Der Zauberstift - Schlagertext

[Teestunde]

Also ich fand es ganz witzig (Max-Raabe-Stil). Wenn man das total ernst macht, ohne sich dabei in Frage zu stellen, kann daraus eine ziemlich gute Nummer werden. Ich freu mich drauf. LG T.

 

[Rex]

@haha

Nur ist (für mich) die Frage, ob der Text dafür passt?

Nein!

Weder Zauberstift noch Sekt im Stehn.

Die Lieder aus den 30ger Jahren, welche Raabe hauptsächlich interpretiert zeichnen sich durch Witz und Esprit aus. Das ist bei beiden Texten nicht der Fall (nicht bös gemeint),

Locis Musik ist lustig und flott; im Stil von "MeinHut..." oder "Mein kleiner grüner Kaktus..". Der Text ist es aber im Grunde nicht.

Die beiden Texte sind zwar good old fashioned. Ich sehe sie aber eher bei Caterina Valente oder Ireen Sheer (1988; auch nicht bös gemeint).

 

[Teestunde]

@Rex: Dass du es bös meinen könntest, hätt ich dir auch nie unterstellt. Aber C. Valente und I. Sheer sehe ich ja nun gar nicht. Ich höre da eher einen männlichen Interpreten. Meinetwegen ohne den 20er oder 30er Jahre Touch, wobei ich den immer noch witzig fände. Aber wer weiß, wie ich nach den beiden Einwänden (Haha und Rex) Morgen früh darüber denke, wenn die erste Begeisterung verflogen ist. Danke für den Beitrag. LG T.

 

[Rex]

@Teestunde

Dass du es bös meinen könntest, hätt ich dir auch nie unterstellt.

Bei euch Frauen weiss man ja nie

,

Obwohl wir hier aber auch etliche ganz harte Hunde haben, die ganz dünn besaitet sind.

Aber C. Valente und I. Sheer sehe ich ja nun gar nicht

Stimmt. I.Sheer (die ich übrigens mag) hör ich auch eher bei "Sekt im Stehn".

 

[musicdevil]

Auf mich wirkt der Text wie ein Gedicht, aber nicht wirklich wie ein Songtext.
Kommt unter anderem durch dieses "zwanghafte reimen" und wird ja auch bestätigt indem man schreibt "hab überlegt was sich auf...reimt".
Gerade im Deutschen wirken solche Texte dann sehr schnell sehr kitschig und das muss eigentlich nicht sein.

Mein Stift schreibt einen Liebesbrief,
er weiß noch, wie das geht.
Direkt beeindruckt lese ich,
was auf dem Bogen steht.
(was er geschrieben hat)

Nicht das es sich nicht reimen darf, aber klingt hier durchweg "gezwungen", also immer schön drauf geachtet, dass es sich reimt....so fehlt jegliche Coolness/Lockerheit.

Auch klingt (wie andere User auch schon der Meinung waren) der Text "altbacken", also eher für die volkstümliche Hitparade geeignet. Liegt an der Wortwahl, der Formulierung, der Umsetzung des Themas. Logisch kann ich da auch nen Metal Playback drunter packen, aber geht ja um die Einheit aus Text und Musik und das Teil hier funktioniert so halt eher als Schlagerschnulze und auch da nur für die ältere Generation. (was allerdings auch nicht schlimm ist, wenns beabsichtigt war).

Die Betonung in deinem Text liegt in der ersten Zeile vom Refrain "Tinte, Feder und Papier", daran wird der Song dann festgemacht. Wäre da eher in Richtung "der Zauberstift schreibt wie von selbst", oder "der Stift der Liebe" (und ähnlichem) gegangen....also so bissel fehlt dieser "mitsingen wollen Faktor". So nen Refrain hat halt die größte Aussagekraft, ist das wichtigste Element und wer will schon heutzutage "Tinte, Feder und Papier" singen?

Ist natürlich nur meine persönliche spontane Meinung.
So an sich halte ich dich für eine gute Texterin, also genug Potential ist vorhanden, aber bitte nicht ganz so kitschig

Hier bei solchen Texten reimt sich auch ne Menge. DAS ist aber ein Songtext und kein Gedicht.

Refr.:
Wunder geschehen
ich hab`s gesehen
es gibt so vieles was wir nicht verstehen
Wunder geschehen
ich war dabei wir dürfen nicht nur
alles glauben was wir sehen
(Nena)

Noch nen Guter:
Hinterm Horizont geht's weiter
ein neuer Tag
hinterm Horizont immer weiter
zusammen sind wir stark!
Das mit uns ging so tief rein
das kann nie zu Ende sein
sowas Grosses geht nicht einfach so vorbei!
(Udo Lindenberg)

Da hab ich dann auch Bock drauf diesen zu vertonen, zu singen usw., ohne das es mir irgendwie peinlich wäre.

