Einrichtung Proberaum/Homerecording

[spontany]

Liebe Recording-Gemeinde,
vor knapp einem Jahr habe ich hier schon mal einen Beitrag gepostet in dem es um ein Musikzimmer ging in dem ich versucht habe Optimierungen vorzunehmenhttps://recording.de/threads/raum-akustisch-optimieren.214392/page-2#post-2742921. Der Raum befindet sich im Keller und leider waren durch einen Wasserrohrbruch die Wände und der Boden naß. Nun musste der Raum zurückgebaut werden. Da ergibt sich natürlich für mich eine Gelegenheit den Wiederaufbau gleich richtig zu machen. Daher bitte ich um reichlich Anregungen und Hinweise wie ich den Raum möglichst gut vom Rest des Hauses entkoppeln kann zum anderen gleich so baue das die Akustik im Raum selbst schon gut vorbereitet wird um später dort zu proben und Aufnahmen machen zu können bzw. abzuhören.

Anbei zwei Bilder die den Raum jetzt ohne Estrich zeigen und die Fenster und Tür des Raumes verdeutlichen. Dazu folgende Maße:
Grundfläche: 6,50 x 3,65 m
Raumhöhe ohne Estrich und ohne Berücksichtigung der Heizungsrohre an der Decke die auch verkleidet werden müssen bzw. in der Dämmung verschwinden sollen: 2,60 m
Auf der kürzeren Seite befinden sich zwei Fenster. Gesamtfläche 2,10 x 1,12 m. Von links gemessen 0,84 m und von rechts 0,71 m von der Wand entfernt. 1,20 m vom Boden und 0,28 m zur Decke.
Die Tür ist leider in der Ecke (0,11 m zur Wand), 0,07 m oberhalb der Grundplatte, 0,90 m breit und 2,00 m hoch.

So die ersten Fragen die für mich wichtig wären sind folgende:
1. Welcher Bodenbelag sollte hier am besten auf die Grundplatte des Hauses anschließen? Estrich auf Holzwolle? Schwimmender Estrich? Fertigestrich oder ganz andere Materialien?
2. Welche Bodenbelag sollte dann auf den Estrich späteren Boden des Raumes? Gibt es da besondere Baustoffe oder sind Parkett, Kork, Teppich und Co. die richtige Wahl.
3. Wie entkoppelt man den Boden am effektivsten?

Bis hierhin schon mal vielen Dank für alle euere Hinweise in meinem letzten Beitrag und für eure Hilfe bei meiner neuen Baustelle. Hoffe das ich dann am Schluss, wenn der Raum fertig ist, auch für andere Hilfe geben kann und meine Erfahrungen weitergeben kann.
In diesem Sinne, viel Spaß beim Kommentieren.

 

[spontany]

Da die Hinweise und Ratschläge sich doch bisher in Grenzen gehalten haben will ich mal kurz zusammenfassen was ich ermitteln konnte. Beim Boden im Keller spielt nicht nur der Schallschutz sondern auch der Wärmeschutz eine Rolle. Im Grunde bin ich bis jetzt auf zwei mögliche Ausführungen gestoßen.
1. schwimmender Estrich auf Mineralwolle sowie für den Wärmeschutz PUR 0,24 oder
2. Trockenestrichsystem (fermacellplatten mit Trittschalldämmung).

