Das Metronom in Studio One (Tutorial)

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Ich habe ein kleines Tutorial zum Metronom in Studio One verfasst.
Meiner Meinung nach ist es seit der Version 2.6 einfach spitze, und lässt keinerlei Wünsche mehr übrig.

Das Tutorial wurde mit der englischen Version des Programms erstellt, also bitte ich um Entschuldigung, wenn in der deutschen Version einige Bezeichnungen anders sind.

Eingeschaltet wird das Metronom über das kleine Dreieckssymbol in der Transportleiste:

cjhqabqv51.jpg


Links davon kommt ihr mit einem Klick auf den kleinen Schraubenschlüssel zu den Metronomeinstellungen.
Wiederum links davon ist ein rundes Symbol zum Aktivieren des Vorzählers (Precount), und links davon ein Symbol zum Akivieren der Preroll-Funktion (dazu später mehr).

Die Taktart wird rechts davon eingestellt, einfach auf die Zahlen vor und nach dem Zähler klicken, und jeweils eine Zahl aus dem Menü auswählen.

Das Tempo wird schließlich ganz rechts eingestellt.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie man das tun kann:
- mit gedrückter linker Maustaste über die Zahl mit der Maus nach oben (schneller) oder nach unten (langsamer) fahren
- direkt auf die Zahl klicken, und einen Wert eintippen
- Tap Tempo: mit der linken Maustaste mehrmals auf die Zählzeiten auf "Tempo" klicken, S1 berechnet automatisch das Tempo

In den Metronomeinstellungen kann man aus verschiedenen Sounds für den Beat und den Offbeat, sowie für den Accent (die "1") wählen, und alle davon individuell in der Lautstärke einstellen.

Man kann auch statt den angebotenen Sounds eigene Samples verwenden (!), etwa eine Bassdrum und eine Snare.
Dazu genügt es, ganz S1 typisch, die gewünschten Samples einfach per Drag & Drop aus dem Browser auf die entsprechenden Stellen zu ziehen.
Hat man dann einmal so sein "Traum-Metronom" zusammen gestellt, kann man das als Preset abspeichern, und dadurch jederzeit wieder aufrufen.
Natürlich kann man sich auf diese Weise auch mehrere verschiedene Presets basteln, etwa eines für schnelle, treibende Songs, und ein anderes für langsame Balladen.

Bei mir schaut das Ganze so aus:

nshjsaed18.jpg


Standardmäßig habe ich nur Accent und Beat aktiviert, den Offbeat kann ich je nach Bedarf dazufahren, z.B. bei einem Song mit langsamen Tempo.

Der Master-Volume Regler für das Metronom befindet sich übrigens direkt über dem Main Out, falls ihr ihn suchen solltet:

pwcnfutx59.jpg


Damit könnt ihr die Lautstärke des Metronoms im Verhältnis zu eurem Song einstellen.
Links davon gibt es auch einen Button zum Ein- und Ausschalten des Metronoms.

Falls ihr in S1 mehrere Ausgänge angelegt habt, etwa um verschiedene physikalische Ausgänge eures Audio-Interfaces zu nutzen, so verfügt jeder Ausgang über eigene Buttons zum Aktivieren des Metronoms, und Regler zum Einstellen der Lautstärke, wie hier zu sehen:

pfytmadj11.jpg


Somit kann man ganz einfach das Metronom nur für bestimmte Ausgänge aktivieren (etwa nur für die Kopfhörer des Schlagzeugers), und auch die Lautstärke für jeden Ausgang individuell einstellen.

In den Metronomeinstellungen sind auch die Funktionen Precount und Preroll zu finden.
Rechts neben den entsprechenden Kästchen kann man einfach die gewünschte Länge in Takten angeben.

Precount: Nach dem Klick auf den Rec-Button ist das Metronom die gewünschte Anzahl an Takten zu hören, erst danach startet das Playback und die Aufnahme.
Preroll: Nach dem Klick auf den Rec-Button springt der Cursor die angegebene Anzahl an Takten zurück, das Playback startet, und nach der gewünschten Taktzahl startet die Aufnahme.

