Der Papagei

[Realist]

Hier war es eher was Heiteres.

So hatte ich Deinen Text anfänglich auch verstanden. Was bei mir nicht automatisch nicht mit Zustimmung gleichzusetzen ist. Aber ich denke, diese zugespitzt formulierten, provokanten Zeilen sollten wir in diesem Forum aushalten können, denn sie spiegeln ja gelebte Erfahrungen bzw. Empfindungen Einzelner wider.

Kommt schon, das war ja wohl voll On Topic. (#69) Und ein bißchen lustig.



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Leute, könnt Ihr mal einsehen, das für einen Teil Eurer Landsleute Grenzen etwas Nützliches und Sinnvolles sind? Vor allem für die, die auch mal dort waren, auf der anderen Seite des Meers?

Ich würde jetzt gern noch etwas zu dem Zwiespalt unseres Forums schreiben.
Wir haben das über die Jahre auch immer wieder in öffentlichen Diskussionen getan und die meisten Mitlesenden werden es wissen.
Ich möchte es nur wieder ins Gedächtnis rufen.

Dieses Forum gibt es schon sehr lange, wenn man Homerecording.de dazu rechnet.
Es sollte immer um Musik gehen und Songtexte gehören dazu.
Irgendwann kam das "Sonstige Themen" dazu, um auch mal über andere Dinge zu quatschen.
Das war noch vor meiner Zeit als Moderator.
Im Laufe der Zeit kamen immer mal wieder emotionsgeladene Threads dazu.
Das waren Themen aus der Gesellschaft und Politik.

Wir hatten hier z.B. den legendären Religions-Thread, wo ich mich, zu der Zeit schon Moderator, aktiv beteiligte.
Es wurde zu der Zeit noch wirklich sachlich diskutiert und es wurde selten persönlich. Okay, zum Schluß dann schon.
Aber alleine dieser Thread hat soviel mit der Community gemacht und das war nicht positiv.
User haben sich zurückgezogen und haben nicht mehr an Events wie Remixcontest teilgenommen.
Einige User posten seitdem nur noch im Songvoting und "meiden" das Forum.
Aus dem Nähkästchen: Es gab Abmeldungen von Usern die aktiv und passiv (stille Mitleser) am Forum beteiligt waren.
Stille Mitleser gibt es zuhauf. Die würden sich zur Zeit z.B. gar nicht trauen einen eigenen Thread zu eröffnen.
Wenn sie es dann machen, werden sie rund gemacht, warum man schon solange angemeldet ist und noch nie etwas geschrieben hat. Ist aber ein anderes Thema.
Man bemerkte private Fehden durch Anspielungen zwischen den Zeilen.
Dieser Thread um Religion hat mit persönlich sehr viel gebracht, aber auch gezeigt, warum in diesem Forum gewisse Themen tabu sind.

Jetzt mal zum Thema etwas aushalten können.
Alle hier Beteiligten können sicherlich etwas aushalten und auch einstecken.
Aber wir sind doch nur ein paar Nasen im recording.de-Universum.
Die Leute die heutzutage zu solchen Themen etwas öffentlich schreiben, sind m.M. nach so gefestigt, dass eine Debatte sinnlos erscheint.
Die anderen User, die vielleicht ab und an mal mitlesen, wird man dadurch auch nicht erreichen, sondern eher noch mehr dazu bewegen, sich weiter zurückzuziehen.
Und dieses Phänomen kann man auf die heutige Gesellschaft übertragen.
Ein kleiner Teil der Bevölkerung denkt, sie seien der Nabel der Welt und brüllt, aber ein grosser Teil verhält sich still.

 

[Sascha Franck]

Du willst die ganze Welt hier tolerieren und kannst nicht mal Deine Landsleute tolerieren?

Du verstehst da etwas ganz Grundsätzliches nicht. Ich toleriere (oder toleriere auch mal nicht) ungeachtet irgendwelcher Nationalitäten, die gehen mir dabei vollkommen am Arsch vorbei.

 

[TheButcher]

unterschiedliche Gruppen

welche Gruppen meinst du?

Und das hängt offensichtlich direkt davon ab, wer hier reinkommt und wer nicht.

und wer schon drin ist oder schon immer hier war.