Bei der letzten Beratung vor Ort hat man mir empfohlen den Raum von der Tür zu entkoppeln. Wie man in der angehängten Skizze sieht wird aus dem bisherigen Raum (blau) zwei Räume. Der Grüne wäre dann der neue Proberaum, hier würde dann der Estrich auf Mineralwolle gepuffert. Der kleinere Raum davor (in dem dann sozusagen die alte Tür ist) hat dann nur einen einfachen Wärmeschutz unter dem Estrich. Der Berater meinte das man an der Tür immer eine Schallbrücke hat und die nur so umgehen kann. Ich war zuerst ziemlich skeptisch weil ja der Raum dann ca. 5qm kleiner wird. Den Vorteil den ich aber so langsam sehe wäre 1. das Problem mit der Tür in der Ecke entfällt. 2. im Vorraum hätte man Platz für die Lagerung von Instrumenten, Amps, Kabeln etc. Evt. wäre auch vorstellbar den kleineren Raum wie eine separate Gesangskabine einzurichten um so Band im Studio / Proberaum und Gesang in der Kabine getrennt voneinander einzusingen oder späterer Abhörplatz. Wie auch immer freunde ich mich gerade mit einem kleineren aber besser entkoppelten Raum an.
Also nochmal zur besseren Erklärung: Es würde zunächst ein Wärmeschutz im gesamten Raum ausgelegt werden PUR 0,24, im Bereich des neuen Proberaums/Studio würde dann die Trittschalldämmung Isover-Akustic EP 1 https://www.isover.de/Produkte/akustic-ep-1-trittschalldaemmung-fuer-schwimmende-estriche auf den ersten Belag gelegt. Anschließend wird der Estrich verlegt wobei beide Beläge durch Dämmstreifen voneinander getrennt bleiben sollen.

Beim Trockenestrich beginnt man mit einer Schätzung um den Untergrund in der Höhe perfekt auszugleichen. Anschließend wird eine Trittschalldämmung verlegt und obendrauf kommt dann Doppel- oder dreilagig Farmacell Trockenestrichplatten. Hier habe ich leider noch keine genaueren Angaben, ob es spezielle Schätzungen gibt die effektiver Entkoppeln und wie gut die Trittschalldämmung ist und wie dick sie sein muss.

Mein Berater in Sachen Akustik sagt im Grunde sind schwerere Böden wegen der höheren Masse Schallschluckender es muss aber gewährleistet sein das sie vernünftig entkoppelt sind. Welches da die geeigneten Materialien sind und aktuellen Baustoffe weiß er aber leider nicht. Es ist wirklich schwer sich mit der Materie auseinander zu setzen und ich habe das Gefühl egal wie ich es mache werde ich es falsch machen. Daher nochmal ein dringender Aufruf, wenn jemand wirklich Ahnung hat möge er sich doch bitte einschalten.

Hoffe ich habe die Überschrift so gewählt und mich so ausgedrückt das jeder weiß was gemeint ist. Die Skizze beschreibt die Raummaße vielleicht auch nochmal besser.

In jedem Fall freue ich mich über Rückmeldungen auch zum Beitrag!

 

[coffee boy]

Kannst du English? Also Infos über das Thema auf Englisch lesen?

 

[coffee boy]

Viel Gutes dabei:

https://amcoustics.com/articles/thesis/6_1_1

 

[spontany]

Super vielen Dank für den Hinweis, ich werde mich morgen Abend mal daran machen. Kannst du denn auch was zu meinen Angaben sagen, ist das im Grunde sinnvoll was wir vorhaben? Mache ich einen entscheidenden Fehler? Pro Großraumlösung oder lieber doch Raum verkleinern und die Tür im separaten Raum belassen?
Danke für die Hilfe!

PS: Ich würde mir einen Beitrag in englischer Sprache durchaus zutrauen, also her damit!

 

[coffee boy]

Für das was du alles vorhast ist dein Raum zu klein. Einen Aufnahmeraum, Proberaum und Abhörraum aus einer Fläche von unter 25 Quadratmeter zu zaubern ist illusionär.
Proberaum und Aufnahmeraum liegen eng beieinander. Aber die Kombination mit Abhörraum funktioniert hier nicht.

Des Weiteren muss dir klar sein wie viel Schallisolation du tatsächlich brauchst. Wer spielt in dem Raum? Ein Schlagzeug. Stehen da später ein paar 4 x 12er Boxen mit Verstärkern von hunderten von Watt? Oder sitzt nur jemand mit der Harfe drin?

Schallisolation bietet ziemlich viel Platz um das ganze so richtig zu vermasseln...
Wenn du die Resonanzfrequenz falsch berechnest hast im schlimmsten Fall weniger Schallisolation als vorher...