 

[Teestunde]

Also ich finde nicht, dass es zwanghaft gereimt ist. Trotzdem danke für den Kommentar. Die Hinweise auf Nena und Udo find ich interessant. Ich glaub, wenn die ihre Texte vor der Veröffentlichung hier eingestellt hätten, wären sie genau so verrissen worden (Scherz!). "Nicht ganz so kitschig" lass ich gelten. Werde mich bemühen, es umzusetzen. Aber nicht mehr bei diesen Texten (Zauberstift, Sekt im Stehn). Die bleiben, wie sie sind: altbacken und kitschig. Ich hänge dran. LG T.

 

[Soundkraft]

Ich find den Text gut wie er ist.
Klar..."altbacken" ist schon das richtige Wort...aber in einem Liedermacherstil..ich sag mal eher im Stil von Reinhard Mey und weniger von Max Raabe (da fehlt die Frechheit und das Augenwzinkern) kann ich mir das sehr gut vorstellen. Tja...jetzt müsst man nur noch Gitarre spielen können...

 

[Teestunde]

@Soundkraft: Danke. Ich glaub, wenn ich noch einige Tage warte, hab ich so viele Meinungen beisammen, dass ich es mir praktisch aussuchen kann, ob ich alles so lasse oder alles total auf den Kopf stelle. Nur die Hinweise von Rex will ich noch berücksichtigen (Sekt im Stehn), dann geh ich schlafen. Gute Nacht! LG T.

 

[Soundkraft]

Nur die Hinweise von Rex will ich noch berücksichtigen (Sekt im Stehn)

Ich sag doch Mey

Sekt im Stehn....noch eine ZIgarette und ein letztes Glas im Stehn...da gibts doch Gemeinsamkeiten

Ok... weit hergeholt...wollts nur loswerden

 

[Rex]

@musicdevil

Jo men;

"Der Stift der Liebe vibriert in meiner Hand"

hätte wohl etwas mehr Pepp und ....

 

[Haha]

Die beiden Texte sind zwar good old fashioned. Ich sehe sie aber eher bei Caterina Valente oder Ireen Sheer (1988; auch nicht bös gemeint).

Also, das sehe ich aber ganz anders, für mich hat der Text nichts Schnulziges, kein "Ganz in weiß" von Roy Black oder "Ganz Paris träumt von der Liebe" mit C. Valente. Dagegen hat der Text nun wirklich ein deutlich höheres intellektuelles Niveau. Nur weil Vergangenes verklärt wird wird es nicht automatisch kitschig. Musikalisch seh ich es eher angesiedelt bei Pop/Rock Songs, z.B. im Stil von Bobby Gentrys(?) "Ode to Billy Joe" oder auch Dusty Springfields "Son of a Preacherman".

 

[Teestunde]

@Rex: Und was?

 

[musicdevil]

Ich versuche halt immer so bissel zu erklären, warum speziell ICH keine Lust hätte einen bestimmten Text zu vertonen, also immer rein persönlich aus meiner eigenen Sicht.
Ziel eines jeden Musikers ist es ja (eigentlich) gute Songs zu machen und so bissel hat man da ja auch seine eigenen Vorlieben für bestimmte Genre.
Würde ich jetzt diesen Text umsetzten, würde das bei mir extrem kitschig wirken und es wäre mir tatsächlich regelrecht peinlich. Das passt weder im Rock-. noch Punk-, oder Countrybereich,
sondern sehe ich halt auch eher im altbackenem Schlager oder auch Liedermacherstyle.
Der Text gibt das praktisch schon teilweise vor und soll ja auch das Schlager-Genre bedienen.

Ich mag deutsche Texte sehr, mag Die Ärzte, Toten Hosen, teilweise die Onkelz, Lindenberg, Nena, Kunze, Grönemeyer usw., bis hin zu Juliane Werding, Matthias Reim usw., alles kein Problem für mich, aber die Texte sind halte vor allem eines "anders", vielleicht auch zeitloser und moderner.
Kann mir halt kaum einen "meiner" Interpreten vorstellen, welche diesen Text bringen würden
und mein Ding ist das halt auch irgendwie nicht.

Ich glaub Teestunde grenzt das Genre usw. da schon zu sehr ein. Bin kein Freund von Cindy & Bert, Heintje, Kastelruter Spatzen und wie sie nicht alle heißen, aber ich glaub genau dort passt er rein.

Zitat Haha:

Musikalisch seh ich es eher angesiedelt bei Pop/Rock Songs, z.B. im Stil von Bobby Gentrys(?) "Ode to Billy Joe" oder auch Dusty Springfields "Son of a Preacherman".

Ich überhaupt nicht.

 

[Teestunde]

@musicdevil: Herrje, ich hab zwei altmodische Texte geschrieben, weiter nichts. Dass mich jemand vertonen soll, dem das nicht liegt, davon war doch nie die Rede!