Besonders Preroll benutze ich ständig.
Wenn man z.B. sich selbst aufnimmt, kann man so auf Record klicken, und dann sich noch in aller Ruhe zum Mikrofon bewegen, während die Musik schon läuft.
Auch bei der Aufnahme von anderen Musikern ist diese Funktion sehr praktisch, und ich finde sie persönlich besser als Auto-Punch.

Ganz unten in den Metronomeinstellungen finden sich noch drei Optionen:

Repeat Accent: Das ist für ungerade Taktarten interessant. Bei einem 6/8 Takt z.B. wird, falls diese Option angekreuzt ist, neben der "1" auch die "4" betont (bzw. das jeweilig geladene Sample für den Accent abgefeuert).
Click in Precount Only: Hierbei ist das Metronom nur während des Vorzählers zu hören, nicht aber bei der Aufnahme selbst.
Click in Play: Wenn diese Option aktiviert ist, ist das Metronom nicht nur während der Aufnahme, sondern auch während der normalen Wiedergabe zu hören.

Abschließend möchte ich noch auf die Funktion Render eingehen, welche rechts oben in den Metronomeinstellungen zu finden ist.
Damit wird das Metronom zu einer Audiodatei gerendert, und als eine normale Audiospur in den Song eingefügt.
Wenn man auf "Render" klickt, kann man vorher noch auswählen, ob man es zwischen dem Loop, oder zwischen den Start- und End-Markern rendern möchte.

Als diese Funktion eingeführt wurde, habe ich mir eigentlich gedacht, dass ich das wohl nie brauchen werde.
Vor kurzem habe ich aber eine Sängerin aufgenommen, die ein Lied mit einem langen Auftakt gesungen hat.
Also der Song begann nur mit Gesang, und erst nach einem Takt kamen Instrumente dazu.
Hier brauchte ich am Anfang natürlich das Metronom, um ihr einen ryhtmischen Bezug zum Song geben zu können - aber sobald die Instrumente einsetzen, wollte sie das Metronom nicht mehr hören, da es sie störte.
Anstatt jetzt immer das Metronom manuell während der Aufnahme abdrehen zu müssen, habe ich einfach das Metronom nur für die ersten 2 Takte gerendert. Problem gelöst.

Diese Funktion kann auch praktisch für Songs sein, in denen es zwischendurch immer wieder Pausen gibt, wo die Band aussetzt.
Dann kann man etwa nur für diese Stellen das Metronom rendern.
Bekanntlich tun sich nicht immer alle leicht damit, die Time zu halten :p

Das Ganze ist auch ein gutes Beispiel dafür, dass sich einem der Sinn eines neuen Features manchmal erst später erschließt, wenn man es mal braucht :)

Ich hoffe, dieses Tutorial war hilfreich, und vielleicht haben einige von euch noch gar nicht gewusst, was das unscheinbare Metronom in Studio One so alles drauf hat ;)
 
Sehr schönes Tutorial :)
 
Jo, die Klickgeschichte ist schon prima :)

Thanx für deine Mühe, das hilft ganz sicher manchem Einsteiger weiter.

Aber da ist ein ganz kleines Haar in der Metronom-Suppe......

Ich hatte bis gestern 'nen Drummer hier der sehr genau auf Klick spielen kann. Dennoch hatten wir den Eindruck, dass er die "1" immer minimal vorgezogen hat. Klick & Drums solo abgehört, alles genau drauf. Dann den Klick gemutet, und wieder schien die "1" vorgezogen..... merkwürdig.
Ich habe dann den Klick als Audiodatei einrechnen lassen und siehe da, die Samples die S1 für den Klick benutzt, haben wohl verschiedene Startpunkte. Ist minimal, und bisher hatte auch niemand Probleme damit, aber bei so 'nem Trommler kommt dat halt ans Licht. Ohne den wäre mir das sicher nie aufgefallen.
 

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Jo. Super. Danke-Button ist gedrückt.
 
Ja, die Samples scheinen etwas unsauber geschnitten zu sein. Wenn man es weiß, kann man diese ja schnell selbst bearbeiten (Ordner: clicks).
 