Das mit deiner Veränderung Raumgröße oder nicht kannst du mit jedem Modenrechner berechnen. Sollte dir das schon Schwierigkeiten bereiten (das ist nicht böse gemeint) dann vergiss das mit der Schallisolation. Denn da sind weitaus umfangreichere Berechnungen notwendig.

Du musst im ersten Punkt wissen wie viel zusätzliche Schallisolation du tatsächlich brauchst.

Heißt bestimmen wo es zu laut wird. Soll weniger nach draußen oder reicht es wenn weniger in den Raum darüber gelangt.

Wird es überhaupt zu laut ??? - zusätzlichen Aufwand + Kosten in Relation mit dem Angedachten setzen.

Und dann ganz ehrlich hast du 2 Möglichkeiten:

Du nimmst dir einfach noch einen Monat Zeit um dich Vollgas in das Thema Schallisolation rein zu googeln. Und das heißt mit so nem Artikel wie oben verlinkt starten und schauen ob du weitere Artikel findest die aufs gleiche abzielen. Glaub nicht das erste was du liest. Der Artikel oben ist schon ok aber es ist halt 2019 so dass auch einfach sehr viele Halbwissende was ins Netz stellen. Heißt du musst dich da einfach absichern beim "Lernen" im Netz.
Du musst dich selbst in die Lage bringen das zu hundert Prozent selbst zu berechnen und nicht darauf angewiesen zu sein das im Forum zu klären. Ist in einem Monat machbar.

Oder du schaust dass du jemanden findest der dir da hilft bei diesem Punkt. Zumindest bei der Planung der Schallisolation. Und damit meine ich jemanden der Geld dafür nimmt weil er mit der Beratung / Umsetzung von solchen Sachen die Brötchen für seine Kinder verdient.
Es gibt genug Akustiker die Consulting anbieten. Heißt du sagst du willst so viel wie selber machen und möchtest nur nur die Beratung / Berechnung kaufen.

Mache nie etwas nur weil jemand anderes meint es wäre gut so. Außer es ist ein Spezialist den du dafür bezahlst dass er es dir sagt.

Noch ein paar grundsätzliche Anmerkungen:

Isolation macht man wenn man entweder will das jemand anderes was nicht hört oder man selbst nicht. Heißt man versucht zu verhindern dass der Drumbooth in den Aufnahmeraum dröhnt. Oder man möchte dass seine Kinder schlafen können oben drüber. Oder man möchte nicht dass die Polizei kommt weil dem Nachbar der Sound nicht zusagt.
Oder man hat eben eine Regie und einen Aufnahmeraum und möchte in der Regie nur das aus den Boxen hören.

Bei dir soll ja alles in einem Raum stattfinden. Deswegen kann Isolation nur Sinn ergeben wenn ihr beim Proben ordentlich aufdrehen wollt. Die Frage die sich dann stellt ist - muss das sein? Wenn ein Drummer involviert ist dann kann das schnell der Fall sein.
Denn das hört man ein Stückchen.
Dann sollte man aber auch erst mal überlegen wie oft das ist und ob es eine Isolation tatsächlich erfordert oder ob die Intervalle der Proben so organisiert werden können dass es akzeptabel für das Umfeld ist.

Ich geh jetzt einfach mal davon aus dass du das auf dem Profilbild bist.
Das heißt du bist keine 12 mehr und ein Erwachsener sitzt am anderen Ende.

Einen Raum im Keller mit um die 25 Quadratmeter als Regie, Proberaum, Aufnahmeraum nutzen zu wollen ist in meinen Augen immer so eine Wunschdenken Kiste.

Einen Proberaum im Keller haben zu wollen wo man bis in die Nacht einen Drummer spielen lassen kann ist ein nachvollziehbarer Anspruch.

