Filmmusik aus dem Rechner

Die Musiker trifft es schon hart und die Zukunft sieht wirklich nicht rosig aus.
Zudem, dass weniger Orchester benötigt werden, werden die Budgets immer kürzer.

So wurden die Budgets aller drei Hochschulen für Musik in London komplett auf NULL gekürzt.
In Holland wurden die Budgets der drei großen Orchester und der Chor des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zusammengestrichen.

Und die Tatsache, dass meine Generation kaum mehr Klassik hört macht es nicht besser.
Aber das trifft nicht nur die Musik, sondern auch Theater und Kabarett...

Und wo es mir auch aufgefallen ist, ist in unseren Musicals hier in Stuttgart. Früher waren noch ganze Orchester beschäftigt.
Heute sind es i.d.R noch um die 4 Musiker, eine Toningenieur und ein getriggerter Sequencer plus einem Haufen an virtuellen Instrumenten.

Klingt auch nicht schlecht aber ist natürlich nicht förderlich für die gelernten Musiker.
 
Der Trick bei solchen Fernseh-Dingern wie Tatort sind oftmals Hybridproduktionen... also ein Mix aus hauptsächlich Sample-basierten Klängen und 1-2 echten eingespielten Instrumenten, die das dann enorm aufwerten und dadurch natürlich klingen lassen.

Fabian Römer hat z.B. vor paar Jahren mal in nem Interview erzählt, er macht das bei TV-Soundtracks oft so, dass er die Streicherparts virtuell produziert (VSL, L.A.S.S. etc.) und dann ein paar Einzellinien mit der Geige oder nem Cello doppelt. Die echte Geige sorgt dann für Echtheit/Lebendigkeit und der Rest für die Klangfülle... dass der dann virtuell ist, fällt dann nicht mehr so stark auf.

Was man bei Fernsehserien auch oft hört, sind eingespielte Gitarren mit synthetischem Background... oder Flöte, oder Trompete/Saxophon. Es wertet halt eine Sample-Produktion einfach unheimlich auf.
 
Warum steckt jemand mehrere Millionen in die Aufnahme der weltbesten Orchester um sich daraus eine Library bauen zu lassen?

Es gibt fraglos Stücke die noch mit Orchestern aufgenommen werden.

Aber du glaubst doch auch nicht, dass Hans Zimmer alle seine Stücke noch selbst schreibt!?
Oder?

Und Hybrid wie von Can beschrieben +1


Hier auch noch mal ein Link in ein anderes Forum:
http://www.soundsonline-forums.com/archive/index.php/t-5179.html
 
Achso, nein, wenn es gut gemacht ist kann das nur noch ein absoluter Profi der jeden Tag damit arbeitet und daher die unterschiede kennt hören.
Oder einfach Leute, die viel orchestrale Musik hören.
Meine Mutter hört es zum Beispiel immer innerhalb weniger Sekunden, wenn das Orchester nicht echt ist. Ganz egal wie "professionell" das gemacht ist.
 
Hybridproduktionen... also ein Mix aus hauptsächlich Sample-basierten Klängen und 1-2 echten eingespielten Instrumenten
Guter Punkt.

Aber du glaubst doch auch nicht, dass Hans Zimmer alle seine Stücke noch selbst schreibt!?
Oder?
Ich weiß es nicht. Ich stelle es erstmal aber nicht in Frage.
 
Achso ... und Hans Zimmer arbeitet zwar viel mit Samples und Synths. Trotzdem besteht die finale Musik (sofern orchestral/teilakkustisch) zum aller größten Teil aus echten recordeten Instrumenten. Da wird vielleicht mal was dazu gedoppelt.

Und ja .. SEINE Stücke schreibt der Hans selbst.
 
Hier noch ein Interview mit dem ZDF

 
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Nachtrag:

Teil 2 - da wird auch gezeigt, dass er einspielt und nicht Noten schreibt.

&feature=related


da werden meine Aussagen hinsichtlich der zusätzlichen Komponisten, und des Einspielens einfach mal von ihm selbst untermauert ^^
 
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Hab letztes Jahr mal ein paar Links zum Thema Filmmusik im Blog gesammelt.
https://recording.de/Community/Userblogs/View/355/blog.html
Da ist unter anderem ein sehr interessantes Video-Interview mit George Kochbeck dabei,wo er seine Arbeitsweise zeigt und auch ein paar Tips gibt um das Ganze realistischer rüberkommen zu lassen.
In den Kommentaren gibt es auch noch ein paar Links von mir und auch von anderen Usern.
U.a. ist dort noch ein Link von Karim Sebastian Elias zu finden,der auch viel mit Libraries fürs Fernsehen arbeitet.

