mehrfach aus unterschiedlicher Sicht angesprochen, aber vielleicht kann man hier nochmal einiges zusammen tragen:

Welche Effekte oder Filter sollte man bei reinen Sprachaufnahmen eventuell einsetzen und welche besser meiden?

Kompressor: Hier würde mich vor allem Attack- und Release-Zeit interessieren!

EQ: Die Ratio im Kompressor hoch und dann die tiefen Frequenzen absenken?

DeEsser: Wie stark leidet die Qualität bei welchen Einstellungen darunter?

Was würde sonst noch in Frage kommen?

Und eine Frage, die mich sehr beschäftigt: Atmer komplett rausschneiden oder besser den Pegel der Atmer absenken, so dass man sie kaum noch hört, aber die Natürlichkeit gewahrt bleibt?
 
Kompressor: Hier würde mich vor allem Attack- und Release-Zeit interessieren!

Ist sehr unterschiedlich...Ich nehme meistens mittlere Attack (keine zu kurze!) und längere Releasezeit...hängt aber auch von Art, Stil und Instrumente ab...

EQ: Die Ratio im Kompressor hoch und dann die tiefen Frequenzen absenken?

Lowcut bei 80 hz...rest den gesamttrack anpassen...

DeEsser: Wie stark leidet die Qualität bei welchen Einstellungen darunter?

Möglichst sparsam verwenden..lieber schon bei der Aufnahme auf "zzzz" achten...(Abstand bei eimsingen, seitlich einsingen etc.....) Wenn nötig, möglichst per Hand selber einzelnd absenken...


Und eine Frage, die mich sehr beschäftigt: Atmer komplett rausschneiden oder besser den Pegel der Atmer absenken, so dass man sie kaum noch hört, aber die Natürlichkeit gewahrt bleibt?
Geschmackssache und hängt mit dem Songstil zusammen----
 
Wobei ich jetzt eher die Aufnahme von Sprache als von Gesang meinte.
 
Ja und? Ist Gesang keine Sprache?:)

Da gelten Basics genauso, nur daß du keine Themen hast wie Doppeln, und die Aufnahme in den Mix zu integrieren....
 
Das kommt auf den Sprecher an.

Wenn es ein Livevortrag werden soll,muss die Aussprache sauber und deutlich sein,kein nuscheln oder nach atemnot klingend,es kommt auf den Sprachfluss an und wie man sich darauf vorbereitet.

Man kann da keine genauen Angaben machen.

Wenn es im Rechner bearbeitet wird,hat man so ziemlich alle Möglichkeiten,es so anzupassen das es einem gefällt,vorausgesetzt,das der Sprecher relativ gut eingesprochen hat.

Automation könnte da auch eine gute Idee sein,der Kompressor biegt nicht alles gerade.

Ich denke mal,das Du und auch andere Kermit den Frosch anders bearbeiten wird,als zb,Garfields Stimme.

Was die Atmer angeht,die gehören schon mal dazu,ob Du sie absenkst oder ganz rausnimmst,kommt darauf an,es ist aber natürlich,das zuvor jenachdem wie man den Satz beginnt Atmer kommen,manche sind halt übertrieben und klingen nach Atemnot,sowas würde ich rausschneiden,alles andere eher absenken wenn nötig.

Wenn bei fast jeder Silbe ein Atmer davor sitzt,dann spreche es nach und merke Dir wo Du atmest und wo nicht,dann dementsprechend beim Sprecher die Atmer muten,wichtig ist einfach,das der Fluss erhalten bleibt,manchmal muss man einfach Luft holen.
Es hängt ja auch vom Textinhalt ab,der manch mal die Emotionen raufschraubt oder eben beruhigend wirkt.

De-esser falsch eingesetzt,kann zu lispeln führen,oder der Stimme die Presence nehmen.
Da sollte man aufpassen,aber auch da kann man keine Voraussagen treffen.
Auch hier kann automation helfen.

Kompressor,auch mal zwei benutzen die Du unteschiedlich einstellst,einen Limiter noch dazu,experimentier da mal etwas.
Oder Parrallelkompression,dann komprimierst Du die Aufnahme extrem und mischst sie der Originalspur dazu.

Den Eq nur da ansetzen,wo es wirklich nötig ist,zuviel Eq versaut auch viel,vorallem kann man durch zuviel bzw,falschen Eq-Einsatz der Stimme den Charakter rauben.
Mikrofonwahl ist auch nicht ganz unbedeutend,mal gegen ein anderes austauschen wenn vorhanden.

Ansonsten gibt es da nicht viel zu sagen.

Den Rest entscheidest Du und Deine Ohren und der eigene Geschmack,es muss ja erstmal Dir zusagen.
Wenn es für Dich passt,kann man es für andere zum Abschuss freigeben,dann hörst Du ja was andere dazu sagen.
Vieles muss man einfach mit sich selbst ausmachen.
 
Ja, das mit dem Geschmack stimmt natürlich. Das ist vielleicht am Ende auch das ausschlaggebende.

Bei den Atmer kommt es vielleicht auch sehr auf den Zweck der Aufnahme an. Bei einem Imagefilm sicher was anderes als bei einer Radiomoderation.

Welchen DeEsser würdet Ihr als Plug-In empfehlen? Bei Kompressor, Limiter & Co. das VST-Dynamics-Plugin?

Das mit der Prallelkompression werde ich mal ausprobieren. Das ist im Grunde ja wie in der Bildbearbeitung, wenn Du verschiedene Layer kombinierst, um bestimmte Effekte anzuwenden.

Sprache vs. Gesang: Ich bin der Meinung, dass es da auf jeden Fall Parallelen gibt, aber es doch eher zwei unterschiedliche Bereiche sind.

Als Mikrophon setze ich das Neumann TLM 103 ein. Als Audiointerface das RME Fireface 400.
 
Und dann noch eine kleine Frage: Die fertig abgemischte, gesäuberte und exportierte Audiospur auf 0dB normalisieren? Oder besser auf -6 oder -9 dB?
 
Was ist dagegen zu sagen, die Audiosprur mit einem Limiter direkt aufs Ziel 0 auszurichten.

Bei Imagefilmen und Werbung wird stärker komprimiert. Bei Hörspielen oder Hörbüchern sanft bis gar nicht. Atmer sollten rausgeschnitten werden, wenn sie deutlich zu hören sind. Die Mühe sollte man sich schon machen.

Das TLM 103 ist ja grade bei Sprechern seit Jahren beliebt. Du bist also nicht schlecht ausgestattet.
 

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