Aber dann wird's halt echt schon heikel...
Ein professioneller Aufnahmeraum im Keller geht in der Regel einher mit dem Anspruch dort professionelle Aufnahmen zu machen. Das heißt da ist entsprechendes Equipment zum Aufnehmen da und auch jemand der aufnehmen / mischen kann.
Und in der Regel richtet man sich das nicht nur für seine eigene Band zum Spaß ein -. weil es halt einfach ein bisschen was kostet das Equipment.

Worauf ich raus will - in der Praxis wird da vermutlich nix gescheites rum kommen. Wenn du selber aufnehmen und mischen willst dann richte den Raum so ein dass er dafür geeignet ist. Dann würde ich aber schauen dass ich für meine Band einen extra Proberaum finde.
Wenn du in erster Linie einen Proberaum bei dir im Haus willst dann richte ihn so ein.

Ich sage nicht das es unmöglich ist deinen Raum so einzurichten, dass er gut Schall isoliert ist, du Abhören kannst, du proben kannst und du auch aufnehmen kannst.
Aber da wirst du halt Geld und Aufwand rein stecken der über ein vernünftiges Maß für meinen Geschmack hinausgeht bei dieser Raumgröße.
Denn irgendwas beißt sich da. Wenn man mit einer Band so gut unterwegs ist das man Aufnehmen will dann kann man sich in der Regel auch ein Studio leisten.
Wenn man professionelle Aufnahmen machen möchte und mischen möchte parkt man in der Regel keine Band zum Proben dauerhaft in seinem Aufnahme / Regieraum.

 

[clemenserwe]

Die Idee mit der Teilung des Raums bringt durchaus Vorteile.
Du kannst/solltest, wenn Du ernsthaft mischen willst, Gitarren, Schlagzeug und sonstige Instrumente, die "mitsingen" aus dem Raum räumen.
Da würde ich aber als erstes schauen, dass der eigentliche Raum auf akustisch günstige Seitenverhältnisse kommt. Und dann muss man schauen, ob dieser "Restraum" für die Aufbewahrung eine sinnvolle Größe hat.

Nicht vergessen, dass Du bei ernsthafter akustischer Gestaltung in den Ecken Platz für Absorber brauchst - die Tür vom Vorraum zum Musikraum müsste also mittig sein - das kostet auch wieder Platz, wenn's ein "Lagerraum" sein soll.

Und - wie @coffee boy schreibt: Prioritäten und Ziele setzen.
- Soll es ein Musikraum mit Mix-Option werden oder ein Mix-/Aufnahmeraum mit Probemöglichkeit?
- Wie gut muss die akustische Isolation sein? Hast Du das mal getestet?
- und das Budget ...

 

[spontany]

Vielen Dank für die Beiträge. Vielleicht wäre es sinnvoll gewesen im Vorhinein meine Vorstellung was der Raum können soll zu erklären. Es ist mir natürlich bewusst das ich wahrscheinlich nicht Nachts um 1 Uhr im Keller Schlagzeug aufnehmen kann ohne jemanden zu stören, das ist zunächst nicht das Ziel. Der Musikraum wurde vorher von mir auch genutzt nur leider konnte ich nicht mal Westerngitarre spielen oder singen, ohne das man es im oberen Stockwerk gehört hat, weswegen ich auch den Aufwand nicht scheue um den Raum zumindest so zu entkoppeln das folgende Dinge möglich sein sollten ohne jemanden zu stören.
- Akustische Probe (Gitarren, Gesang, Flöte, leiser kleiner Bassamp, Cajon)
- Aufnahmen (vorwiegend Voc. + Gitarre)
- Abhören und mischen (rein zum Spaß, aber man weiß ja nie...)
- Aufnahmen mit Gitarrenamps werden dann wohl schon wieder schwieriger, wobei hier ja auch weitere Möglichkeiten bestehen die Box im Raum zu dämmen.

Das Budget würde ich mal mit ca. 5T + x beziffern also für den Umbau d.h. wenn es hier und da teurer wird ist das kein Problem.