...Aber da ist ein ganz kleines Haar in der Metronom-Suppe......

...Ich habe dann den Klick als Audiodatei einrechnen lassen und siehe da, die Samples die S1 für den Klick benutzt, haben wohl verschiedene Startpunkte. Ist minimal, und bisher hatte auch niemand Probleme damit, aber bei so 'nem Trommler kommt dat halt ans Licht. Ohne den wäre mir das sicher nie aufgefallen.
Ist man denn bei S1 an diese Samples gebunden? Bei Bruder Cubase kann man das Metronom ja mit auch mit eigenen Samples speisen (was ich auch immer mache, weil mir der Systemklick auf den Pansen geht).
 
Hallo Saurus,

dazu schreibt Novalis oben so treffend:
Man kann auch statt den angebotenen Sounds eigene Samples verwenden (!), etwa eine Bassdrum und eine Snare.
Dazu genügt es, ganz S1 typisch, die gewünschten Samples einfach per Drag & Drop aus dem Browser auf die entsprechenden Stellen zu ziehen.
Hat man dann einmal so sein "Traum-Metronom" zusammen gestellt, kann man das als Preset abspeichern, und dadurch jederzeit wieder aufrufen.
Natürlich kann man sich auf diese Weise auch mehrere verschiedene Presets basteln, etwa eines für schnelle, treibende Songs, und ein anderes für langsame Balladen.

Ich muss mal suchen, ob ich nicht mal irgendwo die Samples vom Metronom Klick des Atari mit Cubase 1.0 finde :)
 
Oh Gott ja! Wer lesen kann,... Danke fürs Spiegel vorhalten ;-)

Hab aber auch nicht alles durchgelesen, war mir büschen zuviel Text
smil46ff8ac10ec0e.gif
 
Ach, danke für den Hinweis!
Umso nützlicher ist es ja dann, dass man auch eigene Samples verwenden kann.

Das ist dennoch ziemlich ärgerlich, bei den wenigen Samples, die von Haus aus angeboten werden, hätten sie wirklich auf 100% korrekte Schnittpunkte achten sollen
smil47eddac6a712b.gif


Hab aber auch nicht alles durchgelesen, war mir büschen zuviel Text

Ist natürlich dein gutes Recht, aber dann verpasst du vielleicht grad die wichtigsten Informationen, wie man ja auch hier sieht
smil451c7211b9e19.gif
 
Ich hab ein Problem mit ALLEN DAW-Metronomen:

Sie sind immer in der Mitte, da wo sich auch das meiste Audio rumtreibt.
Deshalb pack ich meine Metronom-Samples in nen Sampler und bastel mir ne Automation daß die Klicks abwechselnd von hart links und rechts kommen. Das hör ich dann viel besser. So muss ich´s nicht aufdrehen bis die Ohren pfeifen und hab weniger Übersprechen aufs Mikro.
 
Das ist ja in S1 dank der "Render"-Funktion auch sehr leicht möglich.
 
Ich hab ein Problem mit ALLEN DAW-Metronomen:
Sie sind immer in der Mitte, da wo sich auch das meiste Audio rumtreibt....

Bei manch anderer DAW kann man das Metronom einfach auf Buskanäle oder seperate Ausgänge schicken und dort dann den Pan automatisieren und abwechselnd von links nach rechts wechseln.

Bei S1 kann man zwar auch das Metronom auf seperate Ausgänge schicken, aber die Ausgänge haben keinen Pan wo man automatisieren könnte. Und sämtliche Insert-FX wo man einfach ein Pan-Plugin reinmachen könnte, werden vom Metronom einfach ignoriert.

Das Metronom durchläuft bei S1 wohl nicht den normalen Kanalzug des Ausgangkanals, sondern läuft parallel und hat ja auch seinen eigenen Volumeregler.
 
Hast du meinen Beitrag über deinem gelesen?
 
