Entscheidungstipps für Mikrofonkauf

So, die Kombi Haun Speiseteil MBP 603 mit der KA 1000 N ist auf dem Weg zu mir und demnächst müsste dann auch das VANGUARD V13 Gen2 da sein. Dann möchte ich einen Vergleichstest machen, mit einem Song den ich gleichzeitig in beide Mikrofone singe. Dazu als Referenzmikro noch mein TLM49. Ich will die erste Strophe mit Gitarre singen und die zweite Strophe ohne.

Nun habe ich eine technische Frage: Ich hatte noch nie mit einem Röhrenmikrofon zu tun. Bei den anderen Mikros muss ja Phantomspeisung aktiviert werden. Kann die das Vanguard schädigen? Bei meinem Interface lässt sich P48 nur für alle vier Eingänge ein-, oder ausschalten.
 
Nein, eigentlich nicht. Allerdings kenne ich das Vanguard nicht persönlich. Eigentlich ist nur wichtig, dass die Kabel bereits sauber sitzen, wenn Du die Phantomspeisung einschaltest, so dass Pin1 und 2 gleichzeitig Phantomspannung bekommen und es damit kein Potenzialgefälle gibt...

btw: das ist bei Bändchen übrigens auch so. Bändchen passiert mit 48 Volt eigentlich nichts, solange das Kabel schon sauber gesteckt ist. Kommt Pin 1 oder 2 vor dem anderen an, fliegt einem das Bändchen um die Ohren :)
 
Anders als bei der Tonaderspeisung passiert bei der Phantomspeisung nichts.
 
Danke @Astronautenkost ! Da ich in meinem bescheidenen Mikrobestand noch keines mit Tonaderspeisung habe, habe ich mich damit noch gar nicht beschäftigt. Alles zu seiner Zeit ;)
 
@fpmusic22

Noch einen Rat bei dem Tests mit den Mikros:
Der Testaufbau ist wichtig, und sollte man mit Bedacht machen.
Ich habe richtig verstanden, dass Du die drei Mikros gleichzeitig aufbaust und aufnimmst?

Wenn ja, darauf achten das Du einem Mikro nicht die beste Position gibst, das wäre die Mitte.
Die Mitte sollte frei sein, und die Anwinkelung der Mikros sollte weitgehend identisch sein.

Bei eigenen Tests nehme ich immer nur zwei Mikros nebeneinander, und singe ohne Popfilter zwischen den Mikros durch.
Die Anwinkelung zum Mund sollte so gleich wie möglich sein. Abstand von den Mikros ca. 20-25cm (gespreizte Hand von Daumenspitze zu Spitze kleinem Finger).
Die Kapseln sind auf gleicher Höhe, nicht der Korb, die Kapsel!

Der Vorteil bei dieser Aufstellung Plosivlaute spielen bei konzentriertem Singen/Test keine Rolle, weil die Plosivlaute zwischen den Mikros verpufft.

Auch wichtig, schon bei der Aufnahme versuchen, gleichen Pegel herzustellen <= 1dB.
Danach auf identische Spitzenpegel normalisieren.
Da stellt man dann schon fest, welches Mikro klingt etwas dynamischer, welches Mikro etwas undynamischer.

Das ist natürlich auch nur eine Annäherung, weil kein Mensch exakt zwischen den Mikros durchsingen kann.

Erstaunlich ist, aber auch logisch, je näher man sich dem Ideal der gleichen Ausrichtung/gleicher Anwinklung und gleicher Abstand angleicht, umso geringer sind die Klangunterschiede bzw. die Einflüsse darauf.

So begeht man aber nicht den Fehler, ein Mikro aus dem "Bauch" heraus, eine bessere Rolle zukommen zu lassen ;-)
 
Hallo @whitealbum , vielen Dank für Deine ausführliche Anleitung! Heute ist gerade die KA 1000 Kapsel mit dem Speiseteil gekommen und ich habe schon mit dem TLM49 Vergleichsaufnahmen gemacht. Nicht ganz so, wie Du es empfohlen hast am Anfang. Ich hatte die Mikros übereinander und hab einen Popfilter benutzt, allerdings im gleichen Winkel.

Aber dann hab ich doch nochmal eine reine Gesangsaufnahme mit beiden Mikros nebeneinander gemacht. Auch das Normalisieren habe ich bei dem Test beherzigt.

Ich stelle jetzt hier keine Aufnahmen rein. Ich wollte das machen, wenn ich alle drei Mikros aufnehmen kann. Und dann erst als Blindtest, damit jemand sagen kann, welches Mikro am besten zu meiner Stimme passt und später dann löse ich es auf.
 
fpmusic22 schrieb:
Ich stelle jetzt hier keine Aufnahmen rein. Ich wollte das machen, wenn ich alle drei Mikros aufnehmen kann. Und dann erst als Blindtest, damit jemand sagen kann, welches Mikro am besten zu meiner Stimme passt und später dann löse ich es auf.
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So ist es richtig.
Gut wäre noch, wenn Du die Vocalaufnahmen auch zusätzlich ROH ohne Bearbeitung zu Deiner Gitarre reinmischst.
Da hört man dann auch, wie es sich insgesamt anhört.