Ich beurteile Menschen einzig nach ihren Handlungen, völlig egal woher sie kommen, oder was Sie für Vögel sind.
Ich Gruppiere daher eigentlich nur nach Leuten die sich sozial verhalten, die etwas positives für sich und ihre Mitmenschen bewirken. Demnach würde ich "gruppieren" wenn denn überhaupt. Und das hat nunmal rein GAR NICHTS mit Nationalitäten oder Landesgrenzen zu tun.

 

[Graham]

warum in diesem Forum gewisse Themen tabu sind.

Da geht schon was kaputt, ne..

Die Frage ist aber auch, was geht kaputt, wenn man aufhört mit dem vermeintlichen Gegner zu reden?

Wenn man das Politisieren den Vollzeit-Politisierern überlässt?

Keine Ahnung, aber richtig ungemütlich wird es erst, wenn alle einer Meinung sind.

 

[Sascha Franck]

@Realist, ich verstehe deinen Beitrag komplett, bin an sich auch ganz bei dir. Aber es gibt einfach gewisse musikrelevante Themen, aus denen sich andere Themenbereiche einfach nicht ausklammern lassen.
Das Thema Corona ist bspw. ein solches. Das ist für etliche Musiker überlebensrelevant und sollte deshalb auf die Tagesordnung jedes Musikforums gehören - bzw. von dort nicht verbannt werden. Und ja, natürlich lässt sich das nicht komplett unpolitisch abarbeiten, das funktioniert einfach nicht.
Auch ein Texte-Forum kann per se nicht komplett apolitisch sein, es sei denn, man erlaubt nur Roland Kaiser (der dann ja aber wieder chauvinistisch ist, was sofort wieder politische Befindlichkeiten einschließt).

Und oh nein, das ist keine leichte Übung, da die Balance hinzubekommen, das ist mir sehr wohl bewusst.

 

[Turquoise]

den legendären Religions-Thread

Dazu kann ich nichts sagen; das war anscheinend vor meiner Zeit.

Auf Deinen Beitrag möchte ich antworten: wenn wir eine offene Gesellschaft sein wollen, dann müssen wir die Debatten, in denen sich eine solche abbildet, zulassen. Meine Texte fungieren in dieser Hinsicht anscheinend immer wieder als Katalysator. Das ist nicht das primäre Ziel, wenn ich meine Texte schreibe; manche werfen mir vor, ich wäre "süchtig nach Aufmerksamkeit". Sicher nicht mehr, als jeder andere auch. Es scheinen also doch eher die angeschnittenen Themen zu sein, die die Gemüter bewegen.

Wenn sich nun alle an das halten würden, was Du oben einforderst, wenn man - anstatt sofort Dinge wie "Gehässigkeiten" o.ä. zu unterstellen - erst einmal versuchen würde, cool zu bleiben und zu schauen, was eigentlich gesagt sein könnte und ob es tatsächlich so furchtbar schlimm ist, wäre mMn in diesen Diskussionen alles gut.

Ich toleriere (oder toleriere auch mal nicht) ungeachtet irgendwelcher Nationalitäten,

Ich ebenso.

die gehen mir dabei vollkommen am Arsch vorbei.

Mir nicht. Schon mal aus Respekt vor denjenigen Menschen nicht, denen ihre Nationalität etwas bedeutet.

Und ehrlich gesagt halte ich Dich mit dieser Aussage für nicht aufrichtig. Das ist nur Großspurigkeit. Aber Du hättest es sicher nicht drauf, einem Türken, einem Spanier, einem Pakistani oder einem Iren ins Gesicht zu sagen, "deine Nationalität geht mir am Arsch vorbei." Wenn Du das wirklich tätest, wärst Du - ungeachtet der evtl. schmerzhaften Folgen - ein respektloses A......ch

Wohlgemerkt: ich sage nicht, dass Du eines bist, sondern dass Du eines wärst, wenn Du den Leuten so sagen würdest. Leute ohne Respekt vor anderen sind allerdings nicht gerade die Fürsprecher für ein friedliches Miteinander, die wir eigentlich so dringend bräuchten.

 

[Sascha Franck]

Und ehrlich gesagt halte ich Dich mit dieser Aussage für nicht aufrichtig. Das ist nur Großspurigkeit. Aber Du hättest es sicher nicht drauf, einem Türken, einem Spanier, einem Pakistani oder einem Iren ins Gesicht zu sagen, "deine Nationalität geht mir am Arsch vorbei."

Du hast es schon wieder nicht verstanden. Bei der Beurteilung einer Person geht mir die Nationalität der Person am Arsch vorbei. Die betreffende Person darf da gerne ihre Nationalität voll ausleben, wenn das ihr Begehr ist.
Weiß nicht, was daran so schwer zu verstehen ist.