Die Sachen von Hans Zimmer werden meistens von einem echten Orchester eingespielt.
Viele Effektsounds entstehen auch mit Solisten,wo dann Cellos etc.,stark verfremdet werden.
So ein Aufwand kann für Fernsehproduktionen,Dokus,Spielfilme in Deutschland natürlich nicht betrieben werden,da das Budget fehlt und es sich auch gar nicht rechnet.
 
Warum steckt jemand mehrere Millionen in die Aufnahme der weltbesten Orchester um sich daraus eine Library bauen zu lassen?


Man bucht Orchester Stundenweise, wenn du 8 Stunden buchst und alles besser geklappt hat als gedacht, dann hast du noch meinetwegen eineinhalb Stunden über, jetzt lässt du entweder alle nach Hause gehen, oder du lässt dir noch ein paar sachen einspielen für deine Privat Library.

Wenn du das über Jahre machst, dann haste es doch!




lg...
 
da werden meine Aussagen hinsichtlich der zusätzlichen Komponisten, und des Einspielens einfach mal von ihm selbst untermauert ^^

Irgendwie verstehe ich dich nicht so ganz...

Also entweder du magst Hans Zimmer nicht, was ich dir schon zugestehe, keine Sorge, aber was hat das einspielen damit zu tun das der Herr Zimmer nicht selbst komponiert?

Zeige mir einen der nur Noten aufschreibt um zu komponieren und ich zeige dir Tote Musik.
Mir gefällt die Arbeitsweise von Zimmer, denn es zeigt das er mit Emotionen an die Sache geht und nicht Stur nach Harmonielehre (die er sicherlich verinnerlicht hat!) Übrigens finde ich das man das seinen Soundtracks anhört.
Wenn ich z.b. an Tears of the Sun nur denke kriege ich eine Gänsehaut! Aber nicht (nur) wegen des Films, sondern weil der Soundtrack einfach Emotionen rüber trägt die die Bilder kaum einfangen können.
Ich denke das ist auch die große Kunst eines Hans Zimmer!

Das mit den anderen Komponisten wird in dem Filmchen auch erklärt, das könnte daran liegen das Hans Zimmer nebenbei auch noch eine eigene, nicht grade kleine, Produktionsfirma betreibt....
smil46a37e7f7e507.gif


Das man für eine große Produktion auch Assistenten braucht, sollte eigentlich auch klar sein oder?
Außerdem ist es doch schön das er anderen Leuten etwas beibringt.

Aber die Ideen hinter den Soundtracks stammen eigentlich immer von Hans Zimmer persönlich, das kann man in dem Video auch gut sehen...
Da wo er einen neuen Filmausschnitt von Fluch der Karibik bekommt und erstmal alle Mitarbeiter das Studio verlassen müssen.
Da ist er allein... okay der Kameramann scheint noch dabei zu sein.. sonst hätte er ihn ja nicht beim komponieren filmen können ;)
 
Also ich habe "Harry Potter" 6 ganz schwer in Verdacht.
Die Streicher klingen da, als hätte jemand "live" mit einem Streicherpad den Score eingespielt . . . :)
 
Am Sonntag lief übrigens Terra X. Der Komponist hatte einen Fetisch für die VSL Suspended Cymbals, war sehr auffällig.
Generell ist für solche Dokus die Musik oft und öfter aus der Dose.
 
Ja, grade so anschwellende Becken sind sehr leicht wiederzuerkennen. Auch die aus EWQLSO Gold hört man ständig in irgendwelchen Serien oder Filmen. Aber - warum auch nicht?
 
nachtrag für alle die glauben two steps from hell arbeitet nur mit sample-libs:

-Qrw

 
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Zimmer arbeitet mit Cubase.
Er hat wohl immer ein Metronom mitlaufen wie ich gesehen/gehört habe.
Er ist nach seinem Erfolg immer noch auf dem Teppich geblieben und er hat immer noch diesen Entdeckergeist.
10000 Menschen spielen zur gleichen Zeit die gleichen Noten, nur für sie bedeuten sie nichts.
Bei ihm haben die Noten zu dem Zeitpunkt eine Bedeutung für den Kontext in dem sie gespielt werden.
Aus dem Interview bekommt man eine menge Weisheiten mit auf den Weg.

Interessant ist auch, das er das Orchester Metalsachen spielen lässt und die Streicher durch Gitarrenamps schickt.
Ich finde er ist sehr aufgeschöossen und probiert gerne neue Dinge aus....

Finde das Interview klasse, kannte ich noch gar nicht!
 
Zimmer arbeitet mit Cubase.
Er hat wohl immer ein Metronom mitlaufen wie ich gesehen/gehört habe.
So weit waren wir ja schon...beim Writing, stellt sich selbst ein Zimmer kein Orchester ins Zimmer. Und dass er auf UAD und Softube schwört ist auch bekannt.
 

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