Für mich wäre ein Musikraum / Proberaum / Homerecordingplatz (zum Festhalten von Songideen und kleinere Projekte) ein Gewinn an Lebensqualität. Vielleicht ist es zu viel gejammert das ich darunter Leide momentan kaum Musik zu Hause machen zu können wegen der Kinder. Wenn dann Zeit (abends) vorhabend ist dann will ich nicht stören.

Erschwerend kommt hinzu das das oberer Stockwerk im Baustiel der 70er (Fertighaus) mit einem dünnen Gussasphalt auf Trockenschüttung verlegt wurde und daher die Schallübertragung doch sehr gut funktioniert . Daher bin ich besonders skeptisch am Ende auch im Keller Musik machen zu können ohne die Familie zu nerven.

So nun zurück zur eigentlichen Frage. Es muss ja ein Boden rein unabhängig wie groß der Raum nunmal wird.
- Ist ein 5 cm Estrich auf 2 cm Dämmwolle oder ein Trockenestrich zu bevorzugen?
- Wie groß wird der Effekt sein wenn ich einen Vorraum im Bereich der Tür abtrenne?

Dann habe ich noch eine Frage zu den Moden. Es gibt ja sicher keine Modenfreienen Räume. Welche Moden sind denn nach Möglichkeit zu verhindern? Und sind die Modellrechner denn dahingehend zuverlässig. Ich habe mir die Infos zwar durchgelesen frage mich aber doch insgesamt wie entscheidend das für den Bau des Raumes ist. Scheinbar sind die Raumverhältnisse in meinem Raum nicht so schlecht denn es entstehen kaum Moden im unteren Frequenzbereich und damit sind die Vorraussetzungen glaube ich schon mal nicht so schlecht.

Dann will ich noch kurz auf den Vorschlag eingehen mir professionelle Hilfe einzukaufen. Wo fragt man nach und wen spricht man an. Ich habe das Gefühl sobald man spezielle Anforderungen hat werden die sogenannten Experten seltener.

Hoffe ich konnte mich noch etwas besser erklären und die Anforderungen an den Raum sind nicht unrealistisch. Es muss ja am Schluss nicht perfekt sein, aber ich habe schon den Anspruch das es (wo es schließlich jetzt neu gemacht wird) so gut wie möglich gemacht wird. Es wäre doch sehr ärgerlich wenn mann 50 große Scheine investiert und die Frau auf dem Sofa meckert das die Kinder nicht schlafen können weil man den Refrain eines Songs 7T mal anhört . Hoffe ihr versteht was ich meine...

Also dann. Ach ja im Anhang noch ne Idee das mit der Tür zu realisieren.

Danke nochmal für alle Mitdenker und kritische Mitwisser!

Jetzt fällt mir noch ein das ich im Prinzip möglichst bald eine Entscheidung treffen muss wegen des Bodenbelages weil neben an auch Estrich gelegt werden muss und ich dann entscheiden muss Trockenestrich selbst verlegen oder Estrich verlegen lassen. Ob ich noch einen Monat warten kann ist eher fraglich. Wenn der Estrich dann liegt mache ich wieder Bilder und beschreibe natürlich auch den Baufortschritt und halte das Forum auf dem Laufenden. Wünsche euch allen nur das Beste.

 

[birdseedmusic]

Moin

Ich würde dir davon abraten, bei dir zu Hause zu Hause Musik zu machen. Wenn du 50.000 EUR Investitionskosten ansetzt, was durchaus eine realistische Summe für ein professionell ausgeführtes Studio-Bauprojekt ist, dann könntest du dir mit dem Geld auch genauso gut einen Proberaum für 200,- EUR im Monat für 20 Jahre leisten.

Ich persönlich finde, dass man zu Hause einfach nicht den notwendigen Abstand zum Hausalltag hat. Gerade mit Familie, als Single ist das sicher noch etwas leichter. Zwischendurch kommen dann die Kinder rein und fangen an, mit dem Equipment rumzuspielen, die Frau hat dann noch eine wichtige Frage zu einer Banküberweisung, und am Ende hast du dann doch wieder Angst, du könntest zu laut sein und die Kinder aufwecken. Und du schnauzt deine Kumpels an, nur weil sie mal wieder zu laut "F*** die Henne war das ein sch** Take" gebrüllt haben. Später beschwert sich deine Frau dann, dass es bei euch nach Schweiß, Bier und alten Socken riecht.