 

[Turquoise]

Weiß nicht, was daran so schwer zu verstehen ist.

Das ist ganz einfach: wenn Du vor einem Menschen Achtung hast, ihn respektierst, ihn annimmst - und dieser Mensch sich untrennbar mit seiner Nationalität verbunden fühlt, dann kannst Du nicht sagen, die geht Dir am Arsch vorbei. Weil Dir dann der Teil dieser Person "am Arsch vorbei" gehen würde, der sich mit dieser Nationalität verbunden fühlt. Und bei manchen ist das ein ziemlich großer Teil ihrer Person.

War Deine Frau nicht Spanierin?

 

[Sascha Franck]

Das ist ganz einfach: wenn Du vor einem Menschen Achtung hast, ihn respektierst, ihn annimmst - und dieser Mensch sich untrennbar mit seiner Nationalität verbunden fühlt, dann kannst Du nicht sagen, die geht Dir am Arsch vorbei.

Doch, das kann ich sehr wohl. Und wenn die Verbundenheit mit der Nationalität nationalistische Züge annehmen sollte, ist es ohnehin unwahrscheinlich, dass ich die betreffende Person achte.

 

[Turquoise]

Ich beurteile Menschen einzig nach ihren Handlungen, völlig egal woher sie kommen, oder was Sie für Vögel sind.

Auch Deine eignen Kinder?

Doch, das kann ich sehr wohl.

Dann kannst Du auch für Dich selbst keinen Respekt erwarten, wenn z.B. jemand wegen eines Teils Deiner Persönlichkeit sagen würde, das geht ihm am Arsch vorbei.

Und wenn die Verbundenheit mit der Nationalität nationalistische Züge annehmen sollte

Was aber hier in keinster Weise zur Debatte stand.

 

[TheButcher]

Ich beurteile Menschen einzig nach ihren Handlungen, völlig egal woher sie kommen, oder was Sie für Vögel sind.

Auch Deine eignen Kinder?

? Häh
Natürlich.

Findest du deine Kinder super, wenn sie sich anderen gegenüber unsozial verhalten, aber einer bestimmten, von dir bevorzugten Nationalität angehören?

Was ist denn das für eine Frage?

 

[Graham]

welche Gruppen meinst du?

Religiöse, kulturelle, sprachliche..

Ich beurteile Menschen einzig nach ihren Handlungen, völlig egal woher sie kommen, oder was Sie für Vögel sind.

Ich auch. Trotzdem lassen sich Aussagen über Gruppen machen.

Ich Gruppiere daher eigentlich nur nach Leuten die sich sozial verhalten, die etwas positives für sich und ihre Mitmenschen bewirken. Demnach würde ich "gruppieren" wenn denn überhaupt.

Es macht einen benennbaren Unterschied, ob ich zB 1Mio IT-Inder oder 1Mio ungelernte Nordafrikaner hier reinlasse. Auf mehreren Ebenen. Und eines ist besser fürs Land als das andere. Das heisst nicht, das auch nur einer in der letzteren Mio als Mensch weniger wert wäre.

Und das hat nunmal rein GAR NICHTS mit Nationalitäten oder Landesgrenzen zu tun.

Beim Individuum nicht, sonst eindeutig ja. Das zu leugnen ist schlicht Ideologie.


Ich zB bin auch der Ansicht, das wir alle auf der Welt eine grosse Familie sind , ich schaue aber auch, ob die eine oder andere Gruppe gerade vielleicht auf dem Entwicklungsstand sind, das ihre Loyalität an der Stammesgrenze aufhört.

 

[Turquoise]

? Häh
Natürlich.

Findest du deine Kinder super, wenn sie sich anderen gegenüber unsozial verhalten, aber einer bestimmten, von dir bevorzugten Nationalität angehören?

Natürlich nicht. Aber ich beurteile sie nicht nur nach ihren Handlungen, sondern auch danach, dass sie zu mir gehören. Das heißt z.B. ich würde im Extremfall, solange sie noch nicht volljährig sind (und vielleicht auch noch danach), für ihre Fehler einstehen, was ich bei anderen Menschen für deren Fehlverhalten nicht tun würde.

 

[Entone]

Also eins muss man ja dem Threadersteller lassen. Er hat es geschafft, alleine durch das Schreiben von Texten, das Forum zu trollen und somit eine neue Art des Trollens erfunden. Das nötigt mir schon etwas Respekt ab.

