Feedback und Hilfestellung für Orchestrales Stück

[Pheeel]

Hallo Allerseits,
ich hab die letzten Tage diese Stück angefangen, und es raubt mir ein wenig den letzten Nerv.
Da ich zu viel daran gearbeitet habe, laufe ich derzeit ein bissl in der Tunnelblickphase. Ich würd mich über jegliche Kritik und Verbesserungsvorschläge freuen.

Gruß Phil.

https://soundcloud.com/pheeel/petalcovered-battlefield-stage

 

[Ishido]

dezent schöne ansätze...und für ein 16bit "zelda" videogame auch soundmäßig getroffen. aber das war es dann leider schon.. trägt sich leider überhaupt nicht über die knapp 5 minuten (und ja, ich hab mir das komplett angehört)

nicht bös gemeint

 

[stefangeidel]

Also einige Dinge sind ganz schön out of time...
Merkt man beispielsweise bei 0:13, 0:15, ...
Da solltest du zuerst ran. Ist deine Latenz zu hoch, um es sauber einzuspielen?

Die "Soloinstrumente" kommen zu wenig raus. Es klingt so, als würdest du die Lautstärke für jedes Instrument einmal einstellen und von vorne bis hinten durchprügeln. Sie haben auch im Arrangement keinen eigenen Platz, um wahrgenommen zu werden.

Der Wechsel bei 0:41 kommt extrem unverhofft. Der Hörer ist völlig unvorbereitet. Aber nicht auf die gute Art...

Die erste wirkliche Abwechslung kommt bei ca. 3:25... Bis dahin hast du keine wirkliche Melodie entwickelt. Es gibt zwar eine, aber die ist zu schwach, um im Gedächtnis zu bleiben. Nicht, weil sie besonders schlecht wäre, aber sie sticht absolut nicht hervor. Das liegt zum einen am Mix, zum anderen (und das ist viel wichtiger), dass sie keine eigene Position im Arrangement einnimmt...

In dem Stück passiert auch insgesamt zu wenig. Nach 2 Minuten hat man alles gehört. Versuch das Teil mal auf 3 Minuten Maximum zu kürzen und die Essenzen drinzuhalten.

Ansonsten ist es sehr höhenlastig gemischt.
Hast du eine brauchbare Abhörsituation?
Hörst du mit Referenzstücke gegen?

 

[EarlGrey]

Hi Pheeel,

willst Du ehrliches Feedback? Wenn ja, darfst Du weiterlesen.

Du stehst noch am Anfang, was Komponieren angeht. Das ist nicht schlimm, aber das bringt es mit sich, dass man am Anfang Stücke fabriziert, die man ein paar Jahre später am liebsten in der untersten Schublade verstecken würde. So habe ich auch mal angefangen.

Das Stück könnte man auseinanderpflücken und bewerten, aber das lohnt sich nicht und wäre nur frustrierend und würde Dir nichts bringen. Lass das Stück Stück sein und mach was Neues.

Was Du tun kannst / solltest: Beschäftige Dich mit Noten, Harmonielehre und höre Dir Stücke an, die Du gut findest und zu denen Du Partituren bekommen kannst. Lies die beim Hören mit. So bekommst Du einen Eindruck davon, welche Instrumente zusammenspielen, wie sie sich ergänzen usw. Dafür musst Du kein Instrument richtig spielen können.

Technisch: Interesse für die Spielweise von Instrumenten wäre nicht schlecht. Dafür gibt es z.B. bei VSL die Instrumentenkunde. Verdammt hilfreich, wenn man mit Orchester-Libraries (oder zumindest -Sounds) arbeiten möchte. Würde auch Deinen Streichern verdammt gut tun.

Das ist der Stoff für die nächsten 2 - 3 Jahre. Währenddessen machst Du immer wieder neue Stücke, und Du merkst, wie Du Schritt für Schritt vorankommst. Dann kommt irgendwann etwas heraus, was man sich als "richtiges" Musikstück gut anhören kann.

Ist auch nicht böse gemeint, aber es ist halt noch kein Meister vom Himmel gefallen.

 

[Pheeel]

Hervorragend auf genau sowas war ich aus.

Ja, das mit den Latenzen ist mir auch aufgefallen. Also Einspiel-Latenz ist glaube ich nicht das Problem, mehr der Umgang mit der Symphonic Orchestra Library. Ich mach da noch zu viele Fehler. Eingespielt hab ich da ehrlich gesagt nix. Ich hab das Ding auf der Gitarre geschrieben, und via midi geschrieben.
Aber da kommen dann natürlich maschinell eingespielte Probleme, die ich versucht habe zu beheben. Allerdings erfolglos .

Das mit dem Wechsel hab ich mir auch bereits gedacht, ich sollte da eine Hinleitung zu schreiben.

Nee, meine Abhörsituation ist alles andere als gut. Aber um den Mix mache ich mir erst mal die wenigsten Sorgen, da kann ich vermutlich net viel reißen, mit meinem Fachwissen und meinen Mitteln.

Vielen Dank soweit Stefan und Jarre.

 

[Ishido]

der Umgang mit der Symphonic Orchestra Library

ui...ich dachte erst, japanische tischhupe...wie der earl schon geschrieben hat, setzt dich mal mit den spielweisen auseinander. per pianoroll noten reintackern und so belassen, kann auch gute libraries ziemlich alt aussehen lassen.

dynamik, expression (ist das nicht das gleiche?) können wahre wunder wirken

nich entmutigen lassen, weiter machen und ein dickes fell zulegen (das brauch ich hier des öfteren )

 

[Pheeel]

Jo, ach iwo,
Japanische Tischhupe klingt richtig eingesetzt eh auch besser.

Ach so dick muss das Fell gar nicht sein. Ich hatte erwähnt, wie sehr es mir den Nerv raubt, und anstatt stundenlang mit mir selbst zu motzen, überlass ich das einfach euch.

Denke, deinen Vorredner nehme ich mal beim Wort, und werf das Ding in die Tonne. Ist ja nicht so, dass es das einfachste der welt wäre, ein Orchester Arrangement gut und richtig zu schreiben.
Musiktheorie, Harmonielehre ist ja bereits vorhanden in meinem Köpfchen.
Fachwissen in der Instrumentenkunde eher weniger. Da muss ich mich schlau machen.

Ein paar Partituren können auch net schaden. Das würde dann das Learning by Doing etwas reduzieren.