Ich habe zu Hause im schicken Dachstudio mit dem feinen Nußbaumparkett diverses Equipment rumstehen, aber richtig frei zum Musikmachen fühle ich mich nur in unserem dreckigen, vollgerümpelten und akustisch überhaupt nicht optimieren Proberaum. Zum Thema akustische Optimierung: Fix it in the mix heißt das Zauberwort. Raumresonanzen hört man auf den Aufnahmen meist nur marginal bis gar nicht. Mit ein paar Teppichen, einem schweren Ledersofa und vielleicht noch ein paar Bücherregalen an der richtigen Stelle kann man schon erstaunlich gut und vor allem günstig Raumresonanzen in den Griff kriegen. Fehlenden natürlichen Raumhall kann man auch nachträglich mit guten Plugins hinkriegen. Wenn man mit dem Mikro immer schön nah an die Schallquelle rangeht, dann hört man den Raum nicht.

Ich verstehe, dass du Lust auf so ein Bauprojekt hast, aber eigentlich ist es musikalisch gar nicht notwendig. Im Gegenteil, ich finde dass zu viel Ordnung und Sauberkeit für die Kreativität nur hinderlich ist. Schmutz und Unordnung ist ein normales Nebenprodukt musikalischer Tätigkeit. Da kommst du spät abends vom Gig zurück, pfefferst dein Zeug in den Proberaum. Schon ist das Chaos ausgebrochen. Oder du machst Recording mit wilden Verkablungsorgien. Schleppst deinen Amp von A nach B. Schon entstehen Kratzer an der Wand. Stell dir mal vor, du baust alles schon schick, und dann änderst du deine Pläne (z.B. geht ihr ins Studio und recorded nicht bei euch zu hause) schon ist dein ganzer Plan dahin.

lg
bird

 

[spontany]

Hi bird,
so gesehen eine interessante Auffassung. Es ist nun aber so. Ich muss den Raum ja eh bauen, beziehen, einrichten. Da ist es erstmal egal ob ich ohne Vorüberlegungen den Raum saniere oder mit etwas mehr Aufwand und ein paar zusätzlichen Kosten mal versuche das beste daraus zu machen. Mir ist schon klar das ich nicht der nächste Justin Timerlake werde und in meinen eigenen Vier Wänden Nr. 1 Hits aufnehmen werde aber ein hörbares Ergebnis sollte nicht ausgeschlossen sein.
In erster Linie geht es mir darum zu Hause, wenn ich z.B. auf die schlafenden Kinder aufpassen werde im Musikraum etwas kreativ sein zu können bzw. zu Üben ohne das die Kinder aufwachen. Das ist momentan die Zeit die ich zur Verfügung habe und die ich momentan nicht besonders gut nutzen kann. Wenn die Kinder später größer sind wird das ganze dann vielleicht nicht mehr so wichtig sein aber selbst das schont es dann sicher die Nerven meiner Frau. Ich plane auch meinen Unterricht dort zu geben und da ist es schon entlastend wenn der Raum gut gedämmt ist.
Also wie auch immer. Es muss ja ein Boden rein. Da geht kein Weg dran vorbei und ich hoffe das ich das halbwegs richtig mache. Werde euch weiter auf dem laufenden halten. Eine Schleuse für die Tür ist jetzt jedenfalls schonmal im Plan mit drin und wahrscheilich werde ich die Wände zuerst abstellen und dann den fließenden Estrich auf Holzwolle in beiden Räumen verlegen lassen. Welche Produkte und in welcher Stärke werde ich mit dem Estrichleger nochmal verhandeln.

Falls noch jemand Einwände seiht oder grobe Fehler bitte gerne melden.

Wie gesagt muss ja eh ein Boden rein...

