arrangieren von Streichern

  • Ersteller DeeJayAdd
  • Erstellt am
Hi,
ich habe da gerade mal ´n bisschen gesurft und folgende links gefunden:

1.) Hier stehen (ganz unten) die Stimmführungsregeln, allerdings- so richtig verstehen tu ich das alles nicht:
www.wellermusik.de/Paedagogik/Harmonielehre/harmonielehre.html

2.) Und hier hab ich ´nen total interessanten Link zu Musiktheorie etc. gefunden - allerdings glaub ich, so ganz ohne Vorkenntnisse kommt man damit auch nicht klar: www.musicians-place.de

Liebe Grüße
BlueHarmony
 
zum einstieg ins Arrangieren von Streichen bzw kompletten Orchestern ist es recht sinnvoll, sich erstmal die Akkorde, aus denen sich die Harmonien des Stücks zusammensetzen, auseinander zu nehmem.
dann fängt man klein an: Am simpelsten ist es, erstmal den bzw die Bässe mit den Grundtönen zu füttern.
Cello bzw Celli umspielen diese Basstöne, alerdings sollte man hierbei sparsam vorgehen, weniger ist oft mehr.
Die Violinen geben im Regelfall die Melodie vor, sehr wirklungsvoll sind hier arpeggien, also gebrochene Akkorde. Bratschen und ähnliches (je nachdem, was man an Streichern in seinem Orchester haben will) können auch noch Akkorde spielen, hierbei allerdings ebenfalls vorsichtig vorgehen, damit man das Arrangement nicht "zukleistert", denn sonst wird es sehr schnell undurchsichtig. Laßt den Instrumenten Luft zum atmen.
Wichtig ist ebenfalls zumindest Grundwissen in Harmonielehre oder wenigstens ein sehr gutes Ohr, denn sonst beissen sich manche Linien sehr.
Beispiel: Man läßt sowohl die Celli als auch die Violinen verschiedene Melodien gleichzeitig spielen. Nun muss man darauf achten, daß sie die einzelnen Töne, die die Instrumente spielen, nicht "beissen" also Intervalle bilden, die in der vom Stück vorgegebenen Tonart vorkommen (kann natürlich auch gewollt sein, gerade Sekunden sind zur spannungssteigerung sehr beliebt).
Was nun mit den Bläsern? Für mich immer der schwierigste Teil, das diese häufig ebenfalls kleine Melodien spielen und man somit noch genauer auf die Intervalle achten muss. Wer hier bereits bei den Streichern Raum gelassen hat, macht sich das Leben definitiv einfacher.
In einem vollen Arrangement, also wenn das Orchester "tutti" (alle) spielt,übernehem die Holzbläser häufig die Aufgabe der kleinen Verziehrungen. Ein schönes Beispiel sind hier die üblichen Triller, die genutzt werden, wenn irgendwo Vögel im Stück dargestellt werden.
Insgesammt ist wohl zu sagen, das ein Orchesterarrangement, neben Chören, wohl die aufwendigste Form des arrangieren ist.
eine Möglichkeit zum Training: Nehmt euch KLassikplatten, holt euch, falls ihr des Notenlesens mächtig seit, die [g=112]Partitur[/g] und versucht einmal, ein solches Arrangement im Sampler/sequenzer/workstation nachzubauen. Ist viel arbeit, aber es lohnt sich, da man so ein Gefühl für das Zusammenspiel der Intrumente bekommt.
Und letztendlich sei gesagt: Es ist, wie immer, erlaubt was gefällt. All die Regeln, die es in der Harmonielehre gibt, darf man getrost auch ausser Kraft setzen, wenn es denn gut klingt. Allerdings sollte man diese Regeln, wenn man wirklich ein klassisches Arrangement haben will, wirklich beachten.
Hoffe ein wenig geholfen zu haben...

Noisefloor
 
Hi all,

@ all, danke für Eure Mühe.

@ Florian, wollte Dir nicht zu nahe treten, entschuldige bitte.

@ Noisefloor, e i n Streicher kann doch i. d. Regel kein [g=250]Akkord[/g] spielen, oder? Ist es möglich gleichzeitig 3 Saiten zu spielen, mit einer Violine z. B.?

Ich hba mal im Netz gelesen das es nicht geht, und selber weiß ich es nicht besser...

@ Weapon, ich wollte immer mal Unterricht nehmen, nur lässt mein Beruf das zeitlich nicht zu, daher versuch ich mich so gut wie möglich mit Webseiten und so weiterzubilden. Das ne Ausbildung besser ist, steht außer Frage.

@ All die ähnliche Problem haben, schaut mal bei Klick mich! vorbei, da ist einiges erklärt.

Thx

Add
 
Nichts für Ungut DeeJay ;)

@BlueHarmony: Also die Seiten sind in meinen Augen nicht das Gelbe vom Ei. Die erste scheint nur ein Sammelsurium von begriffen zu sein, was als nachschlagewerk vielleicht nicht schlecht ist ("Was ist noch mal ein m7b5???") jedoch zum lernen absolut ungeeignet.

DeeJay, Dir würd ich empfehlen, dass du dir ein Harmonielehrebuch zulegst. Es gibt da so viel auf dem Markt, da kann ich dir kein spezielles empfehlen. Ich habe auch nie eins besessen, sondern bin da immer von meinen Theorielehrern versorgt worden.

Was Akkordspielen mit Streichern angeht: Nein. Normalerweise kann ein Streicher das nicht (obwohl es Möglich ist...schau dir mal die 24 capricen von Paganini an...da sind wir allerdings auf einem Unmenschlichen Niveau), da Streicher sog. Melodieinstrumente sind. Allerdings sitzt in einem Orchester ja nicht nur eine Geige sondern ein ganzer haufen. Also kannst du den [g=250]Akkord[/g] auf 3 Geigen verteilen. Wenn du das mit dem Sampler machst kannst du einfach den [g=250]Akkord[/g] eingeben und gut is.

Gruß,

Florian
 
Vielleicht noch etwas wichtiges: Wenn Ihr mit samples arbeitet, versucht bloß nicht, aus einzelnen Violinen, Bratchen, Gamben, Celli und was sont noch alles, ein gut klingendes Orchester zu formen. Das ganze wird dann mehr oder minder eigenartig klingen. Sucht Euch lieber samples, die bereits im verbund spielen, also mehrere Violinen o.ä.
Ist wirklich wichtig, da ein Orchester nicht nur die Summe der vielen Intrumente ist, sondern da ne Menge mehr mitspielt, wie z.B. Schwebungen (kleinste Tonhöhenunterschiede) zwischen den Instrumenten, Der Raum an sich...aus einzelsamples sowas nachzubauen ist, nach meiner Erfahrung kaum möglich, es wird immer irgendwie eigenartig klingen.


Noisefloor

P.S. nicht nur Paganini hat es geschaft, Akkorde auf der Violine zu spielen, wenn er auch sicher einer derjenigen war, die das auf besonders hohem Niveau beherrschte. Es gibt da, so weit ich informiert bin, einige spieltechnische Tricks, mit denen sowas zu bewerkstelligen ist. Da bin ich allerdings überfragt, da ich leider kein Streichinstrument beherrsche.
 
Thx again,

mit dem Buch ist ne gute Idee, schau mal! Was hälst Du davaon?

Kennt jmd. das [g=63]Harmonie[/g] Workshop Script? Ist das gut für so einen wie mich :D ?
 
Viel kann ich zu dem buch nicht sagen, da ich es nicht kenne. Es scheint sich aber eher mit Popmusik zu beschäftigen. für dich wäre eine klassische Harmonielehre in meinen Augen allerdings besser (weil es für dich ja nunmal primär um streicher geht). Aber am besten gehst du in einen Musikladen und lässt dich dort vor ort beraten. die verkäufer können dir da bestimmt eher weiterhelfen als ich.

Gruß,

Florian
 
Guten Morgen alle miteinander, hab mich am Freitag in der Musikschule angemeldet, jetzt kommt irgendwann erstmal ne "Schnupperstunde" und dann gehts los...

Es ist also Hoffnung in Sicht =)

Add
 
Na dann mal auf gutes gelingen!

Gruß,

Florian
 
Morgen,

hab noch mal ne grundsätzliche Frage.

Spielt Ihr Eure Streicher "immer" gleichlaut (oder nahezu, also nur geringfügige Lautstärke/Dynamikveränderung)? Oder macht Ihr viel über die [g=4]Dynamik[/g]/Lautstärke?

Habe das Problem, das wenn ich viel über die Lautstärke mache, sich alles ein Bisschen gegeneinander aufhebt. Wenn ich jedoch wenig bis garnicht mache klingt alles ein Bisschen langweilig/fad.

Thx

Add
 
Hi,

also zu dem Thema wurde hier jetzt ja schon einiges (auch sehr Gutes) gesagt!

Hier schon mal den wohl besten Tipp in Buchform (habe das Werk selber und, auch wenn einiges sehr redundant ist, ist es doch das kompletteste Buch das ich zu diesem Thema kenne [und das aktuellste]).
DAS Buch für ernsthaftes Midi-Arrangieren

Zum Thema [g=4]Dynamik[/g]: Das ist neben den Harmonien wohl das schwierigste überhaupt: richtige Streicher spielen mit unglaublich viel [g=4]Dynamik[/g] - das ist immer enorm viel Arbeit dies nachzustellen - wobei ich hier von der sogenannten "klassischen Musik" spreche - bei Popmusik kann es gern auch mal weniger Dynamisch daher gehen!

Zum Thema Musiklehre: Ich habe das Glück, dass ich Musik studiere und somit viel Harmonielehre vermittelt bekomme (wobei es einen schon auf den Boden der Tatsachen zurückholt, wenn man mal ein Schubertstück harmonisch analysiert hat - unerreichte Gefilde sag ich nur).
Jedoch ist es sehr wohl möglich, sich vieles im Selbststudium zu erarbeiten. Das Wichtigste hierbei ist, dass man am Ball bleibt und soviel wie möglich liest, dich mit möglichst vielen anderen Leuten austauschst und !!!! - soviel wie möglich arrangierst - !!!!

Besonderer Tipp: Probier mal einfache Passagen aus liedern nachzubauen - da musst du dir dann kreativ nix einfallen lassen - und hörst selber genau hin (und hier merkt man schnell, wie schwer selbst ganz simple Phrasen sind).

Zum kontrapunktischen Arrangieren: Arrangieranfänger erkennt man in der Tat oft an den üblichen "Komponierschwächen" (Quintparallelen - rein akkordische Progression etc.)
Nun sind jedoch gerade in zeitgenössischer Pop/Rock Musik viele der althergebrachten Regeln nicht mehr so eng zu nehmen, doch ist es gerade oft der kleine Unterschied, der die Melodielinie oder die Begleitung interessant macht.
So ist es zum Beispiel auch rhytmisch sehr wichtig nicht einfach immer nur GLEICH zu sein. Will heißen: Die Violinen spielen gerne viele Töne, die Bratschen halten oft ewig lange einen Ton (daher auch die Bratscherwitze), die Celli sind erstaunlicherweise sehr beweglich (sowohl im Tonumfang als auch rhytmisch) und die Bässe halten sich gern zurück.

Kleiner Tipp: NIE alle Stimmen gleichzeitig einspielen (wenn du über ein Keyboard einspielst). Immer jede Stimme einzeln - denn im Orchester werden ja auch alle Instrumente von einzelnen Personen gespielt!

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen - kauf dir das Buch, hör dir viel viel viel Musik an und probier so viel wie möglich aus!

Gruß,
Christoph
 
zum thema akkorde spielen auf streichinstrumenten:

2 saiten zugleich gehen immer, dementsprechend hat man aber auch nur 2 töne.

3 oder gar 4 saiten kann man auch spielen, als "gebrochenen" [g=250]akkord[/g]. dabei beginnt man auf einer saite zu spielen und reißt dann den bogen so herunter, dass er über die anderen saiten auch mal streicht. das ist aber eigentlich auch nur ein sehr schnelles nacheinanderspielen.

2 töne zugleich gehen aber wirklich zugleich, auch wenns manchmal grifftechnisch etwas lästig ist.

mfg,
sebastian
 

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