Ende des loudness-war (?)

  • Ersteller suboptional
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Genau das, was Bob Katz sagt, konnte man bereits vor einem Jahr auf der AES in San Francisco von Bob Ludwig hören.

Es gibt hier ja noch einen Thread über optimale Pegel von MP3 und AAC. Darin habe ich bereits schon einmal geschrieben, dass mit iTunes und Sound Check der Loudnes War beendet ist, weil eh alles auf eine gewisse Lautheit gedämpft wird.

Dazu steht in dem Artikel sehr schön

During several hours’ testing, Katz measured the output level of several stations, and concluded that each song’s loudness averages -16.5 LUFS, within better than 2 dB, usually plus or minus 1.5 dB. The Apple release notes state that version 11.1.1 “improves stability”, which he interprets as having solved some loudness regulation issues which were present in the previous iTunes release.


Das ist doch wunderbar. Jetzt muss man kein File mehr an die Wand fahren und kann endlich wieder der Musik Luft zum Atmen geben. Im TV Bereich wird seit einem Jahr mit -21 LU gesendet. Ich mache das an ein paar Tagen im Monat selbst und betrachte das als eine Befreiung. Jeder Ton-Kollege beim Fernsehen sieht das genau so.

Die Beobachtungen von Bob Ludwig bezüglich Pegel für iTunes gingen sogar noch weiter als das Bob Katz schreibt. Das Ergebnis war immer, das Files die von vorn herein mit weniger als -15 LU an iTunes übergeben werden besser klingen als lautere Stücke, die dann von iTunes gedämpft werden müssen.

Endlich können sich die Mastering Ingenieure wieder auf den Sound konzentrieren und müssen sich nicht ständig fragen lassen, geht das noch lauter. Die guten Mastering Leute sind entzückt. Die anderen, die sich nur auf´s Lautmachen konzentrierten, werden erst mal sagen, das ist alles Quatsch.
 
Das freut mich, wurde auch langsam Zeit, dass weitere Schritte in die Richtung passieren.
 
Es ist doch schon länger bekannt, dass laut gemasterte Stücke im Radio schlechter klingen als dynamischere, wegen dem zusätzlichen Limiting der Rundfunkanstalt.

Hat das etwas geändert? Nein.

Man hört und liest immer wieder das gleiche Argument, "man muss ja mit den anderen Stücken im Radio lautheitsmäßig konkurrieren."
Erst unlängst wieder in einem Dave Pensado Video gehört.

Also warum sollte dann grad Soundcheck die Praxis ändern?
 
Ich habe letztens ein interessantes Video auf YouTube von Ian Shepherd zu diesem Thema gesehen. Das Video heißt: "Has the Loudness War been won ?". Also wen das interessiert, kann sich das Video ja mal ansehen.
 
Ende gut, alles gut.

Auf Kiss FM kommen immer die neusten Clubhits gegen Ende der Woche zur Neuvorstellung. Die sind bestimmt krass lautgepruegelt, klingen aber gut.
 
Also warum sollte dann grad Soundcheck die Praxis ändern?

Nun ja, sobald grössere Institutionen solche Schritte unternehmen, passiert auch etwas.

iTunes hat immerhin ca. 90% des digitalen Musikvertriebs.

Beim TV hat es sich auch grösstenteils durchgesetzt, das wird immer mehr kommen, je grösser das Bewusstsein dafür wird, dass extremes Lautprügeln ein veraltetes Konzept ist.
 
cool, da können wir jetzt alle unsere hochgezüchteten Kampf-Summen-Limiter in die Tonne knallen, eeeeeendlich!!!!!
 
Es ist doch schon länger bekannt, dass laut gemasterte Stücke im Radio schlechter klingen als dynamischere, wegen dem zusätzlichen Limiting der Rundfunkanstalt.

Hat das etwas geändert? Nein.

Radio sendet ja auch noch nicht nach R128 mit entsprechender Lautheit. Wegen der Reichweite glauben da viele mit Titeln hoher Lautheit weiter zu kommen.

Ab Digitalradio wird das dann auch mit einer Form von R128 gesendet werden
 
der weltfrieden soll ja nun scheinbar auch kommen...
 
NA ENDLICH!!!

Also ehrlich gesagt, kann ich jetzt entspannter Musik machen, denn zuvor hatte ich immer den Druck im Nacken, auch "laut klingen" zu müßen, was mich zu gravierenden Fehlern gezwungen-und teilweise komplett aus der Bahn geworfen hat.

Aber das ist jetzt vorbei JIPIEEE
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Nur mal kurz ne Verständnisfrage:

Wenn ich in Cubase7 im Conttrol Room das Meter anschalte und auf LUFS umschalte sehe ich ja die -23 LUFS als blauer Balken. D.h. alles was darüber im roten Bereich ist, ist zu laut für Radio nach der Richtlinie 128. Für iTunes dürfen es aber -16,5 LUFS sein?

LG
TT
 
Nein, das Radio sendet noch nicht mit R128, nur TV.

Eine Loudness Norm wie R128 wird es für Radio wohl erst geben, wenn digital gesendet wird. Es wird zur Zeit darüber nur nachgedacht. Über Qualität brauchen wir bei Radio ja nicht zu sprechen, so lange auf den Servern der Stationen noch mit MP3 und Musicam gearbeitet wird.

Über die Sendepulte wird da häufig noch mit -9 dBFS limitiert. Nachher geht es dann noch über den Optimod oder einem vglb. Mulitiband-Limiter mit Klangverschlimmbessererfunktion.

Man kann sagen, dass wir heute für TV einen besseren Tonstandard haben als für Radio.
 
Nachher geht es dann noch über den Optimod oder einem vglb. Mulitiband-Limiter mit Klangverschlimmbessererfunktion.