Viele Grüße Spontany

 

[coffee boy]

- Akustische Probe (Gitarren, Gesang, Flöte, leiser kleiner Bassamp, Cajon)
- Aufnahmen (vorwiegend Voc. + Gitarre)
- Abhören und mischen (rein zum Spaß, aber man weiß ja nie...)

Hey,

ich denke dass du das bei der Raumgröße dann schon hinbekommen kannst.

Ich kann deine Situation gut nachvollziehen, da ich selbst Kinder habe und das Studio im Kellergeschoss des Hauses ist.

Deine Fragen bezüglich Raummoden zeigen, dass du gerade erst anfängst dich mit dem Thema Raumakustik auseinander zu setzen.

Gleichzeitig machst du deutlich, dass du dir nicht mehr lange Zeit lassen kannst Entscheidungen bezüglich der anstehenden Umbaumaßnahmen zu treffen.
Ich kann auch nachvollziehen, dass handwerkliche Arbeiten am Haus mit Terminfristen verbunden sein können.

Aber das wird zum Flaschenhals hier.

Um dir das notwendige Wissen selber anzueignen fehlt dir die Zeit.

Aber ich hab dir ja weiter oben schon gesagt, dass du nur die 2 Möglichkeiten hast - Entweder selbst mit dem Thema so auseinander setzen um das Projekt stemmen zu können oder einen Profi hinzuziehen.

Die Option, dass hier im Forum zu lösen nenne ich bewusst nicht - weil es keine realistische Lösung ist.
Es würde nämlich bedeuten, dass sich jemand der sich sehr intensiv damit beschäftigt hier in deinen Thread einklinkt und das Ding für dich plant. Das wird keiner machen weil das ewig dauern wird und nicht die einfachste Kiste ist. Ich möchte damit keinesfalls sagen, dass die Hilfe hier im Forum nutzlos ist. Denn das ist sie nicht.

Und ich würde dir auch abraten diesen Weg versuchen zu gehen. Denn bei deinem Projekt sind tiefgreifende bauliche Maßnahmen involviert. Raumtreatment ist schnell wieder abgebaut und umgebaut. Da ist dann nur ein bisschen Zeit kaputt. Aber einen Estrich wieder raus reißen ist eine andere Nummer. Ich hoffe du verstehst was ich mein.

Ich würde dir gerne helfen aber das Projekt wird zu umfangreich. Wenns nach den baulichen Veränderungen nur noch um die Raumakustik geht - gerne. (Wobei ich dies gleich bei dem was ich dir weiter unten empfehle mitplanen lassen würde...)
Aber ich habe die Isolationskiste bisher nur einmal gemacht und das war in meinem eigenen Studio. Und dabei wird es bleiben.

Du nennst ein realistisches Budget.

Schreib Black_Bender an.

Er ist professioneller Raumakustiker.
Ich kenne ihn nicht, ich weiß nicht wie seine Firma heißt, aber er ist soweit ich es hier im Forum mitbekommen hab der einzige erstzunehmende Raumakustiker der sich regelmäßig hier im Forum beteiligt und das mit der Absicht den Mitgliedern zu helfen und nicht nur Werbung für sich zu machen.

Du kannst auch einfach nach Raumakustikern in Deutschland googeln. Aber ich hab kein schlechtes Gefühl dabei dich an Black_Bender zu verweisen.

Schreib ihn einfach mal an.

Grüße

 

[coffee boy]

Kam hier was raus?

 

[spontany]

Ist in Arbeit . Ich berichte wenn ich mehr Zeit habe. Estrich ist es geworden aber mehr ist noch nicht passiert, als nächstes werden Strom und Inetkabel in den Raum gebracht und anschließend das Baumaterial bestellt damit die Wände gebaut werden können. Muss aber erst noch nach Material schauen die Wände etc. planen. Heizungsrohre sind auch schon angebracht und Anschlüsse vorbereitet.
Ich berichte aber gerne weiter, wenn es hier verfolgt wird, dauert halt etwas...