Jo, kann man problemlos als Audio rendern und beliebig im Panorama anordnen. Selbst Änderungen der Songgeschwindigkeit machen ja Audiospuren in S1 auf Wunsch mit.
Wer`s dann noch hin und her hüpfend R/L haben will, kann das auch einfach realisieren.
Mir wäre ein solches "hin/her Metronom" aber eh beim einspielen zu stressig.
 
Mir wäre ein solches "hin/her Metronom" aber eh beim einspielen zu stressig.

Schon mal probiert?

Is ja egal ob´s hin&her hüpft oder nicht, Hauptsache raus aus der Mitte, dann hört man´s besser.
 
Hab aber auch nicht alles durchgelesen, war mir büschen zuviel Text

Ist natürlich dein gutes Recht, aber dann verpasst du vielleicht grad die wichtigsten Informationen, wie man ja auch hier sieht :D
Naja, ich bin ja auch nicht auf S1.

Im Übrigen nutze ich meine eigenen Samples auch nicht über die Metronom-Umgebung, sondern bastele mir auch ne Audiospur mit den Samples drauf.
 
Hast du meinen Beitrag über deinem gelesen?

Ja habe ich, und weiter?
Mein Beitrag steht doch nicht in Konflikt mit Deinem, sondern gibt nur eine zusätzliche Erklärung wie man ein Metronom prinzipiell aus der Mitte herausbekommen könnte. AndiPaulo hatte ja nicht nur ein Problem mit dem S1 Metrononom, sondern mit ALLEN DAW Metronomen und darauf habe ich mich zusätzlich bezogen.

Ist doch kein Fehler wenn man mehrere Lösungsmöglichkeiten in den Raum stellt.

Das man es mit der Render Funktion lösen könnte, habe ich nicht nochmal aufgegriffen, denn das hattest Du ja geschrieben.
smil451c71f7edf7c.gif


Bei dem Verfahren das Metronom als Audio zu rendern muss man übrigens aufpassen, wenn man dann nachträglich Tempoänderungen oder gar Taktänderungen vornimmt. Da sollte man dann seine Metronom-Audiospur überprüfen und ggf neu rausrendern. Zwar kann man Audiospuren temposynchron machen, aber ich würde mich bei einem Tick, der absolut korrekt auf der Zeitmarke liegen soll, nicht blind darauf verlassen das die Tempoanpassung der Audiospur hier so genau greift.



Ein weiterer Lösungansatz für ein erweitertes Metronom (für alle DAW's) wäre die Verwendung eines Arpeggiators zusammen mit einem einfachen Sampler oder mit integrierter Soundausgabe, wie es manche Arps haben. Je nach Arp hat man dann auch Möglichkeiten den Tick in unterschiedlicher Patternfolge schlagen zu lassen, oder auch so Dinge wie ein Triolen-Metronom ist dann möglich. Da ein Arpeggiator in aller Regel Temposynchon ist, machen auch Tempoänderungen keine Probleme.



Noch eine Frage am Rande an die S1 Metronomspezialisten:

Gibt es eine einfache Möglichkeiten das Metronom via MIDI zu bekommen, um beispielsweise ein externes Gerät oder ein VST zu triggern?

-Markus
 
Gibt es eine einfache Möglichkeiten das Metronom via MIDI zu bekommen, um beispielsweise ein externes Gerät oder ein VST zu triggern?
Schau mal:
-mYdMe0&feature=youtu.be

Bei dem Verfahren das Metronom als Audio zu rendern muss man übrigens aufpassen, wenn man dann nachträglich Tempoänderungen oder gar Taktänderungen vornimmt....
Wenn du so nen "Audiospur Metronom" hast und doch noch Bpm ändern willst, könnte man anschließend auch noch mal auf die Schnelle diese Spur zusätzlich quantisieren.
Ich würde aber auch einfach nur das Metronom neu rendern.

@AndiPaulo, ja, eine direkte Panningmöglichkeit am Metronom wäre sicher ne gute Sache.
Vielleicht sogar so, dass man für alle drei Clicks einen separaten Panningregler hätte.
Müsste man vielleicht mal an die S1 Leute ran tragen, ist bestimmt umsetzbar.
 

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