 

[Sascha Franck]

Es macht einen benennbaren Unterschied, ob ich zB 1Mio IT-Inder oder 1Mio ungelernte Nordafrikaner hier reinlasse. Auf mehreren Ebenen. Und eines ist besser fürs Land als das andere. Das heisst nicht, das auch nur einer in der letzteren Mio als Mensch weniger wert wäre.

Und damit lieferst du exakt die Argumente dafür, dass zwingend global gedacht und global gerecht gehandelt werden muss, nicht auf nationaler Ebene.

 

[TheButcher]

Aber ich beurteile sie nicht nur nach ihren Handlungen, sondern auch danach, dass sie zu mir gehören

Du "beurteilst" deine Kinder unter anderem danach, dass sie zu dir gehören?
Und wie fällt diese Beurteilung so aus?

 

[muffy]

Ich würde gerne unseren Kindern ein friedliches, freies, reiches Land hinterlassen, so wie man es mir hat.

Und das hängt offensichtlich direkt davon ab, wer hier reinkommt und wer nicht.

Ich würde das auch gerne, aber die AfD und deren Anhänger und v.a. die Leute, die die Notwendigkeit eines tiefgreifenden Umdenkens im Bereich Umweltschutz / Verantwortung gegenüber der Umwelt nicht einsehen wollen, bereiten mir da deutlich mehr Sorgen.

Da gerade beim Thema "kriminelle Zuwanderung" sehr gerne die selektive Wahrnehmung regiert, hier mal ein paar Fakten:

BKA - Kriminalität im Kontext von Zuwanderung

Kurzfassung: die mit Abstand meisten Delikte begehen immer noch die aufrechten Deutschen, der Anteil der Straftaten von Ausländern liegt mit ca. 8% sogar unter dem Ausländeranteil von ca. 12,5% (2019). D.h. Ausländer / Zuwanderer sind unterproportional und nicht überproportional kriminell.

Die Kriminalität von Ausländern ist insgesamt rückläufig, während die Kriminalität gegen Ausländer seit 2015 um über 20% angestiegen ist, überwiegend ausgehend von den Deutschen.

Ergo: Zuwanderung ist nicht die Gefahr für Frieden, Freiheit und Wohlstand, sondern politische Extremisten, gleich von welcher Seite des Spektrums - und v.a. die anhaltende Zerstörung unseres Lebensraumes.

 

[Sascha Franck]

Du "beurteilst" deine Kinder unter anderem danach, dass sie zu dir gehören?

Naja, macht das nicht jeder? Ich halte das übrigens auch für vernünftig, alleine schon deshalb, weil man durch das in die Welt setzen von Kindern ja Verantwortung für diese und streckenweise auch ihre Handlungen übernimmt.

 

[Kassette]

An wen richtet sich der Text eigentlich?

Ich hab mal gelesen, dass Texter/Autoren immer eine bestimmte Person/Personengruppe vor Augen haben, mit der sie quasi im imaginären Dialog stehen.
Vielleicht ist das hier nicht so, kann ja auch sein.
Ich selbst bin kein besonders geübter Texter und praktiziere das auch zu selten. Aber wenn mal, dann habe ich schon meistens irgendwie Leute vor Augen, die sich meinen Quatsch anhören.

Ich selbst kann mit dem Text hier nicht viel anfangen. Da schwingt immer eine Bedeutsamkeit von Symbolik mit, hinter der ich nichts tiefgründigeres finde.
Ich bin durchaus mit symbolischen Lyrics sozialisiert (auch aber nicht nur durch ostdeutsche Texte zu DDR-Zeiten) und mag das auch. Zumindest wenn sich hinter den Metaphern wirkliche Abgründe auftun.
Das kann ich hier nicht wirklich finden.
Diesen Eindruck habe ich häufiger bei solcher Art Texten.
Es wird was vorgespielt, was es nicht halten kann. Oder ich bin einfach nicht die Zielgruppe, kann auch sein.
Zudem ist mir die Sprache viel zu altmodisch.
Sie scheint aus einer Zeit vor der meinen zu kommen.

Wer würde sich sowas gern und gebannt anhören?

 

[Sascha Franck]

Ergo: Zuwanderung ist nicht die Gefahr für Frieden, Freiheit und Wohlstand,

Ich setze da mal ran, dass es die Gründe für die Zuwanderung sind, die die wahren Gefahren darstellen.