@Haha: Die Nummern muss ich mir erst mal anhören, die kenne ich nämlich alle nicht. LG T.

 

[musicdevil]

@musicdevil: Herrje, ich hab zwei altmodische Texte geschrieben, weiter nichts. Dass mich jemand vertonen soll, dem das nicht liegt, davon war doch nie die Rede!

Richtig, ich denke nur, dass es für einen Texter doch gut sein muss, wenn sich die Musiker drauf stürzen, weil sie den Text so gut finden, oder?
Ich kenne da Texter, welche mir immer wieder erzählt haben, wie schön sie es finden, wenn sich jemand ihrer Texte annimmt und dann auch noch schaffen den Text musikalisch zu transportieren,
da sie halt selbst leider nicht dazu in der Lage sind.
Eine Einheit aus Text und Musik ist schon ein wichtiger Faktor für mich, sollte zusammen passen.

Jo, völlig korrekt "es muss dann demjenigen auch liegen" und das ist die Einschränkung an der Sache. Aus unprofessioneller Musikersicht sehe ich es so, dass mir ja auch irgendwie als Musiker die ganze Sachen Spaß machen soll, um authentisch rüber zu kommen.
Das wäre halt speziell hier beim "Zauberstift" bei mir weniger der Fall und müssten daher Leute übernehmen, welche auch was mit diesem "altmodischen" und dem angesteuerten Genre anzufangen wissen.

Insofern dürfte ich gar nichts zu deinem Text schreiben. Wenn du dein eigenes Ziel erreicht hast, ist alles gut
Ich als Musiker bin natürlich immer auf der Suche nach für mich passenden Texten, sofern ich diese nicht selbst schreiben kann/mag. Du schränkst das aber für mich schon automatisch zu sehr ein. Das wollt ich damit nur ausdrücken.

Vereinfacht kann man auch sagen, dass es dir egal ist, ob ich deinen Text umsetzen mag, genauso wie mir egal ist, ob jemand deinen Text umsetzt

Vielleicht findest ja Musiker wo es passt, falls es dir überhaupt um eine musikalische Umsetzung geht. Gehts in Richtung "Texter korrigieren Texter" wäre ich eh raus, denn ich denke als Musiker und an eine musikalische Umsetzung und nicht an Deutschunterricht oder ähnlichem.
So wie du schon meintest, dass es selbst bei Nena usw. sicher auch "Meckerköppe" geben würde, welche deren Texte auseinander nehmen, was oftmals meiner Meinung nach völlig unnötig ist.
Find ich auch gut, dass du dann sagst "ich wollte das aber genau so".

 

[Teestunde]

@musicdevil: Klar ist es toll, wenn "Musiker sich draufstürzen, weil sie den Text so gut finden". Und es wird bei dem Angebot hier im Forum sicher auch was für dich dabei sein, denn am sinnvollsten ist es natürlich, wenn sich jeder auf das stürzt, was ihm liegt. Ich kann nicht plötzlich ganz anders schreiben, nur weil ich allen gerecht werden will. Das würdest du dem Text sofort anmerken. Ich bin ja schon froh, dass ich nicht gleich spöttisch abgetan wurde, sondern vernünftige Kritiken bekam. Das spricht sehr für euch alle und es macht mir Spaß! Mit der Bemerkung können wir uns doch in Frieden trennen, oder? LG Teestunde

 

[Locis]

So, hier jetzt eine Fassung, die fertig arrangiert ist. Müßte jetzt halt neu eingesungen und gespielt werden. Aber für nen Eindruck reichts, glaub ich...

https://app.box.com/s/h3gxqm80q7j16t6gqcah

 

[Teestunde]

Vielleicht streichen wir den ersten Teil der letzten Strophe, machen den zweiten Teil zur Bridge und lassen danach das Pfeifen weg? Sonst kommt einen Länge rein, die dem Song den Wind aus den Segeln nimmt. Wäre schade. Was meinst du?

 

[Locis]

Sonst kommt einen Länge rein, die dem Song den Wind aus den Segeln nimmt.

Deswegen hatte ich den letzten Refrain weggelassen.

Vielleicht streichen wir den ersten Teil der letzten Strophe

Meinst Du textlich oder musikalisch?
Beides wäre schade, weil hier der Witz mit dem "Vom Himmel schaut" verloren gehen würde...

 

[Teestunde]

Ich will dir nicht reinreden, aber irgendwas muss uns noch einfallen. Irgendwas stimmt noch nicht. Der Text ist irgendwie zu lang. Aber den Refrain weglassen will ich auch nicht. Du hast schon recht, es wäre schade um den vom Himmel herabschauenden Großpapa. Im Moment hab ich keine brauchbare Idee. LG T.