Der würde aber auch aus einem neumodisch auf r.128 gemastertem Track 1a Radio-Presswurst-Sound machen. Genau genommen sogar besser als wenn, wie heute oft von den Künstlern gefordert, der Original-Track selber schon 'ne Radio-Presswurst ist.

Denn Material mehrfach im Rahmen des "Loudness-War" zu komprimieren ist psychoakustisch ähnlich problematisch, wie es mehrfach verlustbehaftet (mp3 ...) zu komprimieren. Beides nutzt Verdeckungseffekte, wo die Gerümpelecken, die eigentlich verdeckt sein sollen, irgendwann hörbar überquellen.
 
Der würde aber auch aus einem neumodisch auf r.128 gemastertem Track 1a Radio-Presswurst-Sound machen

Nein, der wäre gar nicht mehr im Signalweg. Es wäre nur noch ein Sendebegrenzer im Einsatz, der Overs verhindert.

Alle Contents im TV Bereich werden jetzt bereits nach R128 auf die Server geschoben. Das Gleiche würde man dann auch im Hörfunk machen, dass die Files mit entsprechenden Metadaten eingeladen werden - ähnlich wie das beim iTunes Server jetzt schon passiert.

Ein totkomprimiertes Files würde dann einfach im Pegel so weit runter gezogen werden, dass das File -23 LU hat.
 
Ein totkomprimiertes Files würde dann einfach im Pegel so weit runter gezogen werden, dass das File -23 LU hat.

Der Fall ist klar. (Also mir zumindest, die Künstler, die Tot-Komprimieren für einen Teil ihres kreativen Outputs halten, haben das oft nicht begriffen, und meinen man wolle ihnen an der Klanggestaltung rumfummeln. )

Ich meinte den Fall "andersrum": man kommt mit einem -23dB LU Track an und wird im normalen FM-Analog-Radio gespielt. Denn dass wird ja sicher nicht umgestellt.
 
Im Radio sollte doch auch seit letztem Jahr auf R128 umgestellt worden sein ?!

Auf jeden Fall sind jetzt die lautgeprügelten Songs deutlich leiser geworden als die Radiosprecher.
Teilweise haben wohl die Sender eh Probleme damit die R128 richtig umzusetzen.
Seit einiger Zeit ist z.B. BFBS Radio deutlich leiser als beispielsweise Einslive.

Plattgewalzte Songs haben aber immer noch einen Vorteil:
Auch leise hört man viele Details, die bei zu sehr Dynamischem Material aufgrund des Verdeckungseffektes nicht zu hören wären.
 
Ich meinte den Fall "andersrum": man kommt mit einem -23dB LU Track an und wird im normalen FM-Analog-Radio gespielt. Denn dass wird ja sicher nicht umgestellt

Verstanden. Stimmt, Analogradio wird nicht umgestellt.

Plattgewalzte Songs haben aber immer noch einen Vorteil:
Auch leise hört man viele Details, die bei zu sehr Dynamischem Material aufgrund des Verdeckungseffektes nicht zu hören wären

Plattgewalzte Songs habe immer den Nachteil, dass sie plattgewalzt klingen.

Wenn es darum geht, Details zu hören, dann wäre Plattwalzenb sicher das letzte, was ich dazu tn würde. Aber Du meinst das sicher irgendwie anders.
 
mal abgesehen davon, dass hier eher vom "wunsch", dass der loudnesswar vorbei ist, als von einer "tatsache" geredet werden sollte (und wenn in diesem forum leute wie robin schmidt, h-peh, busy oder michael schwabe wären, die vom alltag erzählen können, wäre der meinungsspiegel hier realitätsbezogener), wird dann ein ganz anderer aspekt interessant;

die menscheit wird ja nicht von heute auf morgen eine welt voller zurückhaltender gutmenschen, auch weiterhin wird jeder versuchen, immer und überall sich durchzusetzten, vorallem, wenn er ein egozentriker ist (und was sind künstler, a&r & manager... eben), also ist die frage, selbst wenn die limiterpresswurst nicht mehr das thema wäre (ja, wäre, nicht "ist", "wäre") - wie wird man durchsetzungsfähig sein auf einem ebu128-einhaltenden sender?
und dann wird klar - was auch jeder sendetechniker bestätigen kann, mit mumpfigmittigenresonantigenunausgewogegen mixes klingt man weiterhin bedeckt, flau, klein und "unfertig".
eine saubere balance, auch spektral, sowie eine gewisse dichte, werden auch weiterhin wichtig sein, um sich in einem mainstreammedium durchsetzen zu können - und mit den jahren wird man lernen, wie man auch auf sub128 lauter wirkt als die anderen - so ist die menschliche natur, hat sie in den letzten 50 jahren bewiesen (der loudnesswar spieltem,, auch ohne limiter, schon in den 60er-jahren)

nur - solange in itunes-playern standartmässig die lautstärkeanpassung ausgeschaltet ist und dumpfe dj's ihre tracks nach empfundener lautheit aussuchen, ist auch der limiter weiterhin ein thema - wird dir, vielmals mit mit schmerzverzerrtem gesicht, jeder PRAKTIKER sagen.
 
Plattgewalzte Songs habe immer den Nachteil, dass sie plattgewalzt klingen.

Wenn es darum geht, Details zu hören, dann wäre Plattwalzenb sicher das letzte, was ich dazu tn würde. Aber Du meinst das sicher irgendwie anders.

es gibt nicht nur schwarz oder weiss, neben plattgewalzt gibts auch "sinnvoll verdichtet" und mit sinnvoll meine ich auch, dass die musik dort, wo und wie sie konsumiert wird, funktioniert.
 

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