Auch Live die Instrumente pannen?

[rockentwickler]

Wir haben bald einen kleinen Gig, bei dem wir die Beschallung selber machen.
Was das recording betrifft, bin ich eiegntlich sehr fit, aber wie läuft das mischen Live.
Genauer: Werden die Instrumente dort auch vorzugsweise L/R gepannt?
Wir haben eine E-Gitarre.
Gefühls technisch würde ich so vorgehen:
-Drum in der Mitte lassen, da wir da nur mit 4 Mikros arbeiten, ggf nur die 2 Overheads L/R
- Bass leichten Tick nach rechts (da steht er) oder in der Mitte
- Gitarre leichten Tick nach links
- Hauptgesang Mitte
- 2 Background Stimmen L/R

Was meint ihr?

 

[Saurus]

Bass würde ich im Zentrum lassen. Alles andere musst Du dann mal hören, ob´s gut klingt und drückt.

 

[Gelöschtes Mitglied 80290]

Tschau Rockentwickler.

Ein paar Gedanken:

Main Vocals
Bass
Kickdrum
Snare

sind alles Kanäle für die Mitte.

Grundsätzlich ist Panning Geschmackssache.

Bei einer LR Beschallung gibt es nur einen kleinen Bereich in dem die Zuhörer auch Stereo hören. Zumeist hören sie nur ganz viel von einem Lautsprecher. Deswegen wird immer abgewogen, mische ich Stereo, mach ich LCR oder auch nur ganz Mono. Dann hören alle das selbe und haben auch das selbe Erlebnis.
Das kann man nicht pauschal sagen. Venuegrösse, Musikstil, Bühnenbreite etc.
Deswegen hat man einen Tontechniker. Diese Fragen kann er abarbeiten und sich um das beste Ergebnis kümmern.

Grüsse und viel Spass auf dem Gig!
WP

 

[Saurus]

Es geht ja offensichtlich um einen Gig in einem eher kleinen Venue. Da halte ich ein leichtes Panning von Gitte, Backvox, OHs durchaus für überlegenswert. Man muss das tatsächlich probieren, ob das vernünftig klingt. Es ist imo nicht verkehrt, die Mitte vom P.A.-Sound etwas zu entlasten, um mehr Freiraum gerade für die Vocals zu bekommen. Ich hab das oft genug erlebt, dass im Gesamten zwar ein ernorm hoher Pegel gefahren wird, aber die Vocals soffen meist ab und waren dann vom Pegel her durch das Monitorfeedback um die Nochlautermachen-Option begrenzt.

Hier kommt es auch drauf an, wieviel Saft die P.A. hat.

Möglicherweise ist es auch gar nicht nötig, Gitarre und Bass über die P.A. zu schicken.

Wenn nicht mit InEar-Monitoring gearbeitet wird, wäre meine Vorgehensweise stets, zunächst alle Musiker auf die Bühne zu holen, und sie dort zunächst ohne P.A. weitestgehend ihren Bühnen-Soundcheck machen zu lassen. Wenn sich das dann einigermaßen wohl anfühlt, kommen der Saalsound und das Vocalmonitoring etc. dran.

 

[der_wahre_Noplan]

Lass mono.

 

[Gelöschtes Mitglied 80290]

@ Saurus:

Eigentlich gibt es die Reihenfolge:
Band kurz anspielen lassen ohne Monitor/PA
Sound PA
Sound Monitor (oder PA und Monitor gleichzeitig für gewisse Sachen)

Das hat den Vorteil das ich erst die Direktsignale der Bühne einschätze, dann die Musiker hören was sie von der PA zurückkriegen, und dann füllen wir die Lücken auf der Bühne mit Monitor aus.
Das Pannen von Signalen um mehr Energie in der Mitte zu behalten, funktioniert Live nur bedingt (im Studio wunderbar). Besser ist es, mit mehr Leistung arbeiten zu können.

Beispiel, kleine Bühne, 6m Breite, 200 Pax:
Gitarrist links, Amp auf der Bühne. Die Linke Hälfte des Zuschauerraums hört den Gitarristen direkt, dann mit Panning auch/überwiegend nur ihn auf der PA. Da bleibt vom rechten Gitarristen nicht mehr viel übrig. Bei einem Monomix hätte er zumindest rechte Gitarre auf der PA.

 

[Saurus]

Irgendwie meinte ich so ziemlich das gleiche

 

[Gast92251]

Mono!

Auch bei einer kleineren Location wird man Zuhörer haben, die näher an einem der Lautsprecher sitzen (!). Um aber allen Teilnehmenden den gleichen Sound anzubieten, ist da Mono überaus vorteilhaft. Hinzukommend noch die ggf. Raumrefektionen, welche ein Stereosignal und/oder breite Pannings noch frecher verwaschen könn(t)en, dies immer abhängig von der Hörerposition.

Gutes Beispiel:

Das Pannen von Signalen um mehr Energie in der Mitte zu behalten, funktioniert Live nur bedingt (im Studio wunderbar). Besser ist es, mit mehr Leistung arbeiten zu können.

Gitarrist links, Amp auf der Bühne. Die Linke Hälfte des Zuschauerraums hört den Gitarristen direkt, dann mit Panning auch/überwiegend nur ihn auf der PA. Da bleibt vom rechten Gitarristen nicht mehr viel übrig. Bei einem Monomix hätte er zumindest rechte Gitarre auf der PA.

stimmt!


Etwas anderes ist es natürlich, wenn man eine Bühnen/Livesession mitschneidet und später mischt, dort kann man dann wieder x-beliebig pannen...

.

 

[jinglemartin]

Reines Laufzeit-Panning! Im Ernst, das mach ich so! Aber das geht nur mit nem besseren Digitalpult... Dann hört man überall das gleiche, und in der Mitte ist es trotzdem schön stereo. Schade, dass das kein Pult als Standard-Panning-Option anbieten, man muss leider immer Delays dafür zweckentfremden

 

[rockentwickler]

Danke euch...Ich habe mir glaube ich zuviele Gedanken gemacht.
Ist wohl echt Situationsabhängig und ob die Anlage es noch packt.

 

[mix4munich]

Genau. Fang einfach in mono an, und wenn die Lead-Vocals nicht nach vorne zu bekommen sind, dann dreh die Backing-Vocs auf 11 und 13 Uhr sowie die OHs auf ca. 9 und 15 Uhr. Git erstmal mittig belassen.

Gruß,
Jo

 

[swissmusicservice]

Je grösser die Bühne um so mehr wirds bei mir mono. Ich arbeite dann aber oft so das ich ein instrument 2 x reinnehme und mit delays arbeite insofern das Pult das zulässt. Schliesslich arbetet man fürs publikum und es kann nicht sein das auf einer seite z.B. Instrumente komplett fehlen. (z.B. grosse Openairbühne). Durch das Gesetz der ersten wellenfront hat man mit Delay trotzallem eine richtungsorientierung. z.b. Hat man links den Gitarristen delayt man das rechte signal. Das linke signal trifft zuerst aufs ohr. das gehirn orientiert sich nach dem zuerst eintreffenden signal. auf der rechten seite der bühne ist die gitarre aber trotzem voll da.

 

[m4d3raIn]

Im Club versuche ich per Laufzeitanpassung von PA zu Direktsignal eine natürliche Ortung zu erreichen. D.h. die PA ist ein Zumischsystem, welches möglichst wenig als seperate Quelle hörbar sein sollte.
Je größer die Location, desto mehr wird es aber "Studiomäßig" vom Klang her.
Über die Sache per Delays Quellen L/R zu bekommen hatte ich im Livekontext gar nicht nachgedacht! Danke!

 

[Gelöschtes Mitglied 80290]

Ich würde gerne noch anmerken das mit der Laufzeit für Stereoeffekte auf Rock`n`Roll-Bühnen mit Vorsicht zu geniessen ist. Geht super mit Close-Miking. Sowas nicht probieren wenn viel Bleed auf den Mics ist...

 

[jinglemartin]

Ich nutze das für meinen fetten A-cappella-Chor. Da stellt sich die Frage natürlich im Besonderen: Man möchte bei 30 einzeln mikrokopierten Sängern natürlich unbedingt ein breites Stereofeld, auch um Raum für die Solisten zu schaffen, aber wenn dann einzelne Sänger Solo-Einsätze haben, dann sollen sie natürlich nicht nur für das Publikum links zu hören sein, sondern für alle. Daher nutze ich diese Methode mittlerweile als Standart: Alle Sänger werden abwechselnd hart links/recht gepannt, dann noch alle "linken" auf ein 10ms-Delay, das nach rechts kommt und umgekehrt. Das funktioniert super und ist für mich im A-Cappella-Bereich zum Standart geworden. Für den Rock-n-Roll kann man es ja zumindest mal mitbedenken