Auf wie viel DB mischt man Musik ohne Perkussionen bwz. ohne Kick

[rithim868]

Guten Tag Allerseits
Grundsätzliche Frage an die Profis für eher klassische Musik. Auf wieviel DB geht man wenn die Musik, z.b Chillout, welche z.T nur aus Flächen besteht, oder eher klassische Musik die wenig bis gar keine Perkussionen aufweisst?

Ich glaube mal gelesen zu haben, dass der Toningenieur eigentlich immer schaut das er mit der Musik immer auf 0 DB geht, ob jetzt mit oder ohne Kick. Also z.b. bei House, bei dem die Kick in der Regel das Lauteste Element ist, auf 0 DB, und wenn es keinen Kick hat, wird auch ein Chillout Song nach dem Mastering um die 0 DB sein. Oder weil es bei chillout nicht so auf die Lautstärke darauf ankommt, auch etwas weniger als 0 DB. Aber Grundsätzlich bin ich der Meinung das 0 DB der alg. Richtwert ist, bei House sowie Chillout. Jedenfalls wenn ich so ein chillout Song spiele, habe ich nicht das Gefühl das dieser Sogn jetzt leiser ist, auch wenn die Kick fehlt.

oder verstehe ich da was falsch? Gibt es da irgendwelche Grundregelen? Für gute Infolinks wäre ich sehr dankbar, hab so nichts brauchbares gefunden.

Vielen Dank..

 

[onetwothree]

Also beim Mixing lässt man eigentlich Spielraum (Headroom) nach oben, so ca. 6db.
Das kann dann beim Mastering aufgeholt werden sodass die Peaks bei 0 oder -0,1 oder -1 dbfs sind,
je nach Stil, oder Geschmack.

Hier mal ein paar Infos zum Mixing:
http://mixingundmastering.de/mixing/kriterien-beim-mixing/

Hier zum Mastering:
http://mixingundmastering.de/mastering/der-prozess-des-masterings/

Das mit dem "DB" ist auch so ein Problem an sich, der Begriff ist nämlich so nicht ganz eindeutig verwendet.
Siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bezugspegel_(Tontechnik)

 

[rithim868]

Super Danke für die Links. Habe leider die gewünschte Info nicht gefunden, sind trotzdem super und sehr informativ.

Diesen Spielraum von 6 DB welches du erwähnt hast, ist das ein Richtwert für ein bestimmter Musikstil oder ein genereller Richtwert auch für chillout nur mit Flächen?

 

[onetwothree]

Dieser Spielraum ist rein technischer Natur und unabhängig vom Stil.
Etwas konkreter, die Peaks, also die stärksten Pegelausschläge liegen dann bei -6dbfs, somit wird jede ungewollte Klangverzerrung beim Mixing vermieden. Es ist dabei egal ob du perkussive Musik hast oder mehr Flächensounds. Das Mixing ist auch "nur" eine Zwischenstufe.

Das Musikstück ist erst nach dem Mastering fertig und da wird es meistens etwas unter 0dbfs ausgeliefert.

Wenn du auf deinen Masterkanal direkt einen Limiter legst der bei 0dbfs dicht macht kannst du auch beides in einem Schritt machen, für den Hobbymusiker oder einen Entwurf kann das auch reichen.

Bei vielen DAWs ist so ein Limiter schon dabei.
Ich verwende ganz gerne den Waves L2 zum laut machen.

Wenn du Material hast das du gerne gemischt und gemastered haben möchtest kannst du ggf. auch hier in der "Mischmaschine" anfragen.

 

[rithim868]

Ja es geht eigentlich mehr darum das es verschiedene Meinungen sind im Bekanntenkreis und ich da mal konkret eine Antwort finden möchte.
Resp, das andere Argument das ich gehört habe, ist das es im chilloutbereich so gemastert werden muss, dass es schlussendlich ungefähr die Lautstärke hat, wie bei einem Break eines Clubtracks bei dem gerade kein Kick, resp nur Flächen oder effekte vorhanden sind da sonst der chillout Track viel zu Laut sein wird im vergleich zu den Clubsachen.

Für mich klingt das absolut unlogisch und widerspricht dem was ich bis jetzt gehört habe. Bin aber auch kein Profi..

ist den so ein vorgehen überhaupt üblich?

Danke und Grüsse..

 

[psyKo]

Glaub was deine Bekannten meinen, ist, dass man bei Chillout gerne auch mehr Dynamik lassen kann im Vergleich zu Dancefloor-Tracks, welche natürlich mehr "ballern" sollen.

Dabei wären jedoch die Peaks des Chillout-Tracks nach dem Mastern auch bei knapp unter 0, nur der RMS-Wert, also die durchschnittliche Lautheit, wäre niedriger, da weniger "gequetscht" durch die starke Komprimierung, wie bei moderner Tanzmusik.

Ist aber wie immer natürlich auch Geschmackssache...allerdings ist es denk ich bei ruhigeren Sachen auch heutzutage noch ein legitimes Mittel, dem Track durch mehr Dynamik mehr Leben einzuhauchen.

 

[rithim868]

Super Danke. Genau das ist auch meine Meinung. Es gibt in vielen Musikstile wie Jazz oder klassisch bei dem die Dynamik zum Teil auch sehr leise Passagen aufweist, wie bei einem solo usw. und genau diese Dynamik macht das ganze Spannender. Ob ich jetzt diese Dynamik mit einem Kompressor Flachdrücken will ist Geschmackssache. Aber die lauteste Passage/Peak nach dem Mastern ist nicht bewusst -10db , sondern kreist um die 0 db (im Digitalen Bereich) und lässt die etwas leiseren Passagen, im Verhältnis leise bleben.

Zumindest glaube ich das so in etwa der Standart ist.