wow, ich finde man sollte den thread langsam in "captain obvious strikes again" umbenennen,
soviel glückskeksprosa war schon lang nicht mehr
also mal abgesehen davon dass die "GUTE musiker brauchen das alles nicht" nummer eins der abgenudelsten klischees der gesamten audioforennerddiskussionsgeschichte ist, ich verkneif mir da jetzt mal das mir eigentlich da sonst entfleuchende gebrumme, aber ich möchte mal auf ein kleines detail hinweisen das von dieser omnipräsenten "weisheit" (die vor allem auch noch immer im tonfall einer mega-erkenntnis vorgetragen wird, argh) übersehen wird:
es gibt zwei anwendungen für eine daw. die eine ist: musiker sitzt vor daw. da greift jede denkbare glückskeks-romantik die man sich ausdenken kann. alles dufte.
und dann gibts noch die anwendung *produzent* sitzt vor daw und arbeitet im auftrag. und da greift von all diesen klischees: richtig - NIX. wenn da die kundschaft mit bereits aufgenommenen files kommt und erst beim mix (bei dem zum ersten mal alle signale gut und präsent zu hören sind) merken, hui, da klapperts ja wie sau oder da ist ja hier und da ein ton böse schief, wieauchimmer, dann wird natürlich gefragt ob man da noch was machen könnte.
und da kann man dann zwei antworten geben als produzent:
1. modell forumromantik: "nee, weisste, GUTE musiker bräuchten sowas nicht. müsstet ihr halt nochmal alles einspielen. wisst ihr, schon damals bei den beatles, ey, und was meint ihr wie die wohl früher mit so wenig zeug so tolle sachen gemacht haben, hä? und jetzt kommt ihr! und überhaupt, ich bin auch nicht so dancemucke mässig unterwegs sondern mehr so der real-e typ, also...selbst WENN ich diese tools hätte, dann würde ich eher versuchen sie *kreativ* einzusetzen. kreativ! und nicht so naheliegend wie ihr jetzt meint, von wegen das drumgeklapper entfernen oder die schiefen noten korrigieren...ich bin doch keine presetschleuder."
2. modell echtes leben: "klar, moment." *klick*
versuch einer analogie: man muss als *sänger* nicht autotune aufm rechner installiert haben. als *produzent* hingegen eher schon, denn es könnte teil der kundenanforderung sein, und der kunde bezahlt dich nicht dafür, den moralischen richthammer zu schwingen sondern im falle eines falles einen übersehenen intonationsfehler mal schnell diskret auszubügeln.
bisschen schlechte analogie weil inzwischen jeder wald-und-wiesen-sequencer seine eigene form der intonationskorrektur hat und somit autotune bisschen obsolet geworden ist - insofern jetzt mal nur symbolisch