Dokumentation eines Selstbauprojektes

  • Ersteller b_riesel
  • Erstellt am
nun, ich weiß nicht was ich da damals genau gebaut habe. der aufbau ist wie folgt:

- luftdichter kasten vollsatt mit mineralwolle gefüllt, oberfläche gekrümmt (dicke). weichfaserplatte als abschluß zur raumseite.
- melaminschaum, ca. 8cm auf der weichfaserplatte zum raum hin.

derjenige, der mir damals empfohlen hat, das so zu bauen hat es als kombination von breitbandabsorber und plattenschwinger bezeichnet.
 
Basstian, deswegen ja relativ. trotzdem hat ein ps erstmal zumindest rein theoretisch bzw. rechnerisch nur eine resonanzfreq. je breiter man die auslegt desto weniger wirkungsgrad.
in der praxis verhaelt sich so ein gebilde naturlich deutlich komplexer. zb hat eine membran natuerlich auch eigenresonanzen.
dieses verhalten macht einen vpr so breitbandig. das ist aber ua stark materialabhaengig.
wenn man einen ps mit einem poroesen absorber kombiniert besteht die schwierigkeit darin einen fliessenden uebergang zwischen den beiden prinzipen zu erreichen. das muss man beim aufbau messtechnisch ueberpruefen. berechnen laesst sich ein ps naemlich nur in der theorie.
wenn man nicht hoellisch aufpasst hast du also ein reflektierendes verhalten bei einigen frequenzen. sagen wir das basotect wirkt bis vlt. 250hz und der plattenschwinger halbwegs effektiv zw. 80-150hz, dann besteht da einfach ein reflektives verhalten ueber fast eine oktave...
ausserdem sind die bevorzugten positionen der beiden absorberprinzipien komplett unterschiedlich... dazu kommt das prinzip der schallwellenausbreitung; schroederfreq ist ein stichpunkt. wenn sich kein hoher schalldruck der entsprechnenden freq an der position des ps aufbaut, verringerst du mit einem solchen konstrukt einfach nur die effektivitaet des vorgesetzten poroesen absorbers. mehr basotect waere dann deutl. effektiver.

ich denk zwar nicht, dass dieses konstrukt fuer dein 100 hz probl verantwortlich ist; ein plattenschwinger muss aber trotzdem immer auf raum und seine position in diesem abgestimmt werden. egal wie breitbandig man ihn gestalten kann. sich so etwas proformer hinzustellen halte ich fuer nicht besonders konstruktiv...
 
hier die zugehörigen screenshots für beide speaker zusammen...einzelne speaker im mdat-file
 

Anhänge

  • 20130627_noon-palace_frequenzgang.jpg
    20130627_noon-palace_frequenzgang.jpg
    47,5 KB · Aufrufe: 123
  • 20130627_noon-palace_wasserfall.jpg
    20130627_noon-palace_wasserfall.jpg
    48 KB · Aufrufe: 126
Kannst du mal ein mit/ohne ps-spectrogramm hochladen? wuerde mich interessieren was die dinger ueberhaupt machen.
verschieb das messmikro mal nach oben unten, um auf decke/bodeneinfluss einzugrenzen. oder wahlweise nach rechts/links. wenn sich die freq aendert, hast du deinen verursacher. je naeher du an ihn heranrueckst mit den ls, desto hoeher die freq und vis versa. ursachlich fuer sowas koennen auch immer raumkanten o. raumecken sein. evt. auch mehrere, die sich summieren. das passiert, wenn die jeweiligen abstaende im gleichen verhaeltnis liegen.

die bestmoegliche abhoerposition sollte man immer als erstes finden, bevor man bauliche massnahmen beginnt. oftmals faellt die ganz anders aus als man es auf dem papier geplant hat. mach dich aber nicht verrueckt mit freqgangmessungen. die sagen eher wenig aus ueber die abhoerqualitat.
solange du die raummoden etwas im griff hast und das etc und der phasengang passt, ist schonmal alles im lot. ich hab auch schon tolle fg messungen aus subjektiv ueblen raumen gesehen...
eine messung mit frei aufgestelltem sub schoen zu bekommen ist recht leicht. trotzdem ziehen viele klanglich vollbereich vor. eine gute subanpassung ist naemlich auch nicht trivial und viele ignorieren dabei wichtigere faktoren als den fg...
 
hi akai31
anbei die spektrogramme mit und ohne. passiert nicht wahnsinnig viel. ich kann es allerdings auch nicht wirklich interpretieren.

was meinst du mit "je näher du an den lautsprecher heranrückst"?
 

