EQ's und der (Sub-) Bassbereich

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Ich plaudere mal wieder ein bisschen aus dem Nähkästchen..

Ich bin gerade verschiedene (mastering) EQ Plugins am Vergleichen und gehe mit sämtlichen Bändern auch gerne mal ins Extreme um zu hören was da passiert. Ich habe auch zugegebenermassen teilweise Äpfel mit Birnen verglichen (Pultec mit normal, Shelf, Bell....). Eigentlich immer versucht, wenn ich mit dem einen ein passendes Ergebniss hatte, das mit den anderen auch zu erreichen - komplett nur nach Gehör... darum hier auch keine Files, nur mal zur Diskussion.

Oft macht man einen guten EQ an seinen Höhen fest, also ob der seidig und nicht schepperig (oder wie man das jetzt genau benennen will - ihr wisst was ich meine) klingt wenn man boostet.

Das ist auch gut und recht, es gibt da einige Kandidaten, die können das ziemlich gut. Zb. einige Acustica Dinger.

Was mir jetzt aber aufgefallen ist sind die Bässe/Sub. Da haperts irgendwie oft recht krass bei vielen EQs. Das ist erstmal sicherlich nicht leicht zu erkennen, weil man auch eine entsprechende Abhörsituation benötigt. (Hier mit K+H o300)

Gerade wenn die Bässe straff, kackig und stabil bleiben sollten, kacken viele ab. Da habe ich in erster Linie gegen den Hardware EQ "Bettermaker 232p" verglichen, der bleibt in den Bässen extrem stabil. Ist echt schwer ein Plugin zu finden, was da mithält. Auf meinem Testmaterial hat der Ozone6 EQ die beste Figur gemacht.

Acustica verliert den Focus/Transienten unten ziemlich stark, das war mir bisher nicht so sehr aufgefallen. Da sind die stabilsten EQ's wahrscheinlich die, die nicht den super-3D-mojo haben/emulieren (hat wahrsch. auch bei manchen mit dem Sättigungsverhalten zu tun) Möchte man grosse & aufgeblasene Bässe, dann findet man gute Lösungen.

In dem Zuge habe ich einen Trick herausgefunden:
Mit dem Multiband Envelopeshaper aus Cubase dem untersten Band nach dem EQ-Boost noch etwas Attackt (zurück) geben.. da ein bisschen spielen mit EQ- und Attack-boost. Ist halt aber schon wieder ein Schritt mehr gegenüber einem EQ der von sich aus knackig bleibt und wohl auch nicht das gleiche vom Sound her, bzw beeinflusst es die folgenden Schritte mit Kompression ect. wahrscheinlich anders.

Eine Erkenntnis meinerseits, welche sicherlich schon einige hatte: am besten kombiniert man verschiedene EQs den Stärken der Bänder, und dem Song entsprechend. Also zum Beispiel ein stabiler für den Sub/Bässe (für mich wäre das soweit der aus Ozone 6), ein griffiger und dennoch nicht aufdringlicher für die Mitten (zB. der NI passive EQ) und ein geschmeidiger für die Höhen (zb. Acustica Ivory).

Mir machte sowas bisher echt wenig Spass, darum blieb ich meist bei dem, der im Schnitt am besten funktionierte und fertig... werde ich aber in Zukuft wohl anders angehen.

Was habt ihr so für Erfahrungen gemacht..?

Edit: mit den Versuchen im Verlaufe des Threads wiederlege ich (und ihr) manche *Behauptungen*/Eindrücke von mir.

Was aber grundsätzlich die wissenschaftliche Ebene betrifft und keinesfalls die praktische - also das Motto:"mit welchem komme ich am schnellsten zum gewünschten Sound" ist nach wie vor ein schlagendes Argument.
Klammert man mal jegliches "Mojo" aus, dann kann man wohl sagen, wie ein EQ klingt hängt eigentlich nur von den Kurven ab. Diese sind halt bei manchen EQs für manches Material besser gesetzt / leichter einzustellen als bei anderen. Also die Bedienbarkeit macht's aus.

Wie sich zB. ein EQ in einer ganzen Effektkette verhält wird hier nicht berücksichtigt. Das dürfte sicherlich noch eine Rolle spielen, oft kommen da noch Eigenschaften zum Vorschein, die man mit einem komplett freigestellten EQ nicht bemerkt.
Für mich ist das aber soweit kein KO-Kriterium.
 
Wie vergleichst du? Mit dem Hofa Blind Test Plugin?
Habe damit ähnliches vor in den kommenden Wochen :)
 
Was habt ihr so für Erfahrungen gemacht..?

Ich hatte bislang nie Probleme in dem Bereich (mit BM14s Subwoofer).
Egal welchen EQ ich benutze.
 
Wie vergleichst du? Mit dem Hofa Blind Test Plugin?

Nein gänzlich ohne Blindheit :) Habe es nicht wissenschaftlich aufgebaut, sondern so wie ich auch im Arbeitsalltag damit umgehe. Wissenschaftlich würde man wohl die meisten auf ein extrem ähnliches Niveau bringen, nur bringt mir das nichts, wenn EQ A mit wenigen Handgriffen gleich super kann und EQ B könnte das vielleicht auch, aber ich muss dafür erst 15min rumhebeln bis ich fast taub bin.

Ausserdem habe ich da teilweise auch sehr übertrieben geboostet, also es ging mir nicht um Unterschiede die nur noch eine Fledermaus (lol - subbass-Fledermaus) hört.
 
Also geht es dir vor allem um "mit welchem Plugin komme ich am schnellsten zum gewünschten Sound"? Auch ein interessanter Ansatz!
 
Die gute alte Subbassfledermaus!

Bzgl. transienten im Subbereich versuche ich eigentlich immer so flach wie möglich zu fahren, sprich ich bügel da richtig glatt. Die subtransen kriegt der Hörer eh kaum mit, klauen dafür aber immens Headroom.

Wichtig wirds dann mmn. erst oberhalb 100 hz, aber das mag durchaus ein Trugschluss sein. Funktioniert bei mir allerdings recht gut.

Macnhmal kommts mir so vor als würde ich die von dir beschriebenen Schwammighkeiten einiger EQs im Bassbereich wahrnehmen, und manchmal kommts mir so vor als hätte ichs mir eingebildet. Ich tendiere dann meist zur Einbildung, da mag ich mich aber auch irren. Richtig nett fand ich immer den Equality. In der ewig langen Anleitung gabs da auch n großen Abschnitt zu genau dem von dir genannten Thema, was wohl auch mit Phasenschweinereien zu tun hat.

,....jetzt wo dus sagst, doch da war was. Les dir mal die Anleitung durch, da wird genau der von dir beschriebene Effekt erklärt und genannt wie man ihn am besten umgehen kann bzw. wann man ihn ignorieren kann.

Im großen und Ganzen alles sehr mysteriös.


Galileo anyone?
 
Also geht es dir vor allem um "mit welchem Plugin komme ich am schnellsten zum gewünschten Sound"?

Jup, auch..also zu einem guten Anteil. Wobei nicht nur, aber was da mit dem Sound genau für Unterschiede entstehen - da lehne ich mich mal nicht zu weit aus dem Fenster mit Behauptungen. Auch wenn es für mich ziemlich klar ist, dass sich nicht alle gleich verhalten bei gleichen Einstellungen (zumindest die nicht, die irgendwas emulieren und mit Sättigung und was weiss ich arbeiten): ich müsste es jetzt wissenschafltich durchnehmen und beweisen. Das mach ich VIELLEICH mal, aber ist halt sehr aufwendig...
 
Jeder Acustica EQ klingt anders und hat verschiedene Stärken... für Bässe nehme ich gerne den EQp1 oder den Silk Eq von Acustica. Der Navy macht dort unten auf Bassdrums auch einen guten Job. Prinzipiell haben aber Software EQS "dort unten" oft Probleme... Hardware kann das dort unten deutlich besser... ein Grund, warum ich mir irgendwann einen echten Pultec anschaffen will, zB den von AML oder auch einen Warm Audio. Bis dahin sind vermutlich Plugins jedoch soweit, dass ich das auch nicht mehr benötige :D Ein neuer Pultec kommt übrigens im Dezember von Acustica... da kann ich gerne mal berichten, wie er unten rum klingt.... der EQp1 gefällt mir wie gesagt extrem gut und hat richtig viel Charakter. Freeware Ochre gefällt mir zB unten rum überhaupt nicht - da nutze ich nur Mitten und Höhen meistens :) Da kommt es eben auf die Auswahl des EQs an...

Btw.: Mein API550a gefällt mir zb auch nicht übermäßig gut in den Bässen... da liegen die Stärken auch eher in den Mitten und die Höhen sind brauchbar... klingen jetzt aber auch nicht wie ein 5.000 € Mastering EQ :D
 
Also geht es dir vor allem um "mit welchem Plugin komme ich am schnellsten zum gewünschten Sound"? Auch ein interessanter Ansatz!
das ist ein toller ansatz, denn beim mastering ist es sehr wichtig immer den blick auf das gesamte zu behalten, insofern sind tools die einen dazu verleiten können zu sehr reinzuzoomen (also jegliche tools mit denen man sich zu lange beschäftigen muss um zum ziel zu kommen) nicht so gut geeignet. das fängt bei raumakustik & abhöre an & geht mit den klangformenden tools (eq, comp, etc.) weiter. auch die DAW hat einfluss darauf. ein guter workflow ist massgeblich an einem guten endergebnis beteiligt.
 
In dem Zuge habe ich einen Trick herausgefunden:
Mit dem Multiband Envelopeshaper aus Cubase dem untersten Band nach dem EQ-Boost noch etwas Attackt (zurück) geben.. da ein bisschen spielen mit EQ- und Attack-boost. Ist halt aber schon wieder ein Schritt mehr gegenüber einem EQ der von sich aus knackig bleibt und wohl auch nicht das gleiche vom Sound her, bzw beeinflusst es die folgenden Schritte mit Kompression ect. wahrscheinlich anders.

Multi...wat? :D Was es nicht alles schon gibt .. kannte ich auch noch nicht ;)

Wenn ich dich richtig verstanden hab gehts hier in erster Linie darum mit einem EQ Frequenzen anzuheben und nicht abzusenken?

Hab mir mit der Zeit angewöhnt das Problem in 95% der Fälle durch Absenkung zu beheben, stimme dir aber zu, dass Anhebungen im Bassbereich mit Vorsicht zu genießen sind. Nutze überwiegend den Sonitus EQ, der bei Sonar standardmäßig mit dabei ist und bin soweit damit zufrieden.
Wollte ich ein Signal basslastiger machen würde ich je nach Bequemlichkeit wohl zu einem Plugin wie RBass von Waves greifen.

Sehe das ansonsten ähnlich wie Schlumpfenpeter und versuche den Bassbereich zu komprimieren.

Ich bin mir auch nicht sicher ob ein Amplitudenshaper alleine den Kick gut rekonstruiert. Meines Wissens nach besteht der Kickanteil ja aus einem ganzen Bereich an Frequenzen quasi ein schnelles runter pitchen. Einfach nur unter 100Hz die Amplitude mit einer Hüllkurve zu versehen klingt für mich eher nach schwarzer Magie.

Nun gut, am Ende entscheiden die Ohren.
 
Ah ich erinnere mich, das hat was mit dem Einschwingen und dem Ausschwingen der Bassbänder zu tun. Linearphasige EQs verschieben den Zeitbereich so, das da keine Phasenschweinereien mehr entstehen, dadurch schwingen die bassbänder aber schon vorm eigentlichen Signal ein, was zu deinem Transientenwischiwaschi führen kann. Ergo, fürn Bass dann wohl doch keine liearphasigen EQs nehmen... naja, so oder so ähnlich. Genaueres in der Euqality Anleitung.
 
Mal zwei Files. Jetzt wirds schon wissenschaftlicher und deutlich schwieriger, sich eine klare Meinung zu bilden.

Ist allgemein geEQed, nicht nur Bässe...mal einfach so zum grundsätzlichen Vergleich.

Einmal haben wir ohne EQ:
https://dl.dropboxusercontent.com/u/103975135/EQ_nix.wav

Und dann einmal mit Bettermaker Hardware und einmal dieser per Ozone6 gematcht (Matching über Gesammtlänge). Lautheit ist bei beiden ebenfalls gematcht auf 9LU, gemessen über die Gesamtzeit mit DIGI Check EBU Meter. Namen anonymisiert.

https://dl.dropboxusercontent.com/u/103975135/EQ33.wav
https://dl.dropboxusercontent.com/u/103975135/EQ77.wav

Am besten in die DAW ziehen zum vergleichen. Habe ich ebenfalls gemacht per Hofa-Blindtest-Dingens und in 3 von 3 Fällen eines der beiden bevorzugt nach längerem Hin-und Herschalten. Hat ein Weilchen gedauert, bis ich gewisse Punkte fixieren konnte, sehr kleiner Unterschied. Habe mich vor allem auf die Bässe fokussiert.

In der Phase gedreht löschen sie sich nicht aus.

Ausgangslage beides vom gleichen gebouncten File, also beides mal die gleiche Modulation. Achtung: diese kann einem evtl beeinflussen beim A/B, da bei der Git das Stereofeld immer leicht auf und zu geht. Ich habe einen 1-Tackt-Loop gemacht an versch. Stellen zum Vergleichen.

Der zweite Teil verzerrt teilweise, das ist halt grauslig, bzw noch gar nicht gemischt :)

Würde mich interessieren, ob da jemand einen Favorit hat und warum.

Prost.
 
Tut mir leid, zwischen 33 und 77 erkenne ich keinen gravierenden Unterschied.
Zwischen EQ_nix und den 33 und 77 natürlich deutlich mehr Bass und Höhen.
 
Tut mir leid, zwischen 33 und 77 erkenne ich keinen gravierenden Unterschied.

Jup..geht mir auch so, da ist auch kein gravierender, nur ein überaus minimaler.

Zwischenfazit: Ozone kann sehr gut etwas matchen :)

Edit: noch ein Scrennshot von der Kurve:
 

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Also ich habe das Gefühl folgendes zu hören:

Bei 33 hat es mehr Attack. Keine Ahnung, bei 77 scheint mir der Bass etwas verzögert, als ob da die Energie langsamer reinfahren tut.

Bei 33 ist es mehr auf den Punkt.

Habe auch Blindtest benutzt.


Übrigens mit Brüllwürfel abgehört :-D
 
Wie sieht es denn eigentlich noch aus mit 44.1 versus 192 Khz? Soweit ich weiß ist das ja für den Bassbereich nicht unerheblich...

Besides that... mal zu Acustica gefragt: Hat jemand eigentlich mal deren Ultramarine Trail ausprobiert? Teils hört man nichts darüber und dann aber auch sowas: "Finally had a chance to try this on the master bus... Unbelievable! Auto release with barely any gain reduction(Literally barely any movement on the meters) and the MAGIC was undeniable. The way it thickens the timbres and creates the perception of a unified sound is phenomenal. worth EVERY penny."

Als ich das Teil ausprobiert habe, habe ich weder Mojo noch sonstwas rausgehört, bin aber eh kein Compressor Fachmann....
 
Hat jemand eigentlich mal deren Ultramarine Trail ausprobiert?

Ja den habe ich mal intensiv getestet. Wenn er nicht so krüpelig in der Bedienung wäre (zumindest die Trial, in der kaufbaren haben sie glaube ich mittlerweile ein paar Dinge geändert), hätte ich den wohl gekauft.. aber der Preis ist mir auch zu hoch.

Fand ihn klanglich aber auch sehr geil.
 
Auf meiner Consumer-Compact-Anlage hör ich keinen Unterschied.

Auf den Monis könnte ich mich dazu überreden 33 minimal dicker als 77 zu hören, als ob der Bass dort einfach noch nen Bruchteil eines dbs lauter ist. Solche Unterschiede würden mich aber im Leben nicht dazu motivieren Geld dafür auszugeben. Da hat jedes 0.1 db die ich am Regler verstelle mehr Gewicht.
 
Mir gefällt hier über KEF Q300 abgehört klar die 33 besser.
Hat einen ausgeprägteren und angenehmeren Bass-Bereich zwischen sage mal 80 und 200 Hz
 
Hat jemand eigentlich mal deren Ultramarine Trail ausprobiert?

Ja den habe ich mal intensiv getestet. Wenn er nicht so krüpelig in der Bedienung wäre (zumindest die Trial, in der kaufbaren haben sie glaube ich mittlerweile ein paar Dinge geändert), hätte ich den wohl gekauft.. aber der Preis ist mir auch zu hoch.

Fand ihn klanglich aber auch sehr geil.

... ja der Preis ist mal echt viel zu hoch für ein Plugin :) Bedienung fand ich auch nicht gerade fließend, war aber damals vermutlich noch eine Beta-Version, da ich sehr früh getestet habe.

Hier, wenn Du was für Lows willst: Warte auf den Pultec, der Ende Dezember kommt. Im Prinzip sollte der ähnlich - wenn nicht besser - als der EQp1 werden. Ich benutze den unheimlich gerne auf BD od. Bass. Der Sound ist schon sehr cool und passt meistens. Vermute mal, dass die in deren Forum asap die ersten Bilder zeigen :) Bin sehr gespannt drauf...
 

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