Einige Mikros klingen solo gehört wirklich gut, verlieren aber im Mix wieder diesen Vorteil, weil sie auf einmal hinter den Instrumenten sind und/oder die Stimme an "Durchhörbarkeit" verliert.

Das ist mit ein Grund warum das U87 und die Gefells M92.1s/UM92.1s bei Männern so beliebt sind, weil sie im Mix wunderbar durchkommen, und man nicht so viel rumschrauben muss.
 
Ach so, ich wollte die Gitarre nicht mit extra Mikrofonen aufnehmen. Die kommt nur als Bleed mit auf die drei Gesangsspuren, wobei ich eben auch etwas mal ohne Gitarre singen will, um nur den Gesang beurteilen zu können.

Oder hab ich Dich falsch verstanden?
 
fpmusic22 schrieb:
Ach so, ich wollte die Gitarre nicht mit extra Mikrofonen aufnehmen. Die kommt nur als Bleed mit auf die drei Gesangsspuren, wobei ich eben auch etwas mal ohne Gitarre singen will, um nur den Gesang beurteilen zu können.

Oder hab ich Dich falsch verstanden?
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Nein das passt so, beide Möglichkeiten, Mikro nur für Vocals, einmal mit Gitarre als Bleed, und einmal nur Gesang.

Ich habe mal einen Neil Diamond Song, Cracklin' Rosie, für mich zum Testen aufgenommen, nur Vocals und Gitarre, die GItarre kam mit Bleed mit rein, das Mikro hat das toll gemacht :)
 
Ja, normal habe ich für Gitarre ja jetzt die Haun MBC 440, aber die stehen jetzt ja nicht zur Debatte. Wobei ich schon sagen muss, das das Haun Mikro bei mir gegenüber dem Vanguard einen Stein im Brett hat. Also, das wird schwierig, weil ich Herrn Haun auch so sympathisch finde ;-) Wenn er nur noch ein 608 hätte :-D
 
fpmusic22 schrieb:
Ja, normal habe ich für Gitarre ja jetzt die Haun MBC 440, aber die stehen jetzt ja nicht zur Debatte. Wobei ich schon sagen muss, das das Haun Mikro bei mir gegenüber dem Vanguard einen Stein im Brett hat. Also, das wird schwierig, weil ich Herrn Haun auch so sympathisch finde ;-) Wenn er nur noch ein 608 hätte :-D
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HaHa, genau vor dem warne ich, niemand ist bei Mikrotests vor dem Sympathiebonus gefeit ;-)

Spätestens unter dem Kopfhörer bekommt man dann aber die Rückmeldung.

Allerdings warne ich vor dem sexy Outfit des Vangurad V13, lasse Deine Frau das nicht sehen, sonst ist der Test Geschichte, und Du bleibst beim Vanguard V13, und das ungehört :hammer:


Ach ja, welchen Kopfhörer hast Du und welche Abhöre wie auch Interface?
 
Ich habe:

beyerdynamic DT-990 Pro 250 Ohm


Presonus Eris E5


und als Interface das Presonus Studio 1810c.

Aber meine Ohren sind altersbedingt schon ziemlich eingeschränkt. Aber ich mache das ja auch nur als Hobby und aus Spass. Den DT 990 hab ich erst seit Kurzem und mich noch nicht so drauf eingehört. Ich habe auch noch einen DT 770 80ohm.
 
Ja das ist mir bewusst, dass das bei Dir Hobby und Spass ist.

Beim Abhören daran denken, dass speziell der DT770 einen Badewannenkurve hat, sprich, viel Bass und Höhen und wenig Mitten.
Der DT990 verhält sich ähnlich.
Das musst Du beim Abhören über diese KH beachten.

Die Eris E5 kenne ich nicht.


Nur am Rande und kein Tipp:
Ich habe für das Recorden viele geschlossene KH durchprobiert, und letztlich bei dem günstigen Sennheiser Modell HD280 Pro gelandet, weil er keine übertriebene Höhen oder Bässe hat, das Mittensprektrum ist gut aufgeräumt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bist Du inzwischen zu einer Entscheidung gelangt?
 
Danke der Nachfrage! Das Vanguard ist immer noch nicht gekommen. Ich hatte heute nachmittag mal angerufen und nachgefragt und eine nette Entschuldigung bekommen. Es ist vergessen worden und geht aber diese Woche noch raus. Dann mache ich meine Testaufnahmen.

Ich habe gestern mal die Haun KA1000 Kapsel an der Gitarre gehabt, bin dann aber doch wieder zu meinem Paar MBC440 zurückgegangen.

Es bleibt spannend :-D
 
fpmusic22 schrieb:
Ich habe gestern mal die Haun KA1000 Kapsel an der Gitarre gehabt, bin dann aber doch wieder zu meinem Paar MBC440 zurückgegangen.
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Dann hast Du falsch positioniert oder Du bist Deinen Sound gewöhnt und hörst den besseren Klang nicht ;-)
 
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