Anhänge

  • spectro_l+r mit wandabsorber:ps.jpg
    spectro_l+r mit wandabsorber:ps.jpg
    43,1 KB · Aufrufe: 129
  • spectro_l+r ohne wandabsorber:ps.jpg
    spectro_l+r ohne wandabsorber:ps.jpg
    43,9 KB · Aufrufe: 122
  • wasserfall_l+r mit wandabsorber:ps.jpg
    wasserfall_l+r mit wandabsorber:ps.jpg
    78,7 KB · Aufrufe: 120
  • wasserfall_l+r ohne wandabsorber:ps.jpg
    wasserfall_l+r ohne wandabsorber:ps.jpg
    70,4 KB · Aufrufe: 122
  • l+r mit wandabsorber:ps.jpg
    l+r mit wandabsorber:ps.jpg
    39,3 KB · Aufrufe: 136
  • l+r ohne wandabsorber:ps.jpg
    l+r ohne wandabsorber:ps.jpg
    40,2 KB · Aufrufe: 145
Ich stimme dir zu, Kerben im Frequenzgang ist unser Gehör "gewohnt" und kompensiert die bis zu einem gewissen Maße recht erflogreich, mit der Phasenlage wirds da schon schwieriger fürs Gehör.
Nichts desto trotz sollte man natürlich versuchen den Raum mit den vorhandenen Mitteln bis zum möglichen Maximum zu bringen, und wenn ein großer zusätzlicher Absorber an z.B. der Decke die Kerbe verschwinden lassen würde (was es natürlich erstmal herauszufinden gilt), sollte man den meiner meinung nach installieren.

Lg!

Edit: Finds mit Absorbern minimal besser, rein vom Wasserfall her... du sprichst gerade von Wandabsorbern, hatten wir nciht die ganze Zeit von Deckenabsorbern gesprochen!?
 
hi schlumpfpeter...von beidem.
in dem raum ist bauseits über die gesamte decke eine 10cm vlieskaschierte mineralwolleplatte angebracht. ich habe aus meinem damaligen heimstudio die beiden wand- und einen fast baugleichen deckenabsorber/PS mitgebracht.

die messungen habe ich jetzt mit und ohne wandabsorber durchgeführt. der deckenabsorber isr saumäßig schwer und eigentlich nur zu dritt wieder aufzuhängen. deshalb hab ich den erst mal weggelassen.

ich geb dir auch absolut recht, daß es sich in jedem fall lohnt zu versuchen das maximal mögliche zu erreichen.

ich häng euch mal den grundriss dazu. vielleicht wird dann manches verständlicher.

lg
 

Anhänge

  • Grundriss.pdf
    55,5 KB · Aufrufe: 156
Ahh, ok.

Das die Wandabsorber die Kerbe nicht verursachen war eigentlich zu 95% vorher klar... trotzdem gut zu wissen was sie machen. Wenn du wirklich sicher gehen willst müsstest du den Deckenabsorber allerdings einmal abnehmen zum messen....

Die 10cm Mineralwollmatte ist ein echter Segen für dich, da die ganze Decke damit bedeckt ist wirkt dieser basorber sehr tief rutner (trotz der geringen Stärke) und wird dir einige Probleme im Bassbereich und unterem Mittenbereich beseitigen. Evtl. solltest du die Decke mit Holz und den dazugehörigen Schlitzen verkleiden damit die Höhen im Raum bleiben, hab jetzt allerdings nicht in die File geguckt, ist nur ne Vermutung da die Decke ja jetzt eigetnlich komplett alle Höhen aufessen müsste.

Lg!

Edit:

Oder du bringst punktuell ein paar Diffusoren an der Decke an die nur in den Höhen arbeiten, damit das Gehör ein paar Anhaltspunkte bekommt, wo sich die Decke befindet. Frag mich jetzt aber nicht wo genau :D
 
ich hab´s befürchtet, daß ich den deckenabsorber nochmal abnehmen muß.....;-(

an der decke ist an einer stelle noch eine ca. 1,2 x 1,5m große holzplatte aufgebracht. an dieser habe ich die flügelschrauben zur befestigung des deckenabsorbers angebracht.

im höhenbereich gibt´s schon einen abfall...vielleicht kannst du dir das file nochmal anschauen. ich komme damit aber sehr gut zurecht. ich habe micht das gefühl, daß meine mischungen in diesem bereich zu stark ausfallen. eher das 100-150hz loch. damit muß ich erst noch lernen umzugehen. meine ersten testmixe sind genau da noch etwas zu kräftig...aber ich nehm das deckensegel nochmal ab und messe.
 
Evtl. könntest du ja das Deckensegel austauschen gegen einen möglichst breiten und möglichst dicken Mineralwolleblock (Block klingt so dramatisch, was ich meine ist einfach ein möglichst großer und möglichst tiefer mit Mineralwolle gefüllter Breitbandabsorber). Durch die möglichst großen Ausmaße müsste das Ding hoffentlich auch bei 100 Hz noch Wirkung zeigen und somit deine Problemzone besser attackieren als das Plattenschwingerkonstrukt das da jetzt hängt.

Das ist allerdings jetzt reine Vermutung, ich denke ums Ausprobieren kommt man nicht rum wenn man die beste Lösung verwirklichen möchte.
 
Wie gesagt; alles reinste Spekulation. Bevor du nicht den Verursacher deines 100Hz-Problems ausgemacht hast, brauchst du dir auch keine Gedanken über "Verbesserungen" zu machen.
Eine Bodenreflektion bekommst du bspw. nur mit einem entsprechenden Tisch geblockt.
Da aber jede Massnahme auch teilweise tiefgreifende Änderungen an anderer Stelle bedingt, ist es enorm wichtig schritt für schritt und vor allem mit Plan vorzugehen.
Bei DIY-Akustik muss man höllisch aufpassen sich nicht zu verrennen. Das ist nix was man mal eben fertig baut und dann glücklich ist.

Je mehr (poröse) Absorber du jetzt installierts umso mehr Probleme in den Höhen bekommst du bspw. Je mehr du dann verlattest umso mehr (schädliche) Reflektionen bekommst du. Usw...

You have to think first before you move...


hi akai31
anbei die spektrogramme mit und ohne. passiert nicht wahnsinnig viel. ich kann es allerdings auch nicht wirklich interpretieren.
Ein bißchen was machen die ja schon im Bassbereich. Das sie aber an einer effektiven Position hängen bezweifel ich trotzdem... :) Das Spectrogarmm solltest du über 60dB skalieren.


was meinst du mit "je näher du an den lautsprecher heranrückst"?
ich sagte "ihn", nicht "lautsprecher"... ;) Und meinte den Verursacher der Reflektion (Wand, Boden usw.)
Kammfilter also Interferenzen zB zwischen Wand und Lautsprecher und Ohr sind entfernungs( laufzeit) abhängig. Änderst du die Entfernung ändert sich die Freq der Kammfilter.
Raummoden sind starr, sie ändern je nach Position nur ihre Ausprägung.
 
Ich verstehe nicht wie ne Bodenreflektion die Kerbe bei 100 Hz verursachen soll, erst recht will mir nicht in den Kopf wie man da mit nem Tisch das ganze unterbinden soll.
Ausserdem bleibt zu sagen das ein weiterer Deckenabsorber keinerlei zusätzlichen Höhenverlust bedeuten würde, da die gesamte Decke ja bereits in den Höhen absorbiert. Mit anderen Worten würde durch einen dicken zusätzlichen Deckenabsorber der Absorber den die Decke eh schon darstellt, nur lokal dicker gemacht werden, die absorbierende Oberfläche hingegen bliebe gleich.

Ich kann hier leider auch nur mutmaßen, meine Vorschläge kennst du. ob du damit die Ursache der Kerbe findest kann ich dir nciht versprechen, aber irgendwo muss man ja anfangen. :)


Hast du eigentlich iwo mal die Maße vom Raum gepostet?

Lg!
 
Ich verstehe nicht warum du das nicht verstehst...
smil470009513826a.gif
die bodenreflektion kommt, so wie alle fruehen reflektionen von waenden decke etc. auch, vezoegert am abhoerplatz an, kammfilter enstehen und zack hast nen einbruch bei einer freq. und ein entsprechend grosser gut positionierter tisch blockt diese direkte reflektion. kann aber anderweitig fuer probleme sorgen, so das das wie immer abwaegungssache ist. ich persoenlich mag keine grossen tische zw mir und den ls.
 
Bei hundert Hz kannst du das ER-System nicht anwenden, die Wellen breiten sich kugelförmig aus und würden sich um einen Tisch gaaanz entspannt rumbeugen. Die Er-Prinzipien mit Kammfilter etc. sind alle erst ab ner gewissen Mindestfrequenz nutzbar und 100 Hz liegt in diesem Raum definitiv dadrunter.
Was realistischer wäre, wäre ein Wellental in einer stehenden Welle die die Kerbe verursacht, deshalb mein Vorschlag den dicken Absorber an die Decke zu hängen, dadurch würde die stehende Welle abgemildert werden.... sofern es denn überhaupt eine stehende Welle zwischen Decke und Boden sein sollte (100Hz hat laut Inet ne Wellenlänge von ca. 3,4 m.... spricht nciht gerade für das Boden/Decken Konstrukt). Evtl. ist das ganze auch ne stehende Welle zwischen den Wänden, dann könnte evtl. ein Treatment an der Rückwand hilfreich sein.... Könnte könnte könnte, langsam wirds wie Rätselraten :D

Edit:
Was mir grad noch als Notlösung einfällt, sofern andere Maßnahmen cniht fruchten sollten, wären 1-2 Helmhöltzer, die nciht schwierig zu bauen wären. Erstmal müsstest du dafür die absolut optimalste Speaker- und Abhörposition ermitteln und dann würdest du den HH auf die entsprechende Zielfrequenz abstimmen. Der Bau ist einfach, grob gesagt baust du einfach nur ne Holzkiste die du innen mit SIlikon abdichtest. Anschließend bohrst du ein Loch rein und schlägst einmal gegen den HH gegen. Das entstehende Geräusch nimmst du auf und betrachtest es im Analyser, so siehst du die Resonanzfrequenz. Du bohrst nun immer mehr (kleiner werdende) Löcher dazu, bis die Resonanzfrequenz der Problemfrequenz im Raum entspricht.
Anschließend kannst du dann evtl. noch ne Lage Stoff vor die Löcher bringen, der nutzen hiervon muss aber experimentell ermittelt werden. Theoretisch wird der HH durch den Stoff etwas breitbandiger und eventuelles Nachschwingen würde hierdurch eventuell auch behoben werden, das alles ist aber wie gesagt experimentell zu bestätigen.

Lg!
 
und damit sprichst du zb SBIR jegliche existenzgrundlage ab. es geht hier weder um gerichtetes abstrahlverhalten noch ums modale schallfeld.
wie gesagt alles ganz leicht auszuprobieren fuer den TE. da ich am weiteren aufstellen von theoretischen und deswegen wagen mutmassungen wenig interesse habe, halte ich mich bis es wieder greifbare fakten gibt, hier raus...
 

Neue Antworten


Oft gelesene Themen

Zurück